Die westliche Wertegesellschaft wills noch mal wissen

07. Januar 2024

Heu­te in der NZZ:

Der Indus­trie­park gehört Hoshi­ne Sili­con, dem welt­weit gröss­ten Her­stel­ler von soge­nann­tem metall­ur­gi­schem Sili­zi­um als wich­ti­gem Roh­stoff für die Solar­an­la­gen. Hoshi­ne ist ein zen­tra­ler Akteur in Chi­nas Solar­in­dus­trie, die welt­weit ein Qua­si­mo­no­pol hat. Sie ist somit prak­tisch unent­behr­lich für die Umstel­lung auf erneu­er­ba­re Energien.

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Mitt­ler­wei­le ist der Anteil von Poly­si­li­zi­um aus Xin­jiang auf rund 35 Pro­zent gesun­ken. Vie­le chi­ne­si­sche Solar­fir­men haben nach eige­nen Anga­ben zusätz­lich Xinjiang-freie Lie­fer­ket­ten auf­ge­baut. Die USA impor­tie­ren Solar­mo­du­le ver­stärkt aus Süd­ost­asi­en und Indien.
Das US-Gesetz wirkt also. Wäh­rend etwa die EU noch dar­über debat­tiert, wie sie Zwangs­ar­beit aus­schlies­sen kann, zeigt das Bei­spiel, dass Import­län­der und Kon­su­men­ten Ein­fluss dar­auf haben, wie am ande­ren Ende der Welt pro­du­ziert wird. Zugleich illus­triert der Fall, dass wei­ter­hin vie­le Fra­gen zur Zwangs­ar­beit offen­blei­ben – und dass es kein schnel­les Ende aus der welt­wei­ten Abhän­gig­keit von Chi­nas Solar­in­dus­trie gibt.

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Eine ande­re Stu­die der Shef­field Hallam Uni­ver­si­ty vom Som­mer hat nicht mehr das Zwangs­ar­beits­ri­si­ko bei Silizium-Rohstoffen unter­sucht, son­dern jenes bei den fer­ti­gen Solar­mo­du­len, die Ver­brau­cher in aller Welt auf ihre Haus­dä­cher mon­tie­ren. 75 Pro­zent aller Modu­le wer­den von chi­ne­si­schen Fir­men her­ge­stellt. Die­se Fir­men haben laut die­ser Stu­die zwi­schen 7 und 14 Pro­zent ihrer Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten auf «Xinjiang-frei» umge­stellt, offen­bar, um dem US-Gesetz gegen Zwangs­ar­beit zu genügen.
Das Pro­blem ist, dass die aller­meis­ten Fir­men kei­ne über­prüf­ba­ren Anga­ben zu ihren Lie­fer­ket­ten machen. Man­che begrün­de­ten das gegen­über den Stu­di­en­au­toren mit chi­ne­si­schen Geset­zen gegen Spio­na­ge und aus­län­di­sche Sank­tio­nen. Trotz glo­ba­lem Druck nach erhöh­ter Trans­pa­renz wer­de die Solar­in­dus­trie intrans­pa­ren­ter, schrei­ben die Autoren.
Die Stu­die schätzt des­halb anhand von Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten und ande­ren Daten, wie wahr­schein­lich es ist, dass welt­weit ver­kauf­te Solar­mo­du­le Roh­stof­fe aus Xin­jiang ent­hal­ten, zum Bei­spiel Sili­zi­um von Hoshi­ne. Für fast alle Modu­le ist die­se Wahr­schein­lich­keit «hoch» bis «sehr hoch». Eine Aus­nah­me ist der Schwei­zer Her­stel­ler Mey­er Bur­ger, der nach eige­nen Anga­ben kein Poly­si­li­zi­um aus Chi­na verwendet.
Die USA las­sen chi­ne­si­sche Solar­im­por­te durch
Doch ohne Chi­na geht es auf dem Solar­markt selbst für die USA nicht. Der Import­stopp für Xinjiang-Produkte brems­te den ame­ri­ka­ni­schen Solar­aus­bau, weil offen­bar auch vie­le Modu­le, die nach Her­stel­ler­an­ga­ben Xinjiang-frei sind, an der Gren­ze ste­cken­blie­ben. Mitt­ler­wei­le hat der ame­ri­ka­ni­sche Zoll etwa die Hälf­te der Solar­mo­du­le frei­ge­ge­ben. Ein Drit­tel hat der Zoll defi­ni­tiv abge­lehnt, beim Rest steht das Prüf­ergeb­nis noch aus.
Dabei stam­men die aller­meis­ten die­ser Solar­mo­du­le offi­zi­ell aus Malay­sia und Viet­nam, wo vie­le chi­ne­si­sche Her­stel­ler pro­du­zie­ren. Die USA wer­fen man­chen von ihnen vor, haupt­säch­lich in Chi­na zu pro­du­zie­ren und in Süd­ost­asi­en nur eine mini­ma­le End­mon­ta­ge zu machen, um Anti-Dumping-Zölle gegen Chi­na zu umge­hen. Im August erliess Washing­ton des­halb Straf­zöl­le gegen Fir­men wie BYD und Tri­na Solar – nur um die­se Zöl­le bis Juni 2024 aus­zu­set­zen, damit der Solar­aus­bau in den USA nicht wei­ter behin­dert wird.

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Also, wir mer­ken uns, solan­ge sie nicht im Berg­bau arbei­ten, lässt der US Zoll ihre Pro­duk­ti­on natür­lich durch.

Wie war das noch­mal vor kur­zem im IWMVienna?

Das IWM­Vi­en­na gibt noch mal bekannt wo es ideo­lo­gisch steht

Ach­so, ja - die Koope­ra­ti­on mit Euro­pa auf der Basis der inter­na­tio­na­len Men­schen­rech­te sei sehr wich­tig um inter­na­tio­nal Rohstoff-Förderstätten zu enteignen.

Wir sehen also - inhalt­li­che Kongruenz.

Und wie­der eine Genera­ti­on die sich freu­en darf im Wer­te­wes­ten die Wer­te an vor­ders­te Stel­le zu stel­len. In der Außen­po­li­tik. Oder in der Begrün­dung von lau­fen­den Kriegen.

Naja, wenigs­tens arbei­ten sie nicht mehr in Minen. Zu 65% Pro­zent. Um der ent­spre­chen­den US Gesetz­ge­bung zu genügen.

Die­se Gesell­schaft ist das abso­lut gro­tesk und abar­tigst Allerletzte.

Die chi­ne­si­sche Solar­in­dus­trie schei­nen weder das US-Gesetz gegen Zwangs­ar­beit noch Straf­zöl­le aus­zu­brem­sen, im Gegen­teil. Hoshi­ne baut gera­de neue Pro­duk­ti­ons­an­la­gen im «Kohle-Strom-Silizium-Industriepark». Die Fir­ma pro­fi­tie­re in Xin­jiang von «poli­ti­schen Kos­ten­vor­tei­len», sag­te der Hoshine-Vorsitzende Luo Liguo im Som­mer. Ob er damit den güns­ti­gen Koh­le­strom oder gar Zwangs­ar­beit mein­te, ist unklar – Hoshi­ne liess eine NZZ-Anfrage unbeantwortet.

Seit 2021, also seit dem Import­stopp der USA, haben Silizium-Firmen in Xin­jiang sechs neue Fabri­ken ange­kün­digt, wie der Lieferketten-Experte Alan Craw­ford, ein Co-Autor der Shef­fiel­der Stu­die vom Som­mer, recher­chiert hat. Alle nut­zen Koh­le­strom. In ande­ren chi­ne­si­schen Regio­nen wie Sichu­an und der Inne­ren Mon­go­lei gibt es wei­te­re fünf­zehn sol­cher Pro­jek­te. Die Hälf­te von ihnen setzt eben­falls auf Koh­le, die ande­re auf Wasserstoff.

Huuuuumanis­mus, Zan­der Filet mit Ruco­la, und an Pinot Gri­gio vom Bau­ern, was regio­na­les, net immer so ganz so, mit ana Solar­an­la­ge am Dach. Humanismus.









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