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Die Betrachtung ist nicht falsch, die Schlussfolgerung ist es. Also für “progressive Linke”. Denn wir reden hier vom Standard. Unsere progressive Linke fordert jetzt mehr industrielle Waffenproduktion und mehr modernere Waffen um den Krieg gegen eine Atommacht schneller zu beenden.
Also wieder mal. Ist ja nichts neues…
ALLES nur nicht zugeben müssen wie sehr man sich im gemeinsamen österreichischen Mediennarrativ, denn es gibt im Qualitätsjournalismus kein anderes, mit “Frieden schaffen mit mehr Waffen” verschätzt hat.
Natürlich unter vollkommener Unkenntnis folgender Faktoren.
- Das Erste was die Ukraine mit Taurus machen würde ist die Versorgung einer Population von 2 Millionen Menschen abzuschneiden, die Selenskyj in den ersten zwei Kriegsmonaten, auf CNN, als gehirngewaschen, mit gehirngewaschenen Kindern bezeichnet hat. Die Brücke die dazu zu sprengen sei, ein Infrastrukturprojekt über das auch Kriegsgüter laufen, sei laut Selenskyj zu zerstören, weil die Brücke böse ist, aber auch die armen Einwohner auf der Krim (die gehirngewaschenen), durch die Brücke, so sehr militarisiert werden. Aber bitte nicht zweimal nachdenken, wenn wir jetzt über Brücken wie Disneyfilm-Charaktere sprechen und dabei ihre ökonomische Bedeutung für die Region vollkommen unter den Tisch fallen lassen.
- Mit der Eroberung der Krim, fällt Sewastopol für Russland und mit Sewastopol der Schwarzmeerzugang ohne von den Natopartnern dominiert zu werden - hmm.. Welche Natopartner? Naja, googeln wir mal nach welche Staaten grenzen ans schwarze Meer? Bulgarien (Nato Osterweiterung 2004), Georgien (Nato Erweiterungs Zusicherung in 2008), Rumänien (Nato Osterweiterung 2004), Türkei (NATO), und Ukraine (Nato Erweiterungs Zusicherung in 2008). Und für diesen Fall hat ja bereits Werner Fasslabend das schönsten aller Folien-Sets gemalt - in dem Russland dann einfach auf Murmansk ausweicht, wenn sie ihre Militärischen Vertragspartner in Afrika sichern wollen. Und dann mit Rüstungsgütern schön flexibel über Murmansk erst mal an folgenden Nato Militärbasen vorbeischippert:
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- Bei Flugzeuglieferungen sind wir mittlerweile bei Forderungen nach F/A-18 Hornets angelangt.
- Bei der Ukraine bei “sie können das Gefecht verbundener Waffen nicht” und “die Aufgebote werden immer älter”.
- In der modernen Kriegsführung unterweisen wir sie selbstredend während des Aufreibungskriegs den sie am Boden führen. Aber halt offiziell nicht in der Ukraine weil das einen Kriegseintritt bedeuten würde.
- Dass sie weder F-16 (leichter zu warten) noch F/A-18 ohne Wartungsinfrastruktur im Ausland fahren können lassen wir dabei unter den Tisch fallen, sollen doch die F-16 Natobasen in Deutschland anfliegen, wenn sie nach einem Einsatz wieder repariert und oder beladen oder auch nur gewartet werden müssen. Oder einen beliebigen anderen Nato Staat.
- Die 350.000+ Gefallenen rangieren bei uns immer noch unter was solls, sie machens ja freiwillig.
- Die Eskalationsgefahr nehmen wir mit Snyder nicht ernst, denn - passiert ja eh nichts… Gut, in Cherson hat die Ukraine auf Druck der US scheinbar schon einen geordneten Abzug Russlands verhandelt, aber das erzählen wird doch unseren Lesern nicht.
Und das alles, inklusive längerer Rezessionen, längerer Düngermittelkrisen auf der Welt, einer deutschen Wirtschaft die dann plötzlich Waffenmittelproduktion als eine “Zukunftsbranche” handhaben muss, mit allen sozialen Auswirkungen die das nach sich zieht -- dafür dass die Ukraine die CHANCE erhält - gegen den Einfluss der US Republikaner die darin für sich ein Wahlkampfthema entdeckt haben bis zum Ende der US-Wahlen (nicht darüber hinaus) ohne “Werte-Partner”, ihr gesamtes Territorium wieder zu befreien, weils den Leuten unter der Besatzung viel zu schlecht geht?
Während Israel gerade nebenan in zwei Tagen mehr Kinder umbringt als Russland in zwei Jahren, und in zwei Monaten mehr Zivilisten als Russland in zwei Jahren?
Weil ja der Russe der Teufel ist?
Und alles andere Antisemitismus.
Ham wirs dann unter den progressiven Linken?
Was österreichische Medien nicht alles machen um ihre GEMEINSAME, EINHEITLICHE, Position nicht hinterfragen zu müssen…
Bedeutet auch eine Debatte zu den Themen haben wir uns doch öffentlich nicht mehr zu erwarten?
Gibt eh nur eine mediale Position in allen Qualitätsmedien.
Aber dafür diese Position unseren Lesern als Leitartikel unterzuschieben, während wir Alpbacher Hetzartikel (als Kommentare) gegen Pazifisten (Franzobel) und geopolitische Realisten (Precht) schreiben lassen, und das ab Monat drei des Krieges, also dafür unsere Leser wirklich vollkommen zu verarschen, suchen wir und unser Kontaktenetzwerk für uns, uns natürlich nur die Besten der Besten raus.
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Eugene Finkel is Kenneth H. Keller Associate Professor of International Affairs, and Academic and Faculty Liaison at SAIS Europe. Eugene (Evgeny) Finkel works at the intersection of political science and history. He was born in Ukraine and grew up in Israel.
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Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte.
Gehts vielleicht noch irgendwie, in irgendeiner Fasson verlogener und tiefer?
Ich mein neben dem Umstand, dass “die US und Wertepartner führen hier einen Aufreibungskrieg um Russland abzunutzen” zuvor medial verschwiegen werden musste?
Also nachdem die ganzen “so billig schwächen wir Russland nie mehr” Papers in den US seit zwei Jahren kursieren? Winning and weakening, seit 28.04.2022 (BBC). Erste Erwähnung hier im Blog am 08.03.2022.
Overextending Russia bei Rand seit 2019.
Diese Gesellschaft ist das absolut grotesk und abartigst Allerletzte.
Reden wir doch mal über ukrainische Expats im deutschsprachigen Journalismus. Die von der “wir unterstützen unser Land aus dem Ausland heraus” Sorte. Oder lassen wirs besser bleiben, weil das gesellschaftlich einen solchen Zündstoff entfalten würde, dass wir das den anderen Flüchtlingen nicht antun können. Grüße an den Presseclub Concordia bitte.