Die Presse hat eine neue Rubrik

10. Oktober 2022

Scharf­schüt­ze

Für defi­ni­tiv nicht Kriegs­pro­pa­gan­da.

Die­se Gesell­schaft ist das Aller­letz­te. Sterbt.

Wem das nicht genug ist, der darf die hyper­per­so­na­li­sier­te, emo­tio­nal auf­ge­la­de­ne Geschich­te “End­lich sind die Rus­sen weg”, ein Lokal­au­gen­schein aus Kupia­nsk nachschieben.

Müh­sam setzt Svet­la­na mit ihrem Geh­stock einen Schritt nach dem ande­ren. Eine Hel­fe­rin stützt sie zusätz­lich unter dem Arm. Aber es geht nur sehr lang­sam über den schma­len Steg, der auf der bom­bar­dier­ten Brü­cke über den Oskil-Fluss in Kupia­nsk geblie­ben ist. Als die 80-jährige Frau end­lich den Eva­ku­ie­rungs­bus auf der ande­ren Sei­te erreicht hat, müs­sen gleich vier Hel­fer sie auf einen der letz­ten frei­en Sit­ze hie­ven. „Ich woll­te mein Haus nicht ver­las­sen“, sagt Svet­la­na betrübt. „Nur der Win­ter steht vor der Tür, und es gibt kein Gas, kei­nen Strom und auch kein Telefon“.

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Da ist er noch, die­ser erdi­ge, Magic Rea­lism, der ansons­ten nur noch bei Claas Relo­ti­us zu fin­den war. Hier wer­den noch Schick­sa­le indi­vi­du­ell begreifbar.

Die gute alte Svet­la­na, 80 Jah­re alt, kann nicht mehr gehen, so eine See­le von Mensch, und so patrio­tisch, … Und jetzt, wo end­lich die Rus­sen weg sind, wird sie delo­giert. Svet­la­na kommt jetzt zu ihren Kin­dern in Lwiw, oder wenn es die nicht gibt in ein Alters­heim in Usch­ho­rod. Wo genau sie hin­kommt, hat der Repor­ter vor Ort nicht übers Herz gebracht zu fra­gen. Die gute alte Sve­ta, so eine See­le von Mensch. So erdig, so ein­ge­ses­sen, so patrio­tisch, end­lich sind die Rus­sen weg, mur­mel­te sie lei­se in den Wind der bereits unter­ge­hen­den Abend­son­ne als sie ihr Haus im Rück­spie­gel des Dr. Richard Bus­ses ver­meint­lich zum letz­ten Mal sah…

Kupia­nsk”, sag­te Sve­ta, als sie sich der Stadt­gren­ze näher­ten, “Kupia­nsk, sei jetzt stark Sve­ta”, schien das durch­ge­stri­che­ne Orts­schild Svet­la­na zuzu­ru­fen, nur Mut - Kupia­nsk, das ist ukrai­ni­sche Kul­tur, nie mehr aus­zu­lö­schen­de Geschich­te, Hoch­zeits­fei­ern im Früh­lings­ne­bel unter Apfel­bäu­men, Kupia­nsk, das ist - ja schei­ße, der Wiki­pe­dia Arti­kel gibt nichts mehr her! Den Oskil Fluss hat­ten wir ja schon im ers­ten Absatz.

Kupia­nsk (Ukrai­ni­an: Куп’янськ, pro­noun­ced [ˈkup­jɐnʲsʲk]) is a city in Khar­kiv Oblast, Ukrai­ne. It ser­ves as the admi­nis­tra­ti­ve cen­ter of Kupia­nsk Rai­on. It is also an important rail­road junc­tion for the oblast. Kupia­nsk hosts the admi­nis­tra­ti­ve offices of Kupia­nsk Urban Hroma­da, one of the hroma­das of Ukraine.[1]

Until 18 July 2020, Kupia­nsk was incor­po­ra­ted as a city of oblast signi­fi­can­ce and the cen­ter of Kupia­nsk Muni­ci­pa­li­ty. The muni­ci­pa­li­ty was abolis­hed in July 2020 as part of the admi­nis­tra­ti­ve reform of Ukrai­ne, which redu­ced the num­ber of rai­ons in the Khar­kiv Oblast to seven. The area of Kupia­nsk muni­ci­pa­li­ty was mer­ged into the Kupia­nsk Raion.[2][3]

Kupia­nsk is loca­ted on the bank of the Oskil River. Kupia­nsk is divi­ded into three sub­parts, known as: Kupia­nsk (main part of town), Kupiansk-Vuzlovyi (whe­re the train sta­ti­on is), and Kivsharivka.

Kupia­nsk is about two and-a-half hours from Khar­kiv. The two cities are con­nec­ted by train and bus.

World War II
Kupia­nsk was occu­p­ied during World War II by Nazi Ger­ma­ny from 24 July 1942 to 3 Febru­a­ry 1943.

2022 Rus­si­an inva­si­on of Ukraine
Kupia­nsk was occu­p­ied by Rus­si­an for­ces from 27 Febru­a­ry 2022 to 10 Sep­tem­ber 2022.[4] Alt­hough the Ukrai­ni­an Army had des­troy­ed a rail­way bridge to slow the Rus­si­an advan­ce three days ear­lier, Kupia­nsk Mayor Hen­na­diy Mat­seho­ra, mem­ber of the Oppo­si­ti­on Plat­form — For Life par­ty, sur­ren­de­red the city to the Rus­si­an Army in exchan­ge for a ces­sa­ti­on of hos­ti­li­ties, as the Rus­si­ans threa­tened to take the city by for­ce. As a result, the Ukrai­ni­an government indic­ted Mat­seho­ra for tre­a­son the next day.[5][6] On 28 Febru­a­ry 2022, Mat­seho­ra was arres­ted by Ukrai­ni­an authorities.[7] Later Kupia­nsk beca­me the de fac­to seat of Russian-backed Khar­kiv military-civilian administration.

On 8 Sep­tem­ber 2022, a repre­sen­ta­ti­ve of the Gene­ral Staff of the Armed For­ces of Ukrai­ne announ­ced that Ukrai­ni­an for­ces had reta­ken more than 20 sett­le­ments in the Khar­kiv Oblast and “in some are­as pene­tra­ted Rus­si­an defence posi­ti­ons up to 50km”. On the same day, the Rus­si­an occup­a­ti­on aut­ho­ri­ties clai­med that “the Rus­si­an army began to defend the city” and that “addi­tio­nal rein­for­ce­ments ent­e­red the regi­on from Rus­sia”, indi­ca­ting that Ukrai­ni­an for­ces were re-approaching the city from the west, after reta­king the town of Shev­chen­ko­ve ear­lier that day.[8] On 9 Sep­tem­ber 2022, Ukrai­ni­an for­ces re-entered the out­skirts of Kupia­nsk, star­ting the Batt­le of Kupiansk.[9] By the morning of 10 Sep­tem­ber 2022, Ukrai­ni­an for­ces had recap­tu­red the city coun­cil building.[10] Later that day, a Ukrai­ni­an offi­cial con­fir­med that the Ukrai­ni­an Armed For­ces had libe­ra­ted the city.[11]

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