Der Rauscher sagt nochmal auf welche Experten man hören soll

14. April 2022

also als Bundeskanzler.

Statt “Spin­meis­ter” wie Diek­mann zu enga­gie­ren, könn­te sich Neham­mer an renom­mier­te Putin- und Ukraine-Experten wen­den. Leu­te wie Timo­thy Sny­der (Yale), Ivan Kras­t­ev (Insti­tut für die Wis­sen­schaf­ten vom Men­schen, Wien) oder auch der fran­zö­si­sche Phi­lo­soph mit rus­si­schen Wur­zeln Michel Elt­cha­nin­off haben Putins rus­si­sche Groß­rei­chi­deo­lo­gie über­aus luzid ana­ly­siert. Elt­cha­nin­off (In Putins Kopf) sag­te in einem Spiegel-Interview sogar vor­aus, dass sich Putin auf­grund sei­ner Prä­gung “nicht vor­stel­len kann, den Krieg zu ver­lie­ren”. Man müs­se sich auf einen Krieg ein­stel­len, “der lei­der sehr weit gehen kann”.

Oder man könn­te Fio­na Hill ein­flie­gen, Russland-Expertin unter drei US-Präsidenten, die schon 2008 – ver­geb­lich – vor Putin gewarnt hat. Oder ein­fach nur das lesen, was die­se wirk­li­chen Exper­ten veröffentlichen.

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Also Timo­thy Sny­der hat­ten wir ja schon ein paar­mal.
Vor allem aber hat ihn das IWM­Vi­en­na ein­ge­la­den, das ja auch den Rau­scher ein­ge­la­den hat. Da wur­de der dann vom Panel aus gen­a­me­drop­ped, da war der dann sehr begeis­tert. So begeis­tert, dass er als zwei­ten Exper­ten gleich Ivan Kras­t­ev vom IWM­Vi­en­na empfiehlt -

Hier vor einem Monat zu sehen -

wie er den Krieg aus Putins Psy­che her­aus herleitet.

und hier 2015 in ner Debat­te mit Dugin

Also mal abge­se­hen davon, dass er gebucht wird um mit Eso­te­ri­kern (aber von rus­si­schem Welt­rang! 😉 ) Phi­lo­so­phie zu debat­tie­ren, scheint der ja noch ver­gleichs­wei­se brauchbar. 😉

Die nächs­te Emp­feh­lung fällt erneut kom­plett aus dem Rah­men - Elt­cha­nin­off hat sich unlängst auf SRF Kul­tur um Kopf und Kra­gen gere­det, indem er tat­säch­lich ne Mischung aus Pro­filing für Arme, warm rea­ding, und Men­ta­lis­mus zum Bes­ten gege­ben hat:

Gegen Fio­na Hill habe ich auch nicht wirk­lich etwas ein­zu­wen­den, abge­se­hen davon, dass sie im Fall Putins aus uner­find­li­chen Grün­den eben­falls der “was denkt er, was fühlt er” Argu­men­ta­ti­on von wir inter­pre­tie­ren Welt­po­li­tik - per­sön­lich, anhängt. Sie hat ihn ja ein­mal getrof­fen, und spä­ter ein Buch über ihn geschrieben.

Das wesent­li­che Cha­rak­te­ris­ti­kum ist aber, dass Sny­der so mehr der US-Populist unter den ver­füg­ba­ren Exper­ten ist, nicht sehr schlau, dafür immer mit dem kom­plett emo­tio­na­li­sier­ten Argu­ment zur Hand, was ihn aktu­ell prä­de­sti­niert den Euro­pä­ern Putin zu erklä­ren, Kras­t­ev im inter­na­tio­na­len Cir­cuit bis­her eher nicht sehr prä­sent war, dafür aber eben­falls auf die “man kann mit Putin nicht mehr ver­han­deln” Schie­ne ein­ge­schwenkt ist, Elt­cha­nin­off irgend­was zwi­schen Phi­lo­soph und Zau­be­rer ist, der dir sagt, was der Mensch neben dir denkt, mit bis ins gro­tes­ke über­zeich­ne­ten und trotz­dem aus­ge­spro­che­nen Kontemplationen.

Und dann ist da noch Hill, die Neham­mers Anru­fe nicht ent­ge­gen­neh­men wird. Oder sagen wir mal als Exper­tin auf Dau­er ausscheidet.

Natür­lich haben auch alle ten­den­zi­ell die sel­be Mei­nung die nahe an der Posi­ti­on der US Regie­rung ange­sie­delt ist. Kras­t­ev viel­leicht noch am ehes­ten nicht, aber auch nur, da er ger­ne breit argu­men­ta­tiv aus­holt (mean­dert).

Aber Haupt­sa­che der Rau­scher hat wie­der was gesagt.

Den kannst du ja zu kei­ner Podi­ums­dis­kus­si­on mehr ein­la­den, ohne dass der dem Bun­des­kanz­ler danach gleich zwei Freun­de des Insti­tuts das gela­den hat als Exper­ten vor­schlägt. Und dann noch mit Namen auf­füllt, die er sonst noch kennt. Gut, bes­ser als Diek­mann. Aber dann auch nicht wirklich…









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