Der deutsche Jurist und Professor für Wirtschaftsrecht Viktor Winkler riet dem Schweizer Verleger und Publizisten Roger Köppel kürzlich in einem viel beachteten Interview mit den Tamedia-Zeitungen, sich sofort proaktiv an die EU zu wenden.
Der Grund für diesen dringlichen Appell ist die reale Möglichkeit, dass der Chef des Wochenmagazins Weltwoche auf der Sanktionsliste der Europäischen Union landen könnte. Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien, ist heute eine konkrete Bedrohung für einen Journalisten aus einem neutralen europäischen Land.
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Häme statt Solidarität
Sehr bedenklich ist auch die Reaktion aus Teilen der etablierten Medienlandschaft. Anstatt die drohende Sanktionierung eines Journalistenkollegen grundsätzlich als Angriff auf die Pressefreiheit zu hinterfragen, macht sich teils offene Häme breit. Zeit-Redakteur Jörg Lau kommentierte einen Bericht über die Warnung an Köppel auf der Plattform X mit den Worten: „Good. Traitor.“ (Gut. Verräter). Der Beitrag wurde später gelöscht.
Eine Anfrage der Berliner Zeitung an Lau, warum er seinen Post gelöscht habe und ob er inhaltlich weiterhin zu seiner Aussage stehe, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Reaktionen auf Laus Kommentar ließen jedoch nicht lange auf sich warten. Die BSW-Politikerin Sevim Dağdelen schrieb auf X: „Wer Kritiker als Verräter brandmarkt, Repressionen applaudiert und sozialen Ausschluss fordert, bedient sich der Sprache totalitärer Regime – und das ausgerechnet im Namen der Demokratie. Was für eine Offenbarung eines Zeit-Journalisten.“
In eine ähnliche Kerbe schlug der Medienanwalt Joachim Steinhöfel, der die zugrunde liegende Haltung analysierte. Er postete ebenfalls auf X: „Es geht nicht mehr um die bessere Argumentation, sondern um die moralische Vernichtung, die Legitimation von Repressionen und den sozialen Ausschluss des Gegners, der als Feind im Inneren stigmatisiert wird. Diese Freund-Feind-Logik schadet der Freiheit mehr als jede noch so indiskutable Berichterstattung.“
Zur Information.
Auch wenn Köppel sehr nahe an besagter “anderer” Seite angedockt, und sich für Exklusivinterviews schon beinahe angebiedert hat. Auch wenn aus den Interviews selten etwas verwertbares herausgeschaut hat, war es doch das Outlet, das die Ignazio Cassis Pressekonferenz ausgegraben hat -
VBS DDPS Pressekonferenz zum Frieden in der Ukraine: Stand der Vorbereitungen und Sicherheitsvorkehrungen (10th of June 2024)
Aus der hervorgeht wie die Ukraine die Aufbereitung von Bürgenstock gelenkt hat, dann in der Woche vor dem Abschluss das vorbereitete Endcommunique gesprengt (https://harlekin.me/allgemein/foot-security-now-also-includes-metals/) und alles für einen laut France 24 Kriegspropagandapusch (
(https://harlekin.me/allgemein/must-be-hard-to-always-pick-liars/).
Die Weltwoche hat dadurch alleine mehr geleistet als der verfickte Hurendrecksstandard und alle österreichischen Medien zusammen.
Die Kommission dreht vollends am Rad.
Auch wenns nur ein Körnchen Wirklichkeit in drei Jahren war - sind Repressionen gegen die Chefredaktion in der Form wie sie vorgesehen sind nicht angemessen.
Und Mister “Verräter” Zeit Redakteur, kann mich mal gepflegt am Arsch lecken.
Die Einschläge hin zu einer hinmanipulierten gekitteten “EU-Kriegswahrheit” kommen schon viel zu nah.
Ich will in einer solchen Gesellschaft nicht leben.
Klima der Selbstzensur
Diese Kommentare verdeutlichen, dass der Vorfall weit mehr ist als ein unbedachter Social-Media-Post. Er wird als Symptom für einen sich verengenden Meinungskorridor und eine zunehmend rabiater geführte Debatte wahrgenommen. Die Bereitschaft, unliebsame Meinungen nicht im Diskurs zu widerlegen, sondern ihre Verbreiter zu sanktionieren und gesellschaftlich zu ächten, scheint zu wachsen.
