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20. Juni 2023

Die Wie­ner Zei­tung ist noch nicht der Standard.

Der Wie­ner Frie­dens­gip­fel am 10./11. Juni hat schon im Vor­feld viel Kri­tik erfah­ren. Es wur­de gearg­wöhnt, dass dies eine Pro­pa­gan­da­ver­an­stal­tung für Wla­di­mir Putin sein wer­de. Haben sich die­se Befürch­tun­gen bewahr­hei­tet? Nein. Die hoch­ran­gi­gen Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten - ein Kar­di­nal der katho­li­schen Kir­che aus Gua­te­ma­la, der Vize­prä­si­dent von Boli­vi­en, der außen­po­li­ti­sche Bera­ter des mexi­ka­ni­schen Prä­si­den­ten, der ehe­ma­li­ge Prä­si­dent der UNO-Generalversammlung, der Bera­ter der vati­ka­ni­schen Frie­dens­mis­si­on, ehe­ma­li­ge hoch­ran­gi­ge US-Offizierinnen und -Offi­zie­re, inter­na­tio­na­le Diplo­ma­tin­nen und Diplo­ma­ten sowie vie­le ande­re - sorg­ten für ein hoch­wer­ti­ges Diskussionsniveau.

Häme, Hass und Hindernisse

In Öster­reich selbst ist die Frie­dens­ver­samm­lung nur auf Häme, Hass und Hin­der­nis­se gesto­ßen. Man hat sie - ohne den gerings­ten Beweis - schon im Vor­feld als Pro­pa­gan­da für Putin ver­ur­teilt und, teil­wei­se mit Erfolg, auf pro­mi­nen­te Unter­stüt­zer ein­ge­wirkt, ihre Teil­nah­me zurück­zu­zie­hen. Man hat den ÖGB der­art unter Druck gesetzt, dass er die ver­trag­lich zuge­sag­ten Räum­lich­kei­ten zwei Tage vor der Ver­an­stal­tung ver­wei­gert hat. Man hat, ver­geb­lich, alles ver­sucht, um die Tagung zu ver­hin­dern. Und dass seit dem Event die Web­site nicht mehr funk­tio­niert, ist wohl auch kein Zufall.

Das alles ist zwar übel und ange­sichts der hoch­ran­gi­gen inter­na­tio­na­len Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten zutiefst pro­vin­zi­ell, aber viel­leicht noch ver­ständ­lich, vor allem wenn die­se Aktio­nen von Men­schen aus der um ihre Exis­tenz kämp­fen­den Ukrai­ne aus­ge­hen. Was jedoch in mei­nen Augen voll­kom­men unver­ständ­lich ist, ist die Tat­sa­che, dass sich im neu­tra­len und demo­kra­ti­schen Öster­reich kei­ne ein­zi­ge Stim­me erho­ben hat, die gegen die­se Machen­schaf­ten im Namen der Demo­kra­tie und der Rede­frei­heit pro­tes­tiert hät­te. Nie­mand, tat­säch­lich nie­mand hat - etwa im Sin­ne von Vol­taires berühm­tem Aus­spruch - gesagt: “Ich stim­me mit der Mei­nung die­ser Leu­te nicht über­ein, aber ich wer­de den­noch ihr Recht ver­tei­di­gen, die­se Mei­nung öffent­lich zu äußern.”

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edit: Zu früh gefreut, de Autor ist der hier:









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