die Nato Vorfeld Organisation NAFO (Nord Atlantic Fellow Organisation), finanziert eine “Bürgerbewegung” besorgter Bürger - die Nato Narrative in die Öffentlichkeit tragen, andere Meinungen ebenso enthusiastisch aus der Öffentlichkeit entfernen - aber gut in dem verankert sind, was aktuell der Meinungskorridor während des Krieges ist - weil ihnen ja auch unsere guten Freunde von der Bertelsmannstiftung helfend zur Seite stehen:
Liebe Grüße vom Zukunfstsforum “Wert der Freiheit” Dresden
So weit so what the fuck…
Enter die “wissenschaftliche Legitimationsebe”:
Dr. Heike Winkel argumentiert in ihrem Einleitungsteil “wie russische Propaganda funktioniert” wieder so gut im Theoretischen, dass sie wieder ganz ohne Beispiele auskommt (auch nicht neu, auch schon über ein halbes Dutzend mal in den letzten zwei Jahren erlebt) - denn wenn man Beispiele nennen würde, dann könnte der Zuseher darunter nicht wieder alles verstehen… Und außerdem wär das Arbeit - ich glaube wir argumentieren das Thema lieber wieder theoretisch weg… Funktioniert auch super - Zuschauerfragen bekommt sie im Anschluss nämlich keine mehr - ich mein, gab ja auch keine Anknüpfungspunkte zu irgendetwas in der Lebensrealität der anwesenden “Freunde der gepflegten Politischen Bildung” -- die aber Scheu haben, ihr Wirken mit “dem Durchführen von Informationskampagnen” zu umschreiben --
Ich mein gut, in Schulen gehen die schon.
Und sie stellen auch ganz billig, weil subventioniert, “Informationsmaterialien bereit” (ich hätt ja lieber die Studien gelesen…),
und sie targeten gezielt gesellschaftliche Multiplikatoren,
aber mit Informationskampagnen wollen die lieber nicht assoziiert werden, auch wenn Leute im Publikum es stark fordern sich weiter in die Richtung zu engagieren, und sich dann nach der Forderung wieder alle einig sind, dass das schon sehr wichtig ist. (Selbes Video.)
Ansonsten erschöpft sich die von den Freunden der Nato finanzierte Veranstaltung darin, dass man lustig über eine Henne/Ei Frage lacht, während man gleichzeitig behauptet, die eigene Historische Perspektive gehe ja bis 2008 zurück, da gabs noch keine Henne Ei Problematik… (Sicher? Ich mein, hat was für sich. Die russische Geschichtspropaganda wurde in etwa 2012 in deren Geschichtsbücher überfrachtet… Würd das Argument also gerne voll ausgeführt lesen, klingt erst mal nicht falsch.)
Henne/Ei Problem, denn “Keiner konnte mir noch erklären warum Russland Kinder entführt, wenn es doch “nur Angst vor der Nato” hatte”.
Gut - kann ich ja dann machen. Ein mögliches Erklärungsmuster ist die Pazifizierung der ruralen Bevölkerung aus der heraus Russland in Masse rekrutiert - denn aus irgendeinem Grund finden die - propagandahistorisch belegbar, einen Ausgleich mit jungen abhängigen Bemutterungssubjekten und später unfreien billigen Arbeitskräften ganz geil - wenn sie schon im Gegenzug dafür ihre zwei von drei Söhne abgeben mussten. Die finden das im Normalfall richtig toll, dass sie dann eine tiefere soziale Schicht bekommen, dens noch deutlich schleußiger geht als ihren Kindern. Dann gehen die auch nicht mehr in die nächste Stadt protestieren -- hat ja jeder was davon, und die Provinz stirbt nicht aus…
Ein anderes mögliches Erklärungsmuster ist die Umvolkung der besetzen Regionen. Auch das hat initial kein genozidiales Motiv (mehr Russen in den Donbas umvolken - fragen sie mal Israel). Mehr so ein “mehrheitsstiftendes”. Aber ja, die Übergänge sind fließend. Ist es jetzt für Russland das treibende Motiv “den Ukrainern ihre Identität auszutreiben”, (endlich wieder umvolken!) ja - muss aber nicht “initial sein”.
Dh. wenns darum geht Sevastopol zu halten -- würde man das die Propaganda die die Vortragenden 2008 in Russland dokumentiert haben (Ukraine ist kein eigenständiges Land, wir sind ein Volk, …) als “Softpower” deuten. Nur halt mit völkischen Motiven und nicht mit “wie sehr fühlst du dich als Europäer” -- was zugegebenermaßen mir ebenfalls stark aufstößt -- und diese Form der Softpower wär dann wieder - wertewestlich gesehen - voll ok (siehe Selenskyj muss sich noch was wegen der Zitat “gehirngewachenen Leute auf der Krim und ihren gehirngewaschenen Kindern überlegen”)
dass “völkische Identität” den liberalen Linken in Deutschland sehr aufgestoßen sei, bringen sie als Beleg “warum die Revolution der Freiheit, Friede, Würde” - ah ja Würde wars… in Deutschland im linken Spektrum so schlecht ankam.
Ich mein, bei den ganzen unschuldigen Morgenröte Fraktionen danach im Parlament -- also in dem Punkt, d’accord.
Der Rest der Veranstaltung ergeht sich wieder im fröhlichen Denunzieren der aussenpolitischen Schule des Realismus, und Mearsheimers --
denn wir wissen ja, dass es den Deutschen von den Fellows und Freunden der Nato - und Bertelsmann, so schnell wie möglich abtrainiert werden sollte in Machtsphärenlogik zu denken.
Das seien so blöde “postkoloniale” Reflexe, die Deutschland da noch habe.
Gut, und in Frankreich reist der Präsident noch mal kurz nach Neukaledonien weil er dort wieder eine Revolte ausgelöst hat, weil er seine Zunge nicht im Griff gehabt hat -- aber dieses Problem existiert mehr so in Deutschland, denn wir wissen ja - die NATO hängt in ihrer Außenpolitik mehr so der außenpolitischen Schule des “Idealism” an, der die Welt mehr so versteht, dass die US allen Staaten nur die Demokratie bringen wollten (Möglichkeitsform, future), und dieser Krieg nur zustande gekommen ist, weil ein Böser unserem Freund der Ukraine verweigern wollte “sein eigenes Bündnis zu wählen”.
Weil “great power politics” ist ja sowas von out und gestrig, das muss man den Deutschen auch in der Form näher bringen…
denn in dem Zeitalter, wo die westlichen Demokratien zahlenmäßig in decline sind -- ist es der NAFO natürlich wichtig, dass der gute Deutsche, der - der sich bei Lanz zu informieren weiß weiß, dass wir die westliche Werteordnung brauchen, damit die NATO - der außenpolitischen Theorie des “Idealism” folgend, wieder der restlichen Welt die Demokratie bringen kann.
Wobei nicht ganz…
[Ursula Werther-Pietsch ist Privatdozentin für Internationales Recht und Internationale Beziehungen an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie Lehrbeauftragte an der Bundeswehr-Universität München. Sie ist Mitherausgeberin des “Defence Horizon Journal Special Edition” und Mitglied der Wissenschaftskommission beim österreichischen Bundesministerium für Landesverteidigung. Ihr Buch “Envisioning Peace. Neue Schule des Multilateralismus” wird im Herbst bei Facultas erscheinen. Sie ist Unterzeichnerin des “Offenen Briefs für eine neue Sicherheitspolitik”. Der vorliegende Text stellt ihre persönliche Meinung dar. - © privat]
Um den Komplexitäten von heute zu begegnen, brauchen wir ein flexibles, kommunizierendes System internationaler Regelungen, das variierende Allianzen zulässt und Interessenkämpfe eindämmt. Aufbauend auf einer scharfen Analyse der gegebenen Situation entwerfen im neuen Buch zehn Autorinnen und Autoren ein Gegenstück zur “Welt von heute”. Die Gründung einer neuen Schule des Multilateralismus, die realistische und idealistische Außen- und Sicherheitspolitik vereint, wird zur Diskussion gestellt.
Geopolitik nicht als Leitmotiv sehen
Ursula Werther-Pietsch ist Privatdozentin für Internationales Recht und Internationale Beziehungen an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie Lehrbeauftragte an der Bundeswehr-Universität München. Sie ist Mitherausgeberin des “Defence Horizon Journal Special Edition” und Mitglied der Wissenschaftskommission beim österreichischen Bundesministerium für Landesverteidigung. Ihr Buch “Envisioning Peace. Neue Schule des Multilateralismus” wird im Herbst bei Facultas erscheinen. Sie ist Unterzeichnerin des “Offenen Briefs für eine neue Sicherheitspolitik”. Der vorliegende Text stellt ihre persönliche Meinung Internationale Beziehungen sollen nichts anderes als den täglichen Bedürfnissen im politischen Leben dienen; ihr innenpolitischer Bezug ist daher evident. Allerdings nicht aus der üblichen Perspektive, nämlich dem “Lippenablesen”, um “politisch zu punkten” unter dem Deckmäntelchen des Bürgers als Souverän. Nein, umgekehrt soll Geopolitik, also das Spiel von Machtinteressen auf globaler Ebene, als integraler Teil von menschlicher Sicherheit gesehen werden, als eine gewichtige Dimension, nicht aber als Leitmotiv oder gar übergeordnetes Axiom.Es bedarf dringend einer neuen Theoriebildung für globalen Frieden in einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren. Die mühsam erarbeiteten Strukturen völkerrechtlichen Geschehens, die nach dem Zweiten Weltkrieg entworfen wurden und große Dynamik aufgezeigt haben, sind nicht völlig obsolet. Die Zeitenwende bringt neue Hürden, die uns jedoch nicht dazu veranlassen sollten, alle internationalen Grundsätze und Prinzipien wie Vertragstreue, Antidiskriminierung oder Effektivität aufzugeben, bis hin zur Neutralität jenseits ihres historischen Befunds oder der österreichischen Mehrheitsmeinung.
Ob diese eine Fiktion ist oder mit neuem Leben erfüllt werden kann, ist noch lange nicht ausdiskutiert. Ebenso wie die Gretchenfrage “Wie hältst du’s mit der Nato?” nicht in einem Schwarz-Weiß-Zeichnen zwischen Verweigerung und Beitritt liegen kann. In dieses Dunkel Licht zu bringen, wird - so hoffe ich als Mitunterzeichnerin - Aufgabe einer engagierten Gruppe von Persönlichkeiten sein, die in einem offenen Brief an den Bundespräsidenten eine offene Diskussion der sicherheitspolitischen Optionen Österreichs gefordert haben. Dieser blieb im Übrigen noch unbeantwortet.
src: click
*hust**hust*
Siehe auch:
https://harlekin.me/?p=6691
Schon a bisserl dumm, wenn man die Entwicklung dieser “neuen außenpolitischen Schule die wir im Deutschsprachigen Raum wegen dem Ukraine Krieg ganz dringend brauchen”, bereits seit August 2022 hautnah miterleben durfte…
Und sonst so?
Naja, - schwört den imperialen Narrativen ab! Neukaledonien den Franzosen! Facebook content moderation auf die Philippinen! (Da müssen wir den Leuten auch keinen Psychologen für danach bezahlen - und westliche Werte haben die seit ihrer Christianisierung vor 500 Jahren durch die Spanier ja auch - also wunderbar… (Christianisierung der Philippinen vor 500 Jahren Ein Ordensmann war 100 Soldaten wert)) und noch ein Punkt zu dem ich etwas schreiben wollte - der mir aber aktuell wieder entfallen ist, vielleicht kommts mir ja etwas später wieder…
Gut, dass es diese “wissenschaftlichen Legitimationseben” auf den Veranstaltungen der NAFO gibt, nicht?
edit: Hab den Punkt wieder, den ich noch ansprechen wollte - “die Ukrainer wissen, dass unter der Besetzung noch mal mehr Ukrainer umkommen werden, als im Krieg - wie historisch belegbar…”. Für den Fall müssten die Blauhelm Friedenstruppen im frozen conflict aber ganz arg wegschaun… (Wahrscheinlich auch historisch belegbar…)
Naja, komm - das ist historisch belegbar, dass Frozen conflict mehr Leben kostet als der Krieg, sagt die NATO Vorfeld Organisation NAFO, das wird schon seine Richtigkeit haben…