Gut, der ORF hats ja…
Gespart wird beim Tisch, dass das Laminat in die Kamera glänzt, dass es eine Freude ist,
aber nicht beim komplett nutzlosen Neumann TLM 103 in der Tischmitte (in der Breite mittig), mit 1450 Euro Listenpreis (der ORF kauft neu, nicht gebraucht) -
das als Kondensormicrophon etwa in dieser Position zum Sprecher positioniert werden sollte:
Hier auch sehr schön von Howard Stern demonstriert:
Sonst: Umgebungsrauschen like a MOTHERFUCKER.
Aber beim ORF hat mans ja.
Toll auch die Aufstellung, das Ding hat Nierencharacteristik, dh. bei der Orientierung ist es selbst für den Gast der näher dransitzt suboptimal. Und es schaut vom Moderator weg. Schaut dafür aber für die Kamera beim Crane shot sexier aus.
Dafür hat man beim Tisch gespart.
Das Microphon ist ein derartiges Liebhaberstück, dass es ein kaputtes eher auch nicht sein wird, da man im Normalfall die zwei die man für ne Studioproduktion anschafft reparieren lässt. Das ist kein “verkauf ichs halt für Parts on ebay” Teil.
edit: Last minute design change:
“Das Inlay bitte in weiß, bitte in weiß das Inlay! Braun will die Moderatorin nicht (oder die Sendeleitung 😉 ).”
src: click
edit: Hab mich nochmal eingelesen, weil ich dem Soundengineer nicht Unrecht tun wollte --
Eine Nutzung von 1,2m Entfernung aus ist möglich. Allerdings gerichtet - und gerichtet wärs auf keinen Gast und vom Moderator entfernt. Umgebungsrauschen like a Mofo ist korrekt, allerdings hat das Mic sehr niedriges Eigenrauschen und einen hohen Dynamic Range Umfang in dem es aufnehmen kann. Dh. wenn du wie in einem Studio wenig Umgebungsgeräusche hast ist es auf 1,2m sogar brauchbar. Halt nur gerichtet.
Bei ner normalen Nutzung empfiehlt es sich auch ca. 20cm vom Mic entfernt zu sprechen, da das TLM 103 die plosives vergleichsweise sehr stark verstärkt, also das was Sterns Stimme sehr voluminös und zugleich intim wirken lässt. Er nutzt es aus der kurzen Entfernung für den Effekt.
Es ist in keinster Weise, was du auf einen Konferenztisch schrauben würdest. Nicht mal als ideales Microphon in einem Studio. Aber im Notfall, bei einem Microphonausfall eines der Gäste, wärs aufgrund des niedrigen Eigenrauschens sogar nutzbar.
Also den Toningenieur nicht feuern, nur verwundert fragen warum ers gewählt hat. 😉