Jetzt wo der deutschsprachige Qualitätsjournalismus erfolgreich den Durchschnitts IQ seiner Redaktionen gesenkt hat

08. Mai 2025

ist das Lesen der Titel­blät­ter eine sol­che Freude…

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In other ent­i­re­ly unre­la­ted news (Was für eine Erleich­te­rung, dass die zwei­te Abstim­mung noch am sel­ben Tag statt­fin­den konn­te, sag ich immer…):

Und des­halb begin­nen wir heu­te Abend in die­sem ehe­ma­li­gen Klas­sen­zim­mer in Rans, Frank­reich, in einer Schu­le. Dort hat­ten die West­al­lier­ten um Ober­be­fehls­ha­ber Dwight D. Eisen­ho­wer 1945 ihr Haupt­quar­tier. Hier ste­hen bis heu­te der Tisch und die Stüh­le, an denen Wehr­macht­ge­ne­rä­le die Kapi­tu­la­ti­on von Nazi-Deutschland unter­schrie­ben. Heu­te vor exakt 80 Jah­ren. Der Zwei­te Welt­krieg in Euro­pa war vor­bei. Anna Wasberg.

Alles steht hier noch genau­so wie vor 80 Jah­ren. Der War Room, ein gehei­mer Ort in einer Schu­le in Rans. Nie­mand soll­te wis­sen, dass sich hier die Haupt­quar­tie­re der alli­ier­ten Trup­pen befin­den. Es ist der 7. Mai 1945. Der Raum ist voll. Jour­na­lis­ten wur­den ein­ge­flo­gen, um die­sen Tag zu bezeu­gen. Den Tag, an dem die bedin­gungs­lo­se Kapi­tu­la­ti­on der deut­schen Streit­kräf­te unter­zeich­net wird. Das Ende des Zwei­ten Welt­kriegs. Die Stim­mung hier muss extrem ange­spannt gewe­sen sein, denn wie man auf den Vide­os von damals sehen kann, […]”

Der Raum ist heu­te Teil eines Muse­ums. Die Schu­le befin­det sich wei­ter­hin im glei­chen Gebäu­de. Akti­ve Erin­ne­rungs­kul­tur. Es sind Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die hier eine Füh­rung vor­be­rei­ten für den 80. Jah­res­tag. [Insert Pro­pa­gan­da fil­led 17 year old Voll­honk:] “Vor allem unse­re Genera­ti­on neigt dazu, zu ver­ges­sen, was pas­siert ist. Und wir sehen es gera­de jetzt mit den Krie­gen von heu­te, dass wir in die Ver­gan­gen­heit zurück­bli­cken müs­sen, um zu sehen, was schon ein­mal pas­siert ist und um nicht die glei­chen Feh­ler zu machen. Seit ich klein bin, kom­me ich hier­her. Also habe ich immer ein biss­chen in der Geschich­te die­ses Rau­mes gelebt.”

In Rans gehört das dazu, Geschich­te zu leben und dem Kriegs­en­de schon am 7. Mai zu geden­ken, wäh­rend im Rest von Frank­reich erst ein Tag spä­ter die gro­ßen Zere­mo­nien statt­fin­den, um den Beginn des Frie­dens in Euro­pa zu fei­ern und vor allem um nicht zu ver­ges­sen. Nach all den Toten, dem Leid und der Zer­stö­rung beschert die Freund­schaft zwi­schen Deut­schen und Fran­zo­sen auch 80 Jah­re spä­ter immer noch Gän­se­h­aut­mo­men­te. Nicht umsonst geht tra­di­tio­nell die ers­te Rei­se eines neu­en Bun­des­kanz­lers nach Paris. So hat das auch Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz heu­te getan. Man muss das ja jetzt immer so ein paar Mal sagen, um sich dran zu gewöh­nen. Bun­des­kanz­ler Merz war heu­te in Frank­reich und danach gleich in Polen. Eine Rei­se, zwei Zei­chen und gleich eine gan­ze Rei­he von Hin­wei­sen auf neue Schwer­punk­te in der deut­schen Politik.
Mat­thes Feldhoff.

Es ist eine betont gute Lau­ne, die der neue Kanz­ler Fried­rich Merz mit auf sei­ne ers­te Dienst­rei­se nimmt. Inklu­si­ve Scher­ze am Fuß der Gang­way. „Nichts Bes­se­res zu tun“, begrüßt er die mit­rei­sen­den Kame­ra­leu­te und Foto­gra­fen, bevor er das ers­te Mal als Regie­rungs­chef in sein Flug­zeug steigt. Dass er am Tag vor dem 80-jährigen Geden­ken an das Kriegs­en­de nach Paris und War­schau reist, ist Fried­rich Merz ein beson­de­res Anlie­gen. „Wir legen auf die­se bei­den Rei­sen sehr viel Wert. Es sind die bei­den größ­ten Nach­barn in der Euro­päi­schen Uni­on nach Wes­ten und Osten, und wir wol­len ein biss­chen auch einen Neu­start machen, weil ja doch in den letz­ten Jah­ren die Kla­gen vor allem aus Frank­reich immer wie­der kamen, dass wir uns ein biss­chen zu wenig um Frank­reich küm­mern.“ Der Emp­fang im Ély­sée ist aus­ge­spro­chen herz­lich. Auch Frank­reichs Prä­si­dent hat super Lau­ne. Fried­rich Merz hat kaum Zeit, sein Sak­ko über­zu­strei­fen, bevor Emma­nu­el Macron ihm um den Hals fällt. Bei­de haben eine gemein­sa­me Bot­schaft, gerich­tet an die Welt: „Wir wol­len gemein­sam auf die Her­aus­for­de­run­gen reagie­ren, denen sich Euro­pa gegen­über­sieht. Wir wol­len gemein­sam han­deln für Sou­ve­rä­ni­tät, Sicher­heit und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Euro­pa muss vor allem wett­be­werbs­fä­hi­ger wer­den, und dafür muss Euro­pa geein­ter wer­den. Wir wer­den die­sen Her­aus­for­de­run­gen nur gerecht wer­den kön­nen, wenn Frank­reich und Deutsch­land noch enger zusam­men­ste­hen als in der Ver­gan­gen­heit.“ Wäh­rend Merz in Paris und War­schau um einen bes­se­ren Zusam­men­halt wirbt, treibt in Ber­lin der neue Innen­mi­nis­ter am Abend so man­chem Euro­pä­er den Schweiß auf die Stirn mit der Ankün­di­gung, künf­tig auch bei Asyl­ge­su­chen Zurück­wei­sun­gen an den Gren­zen vor­zu­neh­men. „Das ist eine Maß­nah­me, die wir für not­wen­dig erach­ten, um eine Über­for­de­rung der Kom­mu­nen zu verhindern.“ …

Was wür­dest du als Pro­pa­gan­dist Euro­pas eigent­lich machen, wenn die Bevöl­ke­rung nicht immer noch ein Stück­chen düm­mer wäre…

Grü­ße an Modi bit­te, und fröh­li­che Feierlichkeiten.

edit: In wei­te­ren Über­ra­schun­gen des Jahrhunderts:









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