Kurze Durchsage vom Spiegel

06. März 2022

Held gegen Bösewicht

Ana­lo­ger Krie­ger gegen smar­ten Cha­ris­ma­ti­ker, Zen­sur und Staats­funk gegen Social-Media-Botschaften: Putin und Selen­skyj ver­kör­pern abso­lu­te Gegen­sät­ze – und das hilft nur einem von beiden.

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Ah, der Spie­gel hat demo­kra­tisch viel­fäl­ti­ge und freie Social Media Bot­schaf­ten gegen den rus­si­schen Staats­funk gefunden!

Und Selen­skyj - der Held - is ein smar­ter Cha­ris­ma­ti­ker, wäh­rend Putin (Böse­wicht) ein ana­lo­ger Krie­ger bleibt.

Alles klar?

Und dass Böse­wicht und Held abso­lu­te Gegen­sät­ze ver­kör­pern, hel­fe nur einem von beiden.

Irgend­et­was in mir möch­te an der Stel­le auch noch lei­se dar­auf hin­wei­sen, dass das öffent­li­che Nar­ra­tiv hier gera­de so läuft. “Weil es ein Angriff auf das Herz der rech­te­ba­sier­ten Grund­ord­nung gewe­sen ist”, unter­stüt­zen wir Hel­den, die für die gute Sache kämp­fen, dabei län­ger Wider­stand zu leis­ten (was sie auf­grund von Patrio­tis­mus selbst wol­len), um die poli­ti­schen Kos­ten für den Kriegs­trei­ber höher zu schrau­ben, da die öko­no­mi­schen Kos­ten erst in etwa einem hal­ben Jahr grei­fen, aber wenn dann die poli­ti­schen Kos­ten (z.B: Putin der Wehr­pflich­ti­ge in den Krieg schi­cken muss und Mas­ter­card und Visa die nicht funk­tio­nie­ren), auf die öko­no­mi­schen Kos­ten tref­fen - dann gibt es eine Mög­lich­keit in Russ­land einen Macht­wech­sel her­bei­zu­füh­ren, oder aber bereits zuvor, wenn das Mili­tär einen Macht­wech­sel ein­lei­tet. Bis dahin zäh­len für Putin nur wei­te­re mili­tä­ri­sche Erfol­ge, da er und sei­ne Füh­rungs­rie­ge nicht nur poli­ti­sche Ver­lus­te, son­dern Ver­lus­te in öko­no­mi­scher Ver­zah­nung, Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ven, … hin­neh­men müss­ten, denen sie nichts ent­ge­gen­zu­set­zen hät­ten, wor­auf ein plötz­li­cher Zusam­men­bruch des Herr­schafts­sys­tems noch wahr­schein­li­cher wäre. (Sie­he z.b. Wie­ner Zei­tung: click - ist aber nur ein His­to­ri­ker Kommentar.)

ABER - wir ret­ten damit Län­der die Putin noch angrei­fen könn­te vor die­sem Schick­sal. Und stüt­zen die rech­te­ba­sier­te Werteordnung.

Für den Fall, dass Kiev fällt und dadurch der Koor­di­na­ti­ons­fä­hig­keit der ukrai­ni­schen Armee Scha­den zuge­fügt wird, bedeu­tet das immer noch nicht, dass eine Armee von 130.000-190.000 Ein­hei­ten ein 40 Mil­lio­nen Land hal­ten kann. Da greift dann das Nar­ra­tiv, dass die Ukrai­ne für Putin zu einem zwei­ten Afgha­ni­stan wer­den wür­de. Dem liegt zugrun­de dass Russ­land Inter­es­se habe die kom­plet­te Ukrai­ne zu befrie­den und zu öko­no­misch zu inte­grie­ren. Wobei Russ­land das auch las­sen könnte.

Aber wenn man dann, nach einem zer­mür­ben­den Gue­ril­la Krieg, durch mili­tä­ri­sche Unter­stüt­zung die 40 Mil­lio­nen wie­der bewaff­net - und zB. Kiev wie­der nimmt…

Zum Glück sind schnel­le­re diplo­ma­ti­sche Lösun­gen laut der US Bot­schaf­te­rin in Öster­reich nicht ange­bracht, und die Ukrai­ner Hel­den, die Frei­heit ken­nen­ge­lernt haben und sie nie mehr ver­lie­ren wollen.

Viel­leicht bin ich zu pessimistisch…









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