zum ‘public lynching’ des ehemaligen militärpolitischen Beraters von Merkel.
Brigadegeneral a.D. Erich Vad, hat sich gegen die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine ausgesprochen. Solche Lieferungen seien potenziell ein „Weg in den Dritten Weltkrieg“, sagte Vad der dpa. Der Militär hält nach eigenen Angaben eine „gesichtswahrende“ Lösung beider Seiten im Ukraine-Konflikt* für möglich.
„Wir machen im Moment sehr viel Kriegsrhetorik - aus guter gesinnungsethischer Absicht“, sagte Vad. „Aber der Weg in die Hölle ist bekanntlich immer mit guten Vorsätzen gepflastert. Wir müssen den laufenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine vom Ende her denken. Wenn wir den Dritten Weltkrieg nicht wollen, müssen wir früher oder später aus dieser militärischen Eskalationslogik raus und Verhandlungen aufnehmen.“
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Wie die öffentlichen Reaktionen ausgefallen sind muss ich ja wohl nicht erwähnen. “Sein Nachname sagt schon alles.” - ist noch die harmloseste.
Darüber hinaus ist gestern auch die Wiener Zeitung im Leitartikel eingeknickt, und postuliert jetzt - “Gewinnen müssen, weil Verlieren verboten ist”, dh. ausformuliert -
Anders als man vermuten könnte, steigt dieses Mal mit der Dauer des Kriegs nicht der Protest gegen, sondern die Gewöhnung an denselben. Statt Aufrufen zu Friedens- und Ostermärschen, wie zu den Hochzeiten des Kalten Kriegs, greift jetzt die Überzeugung, dass dieser Krieg von der und für die Ukraine gewonnen werden muss, Russland ihn jedenfalls nicht gewinnen darf, wenn eine Friedenslösung Chancen auf Bestand haben soll.
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Damit gibt es jetzt kein österreichisches Medium mehr das sich nicht dafür ausspricht, dass die Ukraine Russland zur Gänze von seinem Staatsgebiet vertreiben können muss (/können soll).
Die einen aus moralischen Überlegungen. Die anderen, weil nur so gewährleistet wäre, dass es in den von Russland besetzten Gebieten nicht zu ideologischen Säuberungen komme.
Wieder mit dem Verweis darauf, dass damit Friedensverhandlungen von Beginn des Krieges an ausgeschlossen waren. Und es, bis zu einer vollständigen Kapitulation Russlands, auch weiterhin sind - falls diese Position Bestand hat.
Die Dritten, da nur ein geschwächtes Russland (ohne Einordnung was das bedeutet) ein Garant dafür wäre, dass Putin nicht auch Natostaaten überfällt. Belege dafür braucht es nicht, weil faktisch unmöglich, der Glaube muss reichen.
Wieder mit dem Verweis darauf, dass das Atlantic Council diese Position als erstes als unabdingbar postuliert hat.
Und wieder mit dem Verweis darauf, wie man einen Moderator on air davon überzeugt, dass er seine Meinung ändern sollte.
Der Zermürbungskrieg bleibt entweder hoch moralisch, oder alternativlos, du kannst wählen.
edit: Leitartikel in der Presse: “Es gibt schlimmeres als Krieg”