Selenskyj Friedenslogik, zum Fest des Friedens

25. Dezember 2025

Kurz vor Weih­nach­ten hat der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­di­mir Selen­ski Offen­heit für einen Kom­pro­miss im Streit um die künf­ti­ge Grenz­zie­hung im Don­bass gezeigt. Im Gespräch mit Jour­na­lis­ten griff er den ame­ri­ka­ni­schen Vor­schlag für eine ent­mi­li­ta­ri­sier­te Zone in der umkämpf­ten Regi­on auf. Eine sol­che Lösung sei mög­lich, sag­te er, wie am Mitt­woch meh­re­re ukrai­ni­sche Medi­en berich­te­ten. Selen­ski stell­te dabei aller­dings meh­re­re Bedin­gun­gen auf, die für Russ­land der­zeit kaum akzep­ta­bel sind.

So ist aus sei­ner Sicht ein ukrai­ni­scher Trup­pen­rück­zug aus den nicht besetz­ten Tei­len der Pro­vinz Donezk nur mög­lich, wenn auch Russ­land sei­ne Streit­kräf­te im sel­ben Aus­mass zurück­zieht. Selen­ski for­dert eine spie­gel­bild­li­che Ver­schie­bung hin­ter die Front­li­nie – je nach Abschnitt um 5 bis 40 Kilo­me­ter. Dies hies­se, dass die ukrai­ni­sche Armee ihre Fes­tungs­städ­te Kra­ma­tor­sk und Slo­wjansk räu­men wür­de, das rus­si­sche Mili­tär sich aber bei­spiels­wei­se hin­ter die schon 2023 erober­te Stadt Bach­mut zurück­zie­hen müss­te. Der Kreml wird dies rund­her­aus ablehnen.

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Selen­skyj For­de­run­gen im Detail:

Rus­si­an Pre­si­dent Vla­di­mir Putin con­ti­nues to demand that Kyiv with­draw from the Don­bas and aban­don its bid for NATO mem­bers­hip to end the con­flict. Des­pi­te the US insis­tence on ter­ri­to­ri­al con­ces­si­ons, Ukrai­ni­an Pre­si­dent Volo­dym­yr Zelen­skyy rejec­ted this opti­on as unac­cep­ta­ble. Zelen­skyy also deman­ded secu­ri­ty gua­ran­tees from the US against a poten­ti­al new attack by Russia.

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Ver­gleicht man das von Selen­ski prä­sen­tier­te Doku­ment mit dem ursprüng­li­chen 28-Punkte-Plan, fal­len fol­gen­de Ände­run­gen auf:

- Nato: Es fehlt der Pas­sus, dass die Ukrai­ne der Nato nicht bei­tre­ten darf. Die Bei­tritts­fra­ge bleibt damit unge­re­gelt, was nichts dar­an ändert, dass Kiew kei­ne Per­spek­ti­ve für eine Mit­glied­schaft erhält.

- Sicher­heits­ga­ran­tien: Die Fra­ge, wie ein neu­er­li­cher rus­si­scher Über­fall ver­hin­dert wer­den kann, hat für die Ukrai­ne ent­schei­den­de Bedeu­tung. Im ursprüng­li­chen Plan wur­de sie nicht kon­kret beant­wor­tet. Hin­zu kommt nun ein Punkt, wonach die Ukrai­ne von den USA und euro­päi­schen Län­dern Sicher­heits­ga­ran­tien nach dem Mus­ter von Arti­kel 5 des Nato-Vertrages erhal­ten soll. Dies bedeu­tet eine Ver­pflich­tung zur mili­tä­ri­schen Hil­fe­leis­tung im Kriegsfall.

- Armee­grös­se: Gegen­über dem ursprüng­li­chen Plan wur­de die geplan­te Ober­gren­ze für die ukrai­ni­sche Armee von maxi­mal 600 000 auf 800 000 Mili­tär­an­ge­hö­ri­ge erhöht. Damit soll sicher­ge­stellt wer­den, dass das Land über genü­gend gros­se Streit­kräf­te für einen künf­ti­gen Kon­flikt verfügt.

- Donbass-Sonderzone: Im neu­en 20-Punkte-Plan ist vom erwähn­ten spie­gel­bild­li­chen rus­si­schen Rück­zug nicht die Rede. Aber Selen­ski hat die­se ukrai­ni­sche For­de­rung deut­lich gemacht. Alter­na­tiv wäre die Ukrai­ne zu einem Frie­dens­ver­trag bereit, wenn die Kämp­fe im Don­bass ent­lang der jet­zi­gen Front ein­ge­fro­ren würden.

- EU-Beitritt: Kon­kre­ter als im ursprüng­li­chen Plan hält das neue Doku­ment fest, dass die Ukrai­ne Mit­glied der EU wird. Ein infor­mel­ler euro­päi­scher Vor­schlag sieht einen raschen Bei­tritt bis 2027 vor.
Sank­tio­nen: Ent­fernt aus dem ursprüng­li­chen Plan wur­de der Vor­schlag, die Sank­tio­nen gegen Russ­land schritt­wei­se aufzuheben.

- Rus­si­sche Gel­der: Gestri­chen wur­de der Vor­schlag, die USA an künf­ti­gen, mit ein­ge­fro­re­nen rus­si­schen Gel­dern finan­zier­ten Wie­der­auf­bau­pro­jek­ten gewinn­mäs­sig zu betei­li­gen. Es bleibt unklar, was mit den rus­si­schen Gel­dern gesche­hen soll und wie die geplan­ten Wiederaufbau-Fonds kon­kret gespeist werden.

- AKW Sapo­risch­ja: Für das rus­sisch besetz­te Kraft­werk am Fluss Dnipro schlägt die Ukrai­ne eine leicht ande­re Rege­lung vor als die USA. Sie lässt offen, inwie­weit Russ­land künf­tig Strom aus dem AKW – dem gröss­ten Euro­pas – erhal­ten soll. Der ursprüng­li­che Plan sah einen fes­ten Anteil von 50 Pro­zent vor.
Russ­land hat über die Ver­mitt­lung der USA wahr­schein­lich bereits Kennt­nis von die­ser neu­en Ver­si­on des Frie­dens­plans erhal­ten. Aus sei­ner Skep­sis macht der Kreml kein Hehl. Der rus­si­sche Prä­si­den­ten­be­ra­ter Juri Uscha­kow kri­ti­sier­te bereits am Wochen­en­de, dass sich das Doku­ment damit nicht ver­bes­sert habe. Am Mitt­woch kün­dig­te der Kreml-Sprecher Dmi­tri Pes­kow ledig­lich an, dass Russ­land eine Ant­wort an die USA for­mu­lie­ren werde.

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edit: Es gibt aver natür­lich auch wie­der gute Nachrichten:

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