Warum Solar Balkonkraftwerke keinen Sinn machen

07. Juli 2024

Stich­wort CO2 Bilanz.

Mich hat das gesam­te öffent­lich zur Schau getra­ge­ne grü­ne Gut­men­schen­tum im Stan­dard­fo­rum genug ange­kotzt, dass ichs noch­mal nach­ge­rech­net (über­schla­gen) habe.

Hier am Bei­spiel Österreichs. 🙂

CO2 Equi­va­lent Emissions:
- Erd­gas 500 (gCO2eq/kWh)
- Bio­mas­se 70
- Was­ser­kraft 22
- Wind Onshore 18
- Solar 56

Quel­len:
https://www.verbraucherzentrale.sh/aktuelle-meldungen/energie/photovoltaikanlagen-so-gut-sind-sie-fuer-den-oekologischen-fussabdruck-50972
und
https://www.wegatech.de/ratgeber/photovoltaik/grundlagen/co2-bilanz-photovoltaik/

Brut­to Strom­erzeu­gung in Österreich:

Stromerzeugung oesterreich 2022
src: click

Wir rech­nen ein­fach­heits­hal­ber: (20*400)[Gas]+(80*23)[Erneuerbare] = 9840 Fan­ta­sie­punk­te CO2 Equi­va­lent für 100% Brut­to­strom­erzeu­gung in Öster­reich. (Gas/Wärmegekoppelte Kraft­wer­ke lie­gen bei unter 400 des­halb rech­ne ich nicht mit über 400 für die paar Pro­zent Erd­öl die da im nicht erneu­er­ba­ren Teil noch dabei sind und machs mir mit pau­schal 400 viel einfacher.)

Und jetzt das sel­be für Solar Balkonkraftwerke:

CO2 Equi­va­lent nomi­nal: 56 wir ver­dop­peln für “in Chi­na her­ge­stellt” = 112, und dann gehen wir wegen Bal­kon­an­brin­gung von einem Leis­tungs­ma­lus von 30% aus. Macht:

146*100 = 14600 Fan­ta­sie­punk­te CO2 Equivalent.

(Selbst wenn wir nur eine CO2 Bilanz­stei­ge­rung von 40% im Fal­le eines Chi­na­pa­nels anneh­men, lan­den wir bei: ((56+40%)+30%)*100 = 10192 )

Gut, da fällt viel­leicht jeman­dem auf dass in in die­ser Rech­nung 100% der Strom­erzeu­gung Öster­reichs durch Bal­kon­kraft­wer­ke anneh­me, was dann doch etwas unglaub­wür­dig ist - also, was wäre da realistisch?

1 Mio Öster­rei­cher instal­lie­ren sich ein Bal­kon­kraft­werk. mit einer Aus­beu­te von 600kWh net­to im Jahr - macht 0,6 Terawattstunden.

Öster­rei­chi­scher Strom­ver­brauch im Jahr: 71 TWh

(100/72)*0,6 = 0,83

Also im Ide­al­fall erset­zen wir durch Bal­kon­kraft­wer­ke 0.8% des öster­rei­chi­schen Stromverbrauchs.

Dann schau­en wir wie­der auf die Gra­fik oben und erken­nen, dass das ein Run­dungs­feh­ler ist. Dann schau­en wir noch­mal auf die Gra­fik oben und erken­nen, dass wir damit Gas nicht erset­zen wer­den, da Flatterstrom.

Dann über­le­gen wir uns, wie wir damit doch noch was Gutes tun könn­ten, und spei­sen den gan­zen erzeug­ten Strom ins Elek­tro­au­to, da die CO2 Bilanz dort in jedem Fall bes­ser als die von Ben­zin oder Die­sel ist.

Wobei auch da könn­te es knapp wer­den, denn das E-Auto hat ja nur eine bes­se­re CO2 Bilanz als ein Ben­zi­ner, wenn wir das mit dem CO2 Equi­va­lent des deut­schen Strom­net­zes gegen­rech­nen, das eben­falls nur 11% Pho­to­vol­ta­ik drin­nen hat. (Und das aus guten Gründen.)

Abge­se­hen davon, dass wir mit Bal­kon­kraft­wer­ken kein E-Auto laden.

Him­mel, Herr­gott, Hirn.

Ist Solar des­halb schlecht? Nein. Man lässt es nur bes­ser dort wo es bei vol­lem Wir­kungs­grad Strom erzeu­gen kann. (Dann hat man in sei­nem Land aber kein Poly­si­li­zi­um, und das wird ein Schlüs­sel­roh­stoff - also lässt mans die dümms­ten aller dum­men Boo­mer über Bal­kon­kraft­wer­ke kau­fen (ok, eh nicht, Haus­an­la­gen sind da eigent­lich in der Pla­nung ange­dacht, so dumm in den Sze­na­ri­en mit Bal­kon­kraft­wer­ken zu rech­nen ist nie­mand)), dann hat mans im Land und damit im Recy­cling­kreis­lauf (Rück­ge­win­nungs­ra­te: 70%). Oder packt sichs aufs Dach und lädt damit sein Auto (oder heizt je nach Wir­kungs­grad sei­ne Woh­nung). Und wenns noch wei­ter im Preis sinkt darf man dann auf den “Solar Hockey­stick” hof­fen, dh. den Moment wo die Erzeu­gung von Solar durch Solar­strom güns­ti­ger wird als die Erzeu­gung durch kon­ven­tio­nel­le Ener­gie, und damit explo­diert dann poten­ti­ell die Pro­duk­ti­on, und es kommt zu einem loka­len Über­an­ge­bot, und ab da könn­te man sich dann über­le­gen grü­nen Was­ser­stoff her­zu­stel­len - aber auch nur wenn wir anneh­men, dass es da kei­nen Mono­po­lis­ten gibt, der an der Ska­lie­rungs­schrau­be dreht, wie - oh bei­spiels­wei­se Chi­na, sobald es volks­wirt­schaft­lich Sinn macht den Preis pro kWh nicht noch wei­ter fal­len zu lassen.

Sie­he auch:

edit: Sie­he auch:
Bildschirmfoto 2024 07 07 um 19 04 43
src: click (bundestag.de (Stand: 2007 dh. älter, daher habe ich mir vor­ran­gig ande­re Quel­len gesucht.))

Ich weiß, das wird jetzt hart

06. Juli 2024

- für sie zu glau­ben, aber -- stellt sich her­aus, es gibt Leu­te die zie­hen nicht ger­ne in den Krieg. Und es könn­te sich um die Mehr­heit von Bevöl­ke­run­gen handeln.

Macht aber nichts, denn Pro­pa­gan­da hat Gott sei Dank wie­der nie­mand entdeckt…

Ein Mobil­ma­chungs­kom­man­do stößt in Kiew auf Feindseligkeit

Ukrai­ne Pav­lo Pimak­hov und Yuriy Pik­ho­ta sind in der Ukrai­ne unter­wegs, um Wehr­dienst­pflich­ti­ge zu erfas­sen und zur Mus­te­rung vor­zu­la­den. Sie sto­ßen auf Abwehr und Angst. Was sie erle­ben, wider­legt die Legen­de von der kriegs­ent­schlos­se­nen Nation

src: click (freitag.de)

Ori­gi­nal hier im Guardian.

Ich würd ja Armen­vier­tel und gra­tis Video­spie­le emp­feh­len. (Wie die US den­ken ler­nen heißt sie­gen lernen.)

edit: Turns out the US inst­ruc­ting the Ukrai­ni­ans are way (ok, one day) ahead of me.. 🙂

Kyiv deve­lo­pers earn $4,000. The for­eign pro­gramm­ers have the same medi­an sala­ries. In Ode­sa, the medi­an is about to achie­ve the Kyiv level — $3,900. You can see the medi­ans over $3,000 in the half of Ukrai­ni­an cities: for examp­le, Dnipro ($3,550), Ivano-Frankivsk ($3,400), Lviv ($3,760), Cher­ni­vt­si ($3,500), and Kyiv sub­urbs Borys­pil and Bro­va­ry ($3,200).

src: click

Bro­va­ry trans­la­ting to beer­bre­wer btw.

So hig­hest con­cen­tra­ti­on of peop­le and lowest inco­me­st­ruc­tu­re in the Kiev suburbs?

Time for a recruit­ment center!

Second recrui­t­ing cen­ter of Ukrai­ni­an army ope­ned in Kyiv region

20:36, 05.07.2024

A Ukrai­ni­an army recrui­t­ing cen­ter has ope­ned in Bro­va­ry, Kyiv regi­on, which beca­me the second in the regi­on and the 26th in Ukrai­ne, Depu­ty Minis­ter of Defen­se of Ukrai­ne Nata­lia Kal­my­ko­va said.

It is now pos­si­ble to get advice and join the Defen­se For­ces in Bro­va­ry. The recruit­ment cen­ter ope­ra­tes at the address: 18, Heroyiv Ukrai­ny Street, in the pre­mi­ses of the Cen­ter for pro­vi­ding admi­nis­tra­ti­ve assi­s­tance. It is open from 8:00 to 17:00 from Mon­day through Thurs­day, and on Fri­day from 8:00 to 15:45,” wro­te the depu­ty minis­ter on Facebook.

src: click

Advice the poor away!

Apro­pos - Kot­kin tut sich ein wenig schwer die Zukunft des Krie­ges und der Nato aus­zu­ma­len (mit Fokus süd­chi­ne­si­sches Meer). Der Wall Street Jour­nal Inter­view­er zeigt leich­te Zwei­fel. Dabei darf er das doch nicht…

Gut, Pro­pa­gan­da hat wie­der nie­mand ent­deckt, was will man machen.

Ich muss mich korrigieren, sowas schaffen auch US Medien

06. Juli 2024

Dear Mr. Pre­si­dent, can you step down please?
Dear Mr. Pre­si­dent, can you step down please?
Dear Mr. Pre­si­dent, can you step down please?
Dear Mr. Pre­si­dent, but what if they ask you to step down?
Dear Mr. Pre­si­dent, but have your sup­por­ters even tal­ked to you recently?
Dear Mr. Pre­si­dent, what did your doc­tors say?
Dear Mr. Pre­si­dent, have you deteriorated?
Dear Mr. Pre­si­dent, have you loo­ked at your pol­ling numbers?
Dear Mr. Pre­si­dent, can you step down please?

Stern­stun­de der vier­ten Säu­le der Demokratie.

Sowas schaffst du auch nur im deutschsprachigen Medienraum

05. Juli 2024

Paul Kri­sai, Außen­po­li­tik­ex­per­te, ORF.

Orban in Russ­land: Bit­te um eine Analyse.

Anal­sye: https://orf.at/stories/3362662/

Bildschirmfoto 2024 07 05 um 14 58 31

Mode­ra­to­rin: “Paul, wel­che Bot­schaft sen­det denn Vik­tor Orban mit die­sem Besuch aus?”

Paul Kri­sai: “Drei Bot­schaf­ten eigent­lich [Toll! Drei! Sicher dass es nicht vier sind, denn das wär beim Zuse­her wie­der rhe­to­risch weni­ger prä­gend…]. Aus Orb­ans Sicht soll das Gan­ze eine Frie­dens­mis­si­on sein, so hat das sein Spre­cher erklärt, auch wenn Orban ein­ge­räumt hat, dass er in Mos­kau in kei­ner Posi­ti­on ist um für die gesam­te EU zu spre­chen. Aus Brüs­se­ler Sicht ist das Gan­ze ein Knie­fall vor dem Aggres­sor. Von noch Ratsprä­si­dent Charles Michel abwärts haben sich sehr Vie­le und sehr klar von die­sem Mos­kau Besuch distan­ziert, das sorgt für eini­ges an Unmut und Ver­wer­fung in Brüs­sel, aber egal wie Orban, oder Brüs­sel das gan­ze kom­men­tie­ren, für Russ­land zählt am Ende die Bot­schaft die Vla­di­mir Putin aus­sen­den kann, näm­lich: “Seht her, ich bin nicht so iso­liert in der Welt, auch im Wes­ten habe ich Gleich­ge­sinn­te, und Euro­pa steht über­haupt nicht so geschlos­sen hin­ter der Ukrai­ne und gegen Russ­land, wie es das immer behaup­tet [stimmt, wir sind ja so geeint, dass wie­der kein Blatt Papier zwi­schen Frank­reich schickt ger­ne Sol­da­ten und Deutsch­land ent­schärft For­mu­lie­run­gen im 14. Sank­ti­ons­pa­ket passt und dabei waren Makron und Scholz doch noch so demons­tra­tiv auf einer Linie als sie bei­de noch beschlos­sen haben, dass die Ukrai­ne auch Zie­le in Russ­land mit den von ihnen gelie­fer­ten Waf­fen angrei­fen darf, auch wenn das Scholz am Tag davor noch ver­neint hat­te (damals: gemein­sa­me Posi­ti­on mit Biden), und kei­ne geeig­ne­ten Waf­fen für einen Angriff weit im Rus­si­schen Hin­ter­land lie­fert (Tau­rus). Gut und die paar Scalp aus Frank­reichs Lager­be­stän­den (French Pre­si­dent Emma­nu­el Macron announ­ced new arms deli­ve­ries to Ukrai­ne, inclu­ding “40 SCALP mis­si­les,” a press con­fe­rence on 16 Janu­a­ry 2024.), ob die jetzt auf der Krim ein­schla­gen, oder in Russ­land…]. Die­ser Besuch eines Russ­land­freun­des in Mos­kau ist also vor allem ein Geschenk für Vla­di­mir Putin. Einem Frie­den in der Ukrai­ne wird er uns wohl kei­nen Mil­li­me­ter ent­ge­gen­brin­gen.

40 Sekun­den nur (!) Con­jec­tu­re ohne jeg­li­che Begrün­dung später:

Mode­ra­to­rin “Vie­len Dank für ihre Ana­ly­se, Paul Krisai!”

(Kei­ne Nach­fra­ge der Moderatorin.)

Ich hab mir erlaubt das emo­tio­nal auf­ge­la­de­ne Messaging fett zu markieren.

Was für ein Glück dass wir noch die öffent­lich Recht­li­chen haben!

Da wird Mei­nungs­jour­na­lis­mus noch als Mei­nungs­ka­non einer Infor­ma­ti­ons­e­lei­te indi­vi­du­ell erfahrbar!

Gut für mei­nen Vater wirds rei­chen, der brauch­te in sei­nem Leben ja noch nie Begrün­dun­gen und ori­en­tier­te sich immer an den Mei­nun­gen der Leu­te die gera­de im Wahl­kampf für “de Wer­te” waren.

Das geht also heut­zu­ta­ge als hoch­wer­ti­ger Jour­na­lis­mus durch. Wenn man im Anzug in einem TV-Studio sitzt.

Also “ich hab mir auf face­book ang­schaut wer mit wem Freund is, und dann die Mei­nung vom Prä­si­den­ten über­nom­men, und jetzt ver­rat ich sie dir”.

Bit­te über­neh­men auch sie sie.

Täg­lich.

Unhin­ter­fragt.

Wei­ter­hin.

Sie hat­ten ja zu nichts ande­rem Gelegenheit.

Und außer­dem kei­ne Zeit.

Das ist übri­gens Form-Kritik, was nicht bedeu­tet, dass der Kol­le­ge inhalt­lich falsch liegt.

Er hat nur als Außenpolitik-Resort Lei­ter nichts davon begrün­det (abge­se­hen von “in mei­nem Twit­ter Freun­des­kreis glau­bens auch vie­le!”), also inhalt­lich begrün­det, also wer­den wirs nie erfahren.

Mei­ne Damen und Her­ren: Meinungsjournalismus

Behaupt was. Sag high value peop­le sehen das auch so. Sag Putler.

Hab fer­tig.

Mach Fei­er­abend.

Will­kom­men im ORF Außenpolitikressort.

Und will­kom­men beim öster­rei­chi­schen Pro­fil.

Die­se Gesell­schaft ist und bleibt das abso­lut gro­tesk und abar­tigst Allerletzte.

Our kind of peace negotiations

05. Juli 2024

Charles Michel: Orbán hat kein EU-Mandat

Nach der Ankün­di­gung, dass der unga­ri­sche Regie­rungs­chef und EU-Ratsvorsitzende Vik­tor Orbán am Frei­tag Mos­kau besucht, schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel auf X: “Die rotie­ren­de EU-Präsidentschaft hat kein Man­dat, im Namen der EU gegen­über Russ­land zu verhandeln.”

Der Euro­päi­sche Rat ist sich dar­über im Kla­ren: Russ­land ist der Aggres­sor, die Ukrai­ne das Opfer. Dis­kus­sio­nen über die Ukrai­ne kön­nen ohne die Ukrai­ne nicht statt­fin­den”, so Michel wei­ter, der sich damit indi­rekt von Orbán distan­zier­te. Ungarn hat erst vor weni­gen Tagen den rotie­ren­den EU-Ratsvorsitz für sechs Mona­te übernommen.

src: click

Accord­ing to Hun­ga­ri­an media, the pre­mier, who has taken over the rota­ting pre­si­den­cy of the EU Coun­cil sin­ce July 1, will fly to Moscow tomor­row. Charles Michel immedia­te­ly inter­venes: “No dis­cus­sion on Ukrai­ne without Ukraine.”

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Genau, denn das weiß doch bit­te jeder, dass die RICHTIGE Art der Frie­dens­ver­hand­lun­gen, natür­lich auf inter­na­tio­na­len “Frie­dens­gip­feln” ohne Russ­land statt­zu­fin­den hat! Vor allem da das was Orban macht, nicht mal Frie­dens­ver­hand­lun­gen, son­dern die ver­such­te Anbah­nung von Frie­dens­ver­hand­lun­gen ist. Was aber Charles Michel lei­der miss­cha­rak­te­ri­siert. Gut, der ist nicht der Hellste.

Moment - wer hat denn jetzt eigent­lich das Man­dat der EU?

- Also laut Charles Michel der euro­päi­sche Rat.
- For­mal aber selbst­re­dend der Außen­be­auf­trag­te der EU, also noch Bor­rell - also der Josep Bor­rell der am 6. April 2022 noch in einer Rede vor dem Euro­päi­schen Par­la­ment ver­laut­bart hat, die EU sei für eine schnel­le Been­di­gung des Krie­ges, aber nicht um jedem Preis
- Was dann natür­lich die Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en (also die Per­son die ihn ein­ge­setzt hat) bin­nen 50 Tagen ohne JEGLICHE Anga­be von Grün­den zur voll­stän­di­gen Bil­li­gung und inhalt­li­chen Tei­lung der öffent­li­chen Posi­ti­on von Selen­skyj ver­kehrt hat:

Von Bor­rell zu Selen­skyj in 50 Tagen

- Also die Ursu­la von der Ley­en, die Pfi­zer­ga­te an der Backe hat (inklu­si­ve der Ver­nich­tung der Beweis­mit­tel), die nie in ihrem Leben direkt demo­kra­tisch legi­ti­miert wur­de, die die Fratel­li d’I­ta­lia hofiert hat, als es noch so aus­ge­se­hen hat, dass sie ihre Stim­men für eine Wider­wahl brau­che -- die Per­son die inten­siv für den Pos­ten der Nato-Generalsekretärin gelob­biet hat, und dann erst von Scholz ver­hin­dert wur­de, die Per­son von der schon alle wis­sen, dass sie erneut Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin wer­den wird, auch wenn die “Wahl” noch nicht abge­lau­fen ist -- einer Wahl zu der sie vom Euro­päi­schen Rat als Kan­di­da­tin beru­fen wur­de.
- Wobei von der Ley­en dann natür­lich Kaya Kalas als EU for­eign poli­cy chief (Bor­rell Nach­fol­ger) in die nächs­te Admi­nis­tra­ti­on beruft (Kal­las nomi­na­ted EU’s for­eign poli­cy chief), deren pri­mä­re Qua­li­fi­ka­ti­on für den Job es natür­lich war, als Ersatz­kan­di­da­tin der Hard­li­ner für von der Ley­en für den Pos­ten des Nato Gene­ral­se­kre­tärs ein­ge­setzt wor­den zu sein aber dann gegen Mark Rut­te ver­lo­ren zu haben.

Das sind selbst­ver­ständ­lich die legi­ti­men Ver­tre­ter der EU in außen­po­li­ti­schen Fragen.

Gut, und was has Orban bis­her schon geleistet…

Er hat bin­nen eines Besuchs Andrij Jer­mak dazu bewegt, die Posi­ti­on der Ukrai­ne in Bezug auf Frie­dens­ver­hand­lun­gen auch öffent­lich auszusprechen:

05.03 Uhr: Ukrai­ne - Kei­ne Gebiets­auf­ga­be für Frie­den mit Russland

Die Ukrai­ne lehnt ter­ri­to­ria­le Zuge­ständ­nis­se an Russ­land zur Been­di­gung des Krie­ges wei­ter kate­go­risch ab. Das hat der Stabs­chef des ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten, Andrij Jer­mak, erklärt. “Wir sind nicht bereit, Kom­pro­mis­se bei den sehr wich­ti­gen Din­gen und Wer­ten ein­zu­ge­hen”, sag­te Jer­mak vor Jour­na­lis­ten. Jer­mak reagiert damit bei einem Besuch in Washing­ton auf Äuße­run­gen des repu­bli­ka­ni­schen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der behaup­tet hat­te, den Kon­flikt schnell been­den zu kön­nen. Die Regie­rung in Kiew sei aber offen für Rat­schlä­ge, um einen “gerech­ten Frie­den” zu erreichen.

src: click (BR24)

Was einem gan­zen Frie­dens­gip­fel in Bür­gen­stock, und sei­nen Initia­to­ren nicht geglückt ist - da die deutsch­spra­chi­gen Medi­en ja lei­der immer ver­ges­sen haben dar­über zu berich­ten was denn genau die Ände­run­gen im Text des End­kom­mu­ni­quees waren, und wer auf sie bestan­den hat - und aus wel­chen Grün­den, sowas liest man ja nur in ukrai­ni­schen Medi­en die von US-AID aus­fi­nan­ziert sind, siehe:

Food secu­ri­ty now also inclu­des metals

Und damit hat es Orban bin­nen des sel­ben Besuchs geschafft zwei Jah­re kom­plet­ten “Wer sagt denn eigent­lich dass nie­mand ver­han­delt! Der UN Getrei­de­deal war ja auch aus­ver­han­delt” Lügen­kom­ple­xes - DER BEVORZUGTEN Argu­men­ta­ti­ons­va­ri­an­te von Clau­dia Major (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik) - siehe:

Clau­dia Major lügt bei Lanz

in der öffent­li­chen Bericht­erstat­tung ein für alle Mal zu been­den.

Eine Leis­tung von der­art SPEKTAKULÄREM AUSMASS, dass schon wie­der alle deutsch­spra­chi­gen Medi­en ver­ges­sen haben dar­über - abseits von non dis­tink­ten Ticker Mel­dun­gen - zu berichten.

Aber das darf der Orban ja nicht.

Dafür hat er ja kein EU Mandat!

Denn das EU Man­dat bekom­men immer nur solch gute Freun­de der trans­at­la­ti­schen Freund­schaft - dass sie selbst den Staats­ober­häup­tern der euro­päi­schen Staa­ten für die Rol­le des Nato Gene­ral­se­kre­tärs als unge­eig­net, da doch etwas zu US inter­es­sens­fi­xiert erschei­nen (und ja, das war der Haupt­grund war­um es Kalas letzt­lich nicht gewor­den ist).

Und der Außen­be­auf­trag­te der EU, der dann über die­se Form der Posi­ti­ons­fin­dung auf EU Ebe­ne letzt­lich in sei­nem *heul­heu­lich­bins­nicht­ge­wor­den* hier hast einen Trost­pos­ten, Pos­ten lan­det - der darf dann auch wie­der die offi­zi­el­le Posi­ti­on der EU ver­kün­den (“Wir sind für ein schnel­les Kriegs­en­de, aber nicht um Jeden Preis” Stand: 6.April 2022), die dann bin­nen 50 Tagen ohne Anga­be von Grün­den, von der Per­son - die ihn in den Pos­ten geho­ben (nomi­niert) hat (Ursu­la von der Ley­en) INS GEGENTEIL VERKEHRT WIRD.

Und in USERER ART DER FRIEDENSVERHANDLUNGEN geht es selbst­re­dend dar­um - Clau­dia Major, viel­leicht wür­den sie noch mal?

ZEIT ONLINE: Wel­ches kon­kre­te Ziel ver­folgt die Ukrai­ne auf die­sem Gipfel?

Major: Es gab seit Kriegs­be­ginn vie­le unter­schied­li­che Frie­dens­in­itia­ti­ven, aus Chi­na, aus Afri­ka, aus Bra­si­li­en und sogar vom Papst. Die Ukrai­ne will demons­trie­ren, dass es nur eine zen­tra­le Frie­dens­in­itia­ti­ve gibt, den Zehn-Punkte-Plan von Prä­si­dent Selen­skyj von 2022. Und dass die­se Initia­ti­ve nicht nur von Län­dern des Wes­tens unter­stützt wird, son­dern auch von Staa­ten in Süd­ame­ri­ka, Afri­ka und Asien.

src: click

Klar Clau­dia Major, so machen wir das! Und im End­kom­mu­ni­que des von uns legi­ti­mier­ten Frie­dens­gip­fels steht dann drin, dass Russ­land die ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät der Ukrai­ne anzu­er­ken­nen hat, bevor es über­haupt zu Gesprä­chen gela­den wer­den kann.

Was die gesam­te deut­sche Medi­en­land­schaft erst mal für zwei Wochen nicht berich­tet - bevor Orban einen Besuch in Kiew unter­nimmt - und danach

05.03 Uhr: Ukrai­ne - Kei­ne Gebiets­auf­ga­be für Frie­den mit Russland

src: click (BR24)

zumin­dest schon mal im Ticker lan­det. Was noch nicht ganz kor­rekt for­mu­liert ist, denn inhalt­lich ist es “Kei­ne Gebiets­auf­ga­be als Vor­be­din­gung für Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Russland”.

Und wenn wir da nach dem war­um fra­gen, lan­den wir bei einem mehr­fach lügen­den Pro­fes­sor an der Aus­tra­li­an Natio­nal Uni­ver­si­ty (der das Nar­ra­tiv des ver­sam­mel­ten Wer­te­wes­tens in die­sem Punkt ent­wor­fen hat), des­sen Wiki­pe­dia Ein­trag aber natür­lich mitt­ler­wei­le auch wie folgt aussieht:

Bildschirmfoto 2024 07 05 um 06 08 03
src: click

Wie­so man mit Putin nicht ver­han­deln kann

Ken­nen sie sich aus oder?

Thats our kind of peace negotiations.

The legi­ti­ma­te one!

The one were Orban is the bad guy, becau­se he asked for two weeks of sei­ze fire, so peace nego­tia­ti­ons could be boos­ted and fast tra­cked, and dont have to take place every six mon­ths in inter­na­tio­nal sum­mits, with vary­ing host sta­tes, dis­cus­sing Selen­sky­js 10 point peace for­mu­la, without rus­sia. With Ukrai­ne remo­ving the “Rus­sia should be invi­ted to the next sum­mit” para­graph ent­i­re­ly from the end com­mu­ni­que that 78 of 193 UN sta­tes signed. Now, you see - thats THE RIGHT KIND OF PEACE NEGOTIATIONS.

Gut, die deutsch­spra­chi­gen Medi­en müs­sen das ja wie­der nicht berich­ten, ich mein wozu auch…

Grü­ße an Alp­bach bitte!

Und die Bevöl­ke­rung wird jetzt wie­der mal ein­fach durch ver­arscht. Vom Anfang bis zum Ende, voll­um­fäng­lich - weil unse­re Intel­li­gen­zia die weiß ja schon wies zu lau­fen hat, die hat halt ein­fach den Durchblick.

Und unse­re Medi­en dür­fen nicht mehr im Sin­ne der Öster­rei­chi­schen Mehr­heits­mei­nung berich­ten - wie die öster­rei­chi­sche Die Pres­se erst unlängst ein­drucks­voll unter Beweis gestellt hat - sie erin­nern sich…?

Die öster­rei­chi­sche “Die Pres­se” ver­stehts auch noch so halb:

Bei der anschlie­ßen­den Pres­se­kon­fe­renz bat Orbán den ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten, einen „schnel­len Waf­fen­still­stand“ in Betracht zu zie­hen, der die Frie­dens­ge­sprä­che beschleu­ni­gen könnte.

[Ist ja spek­ta­ku­lär was du als Jour­na­list nicht alles schreibst, wenn du kei­nen blas­sen Schim­mer hast, was hin­ter den Kulis­sen abge­lau­fen ist… Soso, “Bei der Pres­se­kon­fe­renz bat Orban Selen­skyj auch einen „schnel­len Waf­fen­still­stand“ in Betracht zu zie­hen, der die Frie­dens­ge­sprä­che beschleu­ni­gen könn­te.]

Orbán sag­te auch, dass Ungarn ger­ne bes­se­re bila­te­ra­le Bezie­hun­gen zur Ukrai­ne hät­te und sein Land bereit sei, sich an der Moder­ni­sie­rung der ukrai­ni­schen Wirt­schaft zu beteiligen.

Buda­pest gibt sich Ukraine-kritisch

Die Bezie­hun­gen zwi­schen bei­den Staa­ten sind seit lan­gem ange­spannt. Buda­pest kri­ti­siert den Schutz der unga­ri­schen Min­der­heit in der Ukrai­ne als unzu­rei­chend. In die­ser Fra­ge sehe Orbán nach dem Gespräch mit Selens­kij eine „Chan­ce auf Fort­schritt“. Orbán hat Kiew in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der mit Kreml-freundlichen Aus­sa­gen und einer demons­tra­ti­ven Nähe zu Wla­di­mir Putin ver­är­gert. Zuletzt hat­te der unga­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent erklärt, dass nur Donald Trump als neu­er US-Präsident den Ukraine-Krieg been­den könn­te. Orbán gehört zum Lager der Rechts­po­pu­lis­ten und Rechts­na­tio­na­len, das sich für Ver­hand­lun­gen mit Russ­land ein­setzt und dabei wohl auch Gebiets­ver­lus­te der Ukrai­ne in Kauf neh­men würde.

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Ist aber mitt­ler­wei­le bereits so kom­plett im “wir ver­ar­schen die öster­rei­chi­sche Bevöl­ke­rung jetzt durch” Pro­pa­gan­da Sche­ma ver­an­kert, dass sie meint dar­auf hin­wei­sen zu müs­sen, dass ja nur ein Rechts­po­pu­list sich für Ver­hand­lun­gen ein­set­zen wür­de die dabei “wohl auch Gebiets­ver­lus­te der Ukrai­ne in Kauf neh­men würden”!

Zur Erin­ne­rung, das ist in Öster­reich die Mehr­heits­mei­nung (Stand Febru­ar 2024), das kann die Pres­se aber natür­lich nicht mehr schrei­ben. Da Die Pres­se ja nur noch schreibt, was ihr das BMEIA vor­gibt zu schrei­ben, und das ist (Stand März 2024) die­se Posi­ti­on hier:

Öster­reichs Soli­da­ri­tät mit der Ukraine

BMEIA

Öster­reich wird wei­ter­hin für die Unab­hän­gig­keit, Sou­ve­rä­ni­tät und ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät der Ukrai­ne eintreten.

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Noch lus­ti­ger wirds dann beim ORF, der erkannt haben will:

[Orban sprach bei einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz vom Wunsch nach einer Ver­bes­se­rung der bila­te­ra­len Bezie­hun­gen und ver­sprach den wei­te­ren Bei­stand des erst am Vor­tag von Ungarn über­nom­me­nen EU-Ratsvorsitzes.] Lob fand Orban für Selen­sky­js bis­he­ri­ge Frie­dens­in­itia­ti­ven, leg­te der Ukrai­ne aber auch eine Waf­fen­ru­he nahe.

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Wait what?

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Gut, Pro­pa­gan­da hat jetzt aber wie­der nie­mand ent­deckt. Am Aller­we­nigs­ten um die Öffent­lich­keit zu beeinflussen.

edit: Es gibt aber natür­lich auch wie­der gute Nach­rich­ten - In Frank­reich drop­pen jetzt die Par­tei­en der Mit­te aus den Ent­schei­den für die wahl­re­le­van­ten Distrik­te der Stich­wahl (Stich­wort “Will last-minute deals thwart far-right win?”):

und emp­feh­len anstat­des­sen den ver­greis­ten und zu nichts mehr guten Boo­mern den Kan­di­da­ten der “Popu­lä­ren Front” zu wäh­len, eine in ihrer Essenz so wun­der­bar demo­kra­ti­sche Wahl­tak­tik (“Wir von den christ­lich Kon­ser­va­ti­ven wol­len nicht Vor­stand der Distrik­te wer­den, sol­lens doch die extre­men Lin­ken wer­den!”), dass wir sie seit der Vor­wahl­tak­tik um Ber­nie San­ders 2020 nicht zum demo­kra­ti­schen Präsidentschafts-Kandidaten wer­den zu las­sen - welt­weit nicht mehr erlebt haben.

Als Resul­tat ist dann die wahr­schein­lichs­te Opti­on ein hung Par­lia­ment, oder eine von Makron aus­ge­ru­fe­ne Expertenregierung.

Also nur noch mal zur Zusam­men­fas­sung: Im bes­ten aller poli­ti­schen Sys­te­me, wäh­len sie die­sen Sonn­tag als christ­lich Kon­ser­va­ti­ver, bit­te die von ihrer Par­tei bewor­be­ne extre­me Lin­ke der “popu­lä­ren Front”, um dann - qua Popu­lis­mus im Namen qua­si, doch noch eine von Macron ein­ge­setz­te Exper­ten­re­gie­rung zu bekom­men. (Oder ein hung Parliament.)

Denn das ist genau das, was die Bevöl­ke­rung woll­te. Jaja. Demo­kra­tie leben.