… der hat die richtige Kommentarschlagzeile noch im Gefühl.
Ich verlinke diesmal nicht - denn Schwachsinn und Hetze zu befördern, muss dann am Ende des Tages halt doch nicht sein.
Gut, das hat jetzt nichts damit zu tun, dass man die US Perspektive, sagen wir - mehr als andere repräsentiert.
Und schon garnichts mit fachlicher oder inhaltlicher Exzellenz -- denn die Position wäre in diesem Fall die Folgende:
Der einzige Grund für Israel in den Gaza Streifen zu gehen ist ein Gefühl der “Abschreckungsdominanz” wieder herzustellen, der das Staatenwesen Israels in den aktuellen (nicht unbedingt international anerkannten *hust* (Stichwort: “Die UN verhalten sich ja mehrheitlich immer so unfair zu Israel…”)) Grenzen überhaupt erst ermöglicht, denn wenn man das Versprechen seine Bürger in den Kibbuzze oder Siedler in nach internationalem Recht illegalen Siedlungsstrukturen nicht mehr mit einem dahergesagten “wirs schützen euch, immer und zu jeder Zeit” beruhigen kann, hat das reale Auswirkungen auf besagtes israelisches Staatswesen - und da sich das als Begründung für einen Angriffskrieg, der aber ein wenig auch eine Verteidigungsinvasion ist, für die man mal eben die Hälfte der Bevölkerung im Gaza Streifen in den Süden schicken musste, wozu man ja nach deutschem Kolloquium das Recht hatte - da man sich ja verteidigen müsse, besiegt man jetzt halt mal eben die Hamas.
Die mittlerweile aber genausogut in den Tunnels im Süden Gazas sitzen könnte (wobei ihre Führer in Katar und Ägypten verortet werden), in einem Häuserkampf im Norden der ganz besonders schwierig wird, weshalb man LEIDER nicht zwischen Zivilisten und “Mitgliedern einer Terrororganisation” unterscheiden könne. Siehe Amnesty International bespricht ein aktuelles Flugblatt Israels.
Gut jetzt hat Israel aber das Recht zu Vergelten, Verzeihung, natürlich sich auf dem Gebiet des Gegners zu verteidigen. Also was macht Europa in einer Welt in der sich in der gesamten arabischen Welt sowohl Sunniten wie auch Schiiten Führer offiziell geeint für eine Solidarisierung aller Gläubigen mit der palästinensischen Sache ausgesprochen haben?
Man verlangt nicht mal eine Waffenruhe -
sondern nur eine “Feuerpause”.
Und weil wir dann ganz besonders liberal, und human sind, gleich mehrere (“Feuerpausen”) nach nur fünf Stunden extra Debatte, also alleine fürs das Mehrzahl s (kein Scherz), da wir alle doch noch irgendwie rechnen können, dass 84 LKWs für 2.2 Millionen Leute eventuell noch nicht ausreichen werden und mittlerweile das Label -- “die humanitäre Lage ist katastrophal” drankleben (auch Standard), aber als guter Kolumnist bei Standard weiss man eben auch, da ist die EU vor der Hamas eingeknickt.
Gut -- der US Vorschlag den Gazastreifen (minus 50% Pufferzone im Norden als Niemandsland) mal eben Ägypten zur Verwaltung “zu schenken” kam in der Region nur so minder toll an… Also macht der US Präsident jetzt - was? Achja, er passt darauf auf, dass die Lage nicht zu sehr eskaliert, und dass nicht noch mehr Bilder von Gräultaten an die Öffentlichkeit gehen. Danke Herr Professor Jäger auf Phoenix, für diese Rechtfertigung - die man sonst öffentlich gar nicht so gesehen hätte.
Gut, dafür braucht man schonmal zwei Flugzeugträger in der Region und tägliche Luftbrücken seit 10 Tagen.
Achja, und den Grund, warum der türkische Präsident die Hamas als “Befreiungstruppe” bezeichnen musste oder wollte, den müssen wir bei uns im Wertewesten natürlich auch nicht nennen, denn -
Damit ist es nun vorbei. Ob angesichts der steigenden Todeszahlen im Gazastreifen oder aufgrund enttäuschender Gespräche hinter den Kulissen ist unklar, aber Erdoğan hat sich eindeutig gegen den westlichen Konsens positioniert. Er tut dies nicht aus innenpolitischen Erwägungen, sondern aus tiefster Überzeugung.
src: click (TAZ)
Wobei doch noch so ein bisschen, denn -- das hier ist der entscheidende Faktor:
Turkey has given up promoting political Islam abroad
Mango juice is delicious. So ak officials had no reason to complain when Mr Erdogan began serving it in his palace last year. But they may have been baffled to hear that it was a present from Egypt’s president, Abdel Fattah el-Sisi. For Mr Erdogan and Mr Sisi had not been on speaking terms for a decade. As an avowed Islamist, Mr Erdogan had thrown his full weight behind the Muslim Brotherhood, which took power in Egypt in 2011 after protests toppled Hosni Mubarak. When Mr Sisi seized power two years later, in a coup that killed hundreds of protesters, Turkey’s leader called him a tyrant, held rallies in support of Muhammad Morsi, the deposed Egyptian president, and gave other Brotherhood leaders a haven.
Political Islam has made fewer inroads in Turkey than Mr Erdogan might have wished. But the Arab spring that shook the Middle East in 2011 saw the country emerge as one of its main exporters. Besides Egypt, Turkey backed Brotherhood parties and other Islamist groups in Libya, Syria and Tunisia. Mr Erdogan and Ahmet Davutoglu, then his foreign minister, wanted to expedite the collapse of the old regional order and cement Turkey’s influence over the new one. But that policy ran out of steam in Egypt when Mr Sisi took over, and in Syria two years later when Russia intervened to prop up the Assad regime. Now it has gone into reverse. In November Mr Erdogan met Mr Sisi for the first time, on the sidelines of the World Cup in Qatar. Months of talks between Turkish and Egyptian spooks and diplomats paved the way for the meeting.
src: click (The Economist)
Noch am 16. Jänner 2023 im Economist als großer Fortschritt Erdogans gefeiert (Mango Juice for the win!) -- ist es die Rückbesinnung auf den politischen Islam, die Erdogan nun nicht mehr zu einem Teil des Westens macht.
Letzter Schlenker, denn die Hamas ging aus der Muslim Bruderschaft hervor, siehe Reuters.
Die Letzte noch offene Frage, neben dem Punkt, dass der Standard jetzt bereits die Hamas Freunde in der EU in der Überzahl sieht - ist, ob Israel für einige Monate, oder 10 Jahre im Gazastreifen militärisch zu verbleiben gedenkt.
Letzteres wäre auch laut Quellen in US Administrationsnähe nur minder sinnvoll, da die Hamas sich am Ende immer noch als Sieger deklarieren und die Vormachtstellung in Gaza behaupten könnte - also nach einem 10 jährigen Partisanenkrieg. Aber Israel entscheidet selbst.