Richterskala

10. Juni 2023

Die Stär­ke der Explo­si­on lag zwi­schen “1 und 2”, so Nor­sar, der noch kei­ne Berech­nun­gen in Ton­nen TNT ange­stellt hat, da die­se vie­le Fak­to­ren berück­sich­ti­gen müssen.

Die­se Mel­dung, die der Explo­si­on kei­nen Ursprung zuord­net, bestärkt die Annah­me, dass der Stau­damm unter rus­si­scher Kon­trol­le nicht auf­grund von Schä­den durch Bom­ben­an­grif­fe in den vor­an­ge­gan­ge­nen Mona­ten gebro­chen ist.

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In kg TNT haben wirs mal lie­ber noch nicht berech­net - denn vie­le Faktoren…

Wie wars denn damals bei Nordstream?

Mit 300 bis 400 Kilo­gramm C4-Sprengstoff dürf­te man pro Spren­gung auf der siche­ren Sei­te sein”, sagt David Dom­jahn, Lehr­be­auf­trag­ter für Spreng­tech­nik am Karls­ru­her Insti­tut für Tech­no­lo­gie (KIT).

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Rich­ter Ska­la ist log sca­le - dh.

Die Rich­ter­ska­la ist die am meis­ten ver­wen­de­te Ska­la zur Mes­sung von Erd­be­ben­stär­ken. Die­se ist eine loga­rith­mi­sche Ska­la, bei der jede Stu­fe die zehn­fa­che Stär­ke (Magnitu­de) der vori­gen hat. Ein Erd­be­ben der Stär­ke 7,5 ist also 10 mal so stark wie eines der Stär­ke 6,5.

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Also suchen wir uns einen Rech­ner und klöp­peln wir mal Rich­ter Ska­la 2.2 (see: click) und Rich­ter Ska­la 1.5 rein. Stellt sich raus 1.5 ist 5 mal weni­ger stark.

350/5 = 70kg

Sagen wir die Erd­be­ben­stär­ke lag bei 1.4 und nicht 1.5. Schon ist der Fak­tor 6.3.

350/6.3 = 55kg

Ein­fach nur mal so über­schlags­mä­ßig, ohne zu wis­sen, was die “mehrere(n) Fak­to­ren” sind, die sonst noch so zu berück­sich­ti­gen wären.

Wei­ter gehts zum Begriff TNT Equivalent.

Sprengstoff-Umrechnungsfaktor
Schwarz­pul­ver 0,25 bis 0,4
Ammo­ni­um­ni­trat 0,5
Dyna­mit/Bal­lis­tit/Cordit 0,8
Ama­tol 0,85
TNT 1,0
HMX 1,1
NGL 1,2
HMTD 1,25
Tor­pex 1,3
C4 1,35
RDX/Cyclonit/Hexo­gen 1,5
Sem­tex 1,6
PETN/Nitro­pen­ta 1,7
HNIW/CL20 1,9
ONC/Sorguyl 2,1
Chlorat­spreng­stof­fe 2,2

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Also da ist noch mal ein Fak­tor 0,6 mit Chlorat­spreng­stof­fen drinnen.

Rech­nen wir uns mal die Situa­ti­on pas­send: 55-60% = 22

22kg? Das hät­ten die Ukrai­ner nie zusam­men­ge­bracht! Ohne die zu berück­sich­ti­gen­den “vie­len Fak­to­ren” zu ken­nen. Von denen einer laut Stan­dard war, dass Anrai­ner ja kei­ne Explo­sio­nen gese­hen oder gehört (die seis­mi­sche Struk­tur bestä­tigt eine Explo­si­on), aber ein Erd­be­ben gespürt hätten.

Laut den Bil­dern ist aber eine Spren­gung wei­ter oben am Damm wahr­schein­lich (?). Und damit fehlt mög­li­cher­wei­se irgend­wo noch die ein oder ande­re 10er Potenz. War­um spren­gen die Rus­sen den Damm eigent­lich wei­ter oben? Um 10 mal so viel Spreng­stoff zu brauchen?

Nord­stream, btw -

Die ers­te Deto­na­ti­on, gemes­sen um 2.03 Uhr, hat­te einen Wert von 2,2 auf der Rich­ter­ska­la, eine zwei­te um 19.03 Uhr einen Wert von 2,1

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Bei 350kg C4 Equi­va­lent für eine Explo­si­on bedeu­tet das 700kg Spreng­stoff gesamt, mit Fak­tor 0.6 für Plas­tik­spreng­stoff sind das 280kg auf einer Segel­jacht. Bei 2 Tau­chern. An zwei Stel­len 80km entfernt.

Das war sicher die Ukrai­ne, sowas kön­nen die. Unentdeckt.

edit: Kon­text - der Füll­stand war vor zwei Tagen erst um ein Drit­tel gesun­ken, die Spren­gung fand also ver­mut­lich im obe­ren Drit­tel des Stau­damms statt (?).

Nach der Zer­stö­rung des Kachowka-Damms im Kriegs­ge­biet Cher­son im Süden der Ukrai­ne sinkt der Was­ser­stand im Stau­see wei­ter. Seit der Kata­stro­phe am Diens­tag sei der Stand um fast fünf Meter auf 11,7 Meter Stand Frei­tag­mor­gen gesun­ken, teil­te der staat­li­che Was­ser­kraft­werks­be­trei­ber Ukrhy­dro­en­er­go in Kiew mit. Das Was­ser sin­ke um etwa einen Meter inner­halb von 24 Stunden.

Das Staats­un­ter­neh­men wies auch dar­auf hin, dass die bis­her nicht kom­plett ein­ge­stürz­te Stau­mau­er wei­ter bers­te. Ziel sei es nun, in den ober­halb der Kachowka-Station gele­ge­nen Stau­se­en das Was­ser des Dnipro zu stau­en, um Reser­ven für den Som­mer zu haben.

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Damit sind wir also bei der “die Rus­sen haben sich den Damm ver­se­hent­lich weg­ge­sprengt” Theo­rie, da er ja noch nicht zur Gän­ze gebors­ten ist. Aber wohl noch wei­ter aus­läuft. Dh. sich die Explo­si­on im obe­ren Drit­tel ereig­net hat (?).

Was wenn es eine Tauch­ope­ra­ti­on war? Höhe des Absperr­werks: 37m, laut Alti­me­try data zu 17m gefüllt, Spren­gung im obe­ren Drit­tel, dh 11m über der Erde, was­ser­sei­tig. Dh. dahin­ter dar­über und dar­un­ter Was­ser, davor Beton. Jetzt rech­ne das mal jemand durch - wel­ches TNT-Equivalent ist hier not­wen­dig um ein Erd­be­ben der Stär­ke 1.5 auf der Rich­ter­ska­la auszulösen?

Könn­te Jour­na­lis­mus ja mal leis­ten. Also da nach­zu­fra­gen. Ha - ha, der war gut. Ja.









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