Schau, schau…

11. Januar 2025

(dpa)/amü. Die schei­den­de US-Regierung von Prä­si­dent Joe Biden ver­hängt die laut eige­nen Anga­ben bis anhin schärfs­ten Sank­tio­nen gegen Russ­lands Ener­gie­sek­tor. Die Mass­nah­men zie­len auf zwei der gröss­ten rus­si­schen Ölkon­zer­ne, Gaz­prom Neft und Sur­gut­nef­te­gas, teil­te das Finanz­mi­nis­te­ri­um am Frei­tag in Washing­ton mit.

Mit Sank­tio­nen belegt wer­den auch 183 Schif­fe, die die US-Regierung zum Gross­teil zur soge­nann­ten rus­si­schen Schat­ten­flot­te zählt.

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Gross­bri­tan­ni­en wer­de sich anschlies­sen

Mit den neu­en Mass­nah­men will die US-Regierung die Produktions- und Lie­fer­ket­ten der rus­si­schen Ener­gie­wirt­schaft tref­fen und damit das Gefü­ge schwä­chen, das der Kreml zur Finan­zie­rung sei­nes Angriffs­kriegs gegen die Ukrai­ne nutzt. «Unse­re Sank­tio­nen wir­ken wie Sand im Getrie­be der rus­si­schen Kriegs­ma­schi­ne­rie», hiess es. Gross­bri­tan­ni­en wer­de sich den Sank­tio­nen anschlies­sen. «Wir gehen davon aus, dass unse­re Mass­nah­men Russ­land jeden Monat meh­re­re Mil­li­ar­den Dol­lar kos­ten wer­den.»

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Washing­ton sieht ver­än­der­te Situa­ti­on auf Ener­gie­märk­ten

Den Zeit­punkt der Sank­tio­nen begrün­de­te Washing­ton mit einer ver­än­der­ten Situa­ti­on auf den glo­ba­len Ener­gie­märk­ten. «Zu Beginn des Krie­ges (im Febru­ar 2022) waren die Ener­gie­märk­te sehr ange­spannt, und wir hat­ten Sor­ge, dass Mass­nah­men gegen Russ­lands Ölex­por­te die Prei­se so stark in die Höhe trei­ben könn­ten, dass Russ­land trotz gerin­ge­ren Ver­kaufs­men­gen am Ende sogar mehr ver­dient», hiess es. Die gegen­wär­ti­ge Markt­si­tua­ti­on mit erhöh­ten Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten – etwa in den USA, Kana­da und Bra­si­li­en – las­se nun eine här­te­re Gang­art zu, ohne den glo­ba­len Ölmarkt zu destabilisieren.

Die Biden-Administration beschloss die neu­en Sank­tio­nen wohl auch aus innen­po­li­ti­schen Grün­den erst jetzt. Vor Novem­ber ein­ge­führt, hät­ten sie die Ben­zin­prei­se vor den Wah­len nach oben getrie­ben und den Demo­kra­ten scha­den kön­nen. Jetzt muss Bidens Nach­fol­ger Donald Trump mit den Fol­gen umge­hen: Tat­säch­lich hat sich Erd­öl der Sor­ten Brent und WTI am Frei­tag nach der Ankün­di­gung im Welt­han­del um meh­re­re Pro­zent verteuert.

In gewis­ser Hin­sicht pro­fi­tiert Trump indes von den Sank­tio­nen sei­nes Vor­gän­gers. Er erhält neue Trumpf­kar­ten für Ver­hand­lun­gen mit Russ­lands Prä­si­dent Wla­di­mir Putin, ohne dass er selbst dafür ver­ant­wort­lich gemacht wer­den kann.

src: click (NZZ)

Ich nehm mal an, damit muss der gekauf­te Wirt­schafts­no­bel­preis­trä­ger jetzt nicht mehr durch die Stock­holm school of eco­no­mics tingeln.

edit: Die paar Pro­zent sind ein Ölpreis Anstieg von 72 auf 80 USD per Bar­rel, bin­nen eines Monats. Wenn ich die unvor­teil­haf­tes­ten Wer­te neh­me (73 auf 79.7 wenn nicht).









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