Das ist das erste Mal, dass ich das so formell im Titel habe.
Also - wo sind wir stehen geblieben?
Achja, also --
- Bedeutung des Slogans (“from the river to the sea”) vor drei Tagen umdeklariert. Demokratisch? Nein, uns reicht es doch wenn das eine UK Politikerin fordert.
- Aufgrund des umdeklarierten Slogans, der seit gestern “Terror-Unterstützung” repräsentieren würde, wegen “Gefahr im Verzug” die Pro-Palästina Demo in Wien abgesagt.
- Die vorgestern dann ungenehmigt in kleinerem Rahmen ohne Ausschreitungen (? hoffentlich, Quellenlage schlecht) in Wien über die Bühne gegangen ist.
- Gestern: Journalistischer Schulterschluss zu “sogar die verbotene Parole wurde skandiert, das war ja der Grund für die Absage zuvor!” - Folge: Öffentliche Empörung.
- Heute: Standard: “Podcast mit Nicole Schöndorfer entfernt”.
Ihr Einsatz für die Sache der Palästinenser und die Boykottkampagne gegen Israel (BDS) hat für Nicole Schöndorfer jetzt Konsequenzen. Sie nahm etwa auch an der untersagten Pro-Palästina-Demo am Mittwoch in Wien teil. “Aufgrund der Ereignisse in den vergangenen Tagen haben wir uns dazu entschieden, den Podcast ‘Darf sie das?’ mit Nicole Schöndorfer von den relevanten Plattformen zu entfernen”, schreibt Daniel Roßmann, er ist Geschäftsführer der Podcastwerkstatt auf X (vormals Twitter).
Ich kenne die Dame nicht, aber Inhaltsanalyse ist etwas was ich beherrsche.
Also los gehts.
Was glauben sie ist das wesentlichste Argument im zitierten Paragraphen?
Es ist Unterstützung der Boykottkampagne gegen Israel, BDS. Fällt beim Lesen nicht so auf, oder -- dadurch, dass es der Standard nicht ausführt, entsteht der Eindruck das Hauptargument wäre die Teilname an einer untersagten Demo. Toll. Da wird also ein Podcast vom Herausgeber aus der medialen Öffentlichkeit entfernt und was war jetzt nochmal der Grund, achja - der Halbsatz der vom Standard im Kürzel belassen und nicht weiter aufbereitet wird…
Da die Feeds besagten Podcasts noch online sind ist ersichtlich, dass der Podcast im Oktober 2021 das letzte Mal veröffentlicht wurde. Bis gestern ohne jegliche rechtliche Konsequenzen.
Heute möchte sich ein Medium vom Schaffen eines seiner Mitarbeiter distanzieren - und SCHWUPS - existiert das gesamte Schaffen des Mitarbeiters nicht mehr.
Ist das nicht etwas harsch? So ganz ohne Gerichtsprozess?
Ja, aber das liegt daran, das muss man verstehen, dass das Argument des Publishernetzwerkes kein rechtliches, sondern ein Gesinnungsargument ist.
Das Argument des Publishers ist nicht prüfbar. Durch nichts im Tweet und nichts im Standard Artikel über den Tweet. Es fehlt bei beiden jeglicher sachbezogener Kontext.
Das Argument des Publishers hat weiters inhaltlich möglicherweise (die Formulierung des Herausgebers legt es nahe) nichts mit dem zu tun was jetzt entfernt wurde und nicht mehr einsehbar ist.
Also welche journalistische, oder juristische Logik findet hier Anwendung? Antwort - GAR KEINE. Es ist sehr wahrscheinlich ein simples Marktkalkül. Wenn die Öffentlichkeit herausfindet, dass wir uns mit der Dame abgegeben haben, wird das unseren Werbekunden garnicht gefallen.
Hübsch!
Problem, der Standard greift das einfach vollkommen unreflektiert auf. Es entsteht durch die Berichterstattung des Standard der Eindruck, dass ein aktuelles Ereignis (Teilnahme an einer nichtgenehmigten Demo), der Grund für eine zeitnahe disziplinarische Maßnahme eines Journalismus-ähnlichen (adjacent) Arbeitgebers sind. (Auf den zweiten Blick stimmt dann nichts davon.)
Verstärkt durch das unkommentierte publizieren der Äußerungen des Herausgebers im Volltext, in denen der vermeintliche Grund für die öffentliche Aktion zu finden ist - in drei Sätzen, nicht mehr.
“Jedoch sind wir der Meinung, dass man den bisherigen Podcast Inhalt nicht von der Autorin trennen kann. Wir lehnen jede Form von Antisemitismus ab.”
“Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen der Opfer des Terrors in Israel.”
Problem: Die Form des Antisemitismus, ist hier weder im Tweet (Begründung des Publishers), noch im Artikel zu finden.
(Wir merken uns, rechercherelevante Frage: Woran liegt das?)
Der geneigte Leser darf sich jetzt durch “wir lehnen jede Form des Antisemitismus ab, und unsere Gedanken sind bei den Opfern” - zusammenreimen, dass die “Form des Antisemitismus” wohl eine nicht ganz so pronounzierte gewesen sein dürfte - und mutmaßlich die Unterstützung der Dame bezüglich der BDS Kampagne war.
Also was zur Hölle ist jetzt BDS?
Wikipedia konsultiert:
Die Antisemitismusforschung ordnet die Ziele der Kampagne als antizionistisch (gegen einen jüdischen Staat gerichtet), vielfach auch als antisemitisch ein. Einige Wissenschaftler halten Israelboykotte an sich nicht für antisemitisch. Die Parlamente und Regierungen von Deutschland, Österreich und Tschechien haben die BDS-Kampagne als antisemitisch eingestuft.
src: click
Das ist ja ein wunderbarer Absatz mit wirklich allem drin… In Deutschland und Österreich als antisemitisch eingestuft. Damit haben wir den Grund für die heutige Aktion des Herausgebers.
Aber wir wollen hier doch noch ein wenig mehr Hintergrund haben, als nur einen Halbsatz auf der deutschen Wikipedia - also weiter gehts zur deutschen Bundeszentrale für politische Bildung:
Die BDS-Kampagne ist immer wieder Gegenstand hitziger medialer und politischer Debatten. Die einen betrachten sie als ein harmloses politisches Instrument für eine gerechtere Welt, andere hingegen erkennen in ihr eine antisemitische Stoßrichtung. Was BDS genau ist, wie die Kampagne entstanden ist, was ihre Unterstützer/-innen wollen und weshalb es sich dabei um eine antisemitische Kampagne handelt, erklärt dieser Artikel.
Hauptbegründung:
Nur wenige Jahre später wurde die BDS-Kampagne mit der Veröffentlichung ihres Manifests “Palestinian Civil Society Call for BDS” (2005) offiziell ins Leben gerufen. Als Initiatoren-/innen werden eine Reihe von teils sehr unterschiedlichen palästinensischen NGOs und zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgeführt.[3] Schon bei oberflächlicher Betrachtung des Manifests wird deutlich, dass sich darin Parallelen zur dämonisierenden Rhetorik und zu den diffamierenden Vergleichen der NGO-Abschlusserklärung in Durban finden (vgl. ebd.). So behaupten die Initiator/-innen der BDS-Kampagne in ihrer Gründungserklärung, dass der “Staat Israels größtenteils auf Land gegründet wurde, das zuvor von seinen palästinensischen BesitzerInnen ethnisch gesäubert wurde” (BDS Call 2005). Zudem prangern die BDS-Verantwortlichen darin eine angebliche “koloniale und diskriminierende Politik Israels” (ebd.) an und fordern einen umfassenden Boykott nach Vorbild “der Maßnahmen gegen Südafrika während der Apartheid” (ebd.).
Jene Argumentationen und Analogien zielen darauf ab, sowohl die Politik israelischer Regierungen gegenüber den Palästinenser/-innen als auch die bloße Existenz Israels in eine historische Kontinuität kolonialer Verbrechen zu stellen. Die falsche Behauptung, Israel sei auf ‘größtenteils ethnisch gesäuberten Land’ gegründet worden[4] wie auch der Vorwurf, Israels Politik verfolge eine dezidiert (neo)koloniale Agenda, sind zentrale Argumentationsfiguren der antiisraelischen Propaganda (vgl. Salzborn 2018: 148f.). So wird die Besetzung bestimmter Territorien nicht etwa als Folge von nicht abgeschlossenen Kriegen, sondern stets als israelische oder gar jüdische Kolonisierung beschrieben. Die expliziten und impliziten Vergleiche des demokratischen Staates Israel mit dem autoritären, rassistischen Apartheidsregime in Südafrika sowie ihre Selbstinszenierung als vermeintlich gewaltfreie Initiative im Dienst des “internationale[n] Recht[s] und den universellen Prinzipien der Menschenrechte” (ebd.) verschafft den Boykottforderungen von BDS den Anschein politischer Legitimität – und Harmlosigkeit. Das Manifest mündet in einen Appell, der an die dämonisierende Rhetorik anschließt und drei Kernforderungen umfasst, die einer Delegitimierung Israels das Wort reden.
[…]
(1) Vorwurf der “Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes” (BDS)
Mögen die Anliegen der BDS-Kampagne auf den ersten Blick als politisch legitim und nachvollziehbar erscheinen, offenbart sich in den Vagheiten und Implikationen ihrer drei Kernforderungen eine antisemitische Stoßrichtung. Bereits das erste Kernziel, in dem ein Ende der “Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes” (BDS Call 2005) gefordert wird, kann als Vernichtungsabsicht gegenüber Israel interpretiert werden […]
[…]
(2) Forderung nach Gleichberechtigung arabischer Israelis
[…]
(3) Uneingeschränktes Rückkehrrecht palästinensischer Flüchtlinge und ihrer Nachkommen
src: click
Ehm…
Zuerst das vermeintlich einfachere Argument - Israel verfolge eine dezidiert (neo)koloniale Agenda -- ehm, mal sehen… Wasser (90% import-rate in the Gaza Strip), Energie (90% import-rate in the Gaza Strip), Rohstoffe, Verwaltung, Möglichkeiten zur Verleihung einer israelischen Staatsangehörigkeit von Palestinensern, Mauern, Grundbuchreinterpretationen, und bis heute kein Sanitärsystem in Gaza, sind ja dezidiert - demokratiefreundlich, wie auch die Innenpolitik der aktuellen israelischen Regierung “das Problem Gaza Streifen mit Geld ruhigzustellen”.
NZZ am 07.10.:
Wir sehen die Folge auf beiden Seiten: Umfragen zeigten zuletzt, dass die Radikalisierung zugenommen hat und auch der Extremismus. Israel hat eine gravierende Fehleinschätzung gemacht: Die Führung ist davon ausgegangen, die Hamas nach der letzten militärischen Eskalation im Jahr 2021 ruhiggestellt zu haben: Man liess Geld aus dem Ausland nach Gaza fliessen und vergab grosszügiger als zuvor Arbeitsgenehmigungen.
src: click
Jetzt das vermeintlich schwierigere Argument:
Der 1947 veröffentlichte UN-Teilungsplan für Palästina sah die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates vor, der mehr als die Hälfte des Mandatsgebiets ausmachen sollte. Der Exodus der arabischen Bevölkerung begann während des arabisch-jüdischen Bürgerkriegs, der der Annahme des UN-Teilungsplans im November 1947 folgte. Er setzte sich im unmittelbar nach der Erklärung der Unabhängigkeit des Staates Israel von den arabischen Staaten begonnenen arabisch-israelischen Krieg fort. Aus israelischer Sicht, der sich die meisten westlichen Staaten angeschlossen haben, werden die Kriege als „israelischer Unabhängigkeitskrieg“ bezeichnet.
Die Gründe, die zur Flucht der arabischen Bevölkerung des seinerzeitigen britischen Mandatsgebietes Palästina führten, sind umstritten, in ihren politischen Folgen nach Ansicht des französischen Historikers Henry Laurens jedoch letztlich irrelevant: Das Wesentliche sei nicht, dass die Palästinenser gegangen sind, „sondern dass sie nicht zurückkehren durften“. Ihre Rückkehr sei auf Anweisung verhindert worden: „Die Dörfer wurden mit Planierraupen zerstört oder in die Luft gesprengt und die Ernten in Brand gesteckt. Flüchtlinge, die versuchten zurückzukehren, wurden erschossen.“ Dabei seien die damaligen Zionisten davon ausgegangen, dass die Palästinenser kein eigenes Volk seien, sondern Araber und damit als Teil eines größeren Volkes.[1] Bis heute verweigert Israel den Palästinensern das Recht auf Rückkehr.
[…]
Israelische Gesetzgebung
2008 verbot das israelische Ministerium für Kultur und Sport die Verwendung des Wortes Nakba in arabischsprachigen Schulbüchern. Minister Gideon Saar erklärte, es gebe keinen Grund, die Gründung des Staates Israel in offiziellen Unterrichtsprogrammen als Katastrophe darzustellen.[10] Rechtsgerichteten Israelis sind die Gedenkfeiern arabischer Israelis ein Dorn im Auge, da diese des Nakba-Tages am israelischen Unabhängigkeitstag gedenken. Im März 2011 beschloss die Knesset daher ein kontroverses Gesetz, das zwar nicht das Gedenken verbietet, aber jene Institutionen bestraft, die solche Gedenkfeiern abhalten oder unterstützen. Das Nakba-Gesetz, das im Januar 2012 vom Obersten Gericht bestätigt wurde, erlaubt es dem Finanzministerium, staatliche Förderungen für solche Institutionen zu kürzen. Betroffen ist auch, wer Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen will.[11]Nakba als Kampfbegriff der israelischen Rechten
Seitens der israelischen Rechten wird der Begriff Nakba als Drohung einer ethnischen Säuberung gegen Palästinenser und palästinensisch stämmige Israelis genutzt. Beim national-religiösen, rechtsextremen Flaggenmarsch am Jerusalemtag kommt es regelmäßig insbesondere zu rassistischen Äußerungen gegen Araber und Muslime.[12] 2021 riefen Teilnehmer des Marsches Slogans wie „Tod den Arabern“, „Ein toter Araber ist ein guter Araber“ und „Die zweite Nakba [Vertreibung der Palästinenser] kommt bald“.[13] Nach dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel im Oktober 2023, mit hunderten israelischen Toten, forderte der Knesset-Abgeordnete Ariel Kallner die ethnische Säuberung des Gazastreifens und umschrieb diese mit dem Wort Nakba:„Im Moment gibt es nur ein Ziel: Nakba! Eine Nakba, die die Nakba von 1948 in den Schatten stellen wird. Nakba in Gaza und Nakba für jeden, der es wagt, sich anzuschließen! Ihre Nakba, denn wie damals 1948 ist die Alternative klar.“[14]
src: click (Wikipedia Nakba)
Hui, hui, hui, hui.
Also gut, in Österreich ist diese Form des Antizionismus (BDS) als antisemitisch eingestuft.
Also besser aussprechen, dass Israel nicht auf gesäubertem Land gegründet wurde, und dass die Palästinenser in Israel nicht in einer Art Apartheitstaat leben.
Was ist noch mal das relative GDP?
src: click
Ah.
Na gut dass das mit dem Weiterleiten von internationalen Hilfsgeldern und dem Erteilen von mehr Arbeitserlaubnissen so gut geklappt hat.
Na, aber - also die Palästinenser mit Arbeitserlaubnis, die in Israel arbeiten dürfen, die werden ja auch sehr gut bezahlt. Gleich wie israelische Arbeiter im selben Job, und vier mal höher als das was sie in Palästina dafür bekommen würden!
Dh, die sind im GDP per Capita PPP bereinigt, nicht eingerechnet.
Ah.
Von wie vielen sprechen wir denn da?
As of March 1, 2020, the number of valid work permits for Palestinian employees working in Israel stood at 87,000.
src: click
bei 5 Millionen Einwohnern in Palästina. Satte 1.74 Prozent.
(Zum Vergleich 256.000 Österreicher arbeiten derzeit in Deutschland, das sind bezogen auf die Einwohnerzahl Österreichs 2.8 Prozent.)
Hui, hui, hui, hui…
Na, aber die bekommen ja auch vier mal mehr Gehalt!
Corruption and charlatanism
The process relating to the employment of Palestinians in Israel, with its lack of transparency and its bureaucracy, along with the deficient public scrutiny, provides fertile ground for corruption and charlatanism on the part of both private individuals and officials who make illegal profits at the expense of workers and employers alike.
Dependency on employers invites corruption as employers may charge the workers for their work permits. Kav LaOved is aware of Palestinian workers who pay employers between 1,500 and 2,000 shekels monthly for an Israeli work permit. This fee is meant to “cover” the monthly payment the employers make to the Payment Division for taxes and social benefits and provide them with some extra profit. Employers can also “trade” quotas they have no use
for. They charge a worker for the work permit, and the worker then works in other places against regulations.Palestinians who do not manage to obtain a work permit in Israel and Israeli employers who do not receive approval for hiring Palestinian workers for various reasons, sometimes use middlemen who arrange permits for a fee.
[…]
The average daily wages of a worker without a permit in Israel was 124 shekels in 2008. A worker with a permit made an average of 141 shekels per day.114
From the employers’ point of view the gap is even wider, as the cost of employing a Palestinian worker with a permit is about 70% higher than employing one without a permit (210 versus 124 shekels respectively). This is due to the required payments to the Payment Division for the “legal” worker’s social rights. This discrepancy is a significant incentive to hire Palestinians who do not have work permits.115[…]
[13] According to estimates by “professionals,” more than 20,000 are Palestinian workers are employed in Israel without a permit (State Budget, Proposal for the 2011-2012 Fiscal Year), October 2010, p. 66, at click (Hebrew). The Israeli bureau of statistics estimates the total number of Palestinian workers (with and without a permit) in 2010 at about 60,000, i.e. some 30,000 workers without a permit (Eckstein Report, p. 10, for details see note 1).
src: click (Kav LaOved)
Rechnen wir mal 130 Shekels am Tag als Durchschnittslohn, macht 4000 Shekels im Monat. Macht 12.000 USD im Jahr. Was war eigentlich der Durchschnittslohn (BNE) in Israel in 2012 (Zeitpunkt der Publikation)? 30.000 USD im Jahr. Man sieht also - die Palästinenser hätten besser in Schulen investiert, dann wären sie nicht nur im niederen israelischen Service-Sektor gelandet, dem mit seinen ganzen Korruptionsproblemen… So “Hälfte des monatlichen Einkommens” Level an Korruptionsproblemen. (4000 Shekels Gehalt, 2000 für die Arbeitserlaubnis.)
Mit staatlichem Involvement.
Corruption occurs even within the establishment, inside the very authorities that deal with Palestinian employment in Israel. Some of these affairs have reached the courts:
1. In 2009, a police officer was convicted of brokering bribery, after he gave an Israeli contractor 138 Israeli entry permits for Palestinians for a sum of 15,000 shekels. The permits were issued without the required screening and one of the individuals who received them had been under a security preclusion.58
2. According to the IDF spokesperson, in 2009, a Civil Administration employee received bribes from Palestinians in exchange for issuing Israeli work permits.59
3. In 2009, the media reported the arrest of a Civil Administration employee and a senior Ministry of Interior employee on suspicion that they issued hundreds of forged Israeli stay permits for Palestinians to a “network that smuggled Palestinian workers into Israel” and which “made transactions worth millions of shekels over the years.”60
4. In 2011, a clerk at the Payment Division at the Ministry of Industry Trade and Labor was convicted of aggravated fraudulent receiving and breach of confidence after she used threats to receive money from the owner of an employment agency which she had registered, in exchange for furnishing permits to employ workers from the West Bank.61
5. The most senior official in this system has also been convicted. Amram Kavilo, who served as the head of the Employment Division in the Civil administration in the West Bank from 1995, was convicted in 2011 of taking bribes and breach of confidence. Kavilo issued work permits in exchange for bribes he received from contractors and workers between 2007 and 2009.62
Was wir aber nicht mehr mit Apartheit-Regimen der Vergangenheit vergleichen dürfen, da das ja antisemitisch ist.
Na gut, also wenn man gestern noch für einen Boykott Israels gestanden und Sanktionen gegen Israel gefordert hat (nicht meine Position) -- war man bereits im Oktober 2021 ein Antisemit, siehe staatliche Einordnung der BDS Kampagne (click). Was dann aber erst im Oktober 2023 Auswirkungen hatte.
Und zwar in der Form, dass vermeintlich journalistische Publikationen depubliziert werden, da man in vor allem Werbegestützten Formaten als Herausgeber von Podcasts, “den Autor nicht vom Inhalt trennen könne”.
Ah.
Gut, der Rest des Tages verlief weniger überraschend…
Human Rights Watch hat mittlerweile den Einsatz von “White Phosphor Bomben” in Gaza in den letzten fünf Tagen bestätigt. In den US doxen und public shamen jetzt organisierte extrem Rechte (extrem rechts ist als Einordnung im politischen Spektrum zu verstehen) Unterstützer von pro palästinensischen offenen Briefen, mit PLAKAT-LKWs MIT LISTEN IHRER NAMEN am Campus wo diese öffentlich als “Harvards leading Antisemites” denunziert werden:
Here in New York, Columbia University closed its campus to the public Thursday in response to two separate demonstrations led by pro-Palestine and pro-Israel student groups. In Massachusetts, the names and photos of several Harvard students who signed a pro-Palestinian letter were displayed on a billboard truck on campus Wednesday with a banner that read “Harvard’s Leading Antisemites.” Some of their names and personal information were also posted online. That action was organized by the ultraconservative nonprofit Accuracy in Media.
src: click
Und der Grund dafür ist ist jetzt nicht mehr White Awareness (vgl. Judith Katz), sondern fehlende Antisemitism Awareness einer Linken, die einfach nicht mehr gelernt hat zwischen Terrorstaat und westlichen Werten zu unterscheiden -- weshalb jetzt die extreme Rechte mit Plakatwägen Antisemitismus-Prävention betreibt, in dem sie Namen und Photos von Studenten öffentlich in Kunstprojekten zur Denunziation ausstellt.
Jetzt aber Überraschung -- die Studenten in Harvard machen scheinbar das selbe was bei uns bereits Antisemitismus ist, denn - Überrschung - BDS ist in den USA selbstredend nicht verboten:
Some critics accuse the BDS movement of antisemitism,[13][14][15] a charge the movement denies, calling it an attempt to conflate antisemitism with anti-Zionism. The Israel lobby in the United States has made opposing BDS one of its top priorities.[16] Since 2015, the Israeli government has spent millions of dollars to promote the view that BDS is antisemitic and have it legally banned in foreign countries.[17] BDS supporters see it as a human rights movement.[18]
src: click
Und Lobbying seit 2015 - es zu verbieten, hat wieder niemand entdeckt. Trotz Millionen-Beträgen die dafür ausgegeben wurden.
Der Standard hat lieber nichts davon in seinem heutigen Hetzartikel gegen eine mir vollkommen unbekannte Dame erwähnt.
Und ich geh jetzt US Mainstream News-Berichterstattung und Harvard Open Lectures schauen - und werde mich dabei wohl bis zum Antisemiten radikalisieren. Da unsere westlichen Wertepartner USA Antisemitismus anders definieren als wir.
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte, gilt natürlich auch hier.
Auch wenns eine Freude war dem hier nachzurecherchieren, und bei mir in den letzten 20 Minuten für sehr viele heitere Momente gesorgt hat.
Hier noch eine Idee für die Mitarbeiter der Burda Mediengruppe -- vielleicht ein lustiger Punkte Test “bin ich linker Antisemit” in der nächsten Ausgabe der Bunten?
Ich glaube das würde vielen deutschsprachigen Europäern sehr helfen…
(Burda ist Mehrheitseigentümer von XING.)
src: click
Es ist mir eine Freude durch diesen Beitrag ab heute beruflich nicht mehr vermittelbar zu sein.
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte.
edit:
Es gibt natürlich auch wieder gute Nachrichten, Israel hat mittlerweile eine Evakuierung des Gazastreifens angeordnet, wobei Evakuierung laut Israel bedeutet, dass der Norden des Gazastreifens in den Süden muss. Also wenn er unbeschadet überleben will. Sie wissen schon -
Gazastreifen (also nicht nur Gaza Stadt) Bevölkerungsdichte, Juli 2020: 5328 Einw. pro km² - Wien (also nur Stadt) Bevölkerungsdichte, Jänner 2023: 4778 Einw. pro km²
Nicht wie vorgestern von Pro-Israel Kommentatoren, auf France 24 schreiend (!) verbreitet nach Ägypten “da ja die Grenze offen sei” (sie ist es nicht).
In den Süden.
Der Sonne hinterher.
(Sauber. Sauber. Sauber.)
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte.