2004 erscheint John Perkins “Confessions of an Economic Hit Man”
Laut seinem Buch bestand Perkins’ Funktion darin, die politische und wirtschaftliche Führungselite unterentwickelter Staaten dazu zu bringen, enorme Entwicklungshilfekredite von Institutionen wie der Weltbank und der United States Agency for International Development (USAID) aufzunehmen. Belastet mit riesigen Schulden, die sie nie zurückzuzahlen erhoffen konnten, waren diese Länder gezwungen, sich bei den verschiedensten Gelegenheiten dem politischen Druck der USA zu beugen. Perkins beschreibt, wie die Entwicklungsländer effektiv politisch neutralisiert wurden und ihre Einkommens- und Vermögensdisparität (Gini-Koeffizient) immer weiter heraufgetrieben wurde.
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Hier kurz die Rezeption seinerzeit aus der Wikipedia kopiert:
Jim Garrison, der mit Michail Gorbatschow das State of the World Forum gründete, merkte an:[1]
„Jeder, der weiß, wie die Weltbank oder der internationale Währungsfonds arbeiten, könnte bestätigen, dass das, was John Perkins in seinem Buch beschreibt, grundsätzlich stimmt. Es gibt einen Grund, warum unsere Entwicklungshilfe und der ganze Einsatz von Weltbank und Währungsfonds die Lage verschlimmert und nicht verbessert: Alles ist so konstruiert, nicht den Ärmsten zu helfen, sondern diese Länder einfach zu benutzen, um westliche Unternehmen weiter zu bereichern. So läuft der Hase.“
Das Deutschlandradio schreibt:[2]
„Wüsste man nicht inzwischen so viel über die illegalen Aktivitäten der US-Geheimdienste zur Destabilisierung von Regierungen, zum Sturz von missliebigen Staatschefs, würde man die Bekenntnisse dieses so genannten Economic Hit Man, also Wirtschaftskillers, auf den großen Haufen von Verschwörungstheorien packen. […] Herausgekommen ist ein engagiertes Schuldbekenntnis, bisweilen arg simplifizierend, moralisierend, generalisierend. Statt konkreter und neuer Beweise: Bekenntnisse und seitenlange Aufzählungen längst bekannter, andernorts bereits abgedruckter Hintergründe. Trotz vieler Details fehlen die wirklich harten Fakten, sensationelle Enthüllungen sucht man vergebens. Man muss ihm glauben - oder auch nicht.“
Die Deutsche Welle urteilt:[3]
„Von einem Insider aber könnte man stattdessen doch etwas mehr Details über die beschriebenen Kreditgeschäfte erwarten. Aber eine Analyse der ökonomischen Grundlage seines Tuns liefert Perkins nicht. Auch mit sensationellen Enthüllungen kann er nicht aufwarten. Vielleicht ist dies auch dem Umstand geschuldet, dass weder Perkins noch sein Verlag Spaß haben, horrende Schadenersatzforderungen zu zahlen. Wer die Dinge im Ungefähren lässt und sich auf veröffentlichte Quellen beruft, kann kaum belangt werden. Eine Urlaubslektüre für die, die dachten, Entwicklungspolitik sei im Prinzip von edlen Motiven getragen und würde manchmal wegen handwerklicher Fehler scheitern. Wer diese Illusion schon verloren hat, für den bringt das Buch nicht viel Neues.“
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2013 adaptiert China Belt & Road, das darauf ausgelegt ist die bisherige Entwicklungspolitik des Wertewestens so zu verändern, dass Entwicklungsstaaten deren Lage sich verschlimmert hat, nicht für Jahrzehnte in der Schuldentilgung hängenbleiben, sondern Entwicklungspolitik subtil an zwei neue Aspekte bindet - zum einen Infrastrukturprojekte, die dem jeweiligen Empfängerland geschenkt werden (aber von chinesischen contractors ausgeführt, die dann oft auch im Empfängerland verbleiben), zum anderen Kredite bei Schlüsselinfrastruktur, die bei Nichttilgung als Kondition aufweisen, dass wesentliche Häfen oder Flughäfen des Empfängerlandes unter die Kontrolle und Verwaltung Chinas fallen - meist beschränkt auf einen längeren Zeitraum (100 Jahre). Durch die Kontrolle der wichtigsten Infrastruktur-Routen des Empfängerlandes ergibt sich dann ebenfalls wieder politischer Einfluss.
Vergleiche z.B.: China’s Belt and Road Initiative and aviation
(Tenor des verlinkten Artikels:)
Between 2014 and 2016, China’s total trade volume in the countries along Belt and Road Initiative exceeded USD3 trillion, while China’s investment in these nations surpassed USD50 billion. However, there are concerns in those partnering countries about the large debt burden on China to promote the Initiative. There are differing views on whether the BRI is an idealistic reconstruction of the Silk Road concept or a colossal strategic move to expand China’s influence.
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ZWANZIG JAHRE SPÄTER
also am 16. Oktober 2024
verkauft Condoleezza Rice, an der Universität Notre Dame in einem “Notre Dame Forum event” vor einem Pater als Moderator, der versammelten Studentenschaft den “Politische Einflussnahme durch Schuldenbindung” Aspekt von Entwicklungspolitik als “Erfindung der Chinesen”.
Condoleezza Rice: We need to go and say that uh and we need to educate increasingly sophisticated populations about this -- we did a program at the Hoover Institution [Condoleezza Rice is the Tad and Dianne Taube Director of the Hoover Institution] for African journalist uh trying to help them understand how Belt and Road really works, because if you understand that you are -- your country is about to take on a lot of debt uh which if you can’t pay back the Chinese are going to claim that port or claim that uh that building maybe you’ll start to say to your government even uh what’s happening to our money we need to keep pressing for transparency uh we have a transparency index and we have a transparency um initiative through the UN that’s kind of more abund at this point nobody pays much attention to it, but if you can get transparency on how some of this works, I think there will be pressure on governments to start to do what’s right for their people and what’s right for for their people is for them to fight corruption which as many have said is a tax on the poor, they will have to recognize that they really ought to be bringing jobs to their people not just uh large sums for themselves and uh I think we can start to turn it around, but then we better actually follow through on our side.
Moderator: Awesome thank you very much.
Also noch mehr die eigenen Kinder in der Funktionselite verarschen geht nicht mehr.
2004: DW und Deutschlandfunk: “Weiss doch eh jeder dass von der Weltbank Abhängigkeiten geschaffen werden und Entwicklungspolitik nicht von edlen Motiven getrieben ist, und oftmals nicht zufällig scheitert.” Während die Infrastruktur von US Unternehmen errichtet wird und selbstredend bis zur Tilgung der Kredite im Eigentum des Kreditgebers verbleibt.
2014: China switcht auf: Wir schenken euch erstmals die Infrastruktur, die wir für euch bauen, bauen die ebenfalls vor Ort selbst und lassen euch dann gleich noch eine Expat Community im Land, und Schlüsselinfrastruktur gibt es nur gegen Kredite bei deren Nicht-Tilgung wir für 100 Jahre die Verwaltung und den Betrieb eures Hafens/Flughafens übernehmen.
2024: Condoleezza Rice vor den Studenten der University of Notre Dame: “We did a program at the Hoover Institution for African journalist uh trying to help them understand how Belt and Road really works, because if you understand that you are -- your country is about to take on a lot of debt, uh which if you can’t pay back the Chinese are going to claim that port, or claim that uh that building…”
Wir sind die Guten.
Besser kann man das Wertewesten Konzept wirklich keinem Studenten mehr erklären…
Aber gut dass sich die Hoover Institution so gut um afrikanische Journalisten kümmert!
Und gut auch, dass der Pater und Professor an der Notre Dame das awesome findet. Ich hätte ja eher kotzen bis nichts mehr nachkommt vorgeschlagen, aber ich hab auch nicht so einen guten Draht zum Herren wie der Herr mit dem weißen Kragen…
Werte.
Westliche Werte.
Westliche Werte Ethik.
Haha. Ah… Ah.