Einen Monat quasi -
Britische Militärgeheimdienst-Extperten gehen davon aus, dass die russischen Truppen nun in Bachmut gebunden und daher weniger flexibel auf neue Lagen reagieren können.
Gianluca Wallisch 3.6.2023, 10:59
London: Russische Streitkräfte wegen Lage in Bachmut nun weniger flexibel
Die russischen Streitkräfte in der Ukraine haben nach Ansicht britischer Militärexperten durch den Abzug der Söldnertruppe Wagner aus Bachmut an Flexibilität eingebüßt. So seien Einheiten der einst als Elitetruppen bekannten Luftlandetruppen VDV inzwischen an der Front in Bachmut im Einsatz, hieß es im Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Samstag.
“Die VDV haben seit der Invasion viel von ihrem ‚Elite‘-Status verloren”, so die Briten. Russische Kommandanten hätten zwar wohl versucht, einen Teil dieser Truppen als Reserve aufzusparen. Durch deren Einsatz an der Front in Bachmut seien aber nun die gesamten russischen Streitkräfte weniger in der Lage, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.
Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
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da war Bachmut noch eine Finte.
Heute:
Die grössten militärischen Erfolge erzielen die Ukrainer derzeit an einem unerwarteten Ort – in der Region Bachmut
Noch im Mai feierte Russlands Militär nach zehnmonatiger Schlacht die Einnahme der Stadt, doch seither hat es viel Terrain im Umland verloren. Nehmen die Ukrainer nun Revanche und umzingeln Bachmut? Schon aus Prestigegründen kann Moskau dies nicht zulassen.
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Der größte Erfolg der Ukraine seit eh… einem Monat quasi!
Jetzt aber erst mal ordentlich auf die geächtete Streumunition warten, und derweil den Opfern in Wolhynien vor 80 Jahren gedenken:
Der polnische Präsident Andrzej Duda (links) besucht gemeinsam mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodimir Selenski einen Gedenkgottesdienst in der Peter-Paul-Kathedrale von Luzk.
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Dann sieht die Welt gleich ganz anders aus.
Propaganda hat aber noch immer niemand entdeckt. Am allerwenigsten der Standard. Danke Gianluca Wallisch! Der nächste Liegestuhl beim European Forum Alpbach ist schon wieder reserviert und Oxford hat auch schon gerufen… Es gibt in Österreich ja nicht so viele Journalisten mit einem guten Kontaktenetzwerk zur Erste Stiftung und in die UK.
Jetzt dürfen wir hier aber nicht enden, es ist eben auch essenziell zu wissen, woran es gelegen hat. Damit das zukünftig nicht mehr passieren kann. Damit wir vorbauen können.
Und als guter deutscher und österreichischer Medienkonsument haben wirs ja alle gelernt es hat daran gelegen, dass Deutschland nicht schnell genug schwere Waffen geliefert hat. Panzer nämlich. Mitten in die ukrainische Schlammsaison (Bezdorizhzhia) hinein.
Deshalb spielt die Ukraine BIS DATO, also nachdem alles geliefert wurde - ja auch - Zitat:
Die ukrainische Armee spielt mit den Russen an Front Katz und Maus
Die Gegenoffensive hat noch gar nicht richtig begonnen. Die Ukrainer loten die Schwachpunkte der russischen Armee aus und binden deren Kräfte mit Nadelstichen. Besuch an der ostukrainischen Front.
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- ja ehm, Katz und Maus spielen die aktuell. Scheint ein sehr populäres Spiel zu sein. Auf was warten sie denn noch? Also auf F-16 erstmal nicht, denn die wurden für diese Gegenoffensive von den US bereits abgesagt. Auf die Streumunition? Auf Sprengschläuche? Oder doch bis das Flussbett bei Kachowka endlich trocknet? Gott behüte, man darfs ja eigentlich nicht mal andenken, bei all den Umweltschäden die das verursacht hat. Aber die Ukrainer testen ja aktuell noch fleißig wo denn die Verteidigung der Russen am durchlässigsten ist.
Trotzdem wissen wir natürlich weiterhin - also wenn Deutschland nur schneller geliefert hätte, dann hätten die Ukrainer aber wirklich alle ihre Panzer in den Schlamm gefahren und die Russen hätten dann weniger Zeit gehabt sich einzugraben.
Was wäre das schön gewesen.
Das hätten wir dann aber auch erst mal testen müssen.
Aber während wir hier auf die Ergebnisse warten - könnten wir vielleicht noch mal den Opfern in Wolhynien vor 80 Jahren gedenken?
Klar, machen wir doch - ist ja kein Ding:
Der polnische Präsident Andrzej Duda (links) besucht gemeinsam mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodimir Selenski einen Gedenkgottesdienst in der Peter-Paul-Kathedrale von Luzk.
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Darauf dann aber mal erst noch eine weitere Runde Katz und Maus, um der russischen Armee noch etwas Zeit zu geben.
Propaganda hat hier aber immer noch niemand entdeckt.
Jetzt gibt es aber natürlich auch wieder gute Nachrichten, der Standard widmet sich einstweilen erst mal wieder den richtig schweren Themen im Qualitätsjournalismus.
Der Presseclub Concordia hats ja gesagt, die Performance des Journalismus wird evaluiert, aber erst später, wenn dann alles vorbei ist.
Wobei wir aber seit letzter Woche wissen, dass - Zitat Freunde der Erste Stiftung in der Diplomatischen Akademie Wien:
“Because this all ends, as soon as we in the west invest, and Putin starts to realize, that we will integrate the Ukraine into the EU no matter what it takes, and that Russia has already lost!”
Quelle:
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk abartigst Allerletzte.
Die nächste Offensive kann kommen.
Und ich empfehle der Propaganda für diese Episode ein 80s style Breakfast Club ending. Mit “was wurde eigentlich aus…” Vignetten im Abspann.