Die Frankfurter Rundschau hat die wesentlichen Details

19. März 2025

Nach­her ging es schnell. Um 18.26 Uhr MEZ schrieb der Tele­gram­ka­nal Kreml.Nowosti, Wla­di­mir Putin habe posi­tiv auf den Vor­schlag Donald Trumps reagiert, die gegen­sei­ti­gen Angrif­fe auf Ener­gie­ob­jek­te für einen Monat ein­zu­stel­len. Und er habe den rus­si­schen Streit­kräf­ten sofort einen ent­spre­chen­den Befehl erteilt. Aber um 19:53 Uhr mel­de­te der ost­ukrai­ni­sche Kanal Slawjansk/Kramatorsk die ers­ten Ein­schlä­ge in Sla­wjansk. Nach Anga­ben ukrai­ni­scher Medi­en wur­den drei Men­schen ver­letzt. Es folg­ten Drohnen- und Rake­ten­schlä­ge gegen Kiew und ande­re Regio­nen. In Sumi wur­de ein Kran­ken­haus und im Gebiet Dni­pro­pe­trowsk eine Eisen­bahn­strom­netz beschädigt.

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Es war in Sla­wjansk wo Russ­land laut Ukrai­ne erneut Ener­gie­in­fra­struk­tur getar­ge­tet hat.

Putin und Trump einig­ten sich am Mitt­woch­abend auf eine 30-tägige Luft­waf­fen­ru­he, die laut Wei­ßem Haus „Ener­gie und Infra­struk­tur“, laut Kreml aber nur die „ener­ge­ti­sche Infra­struk­tur“ betrifft. Aber das ist nur ein Detailproblem.

Zwar sag­te der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj am sel­ben Abend, er begrü­ße ein Ende der Angrif­fe auf die Energieobjekte.

Über­set­zer feu­ern. Ich mein, wie lan­ge ver­han­deln die Teams jetzt?

Aber allein still­hal­ten woll­te Kiew nicht, eine ukrai­ni­sche Droh­ne schlug ges­tern gegen Nacht in einem Ölla­ger in der süd­rus­si­schen Regi­on Krasno­dar ein, so der Tele­gram­ka­nal Mash. Das rus­si­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um mel­de­te die Ver­nich­tung von ins­ge­samt 57 Feind­droh­nen, behaup­te­te aber spä­ter auch, man habe sechs eige­ne Droh­nen abge­schos­sen, die schon zu einem ukrai­ni­schen Ener­gie­ob­jekt in der Regi­on Miko­la­jiw gestar­tet sei­en… Eine Mel­dung wohl vor allem für Washington.

[…]

Laut Wei­ßem Haus müs­sen der Teil­waf­fen­ru­he Gesprä­che über ein Ende der Feind­se­lig­kei­ten auf dem Schwar­zen Meer fol­gen, dann ein vol­ler Waf­fen­still­stand und per­ma­nen­ter Frie­den. Aber der Kreml stell­te eine „Schlüs­sel­be­din­gung“: Zur Ver­mei­dung einer wei­te­ren Eska­la­ti­on und zur Arbeit an einer diplo­ma­ti­schen Lösung müs­se die aus­län­di­sche Mili­tär­hil­fe für Kiew voll­stän­dig ein­ge­stellt wer­den, auch die Bereit­stel­lung von Auf­klä­rungs­da­ten. Mos­kau for­der­te außer­dem ein Ende der Mobi­li­sie­rung und Bewaff­nung ukrai­ni­scher Trup­pen. Die­se Bedin­gun­gen sind nicht nur nach Ansicht der Ukrai­ne unannehmbar.

Kor­rekt und vol­le Zustim­mung im letz­ten Punkt. Nur - for­dern, und es auch bekom­men, sind zwei unter­schied­li­che Paar Schu­he - solan­ge ernst­haft ver­han­delt wird, scho­cken mich sol­che For­de­run­gen nicht.

Wenn Russ­land noch einen Push fährt - um damit mehr Abbau­ge­bie­te für sel­te­ne Erden zu cap­tu­ren, ist das das eine. Kurz­fris­tig macht es Sinn, dass sie nicht von heu­te auf mor­gen damit aufhören.

Wenn das aber in eine lang­fris­ti­ge Posi­ti­on aus­ar­tet, kön­nen sie gleich Kapi­tu­la­ti­on drü­ber schrei­ben, dafür brauchts kei­ne Verhandlungen.

Die aktu­el­len Ver­hand­lungs­be­mü­hun­gen machen unter dem Vor­be­halt Sinn, dass Russ­land tat­säch­lich hohe finan­zi­el­le und poten­ti­ell Regime desta­bi­li­sie­ren­de Risi­ken gegen ein frü­he­res Ende des Krie­ges abwägt.

Spie­len allei­ne, kannst du dich nur so lan­ge. Wir gehen davon aus, dass hier Ratio­na­le Akteu­re han­deln, die zumin­dest mit­tel­fris­tig an einem Kom­pro­miss inter­es­siert sind.

In sechs Mona­ten wirds schwer hier noch good will zu zei­gen. Also muss sich auch Russ­land bewe­gen. Wird Zeit Tova­rishch. Auf die nächs­ten 2500 Meter im Qua­drat kommts nicht an.

Die Idee von Frie­dens­ge­sprä­chen ist, dass der Ukrai­ne Odes­sa bleibt und dass sie ihre Eigen­stän­dig­keit nicht ver­liert. Wenn das Aus­schluss­kri­te­ri­en für Russ­land sind, war­um füh­ren wir dann Gespräche.

Also - lang­sam, und mei­net­we­gen mit der ein oder ande­ren idio­ti­schen Pro­vo­ka­ti­on, aber -- Bewe­gung. Und viel­leicht sogar mit der Idee anfreun­den, dass in der West­ukrai­ne ne de fac­to NATO Frie­dens­trup­pe sta­tio­niert wird.

Wenn der rus­si­sche Gene­ral­stab unbe­dingt Odes­sa will, erüb­rigt sich jedes Gespräch. Aber die Situa­ti­ons­ein­schät­zung war -- dass Russ­land bei der tota­len Kon­trol­le der Ukrai­ne nen Kom­pro­miss ein­geht. Und das war weni­ger naiv, als es sich zur Zeit anhört.









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