Und einen Tag später - der Standard manipuliert schon wieder die Öffentlichkeit

11. Mai 2024

Beschwer­de an den öster­rei­chi­schen Presserat

Wien am 11. Mai 2024

Es geht um den Arti­kel “Ukrai­ni­scher Prä­si­di­al­be­ra­ter zu Ver­hand­lun­gen mit Russ­land: “Es gab kei­ne Eini­gun­gen““ ( https://www.derstandard.at/story/3000000219624/ukrainischer-praesidialberater-zu-verhandlungen-mit-russland-es-gab-keine-einigungen ) ver­öf­fent­licht am 11. Mai 2024 von Ste­fan Schocher

Und da expli­zit um den letz­ten und vor­vor­letz­te Absatz die zum Ziel habe das ukjrai­ni­sche öffent­li­che Nar­ra­tiv, leicht ver­fälscht gegen­über den Aus­sa­gen des Lei­ters der Selen­skyj Par­tei Davyd Arak­ha­mi­ia am 23. Novem­ber 2023 im ukrai­ni­schen TV Sen­der 1+1 mit einem absicht­lich ver­fäl­schen­den Spin wiederzugeben.

Die jour­na­lis­ti­sche Objek­ti­vi­tät wur­de nicht gewart. Die vom Inter­view­ten ange­spro­che­nen Quel­len wer­den dem Leser nicht zur Ein­sicht gebracht und nicht ver­linkt, auf Aus­ge­wo­gen­heit wur­de nicht geach­tet, Gegen­stimm­ten und offen­sicht­li­che fak­ti­sche Feh­ler wer­den vom Stan­dard­re­dak­teur aktiv ignoriert.

Der Stan­dard wäre dazu anzu­hal­ten aus­ge­wo­gen zu berich­ten und zukünf­tig eine jour­na­lis­ti­sche Bericht­erstat­tung, anstatt ein­sei­ti­ge Inter­views mit Spin zu forcieren.

Sei­ne guten Kon­tak­te direkt in den ukrai­ni­schen Pro­pa­gan­da­ap­pa­rat not with­stan­ding, geht es dabei um fol­gen­de Pro­ble­me (Spins):

STANDARD: Gab es damals punk­tu­ell Übereinstimmungen?

Podol­jak: Alle vier Pha­sen die­ser Gesprä­che waren ein und die­sel­be Dis­kus­si­on: Russ­land hat dar­auf bestan­den, dass die Ukrai­ne ihre Min­der­wer­tig­keit in den Bezie­hun­gen zu Russ­land ein­ge­steht und ihre Innen- und Außen­po­li­tik auf­gibt. Es gab kei­ne Eini­gun­gen, und wir haben kei­ne Punk­te erreicht, wo wir einer Eini­gung nahe­ka­men. Russ­land hat der Ukrai­ne damals aus­schließ­lich die Auf­ga­be der Staat­lich­keit ange­bo­ten und dar­auf bestan­den, dass alle seit 2014 okku­pier­ten Gebie­te auf­ge­ge­ben wer­den. Was aber am wich­tigs­ten ist: All das hät­te den Krieg nicht been­det. Die rus­si­sche Sei­te hat dar­auf bestan­den, dass die Ukrai­ne kapi­tu­liert und den Wider­stand auf­gibt. Das hät­te in kom­plet­ter Okku­pa­ti­on gemün­det. Zugleich war klar, dass sie die Regi­on Kiew nicht hal­ten kön­nen. Mehr als 30 Pro­zent der Armee, die nach Sumy, Tscher­ni­hiw und Kiew kam, waren Ros­guar­di­ja, FSB und Spez­nas, die dar­auf spe­zia­li­siert sind, Mas­sen­fil­tra­ti­on durch­zu­füh­ren. Sie haben damit in Kiew begon­nen, und wie sie zurück­ge­drängt wur­den, ist klar gewor­den, wel­che Vor­gangs­wei­se sie in der gesam­ten Ukrai­ne haben: maxi­mal geno­zi­da­le Politik.“

Ist klar gewor­den wel­che Vor­gangs­wei­se sie in der gesam­ten Ukrai­ne haben: maxi­mal geno­zi­da­le Poli­tik“ ist absicht­lich im Pass­siv gehal­ten und nicht zeit­lich defi­niert, denn es war nicht die Posi­ti­on des ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten in dem Zeit­raum von Febru­ar bis Anfang Juni 2022 - sie­he fol­gen­des Inter­view des Atlan­tic Coun­cils mit dem Jour­na­lis­ten der die ukrai­ni­sche Regie­rung beglei­tet und sei­ner­zeit das Über­ra­schungs­in­ter­view „Zaluzhnyi den­ke nicht wie Selen­skyj“ ver­öf­fent­licht hat, das erst­mals von einem Ende der Som­mer­of­fen­si­ve letz­tes Jahr gespro­chen hat.

“He [Selen­skyj] also said at the time, days after the Butscha mas­sa­c­re was dis­co­ve­r­ed in ear­ly April of 2022, he sug­gested that Putin might not be ful­ly awa­re of the warcri­mes that his sol­di­ers are com­mit­ting. And we still need to talk to Putin.
Qui­te quick­ly, but cer­tain­ly over the cour­se of the next weeks that fol­lo­wed, his views, evol­ved part­ly under the influ­ence of his advi­sors. You know this is -- like any admi­nis­tra­ti­on the­re are dif­fe­rent opi­ni­ons, and they were dis­cus­sing what to do, what should be our posi­ti­on in terms of nego­tia­ti­ons and -- the pos­si­bi­li­ty of tal­king to Putin. Is he a mons­ter, is he a sta­tes­men, what is he?! A dic­ta­tor. And their views evol­ved qui­te quick­ly, to the point whe­re I think by the start of sum­mer [20. Juni] cer­tain­ly Selen­skyj had deci­ded, that - NO, it is not pos­si­ble to talk to Putin.“
src: https://www.youtube.com/watch?v=TgBdxK2ymM4 (Atlan­tic Coun­cil im Inter­view with Simon Shus­ter, Time cor­re­spon­dent and aut­hor of The Show­man [refe­ren­ziert Selen­skyj, ist aber laut Shus­ter nicht abwer­tend gemeint, sel­bes Interview]

Der Stan­dard hält wei­ter­hin auch den wahr­schein­lichs­ten Grund für die­se von Selen­skyj erst nach Wochen (20. Juni) geän­der­te Mei­nung zurück - und das ist, dass — laut Oberst Mar­kus Reis­ner die Ukrai­ne im Raum Butscha wie folgt agiert hat -

Reis­ner: Das zwei­te was die Ukrai­ne gemacht haben ist, sie haben die drei wich­ti­gen Brü­cken die den Zugang der Stadt [Kiew] dar­ge­stellt haben gesprengt das heißt wie­der am 26. Febru­ar also zwei Tage spä­ter, nach den ers­ten Angrif­fen sich die rus­si­schen Trup­pen von hier in Bewe­gung gesetzt haben, auf den Stra­ßen von Butscha, Rich­tung Irpin die Spit­zen hier gestan­den sind, haben die plötz­lich gemel­det, wir ste­hen von einem rie­si­gen See mit zer­stör­ten Brü­cken und kön­nen nicht wei­ter in die Stadt hin­ein - und die rus­si­schen Kräf­te haben Pio­nier­ge­rät ange­for­dert und wäh­rend sie auf die­ses Pio­nier­ge­rät gewar­tet haben, haben die Ukrai­ner fol­gen­des gemacht. Sie haben aus die­sem Wald­ge­biet hier mit zwei Mehr­fach Rake­ten­wer­fer Bat­te­rien, viel­leicht die älte­ren unter ihnen wer­den noch ken­nen die Begriff der Kat­ju­scha, von der Erzäh­lun­gen der Groß­el­tern, also den­ken sie sich die Kat­ju­scha, plus 80 Jah­re Ent­wick­lung dazu also eine viel ver­hee­ren­de Waf­fe, haben sie zusam­men­ge­fasst das Feu­er auf das Schwer­ge­wicht der rus­si­schen Kolon­ne in Butscha eröff­net und haben dort zwei Batail­lo­ne sind also zwei­mal 500 Mann ausgelöscht.

Das war natür­lich ein völ­li­ger Schock für die Rus­sen die ja damit gerech­net haben dass sie mit Blu­men emp­fan­gen wer­den und das Gegen­teil war der Fall und das war auch der Aus­gangs­punkt für die spä­te­ren Mas­sa­ker in Butscha die Rus­sen haben dort völ­lig durch­ge­dreht und haben also dann begon­nen die Bevöl­ke­rung zu trang­sa­lie­ren. Das Ergeb­nis war aber dass die­se drei Maß­nah­men dazu geführt haben dass die Rus­sen die­sen Ent­haup­tungs­chlag [von Kiew] nicht durch­füh­ren konn­ten und damit war der Kon­flikt in den ers­ten Tagen ent­schie­den. Denn Prä­si­dent Selen­skyj hat nicht die Stadt ver­las­sen obwohl die Ame­ri­ka­ner ihm das vor­ge­schla­gen haben. Er ist dort geblie­ben. Die Ukrai­ner haben ihn dann gese­hen und das hat natür­lich der Moral einen ent­spre­chen­den Boost ver­setzt die Ukrai­nier haben gesagt okay wir wer­den es den Rus­sen zei­gen und da hat die­ser Abwehr­kampf gewon­nen und der Erfolg des Abwehr­kramp­fes waren unter ande­rem des­we­gen weil die Ukrai­ne ihre Tak­tik ver­än­dert haben, weil sie gelernt haben aus dem Jahr 2014. Damals haben sie ver­sucht die Russ­land der Gren­ze auf­zu­hal­ten, sind von den Rus­sen vor allem durch Artil­le­rie beschos­sen wor­den und ver­nich­tet, dies­mal haben sie die Rus­sen her­ein­ge­las­sen - meh­re­re Tage und haben sie dann in der Tie­fe ange­grif­fen, ich ver­kür­ze das jetzt sehr, aber im Wesent­li­chen war das dann der Erfolg, denn das Pro­blem war die rus­si­schen Kolon­nen sind vor­ge­rückt bis sie kei­nen Sprit mehr hat­ten und haben dann auf die Ver­sor­gung durch die Sprit­ko­lon­ne gewar­tet die sind aber nie gekom­men, weil die Ukrai­ne die­se abge­fan­gen haben.”
src: https://www.youtube.com/watch?v=DWYiJzJMb5k Reis­ner bei einer Ver­an­stal­tung im Rek­to­rat der Karls­kir­che die Ver­an­stal­tung “bel­lum jus­tum - Ein gerech­ter Krieg in der Ukrai­ne” mit Oberst Mar­kus Reis­ner und Pater Edmund Waldstein 

Es ist wei­ters abbild­bar, dass die Ukrai­ni­sche Regie­rung bereits in der Woche nach Butscha, und daher vor dem 22. Juni, Gräul­bil­der aus Butscha zu einem Musik­vi­deo zusam­men­ge­schnit­ten, mit dem Refrain „Clo­se the Sky, dont make Mama cry, if you dont clo­se the sky, he’ll lose home…“ unter­legt mit Vio­li­nen Musik als Teil der ers­ten Anspra­che Selen­sky­js nach Butscha vor dem UN Sicher­heits­rat (aber erst nach der Anspra­che - in der sel­ben Sit­zung - als Video gezeigt) vor­ge­legt und damit expli­zit mit den Gräul­bil­dern aus Butscha Poli­tik gemacht hat. (Die Quel­len die Ich dafür hat­te sind mitt­ler­wei­le off­line, und die Vide­os der Anspra­che auf You­tube enden davor - es wird hof­fent­lich trotz­dem noch Archiv Auf­nah­men geben.)

Es ist wei­ters abbild­bar, dass der ukrai­ni­sche Außen­mi­nis­ter bei sei­nem ers­ten Auf­triff nach dem Mas­sa­ker in Butscha bei Times Radio fol­gen­des von sich gege­ben hat.

And I was com­mit­ted even befo­re the Bucha mas­sa­c­re, by the way it’s - the right spel­ling is but­cher not buc­ca, I was com­mit­ted to pro­se­cu­ting all rus­si­an atro­ci­ties and war cri­mi­nals, and to doing ever­ything that I could as for­eign minis­ter to bring them to account, but now - uh I will be doing it until my last breath.“
src: Kule­ba am 03. April 2022 (also direkt nach Butscha) bei Times Radio https://www.youtube.com/watch?v=Q2YoPQgOy3I

Die vom Stan­dard der öster­rei­chi­schen Öffent­lich­keit ver­mit­tel­te Dar­stel­lung „Sie haben damit in Kiew begon­nen, und wie sie zurück­ge­drängt wur­den, ist klar gewor­den, wel­che Vor­gangs­wei­se sie in der gesam­ten Ukrai­ne haben: maxi­mal geno­zi­da­le Poli­tik.“ ist die offi­zi­el­le Dar­stel­lung der Vor­gän­ge im ukrai­ni­schen öffent­li­chen Nar­ra­tiv, jedoch nicht das hand­lungs­lei­ten­de Ele­ment der ukrai­ni­schen Regie­rungs­spit­ze zum Zeit­punkt der Vor­gän­ge. Ein­mal ganz davon abge­se­hen, dass Isra­el (vor­sicht!) per Capi­ta (ende vor­sicht!) neun mal mehr Kin­der in drei Mona­ten getö­tet, als Russ­land in der Ukrai­ne ent­führt hat. „Per capi­ta“ ist für den Geno­zid Vor­wurf rele­vant. Aber auch das wird nicht wei­ter hin­ter­fragt. (Rele­vant da es bei­spiels­wei­se die Posi­ti­on von Noam Chom­sky ist, dass die Tötungs­zah­len an Zivi­lis­ten den Vor­wurf eines „Geno­zids“ in der Ukrai­ne nicht her­ge­ben — nach lega­lis­ti­scher Defi­ni­ti­on die recht frei aus­leg­bar ist, schon eher.)

Der zwei­te direkt an die öster­rei­chi­sche Öffent­lich­keit gespiel­te Spin im Inter­view ist aber noch DEUTLICH problematischer.

Stan­dard:

STANDARD: Den­noch gab es eine Gene­se: von der For­de­rung nach Kapi­tu­la­ti­on zu einer Aus­wei­tung der The­men­be­rei­che. Wieso?

Podol­jak: Ich glau­be, in den ers­ten Tagen des Krie­ges dach­te Russ­land, die zen­tra­len Tei­le der Ukrai­ne mili­tä­risch erobern zu kön­nen – viel­leicht nicht in weni­gen Tagen, aber doch in weni­gen Wochen. Ich glau­be, sie woll­ten eine Illu­si­on kre­ieren, dass sie bereit sind, sich an inter­na­tio­na­les Recht zu hal­ten und ein Abkom­men zu schlie­ßen. Und die­ses Bild muss­te Ein­fluss haben: dass es eben weni­ger Hil­fe für und mehr Druck auf die Ukrai­ne gibt. So wie 2014. Alle, die heu­te sagen, dass Russ­land die­se Gesprä­che füh­ren woll­te, sehen nicht, dass Russ­land zugleich mas­sen­haft Zivi­lis­ten getö­tet hat. Die­se Ver­hand­lun­gen hat­ten nur die Funk­ti­on einer Maskerade.“

Die­se Ver­hand­lun­gen hat­ten nur die Funk­ti­on einer Mas­ke­ra­de“ wird extra im Pas­siv for­mu­liert, und dadurch ver­deckt, dass laut dem Davyd Arak­ha­mi­ia Inter­view (vom 23. Novem­ber 2023) bei TV 1+1 die Mas­ke­ra­de von Sei­ten der Ukrai­ne ange­strengt wor­den ist, um Zeit zu gewinnen.

Zitat Davyd Arak­ha­mi­ia Lei­ter der Selen­skyj Par­tei und Ukrai­ni­scher Ver­hand­lungs­füh­rer der Ver­hand­lun­gen in der Tür­kei am 23. Novem­ber 2023) bei beim ukrai­ni­schen Fern­seh­sen­der TV 1+1 :

Nata­li­ia Mosei­chuk: What were they wil­ling to do if they lea­ve all the­se things here… 

Davyd Arak­ha­mi­ia: We need to under­stand, in words they were wil­ling to do a lot of things in words we unders­tood, that ever­yo­ne has their own game, each side has their own game, well so this game direct­ly depen­deds on suc­ces­ses or fail­u­res on the front. Well in words they said that - ever­ything. We are going home whe­re you were, the­re - take it all and then in detail, that we will wait until you accept ever­ything, becau­se we can under­stand how you act. You will sign some­thing and then we will lea­ve, you will say that it is a shame­ful mat­ter and do not­hing - and they always bla­med you for not ful­fil­ling this Minsk agree­ment. You signed and rati­fied it, but you don’t imple­ment it and des­pi­te the pre­sence of inter­na­tio­nal gua­ran­tees, it does­n’t work so we can talk to you, but only when tanks are stan­ding out­side the par­lia­ment. Conditionally.

Nata­li­ia Mosei­chuk: And look, Putin show­ed a docu­ment - and during the nego­tia­ti­ons with the Afri­can dele­ga­ti­on, he demons­tra­ted it, clai­ming that it was a draft of a peace­ful agree­ment with Ukrai­ne. And sup­po­sed­ly, this docu­ment was crea­ted in Istan­bul. This docu­ment was cal­led the agree­ment on Ukraine’s per­ma­nent neu­tra­li­ty and secu­ri­ty gua­ran­tees. Putin said that the­re were 18 arti­cles, and I quo­te “ever­ything was spe­ci­fied, from mili­ta­ry equip­ment to the per­son­nel of the Ukrai­ni­an armed for­ces”. He said that the­re was the signa­tu­re of the head of the dele­ga­ti­on, so Putin clai­med. Why did­n’t he make this docu­ment public? 

Davyd Arak­ha­mi­ia: You paid atten­ti­on. Why do you think that if he had the docu­ment, he would have made it public? 

Nata­li­ia Mosei­chuk: The goal of the Ukrai­ni­an dele­ga­ti­on was to delay the pro­cess, while the goal of the Rus­si­an dele­ga­ti­on was…?

Davyd Arak­ha­mi­ia: The goal of the Rus­si­an dele­ga­ti­on in my opi­ni­on was to show that they real­ly, real­ly hoped until almost the end that they would pres­su­re us to sign the agree­ment so that we would take neu­tra­li­ty. This was the big­gest thing for them, for them to be rea­dy to end the war. If we, let’s take Fin­land as an examp­le, they once had neu­tra­li­ty and made a com­mit­ment that they will not join NATO. Except for one point, well actual­ly the key point was this -- ever­ything else the­re was cos­me­tic poli­ti­cal sea­so­nings like den­azi­fi­ca­ti­on of the Russian-speaking popu­la­ti­on and blah-blah-blah.

Nata­li­ia Mosei­chuk: Why did Ukrai­ne not agree to this point?

Davyd Arak­ha­mi­ia: Well first of all in order to agree to this point, you need to chan­ge the con­sti­tu­ti­on, our path to NATO is writ­ten in the Con­sti­tu­ti­on. Second­ly the­re is no trust and the­re was no trust that the Rus­si­ans would do it. This could only be done if the­re were secu­ri­ty gua­ran­tees. [https://harlekin.me/allgemein/wie-kann-man-die-oeffentlichkeit-noch-verarschen-5/”>Naftali Ben­nett saw that dif­fer­ent­ly.] Well, we could­n’t just sign some­thing - and then they would have retrea­ted and ever­yo­ne would have taken a breath and then they would have come back more pre­pa­red - becau­se they actual­ly ent­e­red unpre­pa­red [! ah, unpre­pa­red AND unpro­vo­ked! Gre­at!], yes, to such resis­tance. The­re­fo­re this could only work when the­re is a hund­red per­cent cer­tain­ty, that this will not hap­pen again. And the­re is no such cer­tain­ty anymore.

Moreo­ver, when we retur­ned from Istan­bul, Boris John­son came to Kyiv and said that we would not sign anything with them at all and “let’s just fight”.

Nata­li­ia Mosei­chuk: Am I under­stan­ding cor­rect­ly that the arri­val of Boris John­son was like a fire truck that flew in alrea­dy? When I say this - its com­ing not from mys­elf, I say it on behalf of tho­se peop­le who are cur­r­ent­ly oppo­sing the poli­ti­cal power in Ukrai­ne, from inter­nal peop­le who said that you could alrea­dy have signed the­se treache­rous agree­ments on the neu­tral sta­tus of Ukrai­ne, but as soon as John­son arri­ved, he said “no agree­ments at all”?

Davyd Arak­ha­mi­ia: Thats what only peop­le who want to twist any event the­re say in poli­ti­cal [not audi­ble, but only one word] - in order for us to be able to sign, look - no, I could­n’t sign it, nor any mem­ber of the dele­ga­ti­on. We don’t even have the legal right to sign anything, right? So, it would only theo­re­ti­cal­ly be pos­si­ble, if the­re was a mee­ting bet­ween Zelen­sky and Putin, theo­re­ti­cal­ly sign some­thing after­wards. Then it would have to be rati­fied in par­lia­ment. So when peop­le say this, they are only say­ing it to an unpre­pa­red rea­der or view­er or listener.

Nata­li­ia Mosei­chuk: How much was this pro­cess, Bela­rus and Istan­bul, to what extent was this pro­cess influ­en­ced by Washing­ton, Lon­don, War­saw, by Berlin…

Davyd Arak­ha­mi­ia: Not at all. It was not con­trol­led, but it was done by agree­ment, so they unders­tood that we had a group immedia­te­ly crea­ted, a group of secu­ri­ty advi­sors of the­se coun­tries, our part­ners, but we gave them infor­ma­ti­on in a mea­su­red way - from a legal point of view, a litt­le bit of infor­ma­ti­on so that it would not spill out -- you see that ever­ything went dis­creet­ly, becau­se what we were doing was dosing it. So they knew ever­ything, espe­cial­ly when we were draf­ting some docu­ments, they had access to all docu­ments and we con­sul­ted with them of cour­se, becau­se we unders­tood that we could not win the war our­sel­ves so we defi­ni­te­ly need them. They were hap­py to con­sult with us and they actual­ly and advi­sed us not to go with any ephe­me­ral secu­ri­ty gua­ran­tees, that could not be given at that time at all, and they say, it’s just an attempt to somehow claim that we suc­cess­ful­ly accom­plis­hed it. I belie­ve that if on a ten-point sca­le, eight points, we defi­ni­te­ly suc­cee­ded. So we did it in such a way that they went with it, they rela­xed a litt­le, and then ever­ything shifted com­ple­te­ly in the mili­ta­ry direction.

Davyd Arak­ha­mi­ia: And he [Lukas­hen­ko] then said that we will not fight with Ukrai­ne, he said. He can’t. He honest­ly said, I can’t [not] allow them to use my infra­st­ruc­tu­re and not cross the bor­der of Ukrai­ne through Bela­rus, or launch mis­si­les, but I gua­ran­tee that no Bela­ru­si­an sol­dier will cross the bor­der of Ukrai­ne. We did­n’t belie­ve it and the­re were many pro­vo­ca­ti­ons that were thrown at us, some hea­vy ones said that dis­gui­sed Bela­ru­si­an sol­di­ers were figh­t­ing, but then -

Nata­li­ia Mosei­chuk: It was never confirmed. 

Davyd Arak­ha­mi­ia: Well, you have to give credit whe­re credit is due, the word of Gry­go­ro­vych still holds. He deman­ded some­thing from Ukrai­ne, he did­n’t demand anything at all, he offe­red his ser­vices as a media­tor. He then we agreed to meet at the Belarus-Ukraine bor­der, we agreed to meet in the Bia­lo­wie­za Forest, yes, he said, this is my Fazen­da or some­thing, he has hun­ting esta­tes the­re. And he says come the­re and we went. 

Well, the logistics were so dif­fi­cult. We went by train first to Poland, then from Poland we boar­ded the­se Black­hawk NATO heli­co­p­ters to a mili­ta­ry base in Bela­rus. It seems that it was one of only a few times when NATO heli­co­p­ters lan­ded on the ter­ri­to­ry of Bela­rus… And then trans­fer­red to Bela­ru­si­an mili­ta­ry heli­co­p­ters and then lan­ded there.

They were ner­vous, Lukas­hen­ko gave each mem­ber of the dele­ga­ti­on two or three body­guards. So the­re were three times more body­guards than negotiators.

The goal of the­se nego­tia­ti­ons was to crea­te a sen­se of suc­cess in the initi­al phase.

He said that you need to make them feel that they can talk to us. Becau­se if you remem­ber, in the first few mon­ths, the Rus­si­ans pushed the mes­sa­ge that the Zelen­sky government was ille­gi­ti­ma­te, after the Mai­dan, after the coup, and so on. And after the second Ses­si­on it seems Putin came out on TV and said that we reco­gni­ze Zelen­skys government as legi­ti­ma­te and we will nego­tia­te with it. 

Nata­li­ia Mosei­chuk: So this pha­se was successful. 

Davyd Arak­ha­mi­ia: Yeah, this was the first goal and the second goal was to buy time. So we were basi­cal­ly buil­ding a smokescreen.

src: https://www.youtube.com/watch?v=6lt4E0DiJts
src: https://harlekin.me/allgemein/leistung/

Durch die Fro­mu­lie­rung „die Ver­hand­lun­gen sei­en nur Mas­ka­ra­de gewe­sen“ ist es dem Inter­view­par­ter des Stan­dard mög­lich einen Spin zu gene­rie­ren, der der rus­si­schen Ver­hand­lungs­sei­te vor­wirft nicht ernst­haft ver­han­delt zu haben - dabei war es laut dem Ver­hand­lungs­füh­rer der Ukrai­ne die Ukrai­ne selbst die nicht ernst­haft ver­han­delt, und die Ver­hand­lun­gen nur als „Smo­ke­s­creen“ genutzt habe.

Der Stan­dard ist auf­zu­for­dern es zu Unter­las­sen direk­te Pro­pa­gan­da­state­ments mit dem Ziel Aus­sa­gen des ukrai­ni­schen Ver­hand­lungs­füh­rers im Ukrai­ni­schen Fern­se­hen, post fac­to „zurecht­zu­spin­nen” der ukrai­ni­schen Sei­te unge­fil­tert, unge­prüft und unkon­tex­tua­li­siert an die öster­rei­chi­sche Öffent­lich­keit zu spie­len. Er wür­de es der rus­si­schen Sei­te ja auch nicht zugestehen.

Der Stan­dard wäre dar­über­hin­aus anzu­hal­ten nicht Pro­pa­gan­da als Jour­na­lis­mus hin­zu­sti­li­sie­ren, son­dern tat­säch­lich auch Jour­na­lis­mus zu betreiben.

Dan­ke fürs Prüfen









Hinterlasse eine Antwort