Der Standard postet jetzt ungefiltert Propaganda pur

19. März 2022

Obwohl ers bes­ser weiß:

Selen­skyj for­dert von Mos­kau ehr­li­che Verhandlungen
Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj hat Russ­land zu ernst­haf­ten und ehr­li­chen Frie­dens­ge­sprä­chen auf­ge­ru­fen. “Sinn­vol­le Ver­hand­lun­gen über Frie­den und Sicher­heit für die Ukrai­ne, ehr­li­che Ver­hand­lun­gen und ohne Ver­zö­ge­run­gen, sind die ein­zi­ge Chan­ce für Russ­land, sei­nen Scha­den durch eige­ne Feh­ler zu ver­rin­gern”, sag­te Selen­skyj am spä­ten Frei­tag­abend in einer Videoansprache.

Soll­te die ter­ri­to­ria­le Unver­sehrt­heit der Ukrai­ne nicht wie­der­her­ge­stellt wer­den, so wer­de Russ­land “ernst­haf­te Ver­lus­te” erlei­den, sag­te Selen­skyj. “Es ist an der Zeit, die ter­ri­to­ria­le Ein­heit und Gerech­tig­keit für die Ukrai­ne her­zu­stel­len”, sag­te der ukrai­ni­sche Staats­chef. “Ansons­ten wird Russ­land der­ar­ti­ge Ver­lus­te erlei­den, dass es meh­re­re Genera­tio­nen brau­chen wird, um sich wie­der aufzurichten.”

Selen­skyj bekräf­tig­te sei­ne For­de­rung nach direk­ten Gesprä­chen mit dem rus­si­schen Prä­si­den­ten Wla­di­mir Putin über eine Frie­dens­lö­sung. “Es ist Zeit, zu reden”, sag­te er. Der Kreml lehnt dies bis­her ab, will vor­her bei den Ver­hand­lun­gen mit Kiew den eige­nen Vor­stel­lun­gen ent­spre­chen­de Inhal­te für ein der­ar­ti­ges Tref­fen schaffen.

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Die Spei­chel­le­cke­rei hat uner­träg­lich Aus­ma­ße angenommen.

Hin­ter­grund: Über von der Tür­kei ein­ge­lei­te­te Ver­mitt­lun­gen wur­de ein 15 Punk­te Plan kol­por­tiert, der zu einem Waf­fen­still­stand füh­ren hät­te sol­len. Die Ver­hand­ler der Tür­kei haben zuerst mit Russ­land gespro­chen, dann den 15 Punk­te Plan prä­sen­tiert (wer ihn aus­ge­ar­bei­tet hat ist unklar), als Teil des Pla­nes wur­de eine Frie­dens­si­che­rungs­mis­si­on von der Tür­kei und Deutsch­land kol­por­tiert, die zukünf­tig Sta­bi­li­tät wäh­rend eines par­ti­el­len Abzugs sichern könn­te. Russ­land war dem nicht sofort abge­neigt, also hat man es sei­tens der Tür­kei als Ver­hand­lungs­po­si­ti­on auf­ge­nom­men. Infor­mell wur­de auch wei­ter ver­han­delt und eine Annä­he­rung in meh­re­ren Punk­ten ver­mel­det. Bis dann die Bri­ten rein­ge­grätscht sind, dass zur­zeit nicht ver­han­delt wer­den wür­de (weil es kei­nen Sinn macht) - und Selen­skyj begon­nen hat sich in wun­der­vol­len “Wir ver­han­deln nicht, jetzt wol­len wir aber ver­han­deln” Nar­ra­ti­ven in Anspra­chen zu erge­hen, wäh­rend die Ver­hand­lun­gen laut den Ver­hand­lungs­teams noch fort­ge­setzt wur­den. Dann kam das Nar­ra­tiv auf der 15 Punk­te Plan sei ja nur eine Wunsch­lis­te Russ­lands (Ukrai­ni­scher Außen­mi­nis­ter). Selen­skyj for­der­te ein direk­tes Tref­fen der Regie­rungs­spit­zen (Selen­skyj und Putin) und das erneut (die For­de­rung steht schon län­ger), wor­auf die For­de­rung von Russ­land mit dem Hin­weis dar­auf dass zuvor ein Abkom­men über einen Waf­fen­still­stand ver­ein­bart wer­den müs­se abgeleht wur­de. Eine Posi­ti­on die üblich und sinn­voll ist, wenn man dar­aus nicht nur wie­der einen sinn­lo­sen PR Ter­min zim­mern möch­te. Dann ging Selen­skyj am nächs­ten Tag vor die Pres­se und ver­laut­bar­te “Man möch­te jetzt mit dem Ver­han­deln begin­nen, aber so wie man sich das sel­ber vor­stellt”. Dann fällts dem Stan­dard auf dass da was nicht stimmt, als CNN abends an dem Tag die Initia­ti­ve der Tür­kei und den 15 Punk­te Plan noch­mal neu­tral for­mu­liert als Mel­dung bringt, und er schießt nur einen Tag spä­ter die Mel­dung als neu­tral for­mu­lier­te News nach. Und dann folgt der “Selen­skyj sagt, jetzt werd ma aber mal ver­han­deln” Bei­trag im News Ticker von heu­te - in dem sich der Stan­dard alle Mühe gibt zu ver­ste­cken, dass dabei als Vor­be­din­gung von Selen­skyj der Abzug aller rus­si­schen Trup­pen aus der gesam­ten Ukrai­ne inklu­si­ve der Krim gefor­dert wird. Es ist zwar im Text, aber so ver­klau­su­liert, dass mans nicht ver­steht, wenn mans nicht weiß.

Die­ser ver­fick­te ein­sei­ti­ge Propaganda-Journalismus, bei der Ver­hand­lun­gen nicht statt­ge­fun­den haben, weil Prä­si­den­ten ankün­di­gen, man wür­de jetzt erst begin­nen wol­len, nach­dem sie nach dem ers­ten Grenz­tref­fen bereits unun­ter­bro­chen (wur­den afair nur für weni­ger als eine Woche aus­ge­setzt) statt­ge­fun­den haben, geht mir der­ma­ßen auf den Senkel..

Die ver­fick­te, ver­lo­ge­ne Pres­se, die selbst nicht durch­stei­gen WILL wer da jetzt ver­han­delt, und wer da aktu­ell ver­zö­gert, aber nichts dazu berich­tet auch wenns bei­de Sei­ten behaup­ten. Die gleich­zei­tig ver­steht, dass es hier dar­um geht wer die Aus­gangs­be­din­gun­gen für Ver­hand­lun­gen dik­tie­ren darf (und am bes­ten noch in Isra­el, weil sichs dort bes­ser ver­han­delt), die dann zwar durch­blickt, dass hier die voll­kom­me­ne Kapi­tu­la­ti­on (und der voll­stän­di­ge Abzug) einer Sei­te als Aus­gangs­be­din­gung dik­tiert wird, aber es in ihren Mel­dun­gen ver­steckt, kann mich als Publi­zis­tik Absol­ven­ten mal kreuzweise.

Ist ja ganz ein­fach. Stellt sich hier wirk­lich nie­mand die Fra­ge wer eine bes­se­re Posi­ti­on durch ein in die Län­ge zie­hen des Kon­flikts erwar­tet? Ich mein die Ame­ri­ka­ner sagen es doch eh bereits öffent­lich allen Kanä­len in denen kei­ne ande­ren Mei­nun­gen mehr zu Wort kom­men. Und das nicht mal nur im Hin­blick auf Wirt­schafts­sank­tio­nen und ihre Wir­kung, son­dern im Hin­blick auf mili­tär­stra­te­gi­sche Stand­punk­te. (Ver­sor­gungs­pro­ble­me, auch lang­fri­sitg, vor allem wenn die rus­si­sche Armee zu stark vor­rückt, da die Stra­te­gie der Ver­tei­di­ger bis­her vor allem Ver­sor­gungs­ein­hei­ten ins Auge gefasst hat. Danach noch so lus­ti­ge Mel­dun­gen wie, dass Russ­land zu vie­le Trup­pen zur Siche­rung der Ver­sor­gung zurück­las­sen muss­te, aber gleich­zei­tig bes­ser dran wäre, wenn sie die Stra­ßen ver­las­sen, und Ver­sor­gungs­we­ge durch unge­si­cher­tes Gelän­de auf­bau­en wür­den, weil dann die Inva­si­on schnel­ler vor­an­kä­me. Den Schwach­sinn kann mir bis heu­te nie­mand erklä­ren, zum Glück ver­suchts auch kei­ner, bis auf das bri­ti­sche Außenministerium.)

Aber nein, es sind die Rus­sen die nicht rich­tig ver­han­deln! Weil rich­tig ver­han­delt man nur in dem man über­haupt nicht öffent­lich macht, an wel­chen Punk­ten ein Waf­fen­still­stand schei­tert, und dann durch­bli­cken lässt, dass man sich schon eine kom­plet­te Kapi­tu­la­ti­on der Inva­so­ren als Vor­be­din­gung erwar­tet. Und dass Russ­land noch die Krim zurück­gibt, weil der ver­damm­te Prä­si­dent “der kei­nen Sinn mehr sieht, wenn er kei­ne Leben ret­ten kann”, als letz­te Akti­on vor dem defi­ni­ti­ven Kriegs­be­ginn, noch schnell Künst­ler, Tik­to­ker, Müt­ter und Väter in Russ­land, auf rus­sisch auf­ge­for­dert hat Anti-Kriegs Auf­ru­fe in social Media zu streu­en “weil nur das einen Krieg noch ver­hin­dern kann”. Danach flo­gen die Marsch­flug­kör­per. Ach­ja, und die Rück­ga­be­for­de­run­gen im Bezug auf die Krim wur­den in die­sem und dem let­zen Jahr, vor Kriegs­be­ginn eben­falls lau­ter, da man ja ein bes­se­res Ver­hält­nis zur USA auf­ge­baut hatte.

Selen­skyj for­dert von Mos­kau ehr­li­che Verhandlungen
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Fickt euch ins Knie, oder zeigt mehr als “wir ver­lan­gen ne kom­plet­te Kapi­tu­la­ti­on” als Vor­be­din­gung, wenn ihr wie­der mal nicht ver­laut­ba­ren wollt, wor­an die Ver­hand­lun­gen im Detail geschei­tert sind. Zuviel verlangt?

Nein, also aber heu­te, wol­len wir ernst­haft begin­nen, nein - nicht nur ernst­haft, son­dern auch ehr­lich, aber der ver­rück­te Rus­se wie­der, der ist ja nicht ehr­lich, wenn wir eine kom­plet­te Kapi­tu­al­ti­on und den Abzug aller Streit­kräf­te aus der gesam­te Ukrai­ne verlangen…

Die Bri­ten machen dann für Selen­skyj wie­der den Announ­ce­ment Part der noch eini­ger­ma­ßen ratio­nal wirkt.

Bri­ti­sches Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um: Mos­kau ver­folgt nach Schei­tern der Plä­ne Zermürbungsstrategie

Der Kreml hat dem bri­ti­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um zufol­ge “bis­her sei­ne ursprüng­li­chen Zie­le nicht erreicht” und sei “über­rascht vom Aus­maß und der Wild­heit des ukrai­ni­schen Widerstands”.

In sei­nem neu­es­ten Geheimdienst-Update erklärt das bri­ti­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um, Russ­land sei gezwun­gen gewe­sen, sei­nen ope­ra­ti­ven Ansatz zu ändern und ver­fol­ge nun eine Zer­mür­bungs­stra­te­gie. “Dies wird wahr­schein­lich den wahl­lo­sen Ein­satz von Feu­er­kraft mit sich brin­gen, was zu erhöh­ten zivi­len Opfern, der Zer­stö­rung der ukrai­ni­schen Infra­struk­tur und einer Ver­schär­fung der huma­ni­tä­ren Kri­se füh­ren wird”, warnt sie.

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Dass es so ist, weiß man spä­tes­tens seit der ers­ten Kriegs­wo­che - nach dem die ver­damm­ten “Russ­land hat kei­nen Plan B” Mel­dun­gen rum­ge­gan­gen sind, die nie auch nur ansatz­wei­se gestimmt haben.

Brin­gen wird das unend­li­ches Leid. Aber wenn laut den ame­ri­ka­ni­schen Think­tanks die Ukrai­ne dadurch im Vor­teil ist (weil man nen Regie­rungs­wech­sel in Russ­land anstrebt (Kom­plett­ka­pi­tu­al­ti­on als Vor­ab Dis­kus­si­ons­be­din­gung)?), sagt eh schon CNN, dann mach ma das jetzt noch ein biss­chen, sagen aber die ande­re Sei­te wei­ge­re sich “ehr­lich zu ver­han­deln”, ver­schwei­gen aber war­um wir das den­ken, uns stel­len Vor­be­din­gun­gen jen­seits von Gut und Böse.

Aber ok… der Krieg ist in 30 Wochen so und so zu Ende, denn die Ukrai­ne hat ja schon 14.200 rus­si­sche Sol­da­ten getö­tet, dann sind sie bei gleich­blei­ben­der Fre­quenz in etwas mehr als einem hal­ben Jahr durch die kom­plet­te rus­si­sche Armee durch.

edit: Oder wer weiß, viel­leicht war­tet man auch dar­auf dass der ICJ den Kriegs­ver­bre­cher Sta­tus Putins bestä­tigt, den Biden schon aner­kannt hat, oder dar­auf, dass das Arnold Schwar­zen­eg­ger Video noch ein wenig rum geht. Schwar­zen­eg­ger ist ja auch mei­ne pri­mä­re Infor­ma­ti­ons­quel­le für Kli­ma­schutz­in­itia­ti­ven, seit­dem er mit Umpa Lum­pa (Matt Ise­man, host of Ame­ri­can Nin­ja War­ri­ors) beim Aus­tri­an World Sum­mit auf­ge­taucht ist. Und dort “Kli­ma­schutz Cham­pion” Medail­len an Ver­tre­ter der Indus­tri­el­len­ver­ei­ni­gung ver­teilt und Inter­view­schal­ten zu Ford Motors ver­tickt hat. Netz­wer­ke? I, wo… Wo denn?

edit2:

EU-Kommission warnt vor Hungersnot
Ange­sichts der anhal­ten­den Kämp­fe in der Ukrai­ne warnt die EU-Kommission vor einer Hun­gers­not in dem Land. “Die Men­schen in den bela­ger­ten Städ­ten sind apo­ka­lyp­ti­schen Zustän­den aus­ge­setzt - kei­ne Nah­rung, kein Was­ser, kei­ne medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und kein Aus­weg”, sag­te der für huma­ni­tä­re Hil­fe und Kri­sen­schutz zustän­di­ge EU-Kommissar Janez Len­ar­cic der “Welt am Sonn­tag”. Die huma­ni­tä­re Kri­se in der Ukrai­ne sei heu­te schon kri­tisch, sie kön­ne aber noch schlim­mer werden.

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Passt ja. Da for­dern wir erst ein­mal die kom­plet­te staat­li­che Inte­gri­tät der Ukrai­ne zurück, hof­fen dann auf Hilfs­lie­fe­run­gen, gepaart mit Waf­fen­lie­fe­run­gen, und über­hö­ren, dass Russ­land ange­kün­digt hat alle Ver­sor­gungs­kon­vois anzu­grei­fen, da man nicht unter­schei­den kön­ne wel­cher Teil davon Waf­fen­lie­fe­run­gen sei­en. Gut auch, dass mitt­ler­wei­le die gan­ze EU Waf­fen lie­fert. Die nächs­ten zwei Wochen sind ent­schei­dend! Und wenn nicht, dann halt die zwei Wochen danach.

edit3: ICJ is out, die Bri­ten haben ne bes­se­re Idee:

Gor­don Brown und John Major for­dern Kriegsverbrechertribunal
Die bei­den bri­ti­schen Ex-Premierminister Gor­don Brown (Labour) und John Major (Kon­ser­va­ti­ve) haben sich für ein geson­der­tes Kriegs­ver­bre­cher­tri­bu­nal für die Ukrai­ne aus­ge­spro­chen. Hin­ter­grund ist, dass eine Ankla­ge gegen den rus­si­schen Prä­si­den­ten Wla­di­mir Putin beim Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hof in Den Haag unwahr­schein­lich sei, sag­te Brown am Samstag.

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edit4: Der tür­ki­sche Außen­mi­nis­ter ver­laut­bart, dass er sei­nen japa­ni­schen Amts­kol­le­gen über die Ergeb­nis­se der Ver­mitt­lungs­an­stren­gun­gen in Kennt­nis gesetzt hat: click

edit5: So sieht eine “Auf­for­de­rung nach schnel­len und ehr­li­chen Frie­dens­ver­hand­lun­gen” laut dem Stan­dard, DW, BBC und CNN im Voll­text aus:

Guten Abend [vor einem Green­screen] wir küm­mern uns gera­de dar­um Zoll­hemm­nis­se abzu­schaf­fen, ein Minis­ter der Rha­da hat gera­de etwas beschlos­sen, was wäh­rend dem Kriegs­recht sehr wich­tig ist [das Ver­bot elf pro rus­si­scher Oppo­si­ti­ons­par­tei­en], bit­te lie­be Oppo­si­ti­on, sagt nichts, denkt über PR nach, nach­dem wir gewon­nen haben! Ich habe die Minis­ter gebe­ten ein umfas­sen­des Flücht­lings­pro­gramm auf die Bei­ne zu stel­len. Und Gel­der für Leu­te bereit­zu­stel­len die ihren Wohn­raum ver­lo­ren haben. ich habe Minis­ter gebe­ten Job­pro­gram­me auf­zu­stel­len. Wir ent­wi­ckeln eben­falls Plä­ne für den Wie­der­auf­bau zer­stör­ter Häu­ser nach dem Krieg. Und Aus­gleichs­pro­gram­me für Per­so­nen die Geflücht­ge­te ver­sorgt haben. Der Innen­mi­nis­ter wird dies in Kür­ze im Detail ver­kün­den. Wir haben einen Stab für huma­ni­tä­re Hil­fe in die Ukrai­ne auf­ge­setzt. Wir haben uns mit dem inter­na­tio­na­len Roten Kreuz koor­di­niert, wie die Ukrai­ne ihren geflüch­te­ten Staats­bür­gern hel­fen kann. Sie­ben huma­ni­tä­re Kor­ri­do­re sind auf­recht, 9000 Men­schen konn­ten aus Mariu­pol eva­ku­iert wer­den. Gesamt mehr als 180.000 Leu­te geret­tet [?]. Hun­der­te Ton­nen essen­ti­el­ler Güter wur­den gelie­fert. Aber die Besat­zer blo­ckie­ren wei­ter­hin die Ein­fuhr­ru­ten in bela­ger­ten Gebie­ten. Sie tun das um Ukrai­ner dazu zu ver­an­las­sen mit den Besat­zern zu koope­rie­ren! Das ist ein Kriegs­ver­bre­chen, dafür wer­den sie zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den. Jeder ein­zel­ne Sol­dat der so einen Befehl gibt, wird iden­ti­fi­ziert wer­den und bekommt ein Ein­fach Ticket nach Den Haag. Leu­te wer­den aus zer­bomb­ten Gebäu­den geret­tet, Mariu­pul Thea­ter, Kin­der, mehr als 130 Leu­te wur­den geret­tet, eini­ge von ihnen schwer ver­letzt [der Kel­ler in dem der Schutz­raum ein­ge­rich­tet war, ist nicht ein­ge­stürzt.] Aktu­ell gibt es kei­ne Infor­ma­ti­on über Tote im Thea­ter. Dank dem Trai­ning und der Ambi­tio­nen des Ukrai­ni­schen Mili­tärs wur­den die Bela­ge­rer in fast allen Rich­tun­gen gestoppt, in Khar­kiv gibt es schwe­re Gefech­te, die Rus­si­schen Ein­hei­ten dort sind jung und uner­fah­ren und kön­nen kei­ne hal­be Stun­de im Krieg über­le­ben! In an deren Regio­nen wur­de der Vor­marsch gestoppt. Der ursprüng­li­che Plan des rus­si­schen Mili­tärs unse­re Städ­te ein­zu­neh­men ist geschei­tert. Und es sieht so aus, als wür­den sie aktu­ell nicht wei­ter­wis­sen. Es scheint so als wür­den sie schlim­mer und aggres­si­ver wer­den, um uns zu ermü­den. Um die Ukrai­ne zu ermü­den. Es gibt fast dau­er­haf­te Angrif­fe auf die Zivil­be­völ­ke­run­gen. Fried­li­che Städ­te. Leu­te. Kin­der. Rake­ten und Bom­ben, Gra­na­ten. Nichts außer die Zer­stö­rung nicht mili­tä­ri­scher Ein­rich­tun­gen. Wohn­ge­bäu­de, Spi­tä­ler, Schu­len, Kir­chen - aber das ist die Tak­tik ihres Mili­tärs. Und sie ver­schlech­tert ein­zig die Situa­ti­on des rus­si­schen Staa­tes. Führt zu wei­te­ren und schwe­re­ren Sank­tio­nen. Bringt neue Mit­glie­der dazu unse­rer Anti Kriegs Koali­ti­on bei­zu­tre­ten. Es ermög­licht uns sogar die Staa­ten zu einen, die bis­her immer ver­sucht haben neu­tral zu blei­ben und sie dazu zu brin­gen Druck auf Russ­land auszuüben.

Daher sind Frie­dens­ver­hand­lun­gen, und Sicher­heits­ver­hand­lun­gen, fair und ohne Ver­zö­ge­rung, die ein­zi­ge Chan­ce für Russ­land den Scha­den ihrer eige­nen Feh­ler zu mindern.

Wir haben immer auf Ver­hand­lun­gen bestan­den. Wir haben immer Dia­log und Frie­dens­lö­sun­gen ange­bo­ten. Nicht erst in den 23 Tagen seit der Inva­si­on. Und ich möch­te, dass mich jetzt jeder hört, vor allem die (nor­ma­len ?) Leu­te in Mos­kau. Es ist Zeit sich zu tref­fen, es ist Zeit zu reden. Es ist Zeit die ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät und Gerech­tig­keit in der Ukrai­ne wie­der­her­zu­stel­len. Pas­siert das nicht wer­den Russ­lands Ver­lus­te so rie­sig aus­fal­len, dass gleich meh­re­re Genera­ti­on nicht genug sein wer­den um dar­über hin­weg zu kom­men. In Mos­kau wur­den aktu­ell vie­le Wor­te zum Jah­res­tag der Beset­zung der Krim gespro­chen. Eine gro­ße Kund­ge­bung wur­de abge­hal­ten. Und ich möch­te, dass jeder ein beson­de­res Detail acht­sam betrach­tet. Es wur­de bekannt­ge­ge­ben dass in etwa 200.000 Leu­te in einer Kund­ge­bung in der rus­si­schen Haupt­stadt, 100.000 in den Stra­ßen un 95.000 im Sta­di­um teil­ge­nom­men haben. In etwa die sel­be Anzahl wie rus­si­sche Inva­si­ons­trup­pen in der Ukrai­ne invol­viert sind. Stel­len sie sich 14.000 Tote vor. Und zehn­tau­sen­de Ver­wun­de­te und Ver­krüp­pel­te. In die­sem Sta­di­on in Mos­kau. Es exis­tie­ren mitt­ler­wei­le so viel rus­si­sche Ver­sehr­te als Resul­tat die­ser Inva­si­on. Das ist der Preis des Krie­ges. In etwas mehr als drei Wochen. Die­ser Krieg muss enden. Die Vor­schlä­ge der Ukrai­ne sind auf dem Tisch [! bis­her - kom­plet­te Kapi­tu­la­ti­on und voll­stän­di­ger Rück­zug]. In den kom­men­den Tagen wer­de ich wei­te­re Anstren­gun­gen set­zen in den Natio­nen die­ser Erde für einen Frie­den in der Ukrai­ne zu wer­ben. Mei­ne Auf­ru­fe an die Schwei­zer Regie­rung und die USA sind raus. Auf­ru­fe an Isra­el, Ita­li­en, und Japan sind geplant. Die Welt hört die Posi­ti­on der Ukrai­ne! Die Welt unter­stützt unse­re Ver­tei­di­ger. Ver­tei­di­ger der Ukrai­ne! Heu­te möch­te ich mei­nen tief­emp­fun­de­nen Dank aus­spre­chen - und zwar jedem ein­zel­nen Ver­tei­di­ger unse­res star­ken Mariu­pols. Unse­re hel­den­haf­te Stadt, die gera­de die schwers­ten Prü­fun­gen der ukrai­ni­schen Geschich­te durch­lebt. 36ste sep. Mari­ne Bri­ga­de, 501stes sep. Mari­ne Bat­tal­li­on, 1stes sep. Mari­ne Bat­tali­on, 12te Bri­ga­de der Natio­nal­gar­de, und Spe­zi­al­bri­gar­de für Spe­zi­el­le Ein­sät­ze “Azov”. Ich bin jedem Ein­zel­nen unse­rer Ver­tei­di­ger Mariu­pols unter euch dank­bar. Ich bin jedem Ver­tei­di­ger der Ukrai­ne dank­bar. Und einer Emp­feh­lung des Chef­kom­man­dan­ten der Mili­tär­kräf­te der Ukrai­ne fol­gend, habe ich mich dazu ent­schlos­sen den Titel Hel­den der Ukrai­ne den fol­gen­den Per­so­nen zu ver­lei­hen. Colo­nel Baranyuk Volo­dym­yr Ana­to­li­yo­vych, Com­man­der der 36sten sep Mari­ne Bri­gar­de, major Pro­ko­pen­ko Denys Hen­n­ad­jyo­vych, Com­man­dant der sepa­rier­ten Spe­zal­ein­satz­kräf­te “Azov”. Für Mut, für effek­ti­ve Ein­sät­ze feind­li­che Angrif­fe zurück­zu­schla­gen, für die Ver­tei­di­gung unse­rer Hel­den­stadt Mariu­pol. Ruhm all unse­ren Hel­den. Ruhm der Ukraine!

JA WOLLT IHR MICH VERARSCHEN? Schnel­ler und ehr­li­cher Frie­den my ass. Ich glaub ich war mit “unge­fil­ter­te Pro­pa­gan­da” noch zu zag­haft. Noch weni­ger sinn­erfas­send berich­ten geht ja nicht mehr…

Und bei uns wun­dert sich die Bevöl­ke­rung war­um zuerst der eine Frie­dens­ver­hand­lun­gen for­dert, und dann der ande­re, aber nichts so recht weitergeht…

Wenigs­tens die NYT hat noch Anstand - und wei­te­re Infor­ma­tio­nen: “As diplo­ma­cy drags on, peace seems far off in Ukraine.”

Voll­text:

As diplo­ma­cy drags on, peace seems far off in Ukraine.
March 18, 2022, 2:25 p.m. ET
BRUSSELS — Ukrai­ne and Rus­sia are enga­ged in inter­mit­tent nego­tia­ti­ons to end a bru­tal war now in its third week. But des­pi­te signs of pro­gress, Wes­tern offi­cials have litt­le opti­mism that the talks have reached a serious sta­ge or even con­fron­ted the most dif­fi­cult issues.
The pre­si­dent of Ukrai­ne, Volo­dym­yr Zelen­sky, has rai­sed hopes with recent state­ments that seem to accept that his coun­try will not be a part of NATO, des­pi­te the alliance’s pro­mi­se in 2008 to accept it one day and even though the Ukrai­ni­an con­sti­tu­ti­on was amen­ded three years ago to make mem­bers­hip in both NATO and the Euro­pean Uni­on natio­nal goals.
A form of neu­tra­li­ty for Ukrai­ne without NATO mem­bers­hip would seem to satisfy a key Rus­si­an demand, though only one of them. And any form of neu­tra­li­ty must come with secu­ri­ty gua­ran­tees against fur­ther Rus­si­an aggres­si­on, the Ukrai­ni­ans say. But who would pro­vi­de such gua­ran­tees, and, if some gua­ran­tors are NATO mem­bers, how that would be fun­da­ment­al­ly dif­fe­rent from actu­al mem­bers­hip in the alli­an­ce, are only some of the fun­da­men­tal ques­ti­ons outstanding.
On Wed­nes­day, Mr. Zelen­sky said neu­tra­li­ty must inclu­de reli­able gua­ran­tees that pro­tect Ukrai­ne from future thre­ats. “We can and must defend our sta­te, our life, our Ukrai­ni­an life,” he said. “We can and must nego­tia­te a just but fair peace for Ukrai­ne, real secu­ri­ty gua­ran­tees that will work. Pati­ence is needed.”
But Moscow has also deman­ded that Ukrai­ne accept the loss of Cri­mea, anne­xed by Rus­sia in 2014, and accept that a lar­ge chunk of the coun­try in the east — the ent­i­re regi­ons of Donetsk and Luhansk, parts of which are occu­p­ied by Russian-backed sepa­ra­tists — beco­me inde­pen­dent repu­blics, as Vla­di­mir V. Putin, the Rus­si­an pre­si­dent, has decreed.
Ukrai­ne rejects such a dis­mem­be­ring of its coun­try, so it is dif­fi­cult for now to see whe­re a com­pro­mi­se might be found.
As a seni­or NATO offi­cial sug­gested, nego­tia­ti­ons only work, as they final­ly did in Bos­nia, when a con­flict reaches a stale­ma­te or one side wins. Neit­her Rus­sia nor Ukrai­ne is yet rea­dy to stop figh­t­ing — Rus­sia in its quest to sei­ze Ukraine’s seacoast, main cities and the capi­tal, Kyiv; or Ukrai­ne to resist. Even if Russia’s advan­ces have slo­wed, Mr. Putin gives no indi­ca­ti­on that his mili­ta­ry or poli­ti­cal goals have changed.
Secreta­ry of Sta­te Ant­o­ny J. Blin­ken said Thurs­day that the United Sta­tes saw no sign that Mr. Putin was pre­pa­red to stop his mili­ta­ry efforts.
“From whe­re I sit, diplo­ma­cy obvious­ly requi­res both sides enga­ging in good faith to de-escalate,” he said. “The actions that we’re see­ing Rus­sia take every sin­gle day, vir­tual­ly every minu­te of every day, are in total con­trast to any serious diplo­ma­tic effort to end the war.”
Various coun­tries are making efforts to media­te bet­ween Rus­sia and Ukrai­ne, most nota­b­ly Tur­key and Isra­el, which are gene­ral­ly seen as having less frau­ght ties to both coun­tries than Ger­ma­ny and Fran­ce, which have also tried to make over­tures to Mr. Putin. But efforts at basic and tem­pora­ry cease-fires for civi­li­ans to escape the figh­t­ing around cities like Khar­kiv and Mariu­pol have been dif­fi­cult to achieve.
On Fri­day, it was Mr. Putin who com­p­lai­ned in a call with the Ger­man chan­cellor, Olaf Scholz, that Ukrai­ne was “try­ing to drag out the nego­tia­ti­on pro­cess by put­ting for­ward new unrea­listic pro­po­sals” and accu­sed Ukrai­ne of war crimes.
Mr. Putin said Rus­sia was “rea­dy to pro­po­se a search for solu­ti­ons in line with its well-known princi­pled approa­ches” in a fourth round of talks. But even a nego­tia­ted cease-fire seems a distant pro­spect, let alo­ne a las­ting peace.
So far, accord­ing to a seni­or Ukrai­ni­an offi­cial, Russia’s deman­ds are most­ly unacceptable.
In essence, he said, Rus­sia is deman­ding that the Ukrai­ni­an Par­lia­ment vote to ensh­ri­ne the country’s neu­tra­li­ty, down­gra­de its army to 50,000 tro­ops or fewer, pledge not to host any for­eign mili­ta­ry bases, and accept Rus­si­an sov­er­eig­n­ty in Cri­mea and the inde­pen­dence of the ent­i­re Don­bass regi­on, which inclu­des Donetsk and Luhansk.
Only then, the offi­cial said, would Rus­sia agree to with­draw from other ter­ri­to­ry it has alrea­dy occupied.
Ukrai­ne, the offi­cial said, won’t agree to anything unless Rus­sia first with­draws its for­ces, or to a mili­ta­ry that small, which is less than a quar­ter of its pre­war stan­ding for­ce. But it is wil­ling to accept some form of demi­li­ta­ri­zed zone of some 50 to 100 kilo­me­ters on eit­her side of the bor­der, the offi­cial said.
The Ukrai­ni­ans also want an inter­na­tio­nal peace­kee­ping for­ce in Ukrai­ne, with its sov­er­eig­n­ty gua­ran­te­ed — and not sim­ply “assu­red,” as in the 1994 Buda­pest Memo­ran­dum, in which the coun­try agreed to give up its nuclear wea­pons inheri­ted from the Soviet Uni­on. And they want tho­se secu­ri­ty gua­ran­tees signed by the per­ma­nent mem­bers of the U.N. Secu­ri­ty Coun­cil — the United Sta­tes, Bri­tain, Chi­na, Fran­ce and Rus­sia — plus Tur­key and Germany.









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