Toy Story 3 (2010)

05. August 2010

Pixar, aber trotz­dem uner­war­tet. Bereits der Vor­film ist den Preis der Kino­kar­te wert.  3D wer­tet für mich allei­ne kei­nen Film auf. Dazu habe ich bereits zu vie­le schlech­te Umset­zun­gen gese­hen. Wenn 3D dezent ein­ge­setzt wird, dann raubt das einer Pro­duk­ti­on bei­na­he die Legi­ti­mi­tät, da jeder auf „den“ Effekt eine Hand­breit vor sei­nem Gesicht war­tet, und er nicht kommt. Toy Sto­ry 3 ist ein Bei­spiel in die­ser Kate­go­rie, der Vor­film ist es nicht. Ich habe sel­ten einen so cle­ve­ren Ein­satz von 3D Effek­ten im Zusam­men­spiel mit Mini­ma­lis­mus, hand­lungs­tra­gen­den Sound­ef­fek­ten, und dem Wech­sel­spiel zwi­schen Vor­der­grund und Hin­ter­grund gese­hen. Und Toy Sto­ry 3 bleibt in sei­ner Qua­li­tät in nichts hin­ter dem Vor­film zurück. Am Ende des Films steht wie bei so vie­len Pixar Fil­men das Herz groß im Vor­der­grund, der Film nimmt mit und er bewegt. Was ihn beson­ders wer­den lässt sind die Cha­rak­te­re, und an die­ser Stel­le nicht nur die bereits altern­den, aber um nichts schlech­ter aus­se­hen­den Hel­den der vor­her­ge­hen­den Tei­le, son­dern auch die neu­en Spiel­zeu­ge, die alle­samt auf einem Kli­schee auf­bau­en, das so tief in ihrer Sub­kul­tur ver­floch­ten ist, dass man hier bereits von Arche­ty­pen spre­chen kann. Und es ist die Detail­ver­liebt­heit in die­sen Sze­nen die jeden Estab­li­shing Shot eines Cha­rak­ters (Rie­sen­ba­by, Tromm­le­raf­fe, trau­ri­ger Clown) zu etwas beson­de­rem wer­den las­sen, ohne dass er als künst­lich aus der Film­kom­po­si­ti­on her­aus­tritt. Sto­ry­tel­ling auf meh­re­ren Ebe­nen. Für die Klei­nen ist es ein Aben­teu­er mit unge­wis­sem Aus­gang, für die etwas grö­ße­ren eine Geschich­te über das Erwach­sen­wer­den. Aber es ist nicht nur dass was am Ende vom Film bei einem bleibt – es ist auch und vor allem die Qua­li­tät die der Film in sich trägt und der ihm an einer Stel­le bei­na­he zum Ver­häng­nis wird. Die Sze­na­ri­en wer­den so per­fekt auf­ge­baut, dass es fast ein wenig etwas von Iden­ti­tätsk­rie­se bekommt, wenn etwas im Geschichts­ver­lauf doch nicht so ist, wie es zu Beginn den Anschein hat – allei­ne der Schein ist der­art überzeugend…

8/10









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