Mehr Vollidioten in die Public Relations!

10. März 2024

Ah, sehr gut, die Bun­des­pres­se­kon­fe­renz hat einen Weg aus ihrer miss­li­cher wer­den­den Lage gefunden…

1.: Schritt eins: Nur noch 80er IQ Idio­ten einstellen
2.: Schritt zwei: Sich immer mit “Kein Kom­men­tar” rausreden
3.: Schritt drei: Kri­ti­sche Medi­en vor Publi­kum öffent­lich verleumnden
4.: Schritt vier: Auf Nach­fra­ge war­um die Bun­des­pres­se­kon­fe­renz denn ihr unlieb­sa­me Medi­en öffent­lich ver­leum­ndet ent­ge­gen, man sei lei­der schwer­hö­rig, und habe hier kei­ne Ver­leum­ndung wahr­neh­men können.

Da haben aber gleich drei Leu­te gut auf­ge­passt, wie man auf Social Media Debat­ten abdreht! Über Atta­cken ad homi­nem näm­lich, und dann im Fol­ge­satz gleich die gestell­te Fra­ge ver­dre­hen. (“Der Bun­des­kanz­ler hat doch genau gesagt, …” War Teil der Fra­ge­for­mu­lie­rung, da haben wirs dem Jour­na­lis­ten gleich als Beant­wor­tung sei­ner Fra­ge zurück­ge­spielt.) Und alle drei wer­den aus dem deut­schen Bun­des­haus­halt bezahlt.

Na sehr gut.

Eigent­lich unglaub­lich, dass man mal den Zei­ten von Saw­san Sheb­ly und Stef­fen Sei­bert hinterherweint…

Was an der Stel­le in einer Demo­kra­tie pas­sie­ren hät­te müs­sen wäre, dass die Kol­le­gen auf­ste­hen und gesam­melt den Saal verlassen.

Aber wir sind ja im Wertewesten…

edit: Viel­leicht auch mal zur Auf­lö­sung der Situa­ti­on - also auch als Hil­fe­stel­lung für den fra­gen­den Jour­na­lis­ten. Im gele­ak­ten Gespräch selbst, fällt dazu der Halb­satz “es kommt auf die Daten an”.

Hät­te man auch recher­chie­ren können.

Was bedeu­tet das im Detail?

Die Din­ger brau­chen Sat­teli­ten­da­ten um auf drei Meter genau zu wer­den. In den Sat­teli­ten­da­ten ent­hal­ten sind vor allem Höhen­pro­fi­le aus denen dann 3D Model­le des Über­flug­ge­biets erstellt werden.

Daten über die die Ukrai­ne selbst nicht verfügt.

Daten, die so exakt sein dürf­ten, dass sie über kom­mer­zi­el­le Anbie­ter nicht zukauf­bar sind.

Und dar­aus ergibt es sich dann, war­um es ein Pro­blem ist.

Ergo: Kein Staat der Welt, wird der Ukrai­ne mal eben mal sei­nen Daten­satz hoch­auf­lö­sen­der Sat­teli­ten­bil­der mit Höhen­pro­fi­len der Ukraine/plus minus Krim und mehr zur Ver­fü­gung stel­len - zum einen, weil die Staa­ten selbst Pla­nungs­si­cher­heit bei den Waf­fen behal­ten wol­len, zum ande­ren, weil die dann mor­gen auf dem grau­en Markt zu haben sind. Und zu guter letzt, weil das bereits eine Hil­fe­leis­tung zur Ein­satz­pla­nung dar­stellt und zwar in direk­ter Beteiligung.

Noch eine recht gene­rel­le zwar, aber bereits eine Hilfestellung.

Das ist auch der Punkt an dem es einen Bun­des­hee­rex­per­ten (oder zwei) braucht. Der Her­stel­ler ver­fügt über die­ses Daten­ma­te­ri­al nicht. 

Nur das Mili­tär ver­fügt über nicht frei ver­füg­ba­res, da hoch­auf­lö­sen­den Satel­li­ten­da­ten­ma­te­ri­al - mit Höheninformation.

Klin­gelts?

Enter das “wir geben ihnen die Daten nur selek­tiv und zei­gen ihnen, wie man die 3D Model­le erstellt” Szenario.

In die­sem sind wir dann voll­ends bei “hilft bei kon­kre­ter Mis­si­ons­pla­nung” (da ja selek­tiv) - und das ist bereits akti­ve Kriegsteilnahme.

Es liegt an den Daten.

Die Bri­ten machens voll­stän­dig im Reachback.
Die US haben Per­so­nal vor Ort.
Über die Fran­zo­sen ist nichts bekannt… 😉

edit: Bonus: Selbst wenn sie die­se Daten von Maxar bekom­men, das ist ein US Mili­tär Con­trac­tor. Na, kom­men wir lang­sam ins Denken?

Das Mili­tär ver­fügt schon seit den 1960er-Jahren über hoch­auf­ge­lös­te Satel­li­ten­bil­der. Die Streit­kräf­te der USA und der Sowjet­uni­on beob­ach­te­ten sich gegen­sei­tig aus dem All, spä­ter folg­ten ihnen vie­le wei­te­re Staa­ten, auch Deutsch­land. Inzwi­schen sind meh­re­re Hun­dert Mili­tär­sa­tel­li­ten aktiv. Ihre Bil­der sind aller­dings grund­sätz­lich geheim, an die Öffent­lich­keit gelan­gen sie äußerst sel­ten. Zum Medi­en­phä­no­men wur­den Satel­li­ten­auf­nah­men erst vor 30 Jah­ren mit dem Beginn der kom­mer­zi­el­len Raum­fahrt und der Auf­he­bung der bis dato gel­ten­den stren­gen Geneh­mi­gungs­auf­la­gen für die Ver­öf­fent­li­chung von Luftbildern.

1999 star­te­te die Fir­ma Space Ima­ging den Ikonos-Satelliten, von der New York Times damals als “welt­weit ers­te pri­va­te Spio­na­ge­ka­me­ra” bezeich­net. 2013 gab es knapp 50 kom­mer­zi­el­le Erd­be­ob­ach­tungs­sa­tel­li­ten im All, inzwi­schen ist ihre Zahl auf mehr als 500 gestie­gen. Laut einer Lis­te der fran­zö­si­schen Unter­neh­mens­be­ra­tung Euro­con­sult pla­nen 50 Unter­neh­men für die nächs­ten Jah­re mit 1700 Satel­li­ten, die meis­ten sind soge­nann­te Cube­sa­ts. Die­se High­tech­wür­fel wie­gen weni­ger als 50 Kilo­gramm, eine ein­zi­ge Rake­te kann gleich Dut­zen­de von ihnen ins All befördern.

Aus Space Ima­ging wur­de 2017 – nach meh­re­ren Fir­men­um­bil­dun­gen – Maxar. Auf fast jedem öffent­lich ver­brei­te­ten Satel­li­ten­bild des Kriegs in der Ukrai­ne ist ganz oben rechts das Logo des Unter­neh­mens mit Sitz im US-Bundesstaat Colo­ra­do zu sehen. Als ein­zi­ger Satel­li­ten­be­trei­ber stellt Maxar Bil­der der Kriegs­ge­bie­te in einer sehr hohen Auf­lö­sung von 30 Zen­ti­me­tern [HINT! HINT!] für die Medi­en­nut­zung [HINT! HINT!] kos­ten­los zur Ver­fü­gung. Selbst klei­ne Zei­tun­gen oder Online-Medien kön­nen gan­ze Bil­der­ga­le­rien nut­zen – eine abso­lu­te Aus­nah­me. Zwar stellt die euro­päi­sche Raum­fahrt­agen­tur Esa sogar alle Bil­der ihrer zwei opti­schen Sentinel-Satelliten frei ins Inter­net, sie sind aber deut­lich weni­ger detail­ge­nau. Eine 30-Zentimeter-Auflösung kön­nen neben Maxar nur die euro­päi­schen Pléiades-Satelliten bie­ten. Deren Betrei­ber Air­bus hat aber nur weni­ge Bil­der der ukrai­ni­schen Kriegs­ge­bie­te im Angebot.

Trotz der hohen Zahl von Satel­li­ten ist es ohne­hin kei­nes­wegs so, dass jeder Punkt der Erde stän­dig aus dem Orbit foto­gra­fiert wür­de. Ganz im Gegen­teil. Die opti­schen Satel­li­ten sind mit einer Geschwin­dig­keit von rund 25.000 Kilo­me­tern pro Stun­de auf vor­ge­ge­be­nen Bah­nen unter­wegs. Wenn sie dann aus 400 bis 600 Kilo­me­tern Höhe ein Foto schie­ßen, ist dar­auf ein Recht­eck mit 10 bis 20 Kilo­me­tern Sei­ten­län­ge zu sehen. Ein Maxar-Satellit kann an einem Tag maxi­mal eine Flä­che von der Grö­ße Frank­reichs erfas­sen. Des­halb arbei­ten die meis­ten Betrei­ber mit einer Kon­stel­la­ti­on aus meh­re­ren Satel­li­ten. Bei Maxar und Air­bus sind es vier, zusam­men haben sie nach zwei Mona­ten jeden Punkt der Erde ein­mal überflogen.

src: click

This morning, Maxar ($MAXR) announ­ced that it has won a con­tract worth $192M over five years to sup­ply Ame­ri­can allies with high-res opti­cal, SAR and 3D imagery.

The Natio­nal Geospatial-Intelligence Agen­cy (NGA) award falls under the For­eign Com­mer­cial Image­ry Pro­gram. The inde­fi­ni­te deli­very, inde­fi­ni­te quan­ti­ty con­tract will see the US and its allies tap data from four Maxar offerings:

Secu­re­Watch, covering time­ly image­ry and analytics
Rapid Access Pro­gram, which pro­vi­des “the hig­hest com­mer­cial­ly avail­ab­le collec­tion prio­ri­ty, pre­dic­ta­ble access plus vir­tu­al con­trol of ima­ging ope­ra­ti­ons to help meet mis­si­on requirements—all from any loca­ti­on on Earth.”
Pre­cisi­on 3D, which lever­a­ges Maxar image­ry to crea­te digi­tal repre­sen­ta­ti­ons of Earth and its terrain
Com­mer­cial SAR, an all-weather, 24/7 radar service.
+ While we’re here: The ran­ge of Maxar’s satel­li­te data collec­tion and its clo­se ties to government cus­to­mers has made its image­ry the first line of defen­se when dis­as­ter strikes around the globe. 

When war bro­ke out in Ukrai­ne, governments and huma­ni­ta­ri­an groups lever­aged Maxar image­ry to cha­rac­te­ri­ze dest­ruc­tion, track Rus­si­an troop move­ments, and iden­ti­fy aid pathways.

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Und wir erin­nern uns noch an die Mosw­ka? Wo sofort gele­akt ist, dass die US hier die Ope­ra­ti­ons­pla­nung über­nom­men haben? Sie wis­sen schon, wegen den Echt­zeit Leit­da­ten und so… Nun, stel­len sie sich vor, das ist “eine Brü­cke im Osten der Ukrai­ne”. Was wird sich da der Senat freuen.

Money­quo­te:

Ame­ri­can mili­ta­ry sources have con­fir­med that they were asked to veri­fy Ukraine’s sigh­t­ing of the Moskva.”

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*hust*

Jo mei, ihr machts das eh super, ab Kilo­me­ter 15 dann noch a bissl mehr links, und dann habts es es eh selber, …”

Ok, doch nicht ganz selber…

Ame­ri­can intel­li­gence agen­ci­es gave high­ly sen­si­ti­ve data to the Ukrai­ni­an armed for­ces that allo­wed them to track and kill a dozen Rus­si­an gene­rals and sink the Rus­si­an flagship Mosk­va, a new book reve­als — des­pi­te strident admi­nis­tra­ti­on denials.

A “furious” Pre­si­dent Joe Biden gave “pre­si­den­ti­al tongue-lashings” to CIA chief Bill Burns and other top aides in May after lea­kers told NBC News and the New York Times that Ukrai­ni­ans had been given real-time intel­li­gence from US sources.

He didn’t like what he con­si­de­red to be publicly taun­ting the Rus­si­ans,” White House Chief of Staff Ron Klain told aut­hor Chris Whipp­le in the forth­co­m­ing book “The Fight of His Life,” out Jan. 17.

[…]

The reports of secret streams of real-time battle­field intel­li­gence drew a furious respon­se from the Krem­lin — and instant repu­dia­ti­on from the Pen­ta­gon, the Natio­nal Secu­ri­ty Coun­cil, and Biden’s press office.

We do not pro­vi­de intel­li­gence with the intent to kill Rus­si­an gene­rals,” NSC spo­kes­per­son Adri­en­ne Wil­son said May 5.

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Aber eh schon fast. Könn­te das nicht auch Deutsch­land so machen?!

Was stäubt er sich denn der Kanzler?

Nicht aus­zu­den­ken, wenn das an die Pres­se gehen würde!









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