Fazit: Deutschland hat zwar keine Außenpolitik, aber die Außenpolitik die Deutschland vorgibt zu haben, ist schon fast ein Schildbürgerstreich.
“Wir sind pro regelbasierte Ordnung.” > Lassen ihren Krieg an der Grenze von den US führen, zahlen eifrig dafür, werden nicht diplomatisch aktiv.
“Alles was uns immer gefehlt hat um ernstgenommen zu werden ist militärische Kapazität unsere Partner zu schützen” > Wir wollen jetzt für unsere außenpolitischen Partner Klein-Nato werden - aber unter der Ägide der Nato. Aber wir setzen darauf, dass unsere Partner denen wir durch unser Verhalten beigebracht haben wieder geostrategisch in Kriegslogik zu denken lieber zum Schmiedl gehen als zum Schmied. Aber verlassen uns halt schon auf die Nato.
“Aber bisher waren unsere außenpolitischen Partner von unserer ökonomischen Bedeutung in der Region immer sehr angetan” > Energiekosten in Europa steigen jetzt um das vier bis achtfache, wir gehen in direkte Abnehmerkonkurrenz mit dem indopazifischen Raum (?!) -
“Green Transition Partnership!” > ohne Gas als transition fuel bei Partnern, die es später als strukturell relevant definiert haben als Europa…
Steht der japanische Kursteilnehmer auf, und versucht das Publikum zu überzeugen, dass Multilateralismus immer noch eine Chance hat -- während sich Japan außenpolitisch noch schneller als Europa den US anbiedert.
Und das Traurige daran? Inertia in Punkto “wir wollen weiter Multilateralismus” ist wahrscheinlich tatsächlich da -- nur Deutschland verhält sich derzeit, als obs schon vorbei wäre.
Deutschlands und Japans Position scheint die selbe zu sein. So tun als ob beide Optionen (bipolare vs. multipolare Ordnung im Indopazifik) noch möglich wären, und sich währenddessen früher als der andere hinter der bipolaren Ordnung positionieren.
Ganz großes Kino.