Heute in der NZZ:
Der Industriepark gehört Hoshine Silicon, dem weltweit grössten Hersteller von sogenanntem metallurgischem Silizium als wichtigem Rohstoff für die Solaranlagen. Hoshine ist ein zentraler Akteur in Chinas Solarindustrie, die weltweit ein Quasimonopol hat. Sie ist somit praktisch unentbehrlich für die Umstellung auf erneuerbare Energien.
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Mittlerweile ist der Anteil von Polysilizium aus Xinjiang auf rund 35 Prozent gesunken. Viele chinesische Solarfirmen haben nach eigenen Angaben zusätzlich Xinjiang-freie Lieferketten aufgebaut. Die USA importieren Solarmodule verstärkt aus Südostasien und Indien.
Das US-Gesetz wirkt also. Während etwa die EU noch darüber debattiert, wie sie Zwangsarbeit ausschliessen kann, zeigt das Beispiel, dass Importländer und Konsumenten Einfluss darauf haben, wie am anderen Ende der Welt produziert wird. Zugleich illustriert der Fall, dass weiterhin viele Fragen zur Zwangsarbeit offenbleiben – und dass es kein schnelles Ende aus der weltweiten Abhängigkeit von Chinas Solarindustrie gibt.[…]
Eine andere Studie der Sheffield Hallam University vom Sommer hat nicht mehr das Zwangsarbeitsrisiko bei Silizium-Rohstoffen untersucht, sondern jenes bei den fertigen Solarmodulen, die Verbraucher in aller Welt auf ihre Hausdächer montieren. 75 Prozent aller Module werden von chinesischen Firmen hergestellt. Diese Firmen haben laut dieser Studie zwischen 7 und 14 Prozent ihrer Produktionskapazitäten auf «Xinjiang-frei» umgestellt, offenbar, um dem US-Gesetz gegen Zwangsarbeit zu genügen.
Das Problem ist, dass die allermeisten Firmen keine überprüfbaren Angaben zu ihren Lieferketten machen. Manche begründeten das gegenüber den Studienautoren mit chinesischen Gesetzen gegen Spionage und ausländische Sanktionen. Trotz globalem Druck nach erhöhter Transparenz werde die Solarindustrie intransparenter, schreiben die Autoren.
Die Studie schätzt deshalb anhand von Produktionskapazitäten und anderen Daten, wie wahrscheinlich es ist, dass weltweit verkaufte Solarmodule Rohstoffe aus Xinjiang enthalten, zum Beispiel Silizium von Hoshine. Für fast alle Module ist diese Wahrscheinlichkeit «hoch» bis «sehr hoch». Eine Ausnahme ist der Schweizer Hersteller Meyer Burger, der nach eigenen Angaben kein Polysilizium aus China verwendet.
Die USA lassen chinesische Solarimporte durch
Doch ohne China geht es auf dem Solarmarkt selbst für die USA nicht. Der Importstopp für Xinjiang-Produkte bremste den amerikanischen Solarausbau, weil offenbar auch viele Module, die nach Herstellerangaben Xinjiang-frei sind, an der Grenze steckenblieben. Mittlerweile hat der amerikanische Zoll etwa die Hälfte der Solarmodule freigegeben. Ein Drittel hat der Zoll definitiv abgelehnt, beim Rest steht das Prüfergebnis noch aus.
Dabei stammen die allermeisten dieser Solarmodule offiziell aus Malaysia und Vietnam, wo viele chinesische Hersteller produzieren. Die USA werfen manchen von ihnen vor, hauptsächlich in China zu produzieren und in Südostasien nur eine minimale Endmontage zu machen, um Anti-Dumping-Zölle gegen China zu umgehen. Im August erliess Washington deshalb Strafzölle gegen Firmen wie BYD und Trina Solar – nur um diese Zölle bis Juni 2024 auszusetzen, damit der Solarausbau in den USA nicht weiter behindert wird.
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Also, wir merken uns, solange sie nicht im Bergbau arbeiten, lässt der US Zoll ihre Produktion natürlich durch.
Wie war das nochmal vor kurzem im IWMVienna?
Das IWMVienna gibt noch mal bekannt wo es ideologisch steht
Achso, ja - die Kooperation mit Europa auf der Basis der internationalen Menschenrechte sei sehr wichtig um international Rohstoff-Förderstätten zu enteignen.
Wir sehen also - inhaltliche Kongruenz.
Und wieder eine Generation die sich freuen darf im Wertewesten die Werte an vorderste Stelle zu stellen. In der Außenpolitik. Oder in der Begründung von laufenden Kriegen.
Naja, wenigstens arbeiten sie nicht mehr in Minen. Zu 65% Prozent. Um der entsprechenden US Gesetzgebung zu genügen.
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte.
Die chinesische Solarindustrie scheinen weder das US-Gesetz gegen Zwangsarbeit noch Strafzölle auszubremsen, im Gegenteil. Hoshine baut gerade neue Produktionsanlagen im «Kohle-Strom-Silizium-Industriepark». Die Firma profitiere in Xinjiang von «politischen Kostenvorteilen», sagte der Hoshine-Vorsitzende Luo Liguo im Sommer. Ob er damit den günstigen Kohlestrom oder gar Zwangsarbeit meinte, ist unklar – Hoshine liess eine NZZ-Anfrage unbeantwortet.
Seit 2021, also seit dem Importstopp der USA, haben Silizium-Firmen in Xinjiang sechs neue Fabriken angekündigt, wie der Lieferketten-Experte Alan Crawford, ein Co-Autor der Sheffielder Studie vom Sommer, recherchiert hat. Alle nutzen Kohlestrom. In anderen chinesischen Regionen wie Sichuan und der Inneren Mongolei gibt es weitere fünfzehn solcher Projekte. Die Hälfte von ihnen setzt ebenfalls auf Kohle, die andere auf Wasserstoff.
Huuuuumanismus, Zander Filet mit Rucola, und an Pinot Grigio vom Bauern, was regionales, net immer so ganz so, mit ana Solaranlage am Dach. Humanismus.