Aber ich glaube ein besseres Geburtstagsgeschenk, als ihm zu unterbreiten wie wichtig er heute für die Medienöffentlichkeit ist, hätte man ihm nicht machen können --
In unserer kleinen “Propaganda hat wieder niemand gesehen” Sammelreihe halten wir heute nämlich bei -
Der ZDF heute Experte weiss nicht was von Russland mit der Aussage “asymetrische Kriegsführung durch die Verlagerung von Atomsprengköpfen in andere Länder” gemeint ist, und erfindet sich lieber eine alternative Auslegung on the spot - weil wozu noch Sachen wissen, wenn man eh nur die Öffentlichkeit im ZDF im Hauptabend “informiert”.
Btw - die Aussage Putins diesbezüglich lässt sich leicht mit “und von diesen Ländern würde noch viel weniger eines Nato Staaten mit Atomraketen angreifen” - kontern, also daran das mans ja der Öffentlichkeit nicht zumuten konnte lags nicht - der Experte war diesmal nur völlig blank.
Aber der Moderator weiß ja auch nichts - also so müssens beide nicht überspielen - und bleiben einfach Macht ihrer Berufsbezeichnung “Experte” (keine Expertise) und “Journalist” (keine Recherche).
Aber warum noch was wissen, wenn man als Experte die Öffentlichkeit informiert.
-- und die Nato PK in Finnland ist derart gefüllt mit logical fallacies, wrong arguing und und fallen gelassenen Propaganda-Termini - dass einem der Mund offen bleibt.
Also non sequiturs, ala - eigentlich hat Putin bereits verloren da der Westen geeint ist, deshalb sollten wir weiter geeint bleiben - wir sehen ja, er hat schon verloren.
Messaging ala “dieser Krieg ist ein Krieg für Freiheit und Demokratie”.
“We had a meaningful dialog with russia, but thats not possible anymore, I will not speculate for how long, but as long as they invade, there is no place for a meaningful dialog anymore, …”
Quickly! Someone find us a place! Because “there is no place” for dialog, thats meaningful, until the invasion stops. Ah - higher education at work.
“First of all, when the war has ended, it will take russia 5-10 years to hike up its military capacity to where it was when it began the war, the second best case scenario is, that russian foreign policy will not change, it will still be based on a zero sum calculation…”
“Europe and Russia will be drawn toward each other again in the long run, when this will happen I dont know, probably in a generations time anything else would be too soon”.
Because russian foreign policy will be zero sum, anything earlier than in a generation from our part will be too soon - and we cant find a place - I mean…
Und das Publikum frißt jede Form von false Arguing mit einer Freude, dass einem das Staunen kommt… Da denn die Proponenten eben ja die guten emotional aufgeladenen Motive in jedem zweiten Satz einstreuen.
Also das Publikum auf Nato Pressekonferenzen ist so schlau, das liefert sich mit dem Paulskirchen Publikum (wenn gerade wieder Kriegspropagandisten den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekommen) einen heißen Wettkampf ums erste funktionsfähige kollektive Gehirn, dass sie sich teilen könnten…
Wir sind wohl in der “is eh schon alles egal, das Publikum kann eh nur noch in Propaganda Narrativen denken” Phase des Krieges angekommen, denn - no one out there gives a fuck anymore… 🙂
Nur die Besten der Besten als Manager für unsere wichtigsten Institutionen, sag ich!
Und ja, das schmerzt bereits körperlich. Jeder der Schopenhauer gelesen und verstanden hat, bricht da nach 5 Minuten weg - nur die breite Öffentlichkeit geht nach solchen Veranstaltungen emotional motiviert ins Morgen.
Diese Gesellschaft ist das absolut Grotesk und abartigst Allerletzte.
“Der Westen wir sieht sich die ganze Zeit im Nothilfemodus, unser Kumpel Ukraine klingelt Sturm - sein skrupelloser Nachbar hat ih überfallen, ob er wohl mal unsere Wumme leihen könnte - na ja klar Ehrnsache. Das ist Nothilfe nachdem das über zwei Jahre so geht und die Not des Überfallenen eher verzweifelter wird, droht er uns er könnte uns auch richtig Ärger machen. Mit zwei Angriffen auf russische Atomwaffen Frühwahensysteme hat die Ukraine Ende Mai gezeigt dass sie den Krieg auch katastrophal ausweiten könnte. Das ist nicht nett aber man kann es wahrscheinlich verstehen. Also gestatten Biden und in seinem Windschatten Scholz jetzt dass der geschundene Kumpel sich im Kleinen ein bisschen mehr wehren darf, um im großen Ruhe zu bewahren. Nach über zwei Jahren könnten wir auch mal sagen okay, das ist uns alles nicht mehr geheuer, wir müssen mal ernsthaft mit deinem bescheuerten Nachbarn Tacheles reden, Selenski sagt in der New York Times er sehe kein Problem mit einem Einstieg der NATO in den Krieg. Die Nato hat keine Idee entwickelt für einen Ausstieg, so robben wir näher an die Grenze zum Kontrollverlust.”
Dazu in Österreich Die Presse am 01. Juni 2024:
Der westliche Tabubruch wird zum Dauerzustand
US-Präsident Joe Biden trägt bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij eine Anstecknadel mit der ukrainischen und US-amerikanischen Flagge. Reuters / Elizabeth Frantz
Die Ukraine darf jetzt auch mit westlichen Waffen auf Ziele in Russland feuern: In diesem Krieg haben sich die »roten Linien« schon öfter verschoben als die Fronten. Man sollte deshalb mit den Selbstbeschränkungen in aller Öffentlichkeit aufhören.
Kommentar / Florian Niederndorfer: Gut, dass die roten Linien des Westens im Ukrainekrieg verblassen
Paris, Berlin und Washington denken laut darüber nach, der Ukraine Angriffe selbst auf russisches Gebiet mit westlichen Waffen zu erlauben. Klar ist: Putins Atomdrohungen laufen immer öfter ins Leere
Sollte es in Europa nach zwei Jahren Ukrainekrieg tatsächlich noch Zeitgenossen geben, die Wladimir Putin für einen Meisterstrategen halten, der mit seinen Atomdrohungen die USA in Schach hält und Europa erzittern lässt, müssen diese jetzt ganz stark sein: Russlands Machthaber, so zeigt sich in der Diskussion über den Einsatz westlicher Waffen durch die ukrainische Armee gegen militärische Ziele in Russland, dürfte sich verspekuliert haben.
Seit Kriegsbeginn spult Putin dasselbe Programm ab: Der Westen sei es, der den Konflikt eskaliere und Russland so dazu zwinge, “ernsthafte Konsequenzen” zu ziehen, notfalls auch mit Atomwaffen. Lange hatte diese Drohkulisse etwa bei Deutschlands Kanzler Olaf Scholz so stark verfangen, dass für die Ukraine lebenswichtige Waffen, etwa die Taurus-Marschflugkörper, bis heute nicht geliefert wurden.
Ist aber egal, denn nach dem AMS Betreuer der mein zukünftiges Leben bestimmt, bin ich nicht mehr befähigt den Job eines Journalisten auszuüben, da ich bei dem Thema emotional argumentiere.
Fragt sich, wie emotional argumentieren die Kollegen um soetwas aus der breiteren Öffentlichkeit heraus zu halten, nach dem wir uns doch schon so sehr an das “die Roten Linien müssen überschritten werden!” in den Debatten der deutschsprachigen Presse gewöhnt hatten, sollen diese ja plötzlich seit dem 1. Juni wegfallen, die europäischen Regierungen bräuchten da recht kurzfristig mehr strategische Ambiguität…
Kann ich eigentlich noch richtig recherchieren? Mich packen langsam Selbstzweifel.
Küppersbusch bringt das Kommentar über die TAZ Schiene und nicht nur seinen Youtube Kanal, dh. die TAZ dürfte sich bezüglich des Gehalts des Kommentars auch recht sicher sein.
Hier der Washington Post Artikel dazu: click (Archiv)
Hier die NYT:
On Monday, Ukraine struck a radar station near the border with Kazakhstan that was more than 1,100 miles away, a Ukrainian intelligence official said. Ukrainian experts said the facility was used to detect missile threats from Asia.
[…]
Ukraine has used its own drones and missiles to carry out these strikes, but they come as officials in Kyiv have made urgent appeals to the United States for permission to fire powerful American-made weapons into Russia. The Biden administration had for weeks resisted those appeals for fear of getting drawn into a wider war, but it has now agreed to let Ukraine use its weapons to fire into Russia, though only against military sites being used to attack the Kharkiv area.
The strikes on the radar systems also have American officials worried about escalation, according to a senior Biden administration official. The administration conveyed its concern this week to Ukraine over Kyiv’s recent drone and missile strikes against at least three nuclear early warning radar stations inside Russia in the past couple of weeks, the official said.
By striking deeper into Russia, analysts said, Ukraine is hoping to force Russia to stretch its air defense systems deep into the country so that Moscow can’t bunch its defensive weapons near the border. In this sense, military experts say, the strikes serve a military purpose even if the radar systems aren’t being used in the war.
edit: Es gibt aber natürlich auch wieder gute Nachrichten:
Vor 14 Stunden:
Kiew will größere Freiheit bei Einsatz westlicher Waffen
Die Ukraine will bei ihren Verbündeten auf eine größere Freiheit beim Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland drängen. Die von den USA in diesem Zusammenhang erteilte Erlaubnis sei “keine hundertprozentige Freigabe” für Angriffe auf russisches Territorium, sagte Außenminister Dmytro Kuleba. “Sie kommt mit einigen Regeln, die wir befolgen müssen.” Die Regierung in Kiew wolle bei ihren Alliierten darauf drängen, dass “der Umfang ihrer Anwendung” ausgebaut wird.
Zuvor hatte Moskau wie berichtet seiner Drohung Nachdruck verliehen, dass ein Einsatz von US-Waffen für Angriffe auf sein Territorium schwerwiegende Konsequenzen haben könnte.
Darüber sollten der Standard, und Die Presse aber lieber nicht mehr berichten, “man” brauche ja in der Öffentlichkeit jetzt viel mehr strategische Ambiguität. Schreiben der Standard und Die Presse Anfang des Monats übereinstimmend.
Mein AMS Berater will dass ich jetzt einen Berufeignungstest mache - um mich dann irgendwohin abschieben zu können -- denn für Journalismus hätte ich mit mit meiner Emotionalität bei diesem Thema disqualifiziert.
Da kann er leider nicht mehr bei Ajour anrufen, wie bereits versprochen… Bei denen die Zubuchung eh so schwer ist.
Ich überlege gerade die richtige Abfolge von
- Zusicherung, dass ich dort nie mehr hingehe
- Zusicherung, das sich in meinem Leben nie mehr mit einem AMS Mitarbeiter spreche, und einfach immer stumm bleibe
- Zusicherung dass es mir bewusst ist von der MA40 kein Geld mehr zu bekommen, und das sobald das eintritt ich in den Hungerstreik gehe um die Wohnung länger halten zu können.
Was anderes hab ich nicht mehr. Vertrauen am Allerwenigsten.
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte, nur das AMS ist noch zwei Stufen darunter.
Ich glaube was Selenskyj fühlt, ist dass jemand einen von France 24 zitierten “Trick” aktiv anspricht und als valide Option öffentlich negiert.
Hintergrund:
France 24’s Gulliver Cragg [British Journalist, Correspondent for France 24 in Kyiv, Ukraine, also covering Poland, Belarus & Hungary.] am 29. Mai 2024:
Gulliver Cragg: [It’s absolutely not clear that Joe Biden will attend that summit I think the latest signals from the United States were more um along the lines of representation at a lower level than the president -- a lot of heads of state though in Europe in particular, heads of government, have said that they will attend.] Let’s be clear, it’s not really a peace Summit the ukrainians are calling it a peace summit - and they’ve got an argument for calling it that because, basically they think there will never be real peace unless we get the Russians to withdraw from our territory and they want to get as many countries as possible on board with more or less that line. I think that there will be negotiations at this summit and the final communique might be something rather different, but it’s about uh Ukraine showing how many countries in the world support its summit and that’s why it’s crucially important - really for its most important ally the United States to be represented at a high level but unfortunately I’m not sure that it looks like happening.
Und etwas später, selbe Quelle:
Gulliver Cragg: With Ukraine uh I mean it doesn’t look like in in a way on the surface of things it doesn’t look like a great idea for Ukraine to hold this summit and call it a peace summit and then you know - be disappointed by not having as as many people attended as they kind of - build it as, but …
Moderator: That said, Gulliver, if I may Gulliver, Vlodimir Zelsenskyy is going to have a chance to make his pitch in person next week, he’s been invited to commemorations of D-Day that Joe Biden will be attending -
Gulliver Cragg: Yes and by the way there are a lot of rumors in Ukraine at the moment that um something will be announced about um French Ukrainian uh cooperation meeting in Normandy [Französisch Ukrainisches Sicherheitsabkommen incoming!], but just going back to the summit in Switzerland - some people are still arguing that it’s actually a pretty clever um you know trick [!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!] on the behalf of the Ukrainian diplomacy [!] to basically have a peace plan that’s currently being labeled the Zelinskyy formula which he actually outlined in late 2022 - you know, which is basically “peace can only be achieved if the Russians pull all their forces out of Ukraine” for that sort of plan that Ukraine’s allies have signed up to being no longer the Zelinskyy formula - but a formula that has as many countries as possible have signed up to and it’s a way of sort of shoring up their alliances and making their case which is - you know despite everything uh that uh that George [?] has been saying you know, is is that it’s hard to imagine any kind of peace - if Ukraine doesn’t win this war, despite the fact that it looks so hard for that to be achieved at the current state of things.
src:
Das stört den “Trick” die Selenskyj Formel aus dem Jahr 2022 nun als “Das was die halbe Welt will!” darzustellen, indem du ständig darauf verweisen kannst, “wie viele Regierungsvertreter zu deinem Summit gekommen seien” nämlich erheblich.
Eine Friedensformel, die vorsieht dass Russland zum vorletzten Termin von 14 Meetings vor vollendete Tatsachen gestellt werden soll - um dann, geschlagen und als Pariah, von internationalen Gremien bestraft und Strafzahlungen leistend aus der Ukraine abzuziehen.
Siehe:
Eine Friedensformel Selenskyjs - die nach einem halben Jahr erst mal durch einen PR Verantwortlichen umdesignt werden musste - weil sie davor zu radikal war:
Selenskyj stellt ukrainische Fünf-Punkte-Formel für Frieden vor
Veröffentlicht am 21.09.2022
[…]
Selenskyj stellte eine „ukrainische Friedensformel“ vor, die fünf Punkte beinhalte: 1. Bestrafung für Aggression, 2. Schutz von Leben, 3. Wiederherstellung von Sicherheit und territorialer Integrität, 4. Sicherheitsgarantien und 5. Entschlossenheit zur Selbstverteidigung. Dies seien die ukrainischen Konditionen für Verhandlungen mit Russland. „Ich schließe aus, dass es ohne diese fünf Punkte eine Einigung mit Russland geben kann“, unterstrich Selenskyj. „Wir sind bereit für einen fairen und ehrlichen Frieden. Deswegen ist die Welt auf unserer Seite“.
Diese Formel wurde dann auf 10 Punkte erweitert die dann auch “Nuklearsicherheit”, “Exportsicherheit (Getreide)” und “Rückgabe entführter Kinder” beinhalteten - über die in den nächsten Wochen exklusiv in Bürgenstock diskutiert werden soll
Die Schweiz organisiert die Konferenz auf Wunsch der Ukraine. Das Ziel ist es, einen möglichen Friedensprozess anzustossen. Die eingeladenen Staaten sollen über Schritte in diese Richtung diskutieren. Kiew schwebte zunächst vor, die ukrainische Friedensformel möglichst breit abzustützen. Der 10-Punkte-Katalog von Präsident Wolodimir Selenski sieht unter anderem den Abzug der russischen Truppen und die Rückgabe eroberter Territorien sowie die Errichtung eines Sondertribunals vor. Das ist gegenwärtig eine Illusion..
Inzwischen ist denn auch klar, dass auf dem Bürgenstock vorderhand bloss einzelne Punkte des ukrainischen Friedensplans ein Thema sein dürften, etwa der Schutz der Atomanlagen. Für Bundespräsidentin Viola Amherd wäre es schon ein Erfolg, wenn in einzelnen Bereichen [Nukleare Sicherheit, Getreide Abkommen, Humnanitäre Bleh] eine Einigung der Konferenzteilnehmer gelingt.
Die Formel ist im Kern jedoch noch immer die Selbe.
Also - sie haben die Schweiz die aktuell hervorstreicht:
Die Schweiz organisiert die Konferenz auf Wunsch der Ukraine. Das Ziel ist es, einen möglichen Friedensprozess anzustossen. Die eingeladenen Staaten sollen über Schritte in diese Richtung diskutieren. Kiew schwebte zunächst vor, die ukrainische Friedensformel möglichst breit abzustützen. Der 10-Punkte-Katalog von Präsident Wolodimir Selenski sieht unter anderem den Abzug der russischen Truppen und die Rückgabe eroberter Territorien sowie die Errichtung eines Sondertribunals vor. Das ist gegenwärtig eine Illusion.
„Gemäß den Rückmeldungen aller Seiten und dem angekündigten Aufbau des Treffens, scheinen die drei von China vorgeschlagenen Kernelemente schwer zu realisieren zu sein“, erklärte Mao. Mit den drei Elementen meint China die Akzeptanz der Konferenz durch sowohl Russlands und als auch die Ukraine, eine gleichberechtigte Teilnahme aller Parteien und eine „faire Diskussion aller Friedensoptionen“.
Sie haben Selenskyj, der darauf hin öffentlich verlautbart China würde seine ECHTEEINZIGWAHRE Friedenskonferenz sabotieren.
Und sie haben dann einen “senior Editor” bei France 24, der tags darauf interpretiert “wie Selenskyj das gefühlt habe”.
Warum?
Nun - Headline Artikel in der NZZ heute:
Die Schweiz überschätzt sich mit der Ukraine-Friedenskonferenz
Der Bundesrat hat spät begonnen, die Erwartungen an das Treffen auf dem Bürgenstock zu relativieren. Die Schweiz tut sich schwer, in einer veränderten Welt ihre Rolle zu finden.
Sieht auf den ersten Blick wie ein “Mea Culpa” - es ist keine Friedenskonferenz, wir haben das Wording zu spät angepasst aus -- ist aber das komplette Gegenteil.
Es ist ein “Mea maxima Culpa, wir haben zu lange angenommen, dass die Schweiz die Rolle eines neutralen Mittlers spielen kann, deshalb haben wir diese Hoffnung auf eine “normale Friedenskonferenz” auch zu lange kommuniziert - tatsächlich müsse die Schweiz Farbe bekennen und kann sich nicht auf ihre neutrale Tradition herausreden, jetzt - wo die Selenskyj Friedensformel so wichtig geworden ist, dass 106 Nationen kommen” spin.
Also wichtig für die öffentliche Wahrnehmung:
Wer viele Staatenführer versammeln kann, die dann ein Papier unterzeichnen das “Nichteinbezug von Atomkraftwerken in Agriffskriegsführung fordert (bereits UN Position), das freien Warenverkehr von seinen Häfen fordert - wenn es um Getreide für die Welt geht, und das die Rückführung aller entführter Kinder fordert” veranstaltet SELBSTVERSTÄNDLICH einen Friedensgipfel - nach der nun international hoch anerkannten Selenskyj Friedens-Formel, was France 24 am Tag zuvor noch einen Trick genannt hat - und die Schweiz entschuldigt sich noch kurz, sie habe sich nur vertan, als sie da doch noch Russland laden wollte - und eventuell Anfänge einer echten Friedenskonferenz einleiten…
Denn - so die NZZ heute: Man muss mit der Zeit gehen…
Also noch mal in der Kurzzusammenfassung.
Die “Frieden nur wenn Russland komplett abzieht” Formelkonferenz spricht diesmal nur über die drei Punkte “Verzicht auf Angriffe auf Atomkraftwerke (bereits Teil der UN Charta), freier Warenverkehr in Kriegen - wenn es um die Welternährung geht, und Rückführung von entführten Kindern” - ist aber eine Friedenskonferenz, die Russland laut ihrer formellen Formelplanung erst zu ihrem Vorletzten Meeting einladen möchte.
Die Ukraine hat diesmal auch aktiv verhindert, dass Russland geladen wird:
Deutscher Botschafter der Ukraine Oleksij Makejew am 18. April 2024 bei ZDF heute Live:
„Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew: wir haben es klar gemacht dass diese, diese erste Runde nicht zusammen mit Russland geführt wird damit wir auch eine starke Unterstützung von Partner bekommen. Eigentlich um diesen Krieg zu beenden braucht man nur das russische Wort und das Handeln. Russland kann diesen Krieg stoppen in dem Russland ihre Kräfte von den besitzten Gebieten zurückzieht und hört auf uns täglich zu beschießen, aber leider kommt dieses das Recht der Ukraine auf Existenz wird von von russischer Führung und russische Bevölkerung überhaupt nicht anerkannt. Russland will uns als Nation vernichten und da können wir nur können wir uns nur wehren.“
China “sabotiert das”, so fühlt Selenskyj, so interpretiert der senior France 24 Editor heute. Indem China darauf besteht, dass eine Friedenskonferenz ergebnisoffen und unter der Teilnahme Russlands stattfinden müsse.
Und Tobias Gafafer in der NZZ entschuldigt sich noch kurz, dass die Schweiz so lange gedacht hat, sie könne eine klassische Friedenskonferenz anbahnen (Russland doch noch einladen), denn man muss ja mit der Zeit gehen und eher weniger mit der Tradition als neutraler Vermittler.
ich hoffe sie kennen sich aus.
Was anderes wäre es, wenn Selenskyj Belege dafür hätte, dass China seine Friedensformelkonferenz sabotiert, aber das hat der France 24 Redakteur heute leider nicht “von Selenskyj gefühlt”. Und Belege muss der ja nicht bringen.
Da bist du doch froh, dass du die USA als Partner hast, oder?
Der Bundesrat war überrumpelt. Er brauchte einige Tage, um zu realisieren, dass gerade eine Epoche zu Ende gegangen ist – und der Schweizer Sonderweg nicht mehr funktioniert. Nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 hatte die Regierung die EU-Sanktionen nicht übernommen, sondern nur deren Umgehung über die Schweiz verhindert. Nun, nach der Invasion, war diese Position nicht mehr halt- und vermittelbar. Nach in- und ausländischem Druck übernahm die Regierung die EU-Sanktionen gegen Moskau vollumfänglich.
Der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus. Westliche Staaten nahmen die Schweiz bei der Hilfe und den Sanktionen als zu zögerlich und passiv wahr. Hinzu kam die untersagte Weitergabe von Kriegsmaterial aus Schweizer Produktion an Kiew. Die Diskussion gipfelte in Aussagen des amerikanischen Botschafters in Bern: Scott Miller kritisierte die Schweiz so undiplomatisch, wie es seit langem kein Diplomat getan hatte.
Der Inhalt zählt
Inzwischen äussern sich westliche Diplomaten anerkennend. Mit der Ukraine-Konferenz tut die Schweiz, was sie in der Aussenpolitik selten macht: Sie wagt etwas. Mit dem Treffen ist sie ein Risiko eingegangen. Zunächst schien es, als würden vornehmlich westliche Spitzenpolitiker auf den Bürgenstock kommen, mehrheitlich aus Europa. Die Idee der Konferenz ist es jedoch nicht, lediglich die Unterstützer der Ukraine zu versammeln, sondern auch Länder des globalen Südens. Sie sollen eine wichtige Rolle spielen, um später Russland einzubeziehen.
Recht hat, wer viele Nationen auf ein Gipfeltreffen ziehen kann - und endlich wagt die Schweiz wieder etwas!
Achja, und nach Gressel rennt der Krieg noch bis 2028 oder 2030, für den Fall dass Russland nicht gewinnt, und keine größeren Fehler macht.
Da freut man sich doch in dieser Gesellschaft zu leben, und in zwei Wochen eine Friedenskonferenz über die Bühne gehen zu sehen!
edit: Dazu noch die beiden Top Kommentare im besagten “Mea Culpa, dass wir noch tatsächliche Diplomatie versuchen wollten” Artikel der NZZ heute:
Jürg Simeon
vor etwa 11 Stunden
51 Empfehlungen
Wenn die Schweiz heftig kritisiert wird von einem brutalen, diktatorischen Unrechtsstaat wie es Russland ist, hat sie es richtig gemacht. Man mag über das Wort Friedenskonferenz streiten. Wichtig ist, dass Russland sieht, wie isoliert es da steht, dann ist es es auch eher bereit über das Ende des Krieges nachzudenken.
R. G.
vor etwa 11 Stunden
41 Empfehlungen
Die Schweiz sollte sich zurückhalten und ihren neutralen Boden für Gespräche beider Parteien anbieten, wenn diese miteinander zu reden bereit sind. Diese Konferenz ist sinnlos und Zeitverschwendung für alle Beteiligten.
Toomas Hendrik Ilves warnt die freien westlichen Tech-Demokratien davor, sich vor Angreifern wie Russland zu sicher zu fühlen, denn der Krieg verlagert sich in die digitale Domäne und tobt dort längst.
[…]
Doch was tun? Laut Ilves wäre schon ein erster Schritt, wenn alle Staaten anerkennen würden, dass es hinter den meisten großangelegten Cyberangriffen staatliche Akteure wie eben Russland stecken.
Wenn sie mal vor haben ihr Kind nach Alpbach zu schicken - kann es dort spannende Gespräche wie dieses (tatsächlich erlebte) erleben.
“Russia has hacked Hillary and the DNC!
You cant say that. [Its complex…]
Why?
You cant say that.
Why?
You cant say that.
Why?
Cant say that.
Why?
You cant say that.
But why?
Ok, it is somewhat likely that russia was behind it.”
Und dann später:
“Na, hats mit dem Peter (Name geändert) geklappt?”
“Geklappt?”
Themenwechsel
Also, wenn sie vorhaben ihr Kind mal nach Alpbach zu schicken, sagen sie ihm - dass es nicht wissen sollte, dass das “Attribution problem” beim Belegen der Nationalität von Hackingattacken real ist, und vor allem dass ALLES was in den US die CIA ohne burden of proof gegenüber Journalisten behauptet in Alpbach für bare Münze genommen werden sollte.
Sonst klappts nicht mit Peter (Name geändert).
Ah, good old Alpbach…
Und gut dass der Standard soetwas heute veröffentlicht.
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