Interview in der US-Botschaft in Wien-Alsergrund: Kennedy (l.), Selmayr (M.) und Skoll (r.).
Selmayr: In jeder Krise steckt auch eine Chance. Und es ist bemerkenswert, wie eng die westlichen Mächte seit dem Beginn des Krieges zusammenarbeiten.
Kennedy: Ich möchte einen wichtigen Punkt, das Problem der russischen Desinformation, ansprechen. Eine der wichtigsten Zeitungen der USA, die “Washington Post”, druckt den Slogan “Democracy Dies in Darkness” gleich neben dem Zeitungstitel ab - und diesen Slogan finden Sie natürlich auch im Internet.
Skoll: Der Krieg in der Ukraine ist eine existenzielle Frage. Und zwar nicht nur für die Ukraine, sondern auch für den Rest der Welt.
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Mnja - um den Selmayr Duktus zu bedienen - damit brauchen wir uns jetzt über die Ausgewogenheit der Berichterstattung natürlich keine Sorgen mehr zu machen.
Ich hab den Vertreter der Wiener Zeitung mal im Bild markiert - für die die ihn nicht kennen.
Ich hoffe es hat wenigstens Spass gemacht.
edit: Worum ging es bei dem Gespräch?
Letzter Paragraph:
Skoll: Österreich hat sich jahrzehntelang der Brückenfunktion zwischen Ost und West gerühmt, dafür brauchte man gute Beziehungen zu Moskau. Aber: Wir leben im Jahr 2023. Nun gibt es Krieg in Europa, und wir können nicht mehr zurück zum Status quo ante. Das erfordert ein schmerzhaftes intellektuelles, emotionales und auch ökonomisches Umdenken. Und da erlaube ich mir noch einmal, einen Appell für Qualitätsjournalismus in die Runde zu werfen. Darüber muss debattiert werden. Und dafür müssen die Bürgerinnen und Bürger Zugang zu guten Information haben, was vor sich geht und wie die Welt sich ändert. Ohne erstklassige Informationsquellen, ohne Qualitätsjournalismus ist das nicht möglich.
Großbritanniens Botschafterin in Österreich, Lindsay Skoll muss es entgangen sein, dass in Österreich keine Qualitätszeitung mehr existiert die in ihrer Blattlinie nicht auf “die Ukraine muss gewinnen, da verlieren keine Option ist” eingeschwenkt ist. Die Wiener Zeitung war die letzte.
Hier der damalige Leitartikel in der Wiener Zeitung: click
edit: Kontext
edit2: Der Standard ein paar Tage später:
Das neutrale Österreich driftet ins Abseits
Er sollte dann aber dazusagen, was das bedeutet. Ein EU-Land, das nicht bereit ist, mit den Partnern für Frieden und Freiheit zu kämpfen, gehört nicht zum inneren Kern einer Gemeinschaft.
Wie kann man die Bevölkerung eigentlich noch verarschen?