Mithilfe einer zweiten Quelle:
Aber nicht nur die russische Vorbereitung wirkt durchdacht, auch die gewählte Kampftaktik zeugt davon, dass Moskau aus Misserfolgen gelernt hat. Der kürzliche Wirbel um den abgesetzten Kommandanten der an der Orichiw-Front eingesetzten 58. Armee entlarvt zwar eine Reihe von russischen Schwächen. Unter anderem hatte General Iwan Popow Mängel bei der eigenen Artillerie identifiziert und über hohe Opferzahlen geklagt. Aber insgesamt fällt ein geschicktes Zusammenspiel der russischen Waffengattungen auf.
Der polnische Militärexperte Konrad Muzyka besuchte Mitte Juli die ukrainischen Truppen und beschreibt die Problematik folgendermassen: Die Russen verfügten über ein derart eng gestricktes Netz aus Überwachungsdrohnen, Einheiten mit Panzerabwehrlenkwaffen und Artilleriegeschützen, dass jedes vorrückende ukrainische Fahrzeug sofort entdeckt und bekämpft werde. Das eliminiere technologische Vorteile von deutschen Leopard-2-Kampfpanzern oder amerikanischen Bradley-Schützenpanzern.
Es zwang die Ukrainer laut Muzyka in den letzten Wochen auch dazu, sich auf kleine Angriffe zu beschränken, typischerweise in Zugstärke (wenige Dutzend Mann). Der Einsatz von russischen Kamikaze-Drohnen erfolge Hand in Hand mit der Artillerie. Konkret geschieht dies, indem ein ukrainisches Panzerfahrzeug zuerst durch eine abstürzende Drohne zum Stillstand gebracht wird, worauf ein Beschuss mit Granaten die Zerstörung vollendet.
Dies illustriert, dass die russischen Minengürtel längst nicht die einzige Herausforderung darstellen. Manche ukrainische Panzerfahrzeuge wurden beispielsweise durch Kampfhelikopter ausgeschaltet, bevor sie überhaupt den Verteidigungslinien nahe kamen.
src: click
Der letzte Satz ist ein netter Schönschreibversuch, laut Reisner wurden einige von ihnen bereits knapp nach dem Start der jeweiligen Offensiven abgeschossen. Und das durch das kombinierte Wirken mehrerer Waffengattungen.
Irgendwo in den deutschen, oder österreischischen Medien gelesen? Nein? Komisch eigentlich. Naja, man muss die Bevölkerung halt immer weiter verarschen sag ich mir immer…
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk Allerletzte.
Das hier hat ebenfalls Nachrichtenwert:
Eine neue Phase hat nun möglicherweise am Mittwoch mit einem weiteren ukrainischen Angriff südlich von Orichiw begonnen. Die «New York Times» zitierte zwei Pentagon-Vertreter mit der Aussage, der Hauptvorstoss der Gegenoffensive sei nun im Gange, mehrere tausend Mann seien daran zusätzlich beteiligt. Überprüfbar ist diese Darstellung bisher allerdings nicht.
edit: Das verfickte Hurenwichserschwein von Nico Lange das der ZDF wieder zu rehabilitieren versucht hat, hat noch etwas falsch dargestellt -
Lange: Der erfahrene ukrainische Soldat will nicht die Kampfführung der verbundenen Waffen führen und entscheidet sich im Zweifelsfall dagegen.
Der nicht erfahrene ukrainische Soldat verbucht daher mehr Erfolge.
siehe: click
NZZ:
Der Militärfachmann Muzyka verweist aber auch auf gravierende Mängel auf ukrainischer Seite. Die an der Gegenoffensive beteiligten Einheiten seien nicht fähig, grössere Angriffe zu koordinieren. Trotz Schulung durch Nato-Ausbildner fehle es dafür an Erfahrung.
Sein amerikanischer Experten-Kollege Robert Lee, der gleichzeitig im Frontgebiet war, berichtet über folgende Begebenheit: Manche Einheiten hätten in den ersten Tagen die Orientierung verloren und sich in die falsche Richtung bewegt. In einem Fall habe sich der Angriff einer Einheit um zwei Stunden verzögert, so dass er erst bei Morgengrauen erfolgt sei. Nicht nur fiel damit der Vorteil der mit Nachtsichtgeräten ausgerüsteten Nato-Fahrzeuge weg; laut Lee musste die Einheit auch ohne Artillerie-Unterstützung vorrücken, weil die Artilleristen von der Verzögerung nichts erfuhren und ihr Bombardement bereits durchgeführt hatten.
Solche Koordinationsmängel werfen die Frage auf, ob es nicht klüger gewesen wäre, kampferprobte ukrainische Truppen mit westlichen Panzern auszurüsten, anstatt für die Gegenoffensive neun Brigaden von Grund auf neu aufzustellen.
Die wenig kampferprobten hatten mehr Erfolge, weil sie mit besserem Gerät ausgestattet waren, das muss man als ZDF Experte natürlich aus der Öffentlichkeit raushalten.
Diese Gesellschaft ist das absolut abgrundtief Allerletzte.
edit: Es gibt aber natürlich auch wieder gute Nachrichten:
Wegen der heftigen russischen Gegenwehr haben die Ukrainer nach kurzer Zeit ihre Taktik geändert. Am Boden operieren sie nun vielfach mit kleinen und kleinsten Einheiten von Infanteristen. Das setzt dem Tempo der Angriffe Grenzen, schont aber dafür die knappen Bestände an gepanzerten Fahrzeugen. An manchen Frontabschnitten ist relative Ruhe eingekehrt. Muzyka geht so weit, dass er nicht mehr von einer eigentlichen Gegenoffensive sprechen würde.
Geändert hat jedoch nur der Charakter des Krieges. Von einem Versuch, einen Bewegungskrieg zu führen und rasch auf russisch besetztes Gebiet vorzustossen, haben die Ukrainer in einen vertrauten Modus gewechselt – den Abnützungskrieg.
Hurra!
Der russische Abnutzungskrieg, ja?!
Dies spiegelt die neue Taktik, anstelle riskanter Frontalangriffe den Gegner vor allem mit Schlägen hinter der Front zu schwächen. Zur Logik eines solchen Zermürbungskrieges gehört, dass es keine raschen Gebietsgewinne gibt und der Angreifer einen langen Atem benötigt. Beobachter rechnen denn auch damit, dass sich der jetzige Kleinkrieg bis mindestens in den Herbst erstrecken wird. Mit periodischen grösseren Angriffen wie jenem am Mittwoch dürften die Ukrainer die russischen Verteidigungsstellungen aber immer wieder testen.
[…]
Unter russischen Militärfachleuten ist die Besorgnis angesichts der ständigen ukrainischen Angriffe deutlicher spürbar. Auch wenn die russische Abwehr vorläufig funktioniert, vermag der Kreml keine Strategie vorzuweisen, wie er die 2022 eroberten Gebiete längerfristig halten und entwickeln will.