Oh, ich bin vier Tage zu spät…

16. April 2022

zum ‘public lyn­ching’ des ehe­ma­li­gen mili­tär­po­li­ti­schen Bera­ters von Merkel.

Bri­ga­de­ge­ne­ral a.D. Erich Vad, hat sich gegen die Lie­fe­rung von schwe­ren Waf­fen an die Ukrai­ne aus­ge­spro­chen. Sol­che Lie­fe­run­gen sei­en poten­zi­ell ein „Weg in den Drit­ten Welt­krieg“, sag­te Vad der dpa. Der Mili­tär hält nach eige­nen Anga­ben eine „gesichts­wah­ren­de“ Lösung bei­der Sei­ten im Ukraine-Konflikt* für möglich.

Wir machen im Moment sehr viel Kriegs­rhe­to­rik - aus guter gesin­nungs­ethi­scher Absicht“, sag­te Vad. „Aber der Weg in die Höl­le ist bekannt­lich immer mit guten Vor­sät­zen gepflas­tert. Wir müs­sen den lau­fen­den Krieg zwi­schen Russ­land und der Ukrai­ne vom Ende her den­ken. Wenn wir den Drit­ten Welt­krieg nicht wol­len, müs­sen wir frü­her oder spä­ter aus die­ser mili­tä­ri­schen Eska­la­ti­ons­lo­gik raus und Ver­hand­lun­gen aufnehmen.“

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Wie die öffent­li­chen Reak­tio­nen aus­ge­fal­len sind muss ich ja wohl nicht erwäh­nen. “Sein Nach­na­me sagt schon alles.” - ist noch die harmloseste.

Dar­über hin­aus ist ges­tern auch die Wie­ner Zei­tung im Leit­ar­ti­kel ein­ge­knickt, und pos­tu­liert jetzt - “Gewin­nen müs­sen, weil Ver­lie­ren ver­bo­ten ist”, dh. ausformuliert -

Anders als man ver­mu­ten könn­te, steigt die­ses Mal mit der Dau­er des Kriegs nicht der Pro­test gegen, son­dern die Gewöh­nung an den­sel­ben. Statt Auf­ru­fen zu Friedens- und Oster­mär­schen, wie zu den Hoch­zei­ten des Kal­ten Kriegs, greift jetzt die Über­zeu­gung, dass die­ser Krieg von der und für die Ukrai­ne gewon­nen wer­den muss, Russ­land ihn jeden­falls nicht gewin­nen darf, wenn eine Frie­dens­lö­sung Chan­cen auf Bestand haben soll.

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Damit gibt es jetzt kein öster­rei­chi­sches Medi­um mehr das sich nicht dafür aus­spricht, dass die Ukrai­ne Russ­land zur Gän­ze von sei­nem Staats­ge­biet ver­trei­ben kön­nen muss (/können soll).

Die einen aus mora­li­schen Über­le­gun­gen. Die ande­ren, weil nur so gewähr­leis­tet wäre, dass es in den von Russ­land besetz­ten Gebie­ten nicht zu ideo­lo­gi­schen Säu­be­run­gen komme.

Wie­der mit dem Ver­weis dar­auf, dass damit Frie­dens­ver­hand­lun­gen von Beginn des Krie­ges an aus­ge­schlos­sen waren. Und es, bis zu einer voll­stän­di­gen Kapi­tu­la­ti­on Russ­lands, auch wei­ter­hin sind - falls die­se Posi­ti­on Bestand hat.

Die Drit­ten, da nur ein geschwäch­tes Russ­land (ohne Ein­ord­nung was das bedeu­tet) ein Garant dafür wäre, dass Putin nicht auch Nato­staa­ten über­fällt. Bele­ge dafür braucht es nicht, weil fak­tisch unmög­lich, der Glau­be muss reichen.

Wie­der mit dem Ver­weis dar­auf, dass das Atlan­tic Coun­cil die­se Posi­ti­on als ers­tes als unab­ding­bar pos­tu­liert hat.

Und wie­der mit dem Ver­weis dar­auf, wie man einen Mode­ra­tor on air davon über­zeugt, dass er sei­ne Mei­nung ändern soll­te.

Der Zer­mür­bungs­krieg bleibt ent­we­der hoch mora­lisch, oder alter­na­tiv­los, du kannst wählen.

edit: Leit­ar­ti­kel in der Pres­se: “Es gibt schlim­me­res als Krieg









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