The Wertewesten society in a nutshell

25. Oktober 2024

2004 erscheint John Per­kins “Con­fes­si­ons of an Eco­no­mic Hit Man”

Laut sei­nem Buch bestand Per­kins’ Funk­ti­on dar­in, die poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Füh­rungs­eli­te unter­ent­wi­ckel­ter Staa­ten dazu zu brin­gen, enor­me Ent­wick­lungs­hil­fe­kre­di­te von Insti­tu­tio­nen wie der Welt­bank und der United Sta­tes Agen­cy for Inter­na­tio­nal Deve­lo­p­ment (USAID) auf­zu­neh­men. Belas­tet mit rie­si­gen Schul­den, die sie nie zurück­zu­zah­len erhof­fen konn­ten, waren die­se Län­der gezwun­gen, sich bei den ver­schie­dens­ten Gele­gen­hei­ten dem poli­ti­schen Druck der USA zu beu­gen. Per­kins beschreibt, wie die Ent­wick­lungs­län­der effek­tiv poli­tisch neu­tra­li­siert wur­den und ihre Einkommens- und Ver­mö­gens­dis­pa­ri­tät (Gini-Koeffizient) immer wei­ter her­auf­ge­trie­ben wurde.

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Hier kurz die Rezep­ti­on sei­ner­zeit aus der Wiki­pe­dia kopiert:

Jim Gar­ri­son, der mit Michail Gor­bat­schow das Sta­te of the World Forum grün­de­te, merk­te an:[1]

Jeder, der weiß, wie die Welt­bank oder der inter­na­tio­na­le Wäh­rungs­fonds arbei­ten, könn­te bestä­ti­gen, dass das, was John Per­kins in sei­nem Buch beschreibt, grund­sätz­lich stimmt. Es gibt einen Grund, war­um unse­re Ent­wick­lungs­hil­fe und der gan­ze Ein­satz von Welt­bank und Wäh­rungs­fonds die Lage ver­schlim­mert und nicht ver­bes­sert: Alles ist so kon­stru­iert, nicht den Ärms­ten zu hel­fen, son­dern die­se Län­der ein­fach zu benut­zen, um west­li­che Unter­neh­men wei­ter zu berei­chern. So läuft der Hase.“ 

Das Deutsch­land­ra­dio schreibt:[2]

Wüss­te man nicht inzwi­schen so viel über die ille­ga­len Akti­vi­tä­ten der US-Geheimdienste zur Desta­bi­li­sie­rung von Regie­run­gen, zum Sturz von miss­lie­bi­gen Staats­chefs, wür­de man die Bekennt­nis­se die­ses so genann­ten Eco­no­mic Hit Man, also Wirt­schafts­kil­lers, auf den gro­ßen Hau­fen von Ver­schwö­rungs­theo­rien packen. […] Her­aus­ge­kom­men ist ein enga­gier­tes Schuld­be­kennt­nis, bis­wei­len arg sim­pli­fi­zie­rend, mora­li­sie­rend, gene­ra­li­sie­rend. Statt kon­kre­ter und neu­er Bewei­se: Bekennt­nis­se und sei­ten­lan­ge Auf­zäh­lun­gen längst bekann­ter, andern­orts bereits abge­druck­ter Hin­ter­grün­de. Trotz vie­ler Details feh­len die wirk­lich har­ten Fak­ten, sen­sa­tio­nel­le Ent­hül­lun­gen sucht man ver­ge­bens. Man muss ihm glau­ben - oder auch nicht.“ 

Die Deut­sche Wel­le urteilt:[3]

Von einem Insi­der aber könn­te man statt­des­sen doch etwas mehr Details über die beschrie­be­nen Kre­dit­ge­schäf­te erwar­ten. Aber eine Ana­ly­se der öko­no­mi­schen Grund­la­ge sei­nes Tuns lie­fert Per­kins nicht. Auch mit sen­sa­tio­nel­len Ent­hül­lun­gen kann er nicht auf­war­ten. Viel­leicht ist dies auch dem Umstand geschul­det, dass weder Per­kins noch sein Ver­lag Spaß haben, hor­ren­de Scha­den­er­satz­for­de­run­gen zu zah­len. Wer die Din­ge im Unge­fäh­ren lässt und sich auf ver­öf­fent­lich­te Quel­len beruft, kann kaum belangt wer­den. Eine Urlaubs­lek­tü­re für die, die dach­ten, Ent­wick­lungs­po­li­tik sei im Prin­zip von edlen Moti­ven getra­gen und wür­de manch­mal wegen hand­werk­li­cher Feh­ler schei­tern. Wer die­se Illu­si­on schon ver­lo­ren hat, für den bringt das Buch nicht viel Neues.“

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2013 adap­tiert Chi­na Belt & Road, das dar­auf aus­ge­legt ist die bis­he­ri­ge Ent­wick­lungs­po­li­tik des Wer­te­wes­tens so zu ver­än­dern, dass Ent­wick­lungs­staa­ten deren Lage sich ver­schlim­mert hat, nicht für Jahr­zehn­te in der Schul­den­til­gung hän­gen­blei­ben, son­dern Ent­wick­lungs­po­li­tik sub­til an zwei neue Aspek­te bin­det - zum einen Infra­struk­tur­pro­jek­te, die dem jewei­li­gen Emp­fän­ger­land geschenkt wer­den (aber von chi­ne­si­schen con­trac­tors aus­ge­führt, die dann oft auch im Emp­fän­ger­land ver­blei­ben), zum ande­ren Kre­di­te bei Schlüs­sel­in­fra­struk­tur, die bei Nicht­til­gung als Kon­di­ti­on auf­wei­sen, dass wesent­li­che Häfen oder Flug­hä­fen des Emp­fän­ger­lan­des unter die Kon­trol­le und Ver­wal­tung Chi­nas fal­len - meist beschränkt auf einen län­ge­ren Zeit­raum (100 Jah­re). Durch die Kon­trol­le der wich­tigs­ten Infrastruktur-Routen des Emp­fän­ger­lan­des ergibt sich dann eben­falls wie­der poli­ti­scher Einfluss.

Ver­glei­che z.B.: China’s Belt and Road Initia­ti­ve and aviation

(Tenor des ver­link­ten Artikels:)

Bet­ween 2014 and 2016, China’s total tra­de volu­me in the coun­tries along Belt and Road Initia­ti­ve excee­ded USD3 tril­li­on, while China’s invest­ment in the­se nati­ons sur­pas­sed USD50 bil­li­on. Howe­ver, the­re are con­cerns in tho­se part­ne­ring coun­tries about the lar­ge debt bur­den on Chi­na to pro­mo­te the Initia­ti­ve. The­re are dif­fe­ring views on whe­ther the BRI is an idea­listic recon­struc­tion of the Silk Road con­cept or a colos­sal stra­te­gic move to expand China’s influence.

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ZWANZIG JAHRE SPÄTER

also am 16. Okto­ber 2024

ver­kauft Con­do­leez­za Rice, an der Uni­ver­si­tät Not­re Dame in einem “Not­re Dame Forum event” vor einem Pater als Mode­ra­tor, der ver­sam­mel­ten Stu­den­ten­schaft den “Poli­ti­sche Ein­fluss­nah­me durch Schul­den­bin­dung” Aspekt von Ent­wick­lungs­po­li­tik als “Erfin­dung der Chinesen”.

Con­do­leez­za Rice: We need to go and say that uh and we need to edu­ca­te incre­a­singly sophisti­ca­ted popu­la­ti­ons about this -- we did a pro­gram at the Hoo­ver Insti­tu­ti­on [Con­do­leez­za Rice is the Tad and Dian­ne Tau­be Direc­tor of the Hoo­ver Insti­tu­ti­on] for Afri­can jour­na­list uh try­ing to help them under­stand how Belt and Road real­ly works, becau­se if you under­stand that you are -- your coun­try is about to take on a lot of debt uh which if you can’t pay back the Chi­ne­se are going to claim that port or claim that uh that buil­ding may­be you’ll start to say to your government even uh what’s hap­pe­ning to our money we need to keep pres­sing for trans­pa­ren­cy uh we have a trans­pa­ren­cy index and we have a trans­pa­ren­cy um initia­ti­ve through the UN that’s kind of more abund at this point nobo­dy pays much atten­ti­on to it, but if you can get trans­pa­ren­cy on how some of this works, I think the­re will be pres­su­re on governments to start to do what’s right for their peop­le and what’s right for for their peop­le is for them to fight cor­rup­ti­on which as many have said is a tax on the poor, they will have to reco­gni­ze that they real­ly ought to be brin­ging jobs to their peop­le not just uh lar­ge sums for them­sel­ves and uh I think we can start to turn it around, but then we bet­ter actual­ly fol­low through on our side.

Mode­ra­tor: Awe­so­me thank you very much.

Also noch mehr die eige­nen Kin­der in der Funk­ti­ons­eli­te ver­ar­schen geht nicht mehr.

2004: DW und Deutsch­land­funk: “Weiss doch eh jeder dass von der Welt­bank Abhän­gig­kei­ten geschaf­fen wer­den und Ent­wick­lungs­po­li­tik nicht von edlen Moti­ven getrie­ben ist, und oft­mals nicht zufäl­lig schei­tert.” Wäh­rend die Infra­struk­tur von US Unter­neh­men errich­tet wird und selbst­re­dend bis zur Til­gung der Kre­di­te im Eigen­tum des Kre­dit­ge­bers verbleibt.

2014: Chi­na switcht auf: Wir schen­ken euch erst­mals die Infra­struk­tur, die wir für euch bau­en, bau­en die eben­falls vor Ort selbst und las­sen euch dann gleich noch eine Expat Com­mu­ni­ty im Land, und Schlüs­sel­in­fra­struk­tur gibt es nur gegen Kre­di­te bei deren Nicht-Tilgung wir für 100 Jah­re die Ver­wal­tung und den Betrieb eures Hafens/Flughafens übernehmen.

2024: Con­do­leez­za Rice vor den Stu­den­ten der Uni­ver­si­ty of Not­re Dame: “We did a pro­gram at the Hoo­ver Insti­tu­ti­on for Afri­can jour­na­list uh try­ing to help them under­stand how Belt and Road real­ly works, becau­se if you under­stand that you are -- your coun­try is about to take on a lot of debt, uh which if you can’t pay back the Chi­ne­se are going to claim that port, or claim that uh that building…”

Wir sind die Guten.

Bes­ser kann man das Wer­te­wes­ten Kon­zept wirk­lich kei­nem Stu­den­ten mehr erklären…

Aber gut dass sich die Hoo­ver Insti­tu­ti­on so gut um afri­ka­ni­sche Jour­na­lis­ten kümmert!

Und gut auch, dass der Pater und Pro­fes­sor an der Not­re Dame das awe­so­me fin­det. Ich hät­te ja eher kot­zen bis nichts mehr nach­kommt vor­ge­schla­gen, aber ich hab auch nicht so einen guten Draht zum Her­ren wie der Herr mit dem wei­ßen Kragen…

Wer­te.
West­li­che Werte.
West­li­che Wer­te Ethik.

Haha. Ah… Ah.









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