An das verfickte Hurenschwein von meiner ehemaligen Psychotherapeutin

02. Januar 2024

die mir ver­sucht hat in der Betreu­ung ein­zu­re­den, der Stan­dard schrei­be nur Pro­ject Syn­di­ca­te ab “weil er sich ger­ne die Exper­ti­se hole” - was ich ver­neint habe, da das was über Pro­ject Syn­di­ca­te kam, und vom Stan­dard immer kom­plett unkom­men­tiert über­nom­men wur­de, Agen­da set­ting “für emp­foh­le­ne poli­ti­sche Posi­tio­nen” war ---

DAS HIER (Die Pres­se) IST NATÜRLICH AUCH KEIN AGENDA SETTING, ODER SIGNALING:

Wes­ten muss die Rea­li­tät in der Ukrai­ne akzeptieren
02.01.2024 um 17:24
von Nina L. Chruschtschowa

Drei mög­li­che Sze­na­ri­en, wie es nach fast zwei Jah­ren des rus­si­schen Angriffs­kriegs gegen die Ukrai­ne wei­ter­ge­hen könnte.

Gra­ham Alli­son aus Har­vard hat kom­men­tiert, Chi­na sei zwar „der schärfs­te Riva­le, der einer Groß­macht jemals ent­ge­gen­stand“, die momen­ta­ne „Dämo­ni­sie­rung“ des Lan­des wir­ke aber „eher ver­wir­rend als klä­rend“. Um eine „Stra­te­gie gegen die chi­ne­si­sche Her­aus­for­de­rung zu ent­wi­ckeln und durch­zu­füh­ren“, behaup­tet er, müss­ten die USA „Chi­na als das ver­ste­hen, was es ist“: weder als „Über­flie­ger“ noch als „am Ran­de des Zusam­men­bruchs“ stehend.

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Zum post­so­wje­ti­schen Russ­land hin­ge­gen gab es bis­her kei­ne sol­che Ein­sicht. Im Gegen­teil, seit Jahr­zehn­ten kari­kie­ren die USA Russ­land ent­we­der als tota­len Böse­wicht oder als fra­gi­les Gebil­de, das sei­ne bes­ten Zei­ten hin­ter sich habe. Nach der rus­si­schen Besat­zung der Krim von 2014 hat der dama­li­ge US-Präsident, Barack Oba­ma, Russ­land als „Regio­nal­macht“ abge­tan, die ihre eige­ne Schwä­che zur Schau stel­le. Nach dem Über­fall auf die gesam­te Ukrai­ne 2022 wie­der­um ging man davon aus, dass Russ­land – und Wla­di­mir Putins Regime – unter der Last west­li­cher Sank­tio­nen kol­la­bie­ren werde.

Hin­ter Putins Ent­schei­dung, in die Ukrai­ne ein­zu­mar­schie­ren, stand eine Selbst­täu­schung. Aber dies bedeu­tet nicht, dass die west­li­che Ein­schät­zung der Lage ver­nünf­tig war, im Gegenteil.

Der Kol­laps blieb aus
Die meis­ten west­li­chen Beob­ach­ter schie­nen sich nur zwei Sze­na­ri­en vor­stel­len zu kön­nen: Ent­we­der Putin erobert Kiew in weni­gen Tagen und ver­wan­delt die Ukrai­ne in eine Mario­net­te des Kreml. Oder Russ­land wird rasch besiegt, und Putin wird dazu gezwun­gen, die ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät der Ukrai­ne anzuerkennen.

Dies kann erklä­ren, war­um der dama­li­ge bri­ti­sche Pre­mier, Boris John­son, bei sei­nem Besuch in Kiew Berich­ten zufol­ge emp­foh­len hat, die Ukrai­ne soll­te, anstatt ein Frie­dens­ab­kom­men aus­zu­han­deln, „ein­fach kämp­fen“. Anstatt Russ­land für sei­nen Über­fall zu beloh­nen, soll­te man das Land ver­lie­ren las­sen – sei­ne Wirt­schaft schwä­chen, sein Mili­tär dezi­mie­ren und Putins Posi­ti­on mög­lichst irrepa­ra­bel beschädigen.

Es hieß sogar, Russ­land wer­de ver­lie­ren. Wäh­rend die Ukrai­ne vom Wes­ten mit Waf­fen und Hilfs­lie­fe­run­gen unter­stützt wer­de, habe Russ­land nicht genug Aus­rüs­tung, die zudem genau­so ver­al­tet sei wie sei­ne Mili­tär­tak­tik. Über das Schlacht­feld hin­aus wur­den bei­spiel­lo­se Sank­tio­nen ver­hängt, die Putin einen schwe­ren Schlag ver­set­zen sollten.

Viel­leicht wür­den die Rus­sen, so glaub­te man, sogar den Kreml erstür­men, um end­lich wie­der euro­päi­sche Hand­ta­schen und ame­ri­ka­ni­sches Fast Food zu bekom­men. Nie­mand schien sich vor­stel­len zu kön­nen, dass die Dämo­ni­sie­rung und Zurück­wei­sung die Rus­sen noch mehr gegen den Wes­ten auf­brin­gen wür­den und dass das Land einen lan­gen Krieg durch­hal­ten könn­te. Aber genau das ist geschehen.

Russ­land nutz­te sei­ne zah­len­mä­ßi­ge Über­macht aus, wäh­rend es gleich­zei­tig sei­ne Mili­tär­stra­te­gie ver­bes­ser­te und die Her­stel­lung von Rüs­tungs­gü­tern ankur­bel­te. Innen­po­li­tisch ver­rin­ger­te das Land die Kos­ten der Sank­tio­nen: Nicht nur konn­te es sie umge­hen, son­dern auch gewähr­leis­ten, dass loka­le Akteu­re die Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten weg­zie­hen­der west­li­cher Unter­neh­men zu Spott­prei­sen über­neh­men konn­ten. Gleich­zei­tig kur­bel­te es sei­ne Kriegs­wirt­schaft an.

Für die rus­si­schen Nor­mal­bür­ger sieht es gar nicht so schlecht aus. Die Rega­le in den Läden sind gut bestückt, die Restau­rants vol­ler Leben. Ren­ten und Löh­ne sind gestie­gen – nicht so stark wie die Infla­ti­on, aber genug, um das vom Kreml ver­brei­te­te Nar­ra­tiv zu stüt­zen, das Land ste­he gut da, obwohl der Wes­ten Russ­land zer­stö­ren wolle.

Gefähr­li­ches Narrativ
Ohne zu erken­nen, wie gefähr­lich die­ses Nar­ra­tiv ist, gie­ßen west­li­che Poli­ti­ker zusätz­lich Öl ins Feu­er, indem sie – wie etwa der pol­ni­sche Prä­si­dent, Andrzej Duda, zu Beginn der geschei­ter­ten ukrai­ni­schen Gegen­of­fen­si­ve im Juni – sagen, Russ­land müs­se „den bit­te­ren Geschmack der Nie­der­la­ge spüren“.

Trotz­dem ist der Krieg in Russ­land nicht popu­lär: 56 Pro­zent der Rus­sen, die im Okto­ber vom Leva­da Cen­ter befragt wur­den, drück­ten ihre Unter­stüt­zung für die Auf­nah­me von Frie­dens­ge­sprä­chen aus. Aller­dings mein­ten nur 34 Pro­zent der Befrag­ten, sie wür­den einen Abzug rus­si­scher Trup­pen aus der Ukrai­ne und die Rück­ga­be rus­sisch kon­trol­lier­ter ukrai­ni­scher Gebie­te befür­wor­ten. Gleich­zei­tig bleibt die Zustim­mung zu Putin wei­ter über 80 Pro­zent. Man könn­te dies als Stalingrad-Effekt bezeichnen.

Wäh­rend sich die Rus­sen hin­ter Putin ver­sam­meln, scheint die Ent­schlos­sen­heit der west­li­chen Unter­stüt­zer der Ukrai­ne zu schwin­den. Anfang Dezem­ber schei­ter­ten die Staats­chefs der EU dar­an, ein Finanz­hil­fe­pa­ket über 50 Mil­li­ar­den Euro für die Ukrai­ne zu ver­ab­schie­den, obwohl sie sich dar­auf geei­nigt hat­ten, mit Bei­tritts­ge­sprä­chen zu begin­nen. Auch dem US-Kongress gelang es nicht, ein neu­es Mili­tär­hil­fe­pa­ket für die Ukrai­ne zu beschließen.

Putin wird nicht aufgeben
Jetzt ver­spricht US-Präsident Joe Biden nicht mehr, die Ukrai­ne „so lang wie nötig zu unter­stüt­zen“, son­dern nur noch „so lang wir kön­nen“. Immer noch argu­men­tiert Biden, Russ­land mang­le es an den nöti­gen „Res­sour­cen und Fähig­kei­ten“, um in der Ukrai­ne einen lan­gen Krieg zu füh­ren. Es stimmt zwar, dass die rus­si­sche Wirt­schaft für die Sank­tio­nen letzt­lich einen hohen Preis bezah­len muss. Aber Putin wird alles, was er hat, in den Krieg pum­pen – und dabei wahr­schein­lich von gro­ßen Tei­len der Öffent­lich­keit unter­stützt werden.

Das Schwin­den der aus­län­di­schen Unter­stüt­zung schwächt bereits jetzt die ukrai­ni­sche Posi­ti­on auf dem Schlacht­feld. Auch die Span­nun­gen zwi­schen Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selens­kij und Gene­ral­stabs­chef Valerij Salu­schnyi schei­nen zuzunehmen.

Es gibt drei plau­si­ble Sze­na­ri­en: Ers­tens könn­te sich der Wes­ten ver­pflich­ten, die Ukrai­ne wei­ter zu unter­stüt­zen. Aber die poli­ti­schen Hür­den dafür sind hoch. Selbst wenn die­se besei­tigt wer­den kön­nen, wird es Kiew schwer­fal­len, genug neue Sol­da­ten zu rekrutieren.

Im zwei­ten Sze­na­rio greift die Nato in der Ukrai­ne direkt ein. Die Behaup­tung, ein rus­si­scher Sieg in der Ukrai­ne wer­de wei­te­re rus­si­sche Über­fäl­le zur Fol­ge haben, könn­te dazu ver­wen­det wer­den, west­li­che Trup­pen zu akti­vie­ren. Dann könn­te Euro­pa völ­lig insta­bil werden.

Im drit­ten Sze­na­rio fin­det der Wes­ten Wege, mit dem Kreml zu kom­mu­ni­zie­ren. Russ­land ist bei Wei­tem nicht unver­wund­bar. Aber es steht auch nicht am Rand des Zusam­men­bruchs, und Putin wird wahr­schein­lich noch vie­le Jah­re Prä­si­dent blei­ben. Und selbst nach sei­ner Amts­zeit wür­de das tie­fe Miss­trau­en der Rus­sen gegen­über dem Wes­ten bleiben.

Unbe­que­me Wahrheit
Ange­sichts des­sen – und der unbe­que­men Wahr­heit, dass die Ukrai­ne wahr­schein­lich nicht ihr gesam­tes Ter­ri­to­ri­um wie­der­erlan­gen kann – soll­te sich der Wes­ten dar­auf kon­zen­trie­ren, die ukrai­ni­sche Ver­tei­di­gung zu stär­ken, und gleich­zei­tig jede Mög­lich­keit nut­zen, Gesprä­che mit dem Kreml aufzunehmen.

Aus dem Eng­li­schen von Harald Eckhoff
Copy­right: Pro­ject Syn­di­ca­te, 2023.

E-Mails an: debatte@diepresse.com

Die Autorin
Nina L. Chruscht­schowa (gebo­ren 1964) stu­dier­te an der Mos­kau­er Staats­uni­ver­si­tät und in Prince­ton. Sie ist Uren­ke­lin des frü­he­ren Sowjet­füh­rers Niki­ta Chruscht­schow. Der­zeit ist sie Pro­fes­so­rin an der New School. 

src: click

Funk­tio­niert in etwa 10 mal so gut, wenn man wie ich kennt, was die Chruscht­schowa sonst so von sich gibt. Oder etwa zu Kriegs­be­ginn von sich gege­ben hat.

Die­se Gesell­schaft ist das abgrund­tief gro­tesk und abar­tigst Allerletzte.

edit: Sie­ben Tage davor:

Euro­pe Needs a New Ukrai­ne Strategy
Dec 21, 2023 

MARK LEONARD urges poli­cy­ma­kers to reck­on with the long-term chal­len­ges posed by the con­flict with Russia.

src: click

Exper­ti­se, nicht? Die der Stan­dard selbst ein­holt, nicht?

edit: Edit: Ah, der Stan­dard hat einen Tag spä­ter auf­ge­schlossn, jetzt gibts den Mark Leo­nard bei ihm auch auf Deutsch: click

Da hat der Stan­dard sicher die Exper­ti­se ange­fragt, oder?

Fick dich.









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