(dpa)/amü. Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden verhängt die laut eigenen Angaben bis anhin schärfsten Sanktionen gegen Russlands Energiesektor. Die Massnahmen zielen auf zwei der grössten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas, teilte das Finanzministerium am Freitag in Washington mit.
Mit Sanktionen belegt werden auch 183 Schiffe, die die US-Regierung zum Grossteil zur sogenannten russischen Schattenflotte zählt.
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Grossbritannien werde sich anschliessen
Mit den neuen Massnahmen will die US-Regierung die Produktions- und Lieferketten der russischen Energiewirtschaft treffen und damit das Gefüge schwächen, das der Kreml zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nutzt. «Unsere Sanktionen wirken wie Sand im Getriebe der russischen Kriegsmaschinerie», hiess es. Grossbritannien werde sich den Sanktionen anschliessen. «Wir gehen davon aus, dass unsere Massnahmen Russland jeden Monat mehrere Milliarden Dollar kosten werden.»
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Washington sieht veränderte Situation auf Energiemärkten
Den Zeitpunkt der Sanktionen begründete Washington mit einer veränderten Situation auf den globalen Energiemärkten. «Zu Beginn des Krieges (im Februar 2022) waren die Energiemärkte sehr angespannt, und wir hatten Sorge, dass Massnahmen gegen Russlands Ölexporte die Preise so stark in die Höhe treiben könnten, dass Russland trotz geringeren Verkaufsmengen am Ende sogar mehr verdient», hiess es. Die gegenwärtige Marktsituation mit erhöhten Produktionskapazitäten – etwa in den USA, Kanada und Brasilien – lasse nun eine härtere Gangart zu, ohne den globalen Ölmarkt zu destabilisieren.Die Biden-Administration beschloss die neuen Sanktionen wohl auch aus innenpolitischen Gründen erst jetzt. Vor November eingeführt, hätten sie die Benzinpreise vor den Wahlen nach oben getrieben und den Demokraten schaden können. Jetzt muss Bidens Nachfolger Donald Trump mit den Folgen umgehen: Tatsächlich hat sich Erdöl der Sorten Brent und WTI am Freitag nach der Ankündigung im Welthandel um mehrere Prozent verteuert.
In gewisser Hinsicht profitiert Trump indes von den Sanktionen seines Vorgängers. Er erhält neue Trumpfkarten für Verhandlungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin, ohne dass er selbst dafür verantwortlich gemacht werden kann.
src: click (NZZ)
Ich nehm mal an, damit muss der gekaufte Wirtschaftsnobelpreisträger jetzt nicht mehr durch die Stockholm school of economics tingeln.
edit: Die paar Prozent sind ein Ölpreis Anstieg von 72 auf 80 USD per Barrel, binnen eines Monats. Wenn ich die unvorteilhaftesten Werte nehme (73 auf 79.7 wenn nicht).