Wertewestenupdate

03. November 2023

Aber die Ukrai­ne ist nicht Isra­el. Der jüdi­sche Staat wur­de nie mit den­sel­ben Mass­stä­ben gemes­sen. Nir­gend­wo tobt der Infor­ma­ti­ons­krieg so hef­tig wie im Paläs­ti­na­kon­flikt. Dabei wird Isra­el eine höhe­re Moral abver­langt als ande­ren. Selbst Unter­stüt­zer wie Prä­si­dent Joe Biden rufen das Land zum Schutz der Zivi­lis­ten auf und zur Ein­hal­tung von Nor­men, um die sich die Hamas nicht schert. Das ist real­po­li­tisch rich­tig, um den Kon­flikt ein­zu­gren­zen und kei­nen Flä­chen­brand zu pro­vo­zie­ren. Aber der Appell zur Zurück­hal­tung wäre noch über­zeu­gen­der, wenn sich die USA jemals selbst dar­an gehal­ten hät­ten, etwa im Irakkrieg.

Das Kriegs­ziel einer tota­len Ver­nich­tung der Hamas ist legitim
Die Bevöl­ke­rungs­dich­te im Gaza­strei­fen und die sich dar­aus erge­ben­den huma­ni­tä­ren Pro­ble­me recht­fer­ti­gen es nicht, Isra­el das Selbst­ver­tei­di­gungs­recht abzu­spre­chen. Das schliesst auch über Mona­te anhal­ten­de Luft­an­grif­fe und Boden­ope­ra­tio­nen ein und selbst das Kriegs­ziel einer tota­len Ver­nich­tung der Hamas (ob die­ses rea­lis­tisch ist, steht auf einem ande­ren Blatt).

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Das ist der NZZ Chefredakteur.

Wir hal­ten fest:

1. An huma­ni­tä­res Völ­ker­recht braucht sich kei­ner halten.
2. Es gibt nur eine mili­tä­ri­sche Lösung die­ses Konflikts.
3. Demo­kra­tien und Auto­kra­tien soll­te man in bestimm­ten Regio­nen und in etwa seit drei Wochen nach dem sel­ben Maß­stab messen.
4. Das Land mit dem per capi­ta zweit­größ­ten Mili­tär­bud­get der Welt (nach den USA), soll­te man auch noch in eini­gen ande­ren Aspek­ten nach den sel­bem Maß­stä­ben mes­sen, wie das Frei­luft­ge­fäng­nis nebenan.
5. Wel­che Maß­stä­be das sind, sagt uns immer die US Pro­pa­gan­da in der Woche danach, dies­mal ist es “Selbst­ver­tei­di­gungs­recht auf dem Ter­ri­to­ri­um des Geg­ners, das sich einen DRECK ums Völ­ker­recht sche­ren muss”.
6. Opfer­zah­len soll man bei inter­na­tio­na­len Kon­flik­ten nicht vergleichen.
7. Was die UN sagen ist voll­kom­men egal.
8. Mit Dop­pel­mo­ral hat das aber nichts zu tun.
9. Ob das Kriegs­ziel rea­li­sier­bar ist “ste­he auf einem ande­ren Blatt”, das wie­der­um habe uns aber nicht zu kümmern.
10. Mit Pro­pa­gan­da bekommt man immer noch 20.000 Men­schen, schlau genug ein Smart­pho­ne “für den Frie­den” als impro­vi­sier­tes Tee­licht in die Luft zu hal­ten, auf den Hel­den­platz in Wien.

Etwas Kon­text:

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Falls sie Dun­kel­grau suchen, ver­su­chen sies bei der Originalquelle.

Zu die­ser Gra­fik weiß dann auch eine Exper­tin bei Lanz die­se Woche “wir haben ein Pogrom in Echt­zeit erlebt, auf Tele­gram”. Stimmt. Und ganz nor­ma­les israe­li­sches Paläs­ti­nen­ser Manage­ment mit Rasen­mä­hen in den 20 Jah­ren davor.

Sel­ber NZZ Arti­kel. Was war noch­mal die Über­schrift? Ah: “Isra­el muss nicht mora­li­scher sein als ande­re – und auch kei­ne Waf­fen­ru­he akzeptieren”

Wer­te­wes­ten, mei­ne Damen und Her­ren, Pro­pa­gan­da hat wie­der nie­mand ent­deckt. Dop­pel­mo­ral auch nicht.

Die­se Gesell­schaft ist das abso­lut abgrund­tief, gro­tesk Allerletzte.

Hät­te er geschwie­gen, wäre er ein Phi­lo­soph geblie­ben, hät­te aber sei­nen Job ver­lo­ren. Denn dass Jour­na­lis­mus aus­ge­wo­gen berich­tet - das ist heu­te nicht mehr denkbar.

edit: Es gibt aber natür­lich auch wie­der gute Nach­rich­ten, es gibt ihn noch, den kri­ti­schen Qua­li­täts­jour­na­lis­mus in Österreich:

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