Der Standard mal wieder am Puls der Zeit

29. Juni 2025

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Wir wol­len Ende des Jah­res zu den ers­ten Aus­schrei­bun­gen kom­men“, ver­trös­te­te die Minis­te­rin die Kraft­werks­be­trei­ber auf dem Jah­res­kon­gress des Ener­gie­ver­ban­des BDEW. „Ende wel­chen Jah­res?“, lau­te­te die sar­kas­ti­sche Nach­fra­ge eines resi­gnier­ten Topmanagers.
Tat­säch­lich ist seit vie­len Jah­ren klar, dass Deutsch­land bis 2030 min­des­tens 21 Giga­watt neue, steu­er­ba­re Gas­kraft­wer­ke braucht, damit in Zei­ten ohne Wind- und Son­nen­strom die Lich­ter nicht aus­ge­hen. Doch der Bau kommt nicht vor­an. Bis­lang trös­ten sich Ener­gie­wen­de­pla­ner damit, dass noch genü­gend Koh­le­kraft­wer­ke in Reser­ve gehal­ten wer­den, die im Not­fall ein paar Jah­re län­ger lau­fen könn­ten, falls der Auf­bau der kli­ma­freund­li­che­ren Gas­kraft­wer­ke nicht gelingt.
Doch das ist womög­lich eine trü­ge­ri­sche Hoff­nung, zei­gen Recher­chen von WELT. Schon jetzt gehen Koh­le­kraft­wer­ke vom Netz, obwohl die Bun­des­netz­agen­tur sie als sys­tem­re­le­vant ein­ge­stuft und ihren Wei­ter­be­trieb ange­ord­net hat. Der Grund: Die Betrei­ber fin­den kein Per­so­nal mehr.

Das erhöht den Druck beim Gaskraft-Ausbau. Bei den 21 Giga­watt Leis­tung han­delt es sich rech­ne­risch um 26 gro­ße Gas­kraft­wer­ke der 800-Megawatt-Klasse zum Stück­preis von einer Mil­li­ar­de Euro, die in den nächs­ten fünf Jah­ren errich­tet wer­den müs­sen. Nur so gehen die gesetz­lich ver­an­ker­ten Energiewende-Planungen auf, ohne die Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu gefähr­den oder den Zeit­plan zur Errei­chung der Kli­ma­neu­tra­li­tät Maku­la­tur wer­den zu las­sen. Die von der Bun­des­netz­agen­tur (BNetzA) gesetz­te Ziel­grö­ße fin­det sich des­halb im Koali­ti­ons­ver­trag von Schwarz-Rot.
Inzwi­schen zwei­feln in der Bran­che vie­le dar­an, dass auch nur ein ein­zi­ges Groß­kraft­werk recht­zei­tig fer­tig wird. Ohne staat­li­che Zuschüs­se mag nie­mand inves­tie­ren, zu unsi­cher sind die Aus­sich­ten für einen pro­fi­ta­blen Betrieb.
Vor­be­hal­te der EU-Kommission
Doch staat­li­che Bei­hil­fen gibt es vor­erst nicht: Wie zuvor schon Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck (Grü­ne) beißt sich auch Rei­che an den Vor­be­hal­ten der EU-Kommission die Zäh­ne aus. Die Wett­be­werbs­hü­ter in Brüs­sel wol­len nicht erlau­ben, dass ein Mit­glied­staat den Bau eines fos­si­len Kraft­werks­parks subventioniert.
Nach­bar­län­der wol­len die grenz­über­schrei­ten­den Wir­kun­gen und Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen deut­scher Energiemarkt-Eingriffe nicht mehr hin­neh­men. Eine Not­la­ge, die Sub­ven­tio­nen recht­fer­ti­gen könn­te, liegt nicht vor.
Habeck hat­te stets behaup­tet, dass von der Ener­gie­wen­de kei­ne Bedro­hung der Ver­sor­gungs­si­cher­heit aus­ge­he. Berich­te der Bun­des­netz­agen­tur bestä­tig­ten das zwar nur unter Vor­be­halt, wur­den aber auch nicht gera­de als Gegen­the­se verstanden.
Um Brüs­sel zu erwei­chen, hat­te Habeck einen Teil der Gas­kraft­wer­ke im Antrags­for­mu­lar zu „Klimaschutz-Investments“ erklärt – obwohl die Anla­gen Treib­haus­gas aus­sto­ßen. Brüs­sel moch­te nicht mit­ge­hen. Des­halb dampf­te Habeck das Kraft­werks­bau­pro­gramm von 21 auf nur noch 12,5 Giga­watt ein.
Weil die EU-Kommission den­noch nicht mit­spielt, dreht Rei­che die Ambi­tio­nen wei­ter her­un­ter. Bis Ende die­ses Jah­res wol­le sie „ein klei­nes Schnell­boot“ von fünf bis zehn Giga­watt Kraft­werks­leis­tung in Brüs­sel zur Geneh­mi­gung anmel­den, kün­dig­te sie beim BDEW-Kongress an.
Die­ses Schnell­boot ist nicht nur zu klein, es wird wohl auch zu spät kom­men. Selbst wenn die EU-Kommission ihren Segen erteilt, müs­sen die För­der­gel­der danach in einem mona­te­lan­gen Pro­zess unter poten­zi­el­len Kraft­werks­bau­ern aus­ge­schrie­ben wer­den. Dass bei Bau­zei­ten zwi­schen vier und sechs Jah­ren auch nur ein „Back-up-Kraftwerk“ recht­zei­tig fer­tig wird, scheint illusorisch.
Lauf­zeit­ver­län­ge­rung für Kohlekraftwerke
Die Kon­se­quen­zen wären gra­vie­rend: Im Jahr 2030 soll die Wind- und Solarstrom-Produktion 80 Pro­zent des Bedarfs decken. Ohne die Absi­che­rung durch Kohle-, Atom- und Gas­kraft­wer­ke steht das deut­sche Ver­sor­gungs­sys­tem nackt da, wenn es im Win­ter zu den übli­chen tage- bis wochen­lan­gen „Dun­kel­flau­ten“ ohne Wind und Son­ne kommt.

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War­um als Redak­teur des öster­rei­chi­schen Drecks­stan­dard eigent­lich noch irgend­was wis­sen, wenn du anstatt des­sen Ideo­lo­gie rei­ten kannst?

Immer nach dem Prin­zip - der Leser ist noch dümmer.

edit: Für die die Pro­ble­me haben das zu verstehen:

(Cur­r­ent­ly the­re are appro­xi­mate­ly 62,500 power plants ope­ra­ting worldwide.)

Total fos­si­le fuel pha­se­out sce­n­a­rio: Given that electri­cal power con­sump­ti­on in 2018 was 26 652.7 TWh, this implies that future electri­cal power con­sump­ti­on will be sub­stan­ti­al­ly lar­ger than it is now. Hopes for a mas­si­ve reduc­tion in power con­sump­ti­on will pro­bab­ly not hap­pen. If the same non-fossil fuel ener­gy mix as that repor­ted in in IEA (2021) is assu­med, then this trans­la­tes into an extra 796 709 new power plants will be nee­ded to be con­struc­ted and com­mis­sio­ned. The com­bi­ned instal­led power capa­ci­ty of the addi­tio­nal sys­tems would be 29 914 GW.

To put this in con­text, the total power plant fleet in 2018 (all types inclu­ding fos­sil fuel plants) was only 46 423 sta­ti­ons. On one hand, this lar­ge num­ber of non-fossil fuel sta­ti­ons reflects the lower Ener­gy Retur­ned on Ener­gy Inves­ted (ERo­EI) ratio of rene­wa­ble power com­pa­red to cur­rent fos­sil fuels. [12TWh größ­tes Atom­kraft­werk, 0,8 TWh größ­ter onshore Wind­park in Deutschland]

This paper has shown that lar­ge wind and solar power sys­tems would need to be intern­al­ly self suf­fi­ci­ent and need a buf­fer for sta­ble ope­ra­ti­on. This is a per­ti­nent point as con­ven­tio­nal thin­king for future power genera­ti­on is to have an ener­gy mix domi­na­ted by wind and solar power sys­tems. It is well unders­tood that the­se sys­tems are high­ly varia­ble and inter­mit­tent in sup­ply. The assump­ti­on for future deve­lo­p­ments was a power buf­fer would be avail­ab­le in some form. If the­re are tech­ni­cal issu­es in sto­ring the nee­ded quan­ti­ty of power for the nee­ded time peri­od, then it is con­clu­ded that wind and solar power genera­ti­on sys­tems are not prac­ti­cal as the pri­ma­ry ener­gy source for the next indus­tri­al era after fos­sil fuel based technology.

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