Mstyslav Chernov widerspricht sich erneut

03. März 2023

[Tran­skript des Vide­os, sie­he wei­ter unten.]

Vier inter­views, drei leicht diver­gie­ren­de Erzäh­lun­gen, ist eigent­lich ein guter Schnitt.

Begin­nen wir am Beginn.

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02.04.: Pro­fil ver­öf­fent­licht ein Inter­view mit dem rusi­schen Bot­schaf­ter in Öster­reich, in dem der unter ande­rem fol­gen­des zu Pro­to­koll gibt:

pro­fil: Wer hat denn die Kran­ken­häu­ser bombardiert?

Lju­bins­kij: Es gibt Bele­ge, dass es über­haupt kein Bom­bar­de­ment war, son­dern eine Explo­si­on. Die Ukrai­ner plat­zie­ren Sprengsätze.

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Auf wel­che Kran­ken­häu­ser man sich bezieht wird aus dem inter­view her­aus nicht ein­deu­tig klar.

Dar­auf hin geht eine öffent­lich geführ­te Medi­en­dis­kus­si­on (Twit­ter) los, ob man sol­che Inter­views über­haupt ver­öf­fent­li­chen dür­fe. Höhepunkt -

Armin Wolf schrieb, er sei „wirk­lich unsi­cher“, er habe „sel­ten (nie?) ein so ver­lo­ge­nes Inter­view gele­sen“, und stell­te die Fra­ge: „Soll man ein Inter­view, das nur aus offen­sicht­li­chen Lügen besteht, drucken?“

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Wor­auf das Pro­fil am 04.04. eine Recht­fer­ti­gung veröffentlicht:

In die­sem Gespräch legt Lju­bins­kij die rus­si­sche Posi­ti­on dar, und die besteht zu einem nicht unbe­trächt­li­chen Teil aus wüs­ten Behaup­tun­gen: So sagt er, dass nicht etwa die rus­si­schen Streit­kräf­te für die Zer­stö­rung der ukrai­ni­schen Kran­ken­häu­ser ver­ant­wort­lich sein, son­dern viel­mehr die Ukrai­ner selbst Spreng­sät­ze in ihren eige­nen Kran­ken­häu­sern und Thea­tern plat­ziert hätten.

Das ist ein aben­teu­er­li­cher Vor­wurf. Und es ist nicht die ein­zi­ge dreis­te Ver­dre­hung der Rea­li­tät. Das Inter­view geriet so zu einem hit­zi­gen Streit­ge­spräch, in dem ich ver­sucht habe, mit mei­nen Fra­gen und Gegen­re­den klar­zu­ma­chen, wie unglaub­haft und abstrus der­ar­ti­ge Aus­sa­gen seien.

Trotz der außer­ge­wöhn­li­chen Situa­ti­on haben wir in der Chef­re­dak­ti­on ent­schie­den, das Inter­view zu ver­öf­fent­li­chen. Nicht ohne von Anfang an dar­auf hin­zu­wei­sen, dass wir uns von den Aus­sa­gen des Bot­schaf­ters distan­zie­ren. Es sei sei­ne „abstru­se Sicht des Krie­ges“, heißt es im Vorspann.

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Eine Fal­ter Jour­na­lis­tin kon­den­siert die­se Posi­ti­on besser:

Die „Falter“-Journalistin Bar­ba­ra Tóth hin­ge­gen ver­trat die ent­ge­gen­ge­setz­te Auf­fas­sung. Sie mein­te, die Fra­gen von pro­fil trans­por­tier­ten aus­rei­chend Kon­text und zeig­ten das Maß an Des­in­for­ma­ti­on auf. Das Inter­view sei ein „wich­ti­ges Zeit­do­ku­ment, weil es zeigt, wie rus­si­sche Pro­pa­gan­da funktioniert“.

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Öffent­lich nimmt der Druck jedoch nicht ab, son­dern zu - und so ver­öf­fent­lich das Pro­fil am 08.04. einen Fak­ten­check auf­grund von Bil­dern vom Explo­si­ons­kra­ter vor der Geburts­kli­nik in Mario­pol und drei Expertenmeinungen.
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Die Chro­no­lo­gie lief also wie folgt.

Ver­öf­fent­li­chung > Kri­tik > Recht­fer­ti­gung man woll­te der Öffent­lich­keit zei­gen wie rus­si­sche Pro­pa­gan­da funk­tio­nie­re > eigent­li­cher Fak­ten­check anhand eines Falls (Geburts­kli­nik von Mariu­pol), der im Inter­view nicht dezi­diert genannt wur­de - Fak­ten­check = drei Expertenmeinungen

Mich hat das damals fer­tig gemacht - da nichts davon mit jour­na­lis­ti­schen Arbeits­stan­dards kom­pa­ti­bel ist. Ich habe zwei Tage nach wei­te­rem Mate­ri­al und doku­men­tier­ten Bele­gen gesucht - nichts.

In der Beling­cat Daten­bank zu Angrif­fen auf Spi­tä­ler und zivi­le Ein­rich­tun­gen war der Angriff auf die Geburts­kli­nik nicht ver­zeich­net. UN Kriegs­be­richt­erstat­ter waren nicht vor Ort. (Gut, es war auch Mariu­pol im Krieg, nicht ganz so einfach.)

Zuge­ge­ben, der (von Spi­tä­lern auf die Geburts­kli­nik in Mariu­pol) Logik­sprung ist nicht groß, und dass der rus­si­sche Bot­schaf­ter die­sen Fall refe­ren­ziert hat, ist durch­aus wahr­schein­lich, aber nicht gesichert.

Jetzt geht die Geschich­te aber noch weiter -

Weni­ge Wochen nach dem Vor­fall ist die Beauty-Bloggerin nun in einem Video auf­ge­taucht, in dem sie fal­sche Tat­sa­chen über den Angriff auf die Kli­nik wie­der­gibt. Ein Twitter-Account, der mit der rus­si­schen Regie­rung in Ver­bin­dung steht, teil­te ein Inter­view mit Wische­girs­ka­ja. Mit­te März war sie von Russ­land noch beschul­digt wor­den, eine Kri­sen­dar­stel­le­rin zu sein.

Plötz­lich leug­net Wische­girs­ka­ja die Ereig­nis­se in Mariu­pol - in einem rus­si­schen Video

In dem neu­en Video behaup­tet sie nun plötz­lich, dass es im März gar nicht zu einem Bom­ben­an­griff auf die Kli­nik gekom­men sei. Beob­ach­ter glau­ben des­halb, Wische­girs­ka­ja sei womög­lich gegen ihren Wil­len auf rus­sisch besetz­tes Gebiet nach Donezk gebracht wor­den. Das berich­tet auch die ukrai­ni­sche Zei­tung „Obozr­e­va­tel“. Bestä­tigt wer­den konn­te das aller­dings nicht.

Geführt wur­de das Inter­view von dem rus­si­schen Blog­ger Denis Selez­nev, der das Video auch auf You­Tube ver­öf­fent­lich­te und via Twit­ter und Tele­gram ver­brei­te­te. Rus­si­sche Zei­tun­gen grei­fen es eben­falls auf und nut­zen es zu Pro­pa­gan­da­zwe­cken. Auch auf Wische­girs­ka­jas eige­nem Instagram-Account war es zu sehen.

In dem Inter­view wird sie gebe­ten, die Ereig­nis­se im Kran­ken­haus am 9. März zu beschrei­ben. Dar­auf­hin sagt sie, dass die­je­ni­gen, die nach dem Angriff im Kel­ler des Kran­ken­hau­ses zusam­men­ge­kau­ert waren, geglaubt hät­ten, die Explo­sio­nen sei­en durch Beschuss und nicht durch einen Luft­an­griff ver­ur­sacht wor­den, weil nie­mand Geräu­sche hör­te, die auf einen Bom­ben­ab­wurf hindeuteten.

Zahl­rei­che Hin­wei­se deu­ten auf Luft­an­griff in Mariu­pol hin

Augen­zeu­gen­be­rich­te und Video­auf­nah­men von AP-Journalisten in Mariu­pol deu­ten jedoch auf einen Luft­an­griff hin, dar­un­ter das Geräusch eines Flug­zeugs vor der Explo­si­on, ein min­des­tens zwei Stock­wer­ke tie­fer Kra­ter vor dem Kran­ken­haus und Inter­views mit einem Poli­zis­ten und einem Sol­da­ten am Tat­ort, die bei­de den Angriff als „Luft­an­griff“ bezeichneten.

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Die BBC hat­te etwas spä­ter die Gele­gen­heit die Blog­ge­rin erneut zu interviewen:

On 9 March, she was chat­ting with other women on the ward when an explo­si­on shook the hospital.

She pul­led a blan­ket over her head. Then a second explo­si­on hit.

You could hear ever­ything fly­ing around, shr­apnel and stuff,” she says. “The sound was rin­ging in my ears for a very long time.”

The women shel­te­red in the base­ment with other civi­li­ans. Mari­an­na suf­fe­red a forehead cut and glass frag­ments lod­ged in her skin, but a doc­tor told her she did­n’t need stitches.

[…]

I was offen­ded that the jour­na­lists who had pos­ted my pho­tos on social media had not inter­view­ed other pregnant women who could con­firm that this attack had real­ly happened.”

She sug­gests this may help exp­lain why some peop­le “got the impres­si­on that it was all sta­ged”. But by Marianna’s own account she was one of the last pati­ents to be evacua­ted, and that was when the AP jour­na­lists arri­ved. The jour­na­lists inter­view­ed other peop­le at the sce­ne. And they had not­hing to do with the sub­se­quent fal­se sto­ry spread by Rus­si­an offi­cials. We approa­ched the AP for comment.

[…]

She filmed an inter­view with Denis Selez­nev, a blog­ger who is a vocal sup­por­ter of Russian-backed sepa­ra­tists. The­re was spe­cu­la­ti­on how free she was to say what she wanted.

Mari­an­na says to me: “I had to descri­be the who­le situa­ti­on, as I saw it with my own eyes.”

My con­ver­sa­ti­on with her was also arran­ged via Denis. Mari­an­na speaks to me from his home. He is pre­sent throughout our chat but does­n’t inter­rupt. Marianna’s rela­ti­ves and friends have assu­red me she is now safe.

[…]

Pie­cing tog­e­ther the truth

Much of what she says in her inter­view with me under­mi­nes the Rus­si­an government’s mistruths.

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Halt nur nicht in den Punk­ten “nie­mand hat­te geglaubt, dass die Explo­sio­nen durch einen Luft­an­griff ver­ur­sacht wor­den sind [sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung, zum Zeit­punkt des Gesche­hens, oder erzwun­ge­ne PR]”, nicht in dem Punkt “Beob­ach­ter glau­ben des­halb, Wische­girs­ka­ja sei womög­lich gegen ihren Wil­len auf rus­sisch besetz­tes Gebiet nach Donezk gebracht wor­den” und nicht in dem Punkt “and then a second explo­si­on hit”.

Zum “wur­de sie zu Aus­sa­gen gezwun­gen Aspekt”, sie ist in ihre Hei­mat­stadt im Don­bas zurück­ge­kehrt (click), die­se ist immer noch durch rus­si­sche Sepa­ra­tis­ten besetzt. Ihre Fami­lie sagt der BBC es gehe ihr gut. Aber ein pro-separatist blog­ger sitzt im BBC inter­view immer noch neben ihr, der sel­be der auch das Video auf­ge­nom­men hat in dem sie nicht mehr von einem Bom­ben­an­griff gespro­chen hat.

Und dann gibt es das Video­ma­te­ri­al von den AP-Journalisten.

Gefilmt von Mstys­lav Cher­nov (Pre­si­dent of the Ukrai­ni­an Asso­cia­ti­on of Pro­fes­sio­nal Pho­to­graph­ers (UAPF)) und Crew. (sie­he: click)

Basie­rend auf vier sich selbst wider­spre­chen­den Inter­views von Cher­nov (1,2,3,4) ergibt sich fol­gen­der Ablauf:

Cher­nov trifft eine Stun­de vor Kriegs­be­ginn in Mariu­pol ein. Filmt in den ers­ten Tagen aus uner­find­li­chen Grün­den bereits früh in Kran­ken­häu­sern. (Für einen AP Foto­gra­phen jetzt nicht unbe­dingt das Wunsch­mo­tiv schlecht hin. In spä­te­ren Inter­views wird erwähnt, dass sie nur dort ihr Equip­ment laden konnten.)

The deaths came fast. On Febru­a­ry 27, we wat­ched as a doc­tor tried to save a litt­le girl hit by shr­apnel. She died.

A second child died, then a third. Ambu­lan­ces stop­ped picking up the woun­ded becau­se peop­le couldn’t call them without a signal, and they couldn’t navi­ga­te the bombed-out streets.

The doc­tors plea­ded with us to film fami­lies brin­ging in their own dead and woun­ded, and let us use their dwind­ling gene­ra­tor power for our came­ras. No one knows what’s going on in our city, they said.

Shel­ling hit the hos­pi­tal and the houses around. It shat­te­red the win­dows of our van, blew a hole into its side and punc­tu­red a tyre. Some­ti­mes, we would run out to film a bur­ning house and then run back amid the explosions.

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Fährt am 09. März ein­fach in der Stadt rum, das Auto das sie nut­zen wird immer wie­der getrof­fen, zumin­dest ein Fens­ter zer­stört, danach nut­zen sies wei­ter. Bis es anschlie­ßend kom­plett ver­lo­ren geht - dazu spä­ter mehr.

Sie fah­ren in der Stadt rum, sehen eine gro­ße Explo­si­on und Rauch auf­stei­gen, und beschlie­ßen dort hin­zu­fah­ren. Kom­men bei der Gebur­ten­kli­nik an und fil­men. (sie­he: click) Sie kön­nen nicht viel fil­men, weil sie nur noch wenig Akku haben. Als sie mit dem Fil­men fer­tig sind, sagt ihnen ein Poli­zist (den sie vor Ort tref­fen? (unklar)), der sie reden hört - “die­ses Video-Material wird die Welt ver­än­dern” und hilft ihnen einen Platz zu fin­den von dem aus sie das Video hoch­la­den, in drei Tei­len über drei unter­schied­li­che Smart­pho­nes, und an dem sie ihr Equip­ment wie­der auf­la­den können.

Our bat­te­ries were almost out of juice, and we had no con­nec­tion to send the images. Cur­few was minu­tes away. A poli­ce offi­cer over­he­ard us tal­king about how to get news of the hos­pi­tal bom­bing out.

This will chan­ge the cour­se of the war,” he said. He took us to a power source and an inter­net connection.

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Dann sind sie von dem Ort wie­der weg, und hat­ten kei­ne Inter­net Ver­bin­dung mehr.

In ande­ren Inter­views hat­ten sie dann aber noch ein Sat­teli­ten­te­le­fon und haben wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen gepusht. (sie­he: click) Kann Con­jec­tu­re des Inter­view­ers sein, unklar.

In the dark, we sent the images by lining up three mobi­le pho­nes with the video file split into three parts to speed the pro­cess up. It took hours, well bey­ond cur­few. The shel­ling con­ti­nued, but the offi­cers assi­gned to escort us through the city wai­ted patiently.

Then our link to the world out­side Mariu­pol was again severed.

Moment, sie haben das video also in drei Tei­le gesplit­tet über Mobil­te­le­fo­ne hoch­ge­la­den, nach­dem ein Poli­zist, der sie zufäl­lig vor dem Mater­ni­ty ward reden hören hat ihnen gesagt hat “das wird die Welt ver­än­dern” und ihnen den Weg zu einem Ort gezeigt hat, an dems Inter­net gab und Strom um ihr Kame­ra Equip­ment wie­der aufzuladen?

Ehm was für ein Inter­net denn?
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Oh, aha. Moment, wie­so split­test du das Video dann in drei Tei­le und lädst es von drei ver­schie­de­nen Smart­pho­ne hoch. Wer roamt denn da noch so im Sat­teli­ten Inter­net der Patrol Poli­zei, dass es Sinn macht drei Gerä­te gleich­zei­tig ein­zu­log­gen um mehr Prio­ri­tät zu bekom­men? Enorm böse, durch­trie­be­ne rus­si­sche Hacker nehm ich an. Und oh, laut Video habt ihr das mehr als ein­mal benutzt um “Infor­ma­ti­on zu lea­ken?”. Ja Mann du - der Poli­zei läuft man zufäl­lig schon mal wie­der über den Weg, das pas­siert schon mal.

We went back to an empty hotel base­ment with an aqua­ri­um now fil­led with dead gold­fi­sh. In our iso­la­ti­on, we knew not­hing about a gro­wing Rus­si­an dis­in­for­ma­ti­on cam­pai­gn to dis­credit our work.

The Rus­si­an Embas­sy in Lon­don put out two tweets cal­ling the AP pho­tos fake and clai­ming a pregnant woman was an actress. The Rus­si­an ambassa­dor held up copies of the pho­tos at a UN Secu­ri­ty Coun­cil mee­ting and repeated lies about the attack on the mater­ni­ty hospital.

In the mean­ti­me, in Mariu­pol, we were inun­da­ted with peop­le asking us for the latest news from the war.

So many peop­le came to me and said, “Plea­se film me so my fami­ly out­side the city will know I’m alive.”

By this time, no Ukrai­ni­an radio or TV signal was working in Mariu­pol. The only radio you could catch broad­cast twis­ted Rus­si­an lies — that Ukrai­ni­ans were hol­ding Mariu­pol hos­ta­ge, shoo­ting at buil­dings, deve­lo­ping che­mi­cal wea­pons. The pro­pa­gan­da was so strong that some peop­le we tal­ked to belie­ved it des­pi­te the evi­dence of their own eyes.

The mes­sa­ge was con­stant­ly repeated, in Soviet style: Mariu­pol is sur­roun­ded. Sur­ren­der your weapons.

On March 11, in a brief call without details, our edi­tor asked if we could find the women who sur­vi­ved the mater­ni­ty hos­pi­tal [attack] to pro­ve their exis­tence. I rea­li­sed the foo­ta­ge must have been power­ful enough to pro­vo­ke a respon­se from the Rus­si­an government.

We found them at a hos­pi­tal on the front line, some with babies and others in labour. We also lear­ned that one woman had lost her baby and then her own life.

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Am 11. März kon­tak­tiert den Jour­na­lis­ten sein Edi­tor und erklärt ihm, sie müss­ten mit den Frau­en spre­chen die sie auf­ge­nom­men haben [kei­ne Bild­rech­te, nicht doku­men­tiert wer sie waren, …

I was offen­ded that the jour­na­lists who had pos­ted my pho­tos on social media had not inter­view­ed other pregnant women who could con­firm that this attack had real­ly happened.”

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Cher­nov gibt in einem der Inter­views an, als er die­se Rück­mel­dung des Edi­tors gehört hat, war ihm klar, das Mate­ri­al hat ein­ge­schla­gen - das war so emo­tio­nal wirk­sam, dass Russ­land dar­auf reagiert haben muss.

On March 11, in a brief call without details, our edi­tor asked if we could find the women who sur­vi­ved the mater­ni­ty hos­pi­tal [attack] to pro­ve their exis­tence. I rea­li­sed the foo­ta­ge must have been power­ful enough to pro­vo­ke a respon­se from the Rus­si­an government.

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Dann gibt es eine Gedächt­nis­lü­cke (eine in den Inter­views nicht doku­men­tier­te Zeit­pe­ri­ode) wie sie zu dem neu­en Spi­tal gekom­men sind (“I’m loo­king for pregnant women, sure they are in a hos­pi­tal near the front.”).

Sie kom­men also am 11. März im Kran­ken­haus nahe der Front an, in das die schwan­ge­ren Frau­en ver­legt wur­den. Fin­den her­aus, dass eine der pro­mi­nen­tes­ten schwan­ge­ren Frau­en aus dem Video lei­der ver­sto­ben sei, Inter­view­en aber ande­re schwan­ge­re Frauen.

Jedoch auch nicht die Social-Media Influ­en­ce­rin, denn die gibt gibt noch am 17. Mai gegen­über der BBC an, man habe ja nur sie inter­viewt (vor Ort?) und ansons­ten nie­man­den (sie­he: click).

Die­se Inter­views mit ande­ren schwan­ge­ren Frau­en wer­den nicht Teil des öffent­li­chen News­cy­cles, die sieht der Edi­tor der Cher­nov dess­halb anruft - aber nicht die Öffentlichkeit.

Als sie am 11. März in dem Kran­ken­haus ankom­men - und nach­dem sie die Inter­views geführt haben, führt sie ein Mili­tär­an­ge­hö­ri­ger in den den sie­ben­ten Stock des Kran­ken­hau­ses, erneut “da sie da Inter­net Ver­bin­dung hät­ten” (Ehm, kur­zer sani­ty check - “As long as you have a clear line of sight from the satel­li­tes in space, the satel­li­te signal strength being recei­ved will be exact­ly the same at head height that it will be on the top on a sky scra­per. In this respect satel­li­te dis­hes do not work like con­ven­tio­nal TV aeri­als whe­re height is usual­ly very important to get a good signal.”, hur­ra, das Mobil­te­le­fon­in­ter­net hat also wie­der ange­fan­gen zu funk­tio­nie­ren! Im sie­ben­ten Stock! Oder hur­ra, jemand hat Sky­link im sie­ben­ten Stock auf­ge­setzt, und kein Netz­werk Engi­neer war vor­han­den, der das über mehr als ein Stock­werk exten­den hät­te kön­nen. In einem Kran­ken­haus.) und die Jour­na­lis­ten fil­men dort den Haupt­clip für das Pro­mo­ti­on Mate­ri­al der spä­te­ren PBS Doku­men­ta­ti­on 20 Tage in Mariu­pol, die spä­ter auf dem Sundance Film­fes­ti­val prä­mie­ren wird.

bei 2min in

(Yes, I’m with the jour­na­list, yes I’m with the journalist, …)

In dem Video ist zu sehen, wie rus­si­sche Ein­hei­ten auf das Gelän­de des Kran­ken­hau­ses eindringen.

Der ukrai­ni­sche Sol­dat im Video, der spä­ter von Cher­nov als “meh­re­re Sol­da­ten im Kran­ken­haus” beschrie­ben wird, ver­schwin­det direkt im Anschluss an das Video zusam­men mit den ande­ren ukrai­ni­schen Sol­da­ten aus dem Krankenhaus.

The Ukrai­ni­an sol­di­ers who had been pro­tec­ting the hos­pi­tal had vanished.

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Cher­nov und Crew bekom­men eine Ärz­te­kut­te von den Ärz­ten im Kran­ken­haus und wer­den ver­steckt. Sie trau­en sich zu die­sem Zeit­punkt bereits nicht mehr aus dem Kran­ken­haus, da eine Schwes­ter von einem rus­si­schen Scharf­schüt­zen vor dem Kran­ken­haus erschos­sen wurde:

The Ukrai­ni­an sol­di­ers who had been pro­tec­ting the hos­pi­tal had vanis­hed. And the path to our van, with our food, water and equip­ment, was cove­r­ed by a Rus­si­an sni­per who had alrea­dy struck a medic ven­tu­ring outside. 

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In spä­te­ren Inter­views, konn­ten sie dann nicht mehr weg, weil ihr Auto bereits, vor dem Kran­ken­haus, durch “shel­ling” ver­lo­ren war. Naja.

Jetzt stellt sich aber raus - mehr als naja.
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Das ist ja bei­na­he wie ver­lo­ren - da kann man ja schon mal ver­lo­ren dazu sagen…

Hier ja auch: click

Sie ver­brin­gen die Nacht in dem Kran­ken­haus, schla­fen in der Mit­te auf den Gän­gen, damit sie nicht von Schrapnell getrof­fen werden.

Hours pas­sed in darkness, as we lis­tened to the explo­si­ons out­side. That’s when the sol­di­ers came to get us, shou­ting in Ukrainian.

It didn’t feel like a res­cue. It felt like we were just being moved from one dan­ger to ano­t­her. By this time, nowhe­re in Mariu­pol was safe, and the­re was no reli­ef. You could die at any moment.

We were the only inter­na­tio­nal jour­na­lists left in the Ukrai­ni­an city, and we had been docu­men­ting its sie­ge by Rus­si­an tro­ops for more than two weeks. We were repor­ting insi­de the hos­pi­tal when gun­men began stal­king the cor­ri­dors. Sur­ge­ons gave us white scrubs to wear as camouflage.

Sud­den­ly at dawn, a dozen sol­di­ers burst in, “Whe­re are the jour­na­lists, for f***’s sake?”

I loo­ked at their arm­bands, blue for Ukrai­ne, and tried to cal­cu­la­te the odds that they were Rus­si­ans in dis­gui­se. I step­ped for­ward to iden­ti­fy mys­elf. “We’re here to get you out,” they said.

The walls of the sur­ge­ry shook from artil­le­ry and machine-gun fire out­side, and it see­med safer to stay insi­de. But the Ukrai­ni­an sol­di­ers were under orders to take us with them.

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Am Mor­gen keh­ren ein dut­zend Sol­da­ten zum Kran­ken­haus zurück, alle mit dem Befehl sie da rauszuholen.

Moment, sag­te das Al Jaze­e­ra Inter­view noch Sol­da­ten zu ihnen? In dem Inter­view hier wars eine Poli­zei task force:
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Naja, ist ja qua­si das sel­be… Am Anfang des Tages im sie­ben­ten Stock des Kran­ken­hau­ses waren es aber defi­ni­tiv Sol­da­ten, das sehen wir im Video.

Sie fas­sen sich ein Herz, geben sich zu erken­nen und wer­den auf Befehl aus dem Kran­ken­haus evakuiert.

Dann gibt es wie­der eine Gedächt­nis­lü­cke - denn es ist unklar wohin, in jedem Fall in einen dunk­len Keller.

We reached an ent­ry­way, and armou­red cars whis­ked us to a dar­ken­ed basement.

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Oder ins Stadt­zen­trum, ich mein das ist ja auch schwer zu differenzieren:
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Dann ver­schwin­den die 12 Mili­tärs erst mal wie­der aus der Erzäh­lung und im Stadt­zen­trum, Ver­zei­hung, Kel­ler tref­fen sie dann nur einen Polizei-Officer, der ihnen fol­gen­des erzählt:

We reached an ent­ry­way, and armou­red cars whis­ked us to a dar­ken­ed base­ment. Only then did we learn from a poli­ce­man why the Ukrai­ni­ans had ris­ked the lives of sol­di­ers to extract us from the hospital.

If they catch you, they will get you on came­ra and they will make you say that ever­ything you filmed is a lie,” he said. “All your efforts and ever­ything you have done in Mariu­pol will be in vain.”

The offi­cer, who had once beg­ged us to show the world his dying city, now plea­ded with us to go. He nud­ged us toward the thousands of bat­te­red cars pre­pa­ring to lea­ve Mariupol. 

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Das Mili­tär das mitt­ler­wei­le wie­der zu einem Poli­zis­ten gewor­den ist, den sie aber bereits län­ger kannten (?) -

The offi­cer, who had once beg­ged us to show the world his dying city, now plea­ded with us to go. He nud­ged us toward the thousands of bat­te­red cars pre­pa­ring to lea­ve Mariupol.

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- der erkennt wie wich­tig ihr Video­ma­te­ri­al für die Welt ist (drei Tage nach­dem ihr Video­ma­te­ri­al von der rus­si­schen Bot­schaft kom­men­tiert wur­de und für ein Medi­en­spek­ta­kel gesorgt hat - und nach­dem der rus­si­sche Ver­tre­ter es in einem UN secu­ri­ty coun­cil mee­ting dis­kre­di­tiert hat­te), und lässt sie also ein­fach gehen.

Das Video­ma­te­ri­al wird nicht kopiert, wird ihnen nicht abge­nom­men, sie sind ein­fach von 12 Mili­tärs unter Ein­satz ihres Lebens von einem Kran­ken­haus, in einen Kel­ler geret­tet wor­den, wo aus den Mili­tärs wie­der ein Poli­zist wur­de, den sie aber bereits kann­ten (?), der ihnen gesagt hat, wie wich­tig ihr Mate­ri­al ist, und sie dann gehen lässt.

Dann neh­men sie das Mate­ri­al, set­zen sich (drei Tage spä­ter) - mit dem Mate­ri­al in einen Hyun­dai von ner wahl­lo­sen “Fami­lie von drei Leu­ten” - ris­kie­ren mit dem Mate­ri­al und ihrer Prä­senz deren Leben (“We were lucky, that they didnt see our faces.”), fah­ren durch 15 rus­si­sche Check­points und sind dann draußen.

I felt ama­zin­gly gra­te­ful to the sol­di­ers, but also numb. And asha­med that I was leaving.

We cram­med into a Hyun­dai with a fami­ly of three and pul­led into a five-kilometre-long (3.1-mile-long) traf­fic jam out of the city. Appro­xi­mate­ly 30,000 peop­le made it out of Mariu­pol that day — so many that Rus­si­an sol­di­ers had no time to look clo­se­ly into cars with win­dows cove­r­ed with flap­ping bits of plastic.

Peop­le were ner­vous. They were figh­t­ing, screa­ming at each other. Every minu­te the­re was an aero­pla­ne or [air raid]. The ground shook.

We cros­sed 15 Rus­si­an check­points. At each, the mother sit­ting in the front of our car would pray furious­ly, loud enough for us to hear.

As we dro­ve through them — the third, the 10th, the 15th, all man­ned with sol­di­ers with hea­vy wea­pons — my hopes that Mariu­pol was going to sur­vi­ve were fading. I unders­tood that just to reach the city, the Ukrai­ni­an army would have to break through so much ground. And it wasn’t going to happen.

At sun­set, we came to a bridge des­troy­ed by the Ukrai­ni­ans to stop the Rus­si­an advan­ce. A Red Cross con­voy of about 20 cars was stuck the­re alrea­dy. We all tur­ned off the road tog­e­ther into fiel­ds and back lanes.

The guards at check­point 15 spo­ke Rus­si­an in the rough accent of the Cau­ca­sus. They orde­red the who­le con­voy to cut the head­lights to con­ce­al the arms and equip­ment par­ked on the roadsi­de. I could bare­ly make out the white Z pain­ted on the vehicles.

As we pul­led up to the 16th check­point, we heard voices. Ukrai­ni­an voices. I felt an over­whel­ming reli­ef. The mother in the front of the car burst into tears. We were out.

We were the last jour­na­lists in Mariu­pol. Now, the­re are none.

src: click

Und die Erzäh­lung endet mit dem Zitat das ihnen der Poli­zist im dunk­len Kel­ler ver­mit­telt hat “ihr wart die letz­ten Jour­na­lis­ten in Mariupol”.

Mitt­ler­wei­le wis­sen wir dass sie 30 Stun­den Mate­ri­al hat­ten. 30 Stun­den 1080p@60 bei 8Mbps com­pres­sed (You­tube Qua­li­tät) ergibt 200GB. In Blu­ray Qua­li­tät com­pres­sed (40Mbps) 1TB. Und in Apple Pro­res 6TB. Die Hälf­te, wenn sie nicht in 60Hz auf­neh­men. Das sind kei­ne rie­si­gen Daten­men­gen. Gesetz dem Fall der Poli­zist in dem “dunk­len Kel­ler”, den die Jour­na­lis­ten bereits kann­ten (?, unklar) war Mili­tär­po­li­zei - und weiß bereits, dass Cher­nov spä­ter einen PBS Deal für eine Doku­men­ta­ti­on bekommt in dem das Mate­ri­al ver­wer­tet wird, die beim Sundance Film­fes­ti­val prä­miert wer­den wird - mach ich da doch Back­ups. Und schick die unab­hän­gig von den Jour­na­lis­ten aus dem Land.

Ich lass die Jour­na­lis­ten nach einer Ret­tungs­ak­ti­on mit 12 Mann doch nicht ein­fach in nen Kel­ler kom­men und ent­las­se sie dann wie­der, damit sie sich bit­te einen pri­va­ten Flucht­weg suchen, und mit dem Mate­ri­al das sie trans­por­tie­ren (das aber bereits um UN secu­riy coun­cil zum Gegen­stand von State­ments gewor­den ist) eine Fami­lie mit drei Per­so­nen gefähr­den - die tot wäre, wenn die Jour­na­lis­ten in einem von 15 Check­points iden­ti­fi­ziert wer­den. Und all das (bereits im UN secu­ri­ty coun­cil refe­ren­zier­te) Mate­ri­al weg.

Der Upload von 200GB mit­tels Star­link dau­ert bei 40Mbps zwei Tage, sie­ben Stun­den. Von 100GB einen Tag. Und 40Mbps Upload sind kom­mer­zi­ell erwerb­bar, da geht sicher noch mehr.

Gesetz dem Fall der Poli­zist ist nur “ein zufäl­li­ger Poli­zist in einem dunk­len Kel­ler” - war­um hat ein Mili­tär Auf­ge­bot von 12 Mann mit Befehl die Jour­na­lis­ten zu eva­ku­ie­ren, die Jour­na­lis­ten zu dem gebracht?

Über­ra­schung - am 26. Jän­ner die­ses Jah­res stellt sich her­aus im ers­ten Inter­view vom 21. März des Vor­jah­res, dem schrift­li­chen, dem das über 20 jour­na­lis­ti­sche Out­lets auf­ge­grif­fen haben - ein wesent­li­ches Detail fehlt:

But yes, the poli­ce­man that was with us, that hel­ped us in the last days [Eva­ku­ie­rung durch das Mili­tär am 12.03., Ver­las­sen von Mariu­pol am 15.03.], he also ris­ked his life and you know, safe­ty for - of his fami­ly, he took us in his car, and as the first huma­ni­ta­ri­an cor­ri­dor was open, they tried to take us out from the city, and that worked, becau­se fist days were very chao­tic, so we’­re going through 15 check­points, you know, came­ras and hard dri­ves hid­den, flak jackets hid­den, we should have them in the city though, but ok I’m glad that we took them any­way and the car is full of bags and rus­si­ans are che­cking our docu­ments and this fami­ly… Every check­point we arri­ve uh, Vladimir’s wife just pray­ing, I can hear her pray­ing. We cros­sed all the­se check­points and at night, we dont see whe­re we are dri­ving, but we arri­ve at the next check­point, and ins­tead of rus­si­an we hear Ukrai­ni­an lan­guage, and she bursts into tears at that moment. Again, I should have filmed it - but yeah…

src: click

Never mind that you should have filmed the per­sons wife who saved you brea­king out into tears, as the flip­ping jour­na­list that you are, only shoo­ting news material --

das ESSENTIELLE DETAIL das in dem schrift­li­chen Inter­view das an 20 Medi­enout­lets ging (Alja­ze­e­ra) gefehlt hat war FUCKING Vla­di­mir, sein Poli­ce hand­ler in den letz­ten Tagen, die Per­son zu der ihn mir hoher Wahr­schein­lich­keit das 12 köp­fi­ge Team an Sol­da­ten gebracht hat, nach­dem sie Cher­nov und sei­ne Crew aus dem Kran­ken­haus an der Front eva­ku­iert haben (mit dem Auf­trag sie zu eva­ku­ie­ren) der sel­be Vla­di­mir - der dem Jour­na­lis­ten laut Alja­ze­e­ra inter­view zuvor bereits ein­mal gesagt hat - “zeigt der Welt mei­ne ster­ben­de Stadt”.

Hat Vla­di­mir die 12 köp­fi­ge Ein­satz­trup­pe in das Spi­tal geschickt?

Naja - wer kann das schon so genau sagen… Cher­nov nicht:
Bildschirmfoto 2023 03 03 um 19 40 09
src: click , well - they alrea­dy were going through the battle­field and took us out. Ist wie die­ser Satz endet. Im Alja­ze­e­ra Inter­view hat­ten sie (die Sol­da­ten übri­gens) dezi­diert den Befehl die Jour­na­lis­ten zu befrei­en. Wir erin­nern uns:

Sud­den­ly at dawn, a dozen sol­di­ers burst in, “Whe­re are the jour­na­lists, for f***’s sake?”

src: click
Naja, so ein klei­nes Detail, wer kann da schon böse werden…

The offi­cer, who had once beg­ged us to show the world his dying city, now plea­ded with us to go. He nud­ged us toward the thousands of bat­te­red cars pre­pa­ring to lea­ve Mariupol.

src: click

Wobei ONCE wohl defi­ni­tiv nicht im Zeit­raum nach der mili­tä­ri­schen res­cue ope­ra­ti­on war, son­dern irgend­wann mal davor.

Und sie bereits am Tag der Bom­ba­die­rung des Mater­ni­ty Wards eine “Poli­zei­es­kor­te” gehabt haben, die ihnen den Weg zu einem Ort gezeigt hat an dem sie ihre Kame­ras laden und das Video sen­den konnten.

Die­se Eskor­te war dann am nächs­ten Tag aber plötz­lich wie­der weg. So ein Pech aber auch.

In the dark, we sent the images by lining up three mobi­le pho­nes with the video file split into three parts to speed the pro­cess up. It took hours, well bey­ond cur­few. The shel­ling con­ti­nued, but the offi­cers assi­gned to escort us through the city wai­ted patiently.

Then our link to the world out­side Mariu­pol was again severed.

We went back to an empty hotel base­ment with an aqua­ri­um now fil­led with dead gold­fi­sh. In our iso­la­ti­on, we knew not­hing about a gro­wing Rus­si­an dis­in­for­ma­ti­on cam­pai­gn to dis­credit our work.

src: click

Naja, gut, dass sie sie in den letz­ten drei Tagen wie­der hat­ten, denn -
Bildschirmfoto 2023 03 03 um 19 58 36
Bildschirmfoto 2023 03 03 um 20 02 47src: click to one of the poli­ce head­qua­ters, für die die sich fra­gen wie der Satz wei­ter geht.

Und zwei Tage spä­ter ste­hen sie im sie­ben­ten Stock des Kran­ken­hau­ses an der Front, fil­men den Mili­tär­schutz dort, wäh­rend der an sei­ne Basis funkt “I’m with the jour­na­list, yes - the journalist”.

Naja - die­ses Detail der Erzäh­lung wur­de im ers­ten Inter­view (dem schrift­li­chen, das über 20 Kanä­le ging), eben zu “wir haben uns dann mit einer Fami­lie in einen Hyun­dai gesetzt um aus der Stadt zu kommen.”

IN EINEN HYUNDAI?! Dan­ke für die­ses wesent­li­che Detail!

Es kommt jetzt aber noch mehr, jetzt exis­tiert auch die­ses vier­te Inter­view -

Tran­skript:

I: Hi the­re. It’s Sharon Wax­man, the edi­tor of the Wrap com­ing to you from the Wraps 2023 stu­dio at the Sundance Film Fes­ti­val with NFP. Thank you so much to the cast, to the peop­le who crea­ted the film, 20 days in Mariu­pol, a very moving and tough docu­men­ta­ry about the war in Ukrai­ne. So I’m let­ting ever­y­bo­dy intro­du­ce them­sel­ves, star­ting with the Direc­tor. Yeah. Becau­se you think I’m gon­na get your name, right? Pro­bab­ly not. 

C: My name is Mstys­lav Cher­nov. I’m direc­tor and came­ra­man for this film.

I: Wel­co­me, wel­co­me. That. No, you get your own [micro­pho­ne].

MM: I’m Michel­le Meis­ner. I’m the pro­du­cer and edi­tor of the film.

EM: Hi, I’m Evge­niy Malo­let­ka. I’m a photographer.

S: And I’m Vasi­li­sa Ste­pa­nen­ko, I’m field producer. 

I: Ok, gre­at. So this is a very dif­fi­cult pic­tu­re of a very dif­fi­cult war that is still going on and in whe­re peop­le are dying every day, tell us why you cho­se to sort of take this sli­ce, this moment in time, which goes back to the begin­ning of the war, and tell the sto­ry - becau­se the story’s not done, it’s still ongoing.

C: I think Mariu­pol is a city as a - one of the events that hap­pen­ed in the begin­ning of the full sca­le Russia’s inva­si­on in Ukrai­ne is extre­me­ly sym­bo­lic for Ukrai­ni­ans, and his­to­ri­cal­ly sym­bo­lic becau­se being being a stra­te­gi­cal­ly important city for Rus­sia to try to take from Ukrai­ne, it’s also had so much tra­ge­dy packed in the­re in this short peri­od of time. Over three mon­ths and being able to show this tra­ge­dy to the world means a lot to us, but also we feel, and we found out only later when we left Mariu­pol. When we bro­ke out of the sie­ge, only then we found out how much what we did the­re and what hap­pen­ed the­re chan­ged the world’s per­spec­ti­ve on the inva­si­on. So it’s also sym­bo­lic from that side. But throughout the coverage, throughout this 20 days of the film is cal­led 20 days in Mariu­pol - throughout that 20 days, we’­ve been sen­ding news dis­patches or qui­te short packa­ges of vide­os, one minu­tes, 2 minutes.

I: Sen­ding them to - put­ting them on You­Tube - whe­re do you see them?

C: So asso­cia­ted - we work for AP.

I: All of you guys work AP? Not pro­du­cer obviously.

C: Yeah, we are, we are AP team and Michel­le is with Front­li­ne - so when we left Mariu­pol we took out safe­ly around 30 hours up to 30 hours of foo­ta­ge and most of it was­n’t publis­hed. And I felt that we need to do more about Mariu­pol. We felt qui­te guil­ty that we left and Mariu­pol was still under the sie­ge. Peop­le were still dying every day. And I felt that we nee­ded to do more. So, col­la­bo­ra­ti­on with Front­li­ne star­ted [pas­si­ve] and we assem­bled the film out of tho­se hours. 

I: So just to be clear, you were actual­ly working jour­na­lists for the Asso­cia­ted Press, yes, but you had all this extra mate­ri­al that you wan­ted, that you felt like you had­n’t total­ly told the sto­ry, even though you’­re sen­ding dis­patches out to the world every day - basically..

C: Right. So in the begin­ning it was­n’t when it was shot, it was­n’t even inten­ded to be a docu­men­ta­ry. This was inten­ded to be a news dis­patch, dai­ly news dis­patches and they were shot this way. So that’s par­ti­al­ly was a chal­len­ge when we left with all this foo­ta­ge was to to con­nect them to - into a nar­ra­ti­ve, which - 

I: So were you all the­re as a team?

MM: Yes

I: The­se three, what was your role? 

MM: Yeah, so the­se jour­na­lists were on the ground in Ukrai­ne, whe­re they are all from to cover the inva­si­on and they had a sen­se that the city of Mariu­pol would be one of the main tar­gets. And so they went the­re, to cover for the AP and the city gives you see in the film, the city is sur­roun­ded and it beco­mes impos­si­ble for anyo­ne to lea­ve, inclu­ding them, and they con­ti­nued filming. Infra­st­ruc­tu­re is atta­cked, civi­li­an infra­st­ruc­tu­re. The things they wit­nessed, you might remem­ber the mater­ni­ty bom­bing, the mater­ni­ty ward, that ward that was bom­bed, they were the­re. They were the ones who were on the ground filming it. So they’­re very hum­ble and well, not like admit that the rea­son why we have docu­men­ted evi­dence of the­se poten­ti­al war cri­mes is becau­se they were on the ground filming it. As he said, the Inter­net beca­me very spo­ra­dic. And so they had to find pla­ces whe­re they could upload the sto­ries and send them out to the world. They were only able to get some out, but real­ly important foo­ta­ge that ever­yo­ne saw. And then when they left, he had 30 hours of foo­ta­ge that told a real sto­ry about the 20 days that they were the­re. So, - 

I: So whe­re did you? 

MM: So I came in as an edi­tor, so I work for Front­li­ne PBS and we star­ted working with Mstys­lav, who actual­ly had a pret­ty clear visi­on for how the sto­ry could come tog­e­ther. And we assem­bled a film and we did­n’t know if it would be a short at first and then we rea­li­zed that it actual­ly did - it could real­ly fill a 90 minu­te fea­ture. And so we put that tog­e­ther and it shows both how it - I think that what was like inte­res­ting about col­la­bo­ra­ting as some­bo­dy who was­n’t on the ground with them and why it’s important some­ti­mes to work in a team whe­re you aren’t - uh, I was loo­king at the foo­ta­ge in a in a way that I could see Mstys­lav - like per­so­na­li­ty shi­ne through in the way that he was filming things. The way that a tra­ge­dy would hap­pen and he would drop the came­ra and it would still be, you could just, like, feel the emo­ti­on com­ing from him and get to know him in that way. So he beca­me sort of like a the the per­spec­ti­ve through which you’­re see­ing this unfold. You see Evge­niy and Vasi­li­sa, you know, working along­side each other, real­ly har­ro­wing events, hard con­di­ti­ons and so we’­re able to show that in the -

I: I wan­ted to ask about this becau­se this is some­thing that we’­ve only just star­ted I think scratching the sur­face about what is the impact due to the bea­ring of wit­ness and your job is to go out and watch peop­le suf­fer. You know, and docu­ment it. And I under­stand that the human impul­se to feel the need to docu­ment it so that - for all sorts of rea­sons, so that the world will see it and they will stop it - which they haven’t, or histo­ry will have that for all time to be able to refer to it, so it’s a respon­si­bi­li­ty, but there’s a there’s clear­ly a very serious toll on the peop­le who put them­sel­ves - and also all the medi­cal workers and all the, you know, all the peop­le, not to men­ti­on the peop­le who are actual­ly going through it, just watching a litt­le girl sta­ring into your came­ra and cry­ing! It’s. Unbe­ara­ble like that. She did­n’t even die! You know, she’s not even woun­ded, she’s just so torn up and she’s she’s 5 - she’s 6 - it’s, it’s almost, you know, it’s hard to watch, so I can only ima­gi­ne what it’s like - I can’t ima­gi­ne what it’s like is what I’m say­ing - to live through. So I wan­ted to ask you, all of you guys who did that, like what, what was the toll, what, what was the impact on each of you to? Let’s start in the back and then, Mstys­lav, you can…

S: It’s hard to ima­gi­ne here that we saw - like I remem­ber my fee­lings that when we were here, and when we watch all the sce­nes, how when we watch how the child­ren died. The only chan­ce that we had is to show the who­le world, to let them under­stand what’s going on, how it can be going on in our time, in 21 cen­tu­ry. So it was only one mon­th old, that’s why. Yes, per­so­nal­ly I felt big pain, like Ukrai­ni­an, like a human, like ever­yo­ne in this world. But I unders­tood that it’s real­ly important that every one of us unders­tood it. So that’s why we did it. And now that this film could watch ever­yo­ne. It’s real­ly, real­ly important. 

EM: They’ll use it. My home­town is - the name of the city is Ber­d­jansk. It’s next on the west from Mariu­pol and actual­ly it’s most­ly you know my home­land whe­re I grew up and the peop­le who filmed, pho­to­gra­phed and in the­se such con­di­ti­ons in this pain not like we just, some actors just you unders­tood on the ground, that this were real souls - who are pas­sed away. You know, and the­se kids who just you know how their par­ents bring them alrea­dy dead to the hos­pi­tal and doc­tors try to resus­ci­ta­te them or do their ani­ma­ti­on pro­ces­ses. You docu­ment this and - with the tears in their eyes. You know, like you con­ti­nue to do this, and the doc­tor is screa­ming “Show this to Putin” - becau­se, becau­se they might get to see this. Are they kil­ling Ukrai­ni­ans? That time, and this is, real­ly hard to under­stand for our­sel­ves as well - that this is. You know. Our rela­ti­ves, our friends, it’s hap­pen­ed with all of us, all around Ukrai­ne, all around the con­ta­ct line and what we wit­nessed it in just one short peri­od of time. Ohh. And that’s it. But it’s hap­pen­ed all around the area or like whe­re Rus­sia invaded.

C: It’s been almost a year and the film is cal­led 20 days. So you look at this 20 days and you know what’s - what hap­pen­ed after every day in Ukrai­ne. That is - not­hing chan­ged. It was hap­pe­ning every day what you see, but also we felt obli­ga­ti­on as jour­na­lists, but as well as Ukrai­ni­ans, this is our com­mu­ni­ty, this is our coun­try, and we do feel an obli­ga­ti­on to keep tel­ling the­se sto­ries to to make sure that, ever­ything that was that pos­si­ble to docu­ment, will stay in histo­ry, so may­be in the 50 years of time or 100 years of time, someo­ne who would ask what hap­pen­ed - so you know how that inva­si­on star­ted, what hap­pen­ed to Mariu­pol? Will go and see this, and will know how ter­ri­ble the war is. How impa­ra­ble human pain is and from this per­spec­ti­ve, alt­hough the film is told from the per­spec­ti­ve of a jour­na­list - it’s still real­ly about peop­le. And about Mariu­pols resi­dents and I think our fee­lings, the­se fee­lings of jour­na­lists or docu­men­ta­ry makers right now is - it’s qui­te secon­da­ry it’s very important here for it not to stand on the way to - for the audi­ence to feel what actual­ly resi­dents of Mariu­pol felt.

I: Thank you. Well, the film is very inten­se and some­ti­mes dif­fi­cult to watch, but it’s important for that rea­son. So thank you for brin­ging your film to Sundance, 20 days in Mariu­pol. It’s going to be out on Front­li­ne and PBS.

MM: Even­tual­ly, yes. Yeah. Well, later this year, I pre­su­me. Yeah, yeah. We’ll see what life it takes over the next few mon­ths, and later this year we’ll be airing on PBS

I: Thank you for the film and thanks for com­ing to our studio. 

und damit kom­men noch zwei wei­te­re Wider­sprüchlick­ei­ten mit dazu - 

Over three mon­ths and being able to show this tra­ge­dy to the world means a lot to us, but also we feel, and we found out only later when we left Mariu­pol, when we bro­ke out of the sie­ge, only then we found out how much what we did the­re and what hap­pen­ed the­re chan­ged the world’s per­spec­ti­ve on the invasion.

- die Jour­na­lis­ten hät­ten erst als sie aus Mariu­pol weg waren erkannt, dass das Mate­ri­al das sie hat­ten wich­tig war, denn sie hat­ten dann erst gese­hen, dass das was in Mariu­pol gesche­hen ist, die Per­spek­ti­ve der Welt ver­än­dert hat.

The Rus­si­an Embas­sy in Lon­don put out two tweets cal­ling the AP pho­tos fake and clai­ming a pregnant woman was an actress. The Rus­si­an ambassa­dor held up copies of the pho­tos at a UN Secu­ri­ty Coun­cil mee­ting and repeated lies about the attack on the mater­ni­ty hospital.

In the mean­ti­me, in Mariu­pol, we were inun­da­ted with peop­le asking us for the latest news from the war.

So many peop­le came to me and said, “Plea­se film me so my fami­ly out­side the city will know I’m alive.”

src: click (Inhalt­li­cher Wider­spruch? Das hier zitier­te “in the mean­ti­me” Bezieht sich auf die Zeit zwi­schen dem 09.03. und dem 11.03.. Hier erklärt Cher­nov, dass er sich über den aktu­el­len Ver­lauf des News­cy­cles von sei­nem Edi­tor auf dem Lau­fen­den hal­ten hat lassen.)

Im Alja­ze­e­ra Inter­view war das [das Mate­ri­al das so wich­tig war] noch der Grund, war­um der Poli­zist Vla­di­mir (*hust*) ein 12 köp­fi­ges Mili­tär­team zu ihrer Ret­tung in ein Spi­tal in der nähe der Front gesen­det hat­te, mit dem Befehl die Jour­na­lis­ten zu eva­ku­ie­ren (unklar ob der von ihm kam):

If they catch you, they will get you on came­ra and they will make you say that ever­ything you filmed is a lie,” he said. “All your efforts and ever­ything you have done in Mariu­pol will be in vain.”

The offi­cer, who had once beg­ged us to show the world his dying city, now plea­ded with us to go. He nud­ged us toward the thousands of bat­te­red cars pre­pa­ring to lea­ve Mariupol. 

src: click

HE NUDGED YOU TOWARDS THE THOUSANDS OF BATTERED CARS PREPARING TO LEAVE MARIUPOL? VLADIMIR DID? THE GUY WHO YOU ACTUALLY DROVE WITH, IN HIS CAR, TO GET OUT OF MARIUPOL?

Ama­zing.

It was a Hyun­dai, right? Bet­ter sta­te that it was a Hyun­dai, in the first inter­view in March of 2022, and lea­ve the litt­le fact, that it was Vla­di­mir, the poli­ce hand­lers Hyud­nai for Janu­a­ry 2023. For an inter­view at the Sundance film fes­ti­val press cir­cuit.

Die Kon­takt­an­bah­nung mit PBS ver­lief dann übri­gens passiv:

C: And I felt that we nee­ded to do more. So, col­la­bo­ra­ti­on with Front­li­ne star­ted and we assem­bled the film out of tho­se hours.

Die PBS Pro­du­cer und Edi­to­rin hat­te sich noch über­legt ob sie aus dem Mate­ri­al eine nar­ra­ti­ve Geschich­te bau­en kann, aber Cher­nov hat­te bereits eine eige­ne Geschich­te die er erzäh­len wollte -

MM: So I came in as an edi­tor, so I work for Front­li­ne PBS and we star­ted working with Mstys­lav, who actual­ly had a pret­ty clear visi­on for how the sto­ry could come together.

Aus den bei­den Poli­zis­ten die dem Team gesagt haben “zeigt das der Welt!” (der eine der sie vor der Geburts­kli­nik hat reden hören, und sie zu einem Ort mit Inter­net und Strom zum Laden ihres Equip­ments gebracht hat, und der ande­re in dem dunk­len Kel­ler) - ist mitt­ler­wei­le ein Arzt geworden:

You know, and the­se kids who just you know how their par­ents bring them alrea­dy dead to the hos­pi­tal and doc­tors try to resus­ci­ta­te them or do their ani­ma­ti­on pro­ces­ses. You docu­ment this and - with the tears in their eyes. You know, like you con­ti­nue to do this, and the doc­tor is screa­ming “Show this to Putin” - becau­se, becau­se they might get to see this.

(Bei einem zwei­ten media appoint­ment eben­falls.)

Und jetzt haben wir end­lich eine Pre­mie­re beim Sundance Filmfestival!

Jetzt gibt es im vier­ten Inter­view aber noch einen Punkt der dezi­diert prüf­bar ist:

C: So in the begin­ning it was­n’t when it was shot, it was­n’t even inten­ded to be a docu­men­ta­ry. This was inten­ded to be a news dis­patch, dai­ly news dis­patches and they were shot this way. So that’s par­ti­al­ly was a chal­len­ge when we left with all this foo­ta­ge was to to con­nect them to - into a nar­ra­ti­ve, which -

Die Videos­nip­pets sein geschos­sen wor­den “wie für einen “news dis­patch” - ohne emo­tio­na­les Nar­ra­tiv, ohne ein Lei­ten des Gedan­ken­gangs des Zuschau­ers durch Kameraschwenks, … 

Eben wie für einen Newscast.

Nun, ehm - nein.

Bild­bei­spie­le:

Es gibt eine Ein­stel­lung in der Kran­ken­haus­mit­ar­bei­ter rau­chen, dann Fokus auf die Gesich­ter, “defi­an­ce” als Emo­ti­on, dann sofort ein Schwenk auf eine ukrai­ni­sche Flag­ge über ihnen.
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Es gibt die Ein­stel­lung im sie­ben­ten Stock des Kran­ken­hau­ses an der Front, in dem die Haupt­ka­me­ra die Reak­ti­on des Sol­da­ten filmt, der Kame­ra­mann dem Sol­da­ten in einen zwei­ten Raum nach­rennt, um sei­ne Reak­ti­on fest­zu­hal­ten, wäh­rend eine simp­le Kame­ra mit Tele­ob­jek­tiv, die pick­upshots der sich drau­ßen zusam­men­zie­hen­den Pan­zer macht. Der Sol­dat for­dert den Jour­na­lis­ten dann auf das zu zei­gen (Film it!), der rennt zurück in den ande­ren Raum beginnt erst­ma­lig durchs Fens­ter die eigent­li­chen Gescheh­nis­se zu fil­men, und in dem Moment schnei­det die Edi­to­rin des Film zu Auf­nah­men aus dem Tele­ob­jek­tiv der ande­ren Kame­ra um - die Pick­up shots macht.
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Es gibt meh­re­re Ein­stel­lun­gen bei denen der Aus­gangs­punkt ein­fach head and shoul­der close-ups sind die dann zum clo­se up reingehen:
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Es gibt mehr­fach Ein­stel­lun­gen aus der Ver­fol­ger­per­spek­ti­ve (Kame­ra­man läuft mit):
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Sel­be Per­spek­ti­ve mit Voice over: “Mass gra­ves whe­re child­ren were buried.”
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Super­clo­sups von zit­tern­den Händen:
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Frosch­per­spek­ti­ve mit Zoom auf Hän­de durch die Erde riselt:
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Nicht EINE die­ser Ein­stel­lun­gen eig­net sich für ein New­s­cast For­mat. JEDE die­ser Ein­stel­lun­gen ver­wen­det “sub­jek­ti­ve Kame­ra” als Erzähltechnik.

Dass das Mate­ri­al sein soll, das eigent­lich für einen New­s­cast gedreht wur­de, aber wel­ches man spä­ter nicht ver­wen­det hat - und bei dem man dann erst nach der Flucht aus Mariu­pol erkannt habe, dass man damit doch eine nar­ra­ti­ve Erzäh­lung schnei­den kann, die einen 90 minü­ti­gen Kino­film trägt, ist eine simp­le Lüge.

Kei­ne ande­re Inter­pre­ta­ti­on möglich.

Auf der ande­ren Sei­te ist das aber auch das bes­te Bei­spiel das sich Pro­fil den­ken konn­te, um der öster­rei­chi­schen Bevöl­ke­rung zu ver­deut­li­chen was rus­si­sche Pro­pa­gan­da ist.

Wor­auf die gesam­te Medi­en­land­schaft Öster­reichs die rus­si­sche Sei­te von der Bericht­erstat­tung aus­ge­schlos­sen hat.

Kauf auch du mor­gen dein Kino Ticket zur Wahrheit.

20 Days in Mariupol
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Zusatz:

Die­ses Video bei 8:30 in ist auch nicht schlecht:

Es spricht Evge­niy Malo­let­ka, Foto­graf der Cher­nov Crew, die­se hör­te Explo­sio­nen in der Nähe der Asow­schen Uni­ver­si­tät und anders­wo - es gab dort eine Rei­he an Explo­sio­nen und eine davon war in einem Kran­ken­haus direkt gegen­über. Also beschlos­sen sie dort hin­zu­fah­ren. (Kei­ne Erwäh­nung des Rauchs mehr, der sie dort hin gelockt hat. Wie im ers­ten schrift­li­chen Inter­view das an 20 News out­lets ging. (Alja­ze­e­ra Inter­view)) Inter­viewe­rin fragt nach - hät­te es sein kön­nen, das das Kran­ken­haus für mili­tä­ri­sche Zwe­cke genutzt wur­de? Ant­wort: Ver­su­chen wirs zu objek­ti­vie­ren, eine Mili­tär­in­stal­la­ti­on hat Schüt­zen­grä­ben, Stel­lun­gen, mili­tä­ri­sche Aus­rüs­tung - in dem Moment in dem wir da waren, haben wir nichts davon gese­hen. Wir wis­sen, dass es dort ein Kran­ken­haus gab in dem ver­wun­de­tes ukrai­ni­sches Mili­tär­per­so­nal behan­delt wur­de, aber es ist nicht direkt im Mater­ni­ty Ward zu dem wir gefah­ren sind, es ist ein ande­res Gebäu­de, und das wur­de am Ende nicht getroffen.

Das ISW hat da prak­ti­scher Wei­se eine Kar­te:
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hat aber lei­der, was will man machen, ver­ges­sen Asow­sche Uni­ver­si­tät auszuschreiben.

edit: Wer am Ende noch ein Inter­view sehen möch­te, das das alles ausspart:









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