Am Freitag erhebt Putin überraschend neue, völlig inakzeptable Forderungen

15. Juni 2024

Für die Pro­pa­gan­da gibt es die Ukrai­ne nicht
Aller­dings haben Putin und sei­ne Apo­lo­ge­ten immer wie­der klar­ge­macht, dass es ihnen um die Ver­nich­tung alles Ukrai­ni­schen geht.

In einem Auf­tritt vor rus­si­schen Diplo­ma­ten am Frei­tag in Mos­kau wur­de er noch kon­kre­ter: Dem Start von Ver­hand­lun­gen müss­te Kiews mili­tä­ri­scher Rück­zug aus dem gesam­ten Ter­ri­to­ri­um der bereits annek­tier­ten, in der Ver­fas­sung als Teil Russ­lands fest­ge­schrie­be­nen Gebie­te im Don­bass und in der Süd­ost­ukrai­ne vor­an­ge­hen, eben­so der Ver­zicht auf den Nato-Beitritt. Dar­auf­hin wür­de Russ­land die Waf­fen schwei­gen las­sen. Die­se Bedin­gun­gen gehen weit über ein Ein­frie­ren der Front hin­aus und sind für die Ukrai­ne zwei­fel­los unerfüllbar.

Ein Zurück zu den Ver­hält­nis­sen vor dem 24. Febru­ar 2022 ist weder im Innern Russ­lands noch im Ver­hält­nis zum Wes­ten auf abseh­ba­re Zeit vor­stell­bar, selbst wenn die Kon­fe­renz auf dem Bür­gen­stock der Auf­takt für wei­te­re Gesprächs­run­den, auch unter Ein­be­zug Russ­lands, wäre.

src: click (NZZ)

Unglaub­lich! Unfass­bar! Infam!

Zwei­fel­los unerfüllbar!

Nur ein Putin-Apologet wür­de die­sen Vor­be­din­gun­gen für einen Waf­fen­still­stand zustimmen!

Hier die Posi­tio­nen des geein­ten Wer­te­wes­tens, die sie für die­se Aus­sa­ge über­se­hen müssen.

• Jedem Ukrai­ner ist es unter Stra­fe ver­bo­ten mit Putin zu ver­han­deln (Selen­skyj per Präsidentialdekret)

• Wir wer­den nicht ver­han­deln, bis der letz­te Rus­se die Ukrai­ne ver­las­sen hat (Teil der 10 Punk­te Selen­skyj Frie­dens­for­mel (ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät) im O-Ton ger­ne auch Andrii Yer­mak)

• Wir bestehen auf ter­ri­to­ria­ler Inte­gri­tät! (Every ukrai­ni­an spo­kes­per­son ever -- wur­de jetzt hin­ter “wir ver­han­deln eh erst mal nur drei ande­re Punk­te unse­rer Vor­be­din­gun­gen --- ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät, den voll­stän­di­gen Abzug aller Rus­sen und Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen ver­han­deln wir erst auf einem der nächs­ten Frie­dens­gip­fel” zurück­ge­stellt -- natür­lich erst­mal ohne Russ­land, das dem For­mat zuerst zustim­men muss, bevor wir mit Russ­land ver­han­deln. Sie­he obri­ge Quelle.)

• Daher auch: Russ­land muss zustim­men Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen leis­ten, bevor wir verhandeln.

• Wir ver­han­deln nur wenn Russ­land unser 10 Punk­te Selen­skyj Friedens-Formel Frame­work voll­stän­dig akzeptiert.

• Wir wol­len nicht ver­han­deln, wir haben schon genug ver­han­delt (O-Ton von Andrii Yer­mak, nach der geschei­ter­ten Som­mer­of­fen­si­ve, auf einem Kon­fe­renz Panel in dem er die 10 Punk­te Selen­skyj Frie­dens­for­mel vor­stellt…)

Wei­ters müs­sen sie fol­gen­des sehr über­zeu­gend finden:

• Einen Ver­zicht auf Nato Mit­glied­schaft zu for­dern ist inak­zep­ta­bel (Ok, Selen­skyj habe das über vier Mona­te lang erwogen, …

Qui­te quick­ly, but cer­tain­ly over the cour­se of the next weeks that fol­lo­wed, Selen­sky­js views evol­ved, part­ly under the influ­ence of his advisors

wäh­rend er Russ­land wäh­rend der Frie­dens­ge­sprä­che in der Tür­kei auch gar­nicht hin­ge­hal­ten hat (vom Vor­sit­zen­den der Selen­skyj Par­tei öffent­lich bestätigt)… 

Leis­tung!

(wäh­rend gera­de die Schwe­ren Waf­fen Lie­fe­run­gen vor­be­rei­tet wur­den)! Aber das zu for­dern sei min­des­tens, und im höchs­ten Maße inakzeptabel!)

• Das zu for­dern was das rus­si­sche Kriegs­ziel für die­ses Jahr dar­stellt sei eben­falls inak­zep­ta­bel! Gera­de­zu infam! (Russ­land glaubt den Don­bas in die­sem Jahr mili­tä­risch voll­stän­dig ein­neh­men zu können.)

• Man sieht also - Russ­land gehe es um die Zer­stö­rung der Ukrai­ne! Neu­tra­li­tät, und Gebiets­ge­win­ne die noch nicht mal facts on the ground sind! Nach all dem Good­will der zuvor von der Ukrai­ne kam! (Nicht aus­ge­spro­che­ne Ein­la­dung zu Bür­gen­stock, uni­la­te­ra­les Bestehen auf die Selen­skyj For­mel als ein­zig mög­li­ches Verhandlungsframework…)

Was nicht in der rus­si­schen Vor­be­din­gung zu fin­den ist: Das Behar­ren auf die Hal­bie­rung der ukrai­ni­schen Armee -- wie von west­li­chen Medi­en - ohne Quel­le - seit dem Zeit­punkt kol­por­tiert, seit dem man die von der Ukrai­ne geg­hos­te­ten und dann mit “für uns war das nur ein Smo­ke­s­creen” vom Lei­ter der Selen­skyj Par­tei kon­tex­tua­li­sier­ten Ver­hand­lun­gen in der Tür­kei nicht mehr als “da war nichts” weg­leug­nen konnte.

Unglaub­lich!

Was erlau­be Russ­land! Die Neu­tra­li­tät der Ukrai­ne und die besetz­ten Gebie­te inklu­si­ve der Abgel­tung der mili­tä­ri­schen Zie­len für die­ses Jahr als Vor­be­din­gung für Ver­hand­lun­gen zu fordern!

Das sieht doch jeder, dass das nicht annehm­bar ist! So kom­men wir auf dem Ver­hand­lungs­weg nie wie­der zu den “Ver­hält­nis­sen vor dem 24. Febru­ar 2022” zurück!

Auf der ande­ren Sei­te sieht man, dass --

Russ­land muss anneh­men was in der 10 Punk­te Selen­skyj For­mel steht (with­dra­wal of Rus­si­an for­ces from Ukrai­ne, the res­to­ra­ti­on of Ukraine’s ter­ri­to­ri­al inte­gri­ty, repa­ra­ti­on pay­ments), und mit Putin ver­han­deln wir über­haupt nicht mehr -- damit wir wie­der zu einem Sta­tus quo “Ver­hält­nis­se vor dem 24. Febru­ar 2022” zurück­keh­ren kön­nen, wäre doch wohl das Min­des­te! Das sind die guten und wich­ti­gen Vor­be­din­gun­gen für einen gerech­ten Verhandlungs-Frieden! Und davor gibts auch kei­nen Waf­fen­still­stand. (Die Ukrai­ne ist aktu­ell mei­len­weit davon ent­fernt die Gebie­te zurück­zu­er­obern die seit dem 24. Febru­ar 2022 von Russ­land besetzt wor­den sind, was im ers­ten Jahr ein­mal als Vor­be­din­gun­gen für einen Waf­fen­still­stand kol­por­tiert wur­de - und seit dem nie wieder.)

Ach­ja, und Putin gehe es auch gar­nicht dar­um, dass er die Ukrai­ne aus der Nato raus­hält. Er for­dert das nur die gan­ze Zeit (vor der Inva­si­on, bei den ers­ten Vor­ver­hand­lun­gen in der Tür­kei, jetzt als Vorbedingung…).

Der Wes­ten hat mal wie­der fertigargumentiert.

Nur ein Putin-Apologet, wür­de hier noch sehen, dass die For­de­run­gen des Wes­tens einen Ver­hand­lungs­frie­den hinauszögern!

Eines scheint mitt­ler­wei­le aber fest­stell­bar - auch Russ­land ist aktu­ell nicht an Ver­hand­lun­gen interessiert.

edit: Es gibt aber auch wie­der gute Nach­rich­ten - in den Stan­dard­kom­men­ta­ren wer­den wie­der Vide­os mit ukrai­ni­scher Pro­pa­gan­da verbreitet:

Gleich bei 1:30 in: 

Ich habe es an X ver­schie­de­nen Stel­len gele­sen, dass Putin Waf­fen­still­stand nennt man - muss sich halt anschau­en was er for­dert. Er for­dert einen ukrai­ni­schen Rück­zug aus den Gebie­ten die er annek­tiert hat, danach kön­nen Ver­hand­lun­gen begin­nen. Danach, das heißt er for­dert von der Ukrai­ne dass sie sich aus aus den vier frisch annek­tier­ten Oblas­ten zurück­zieht, die er in -- wovon er kei­nen voll­stän­dig kon­trol­liert und dabei -- er bes­ten­falls die Hälf­te mehr oder weni­ger -- zumin­dest von Sapo­rischsch­ja und von von Don­jetzk kontrolliert --

Russian Annexation Claims December 10 2023

(hab die Gra­fik vom ISW eigen­stän­dig mit einem simp­len over­lay des aktu­el­len Front­ver­lau­fes nach ISW auf den heu­ti­gen Stand gebracht, ursprüng­li­che Quel­le: click)

- und die­se drei Oblas­ten haben die Beson­der­heit dass zwei von ihnen schwe­re Befes­ti­gun­gen haben, die die Rus­sen gera­de sehr sehr lan­ge auf­hal­ten und ihren Vor­marsch der statt­fin­det sehr sehr ver­lang­sa­men, wäh­rend die drit­te - Ron - ist es so, dass die nicht besetz­te Sei­te auf der ande­ren Sei­te des Nipro ist der ein gro­ßes Natur­hin­der­nis, ist für die rus­si­schen Trup­pen die gleich­zei­tig damit davon abge­hal­ten wer­den den Süd­wes­ten der Ukrai­ne zu bedrän­gen zu erobern wo die letz­ten See­hä­fen der Ukrai­ne sind - und wo die gro­ße Stadt Odes­sa ist - die eben aktu­ell noch nicht besetzt ist - wenn er also das bekommt was er will wür­de die Ukrai­ne all ihre Befes­ti­gungs­li­ni­en auf­ge­ben müs­sen denn sie hat kei­ne Befes­ti­gungs­li­ni­en 400 km im rück­wär­ti­gen Raum die Befes­ti­gun­gen die halb­wegs den Namen wert sind sind alle in die­sen drei Pro­vin­zen was den Süden und den Süd­wes­ten angeht bzw das ist der Fluss die wür­den sie auf­ge­ben - danach kön­nen Ver­hand­lun­gen begin­nen und wenn er in die­sen Ver­hand­lun­gen dann Din­ge for­dert die nicht akzep­ta­bel sind, geht der Krieg natür­lich weiter.

Viel­leicht noch mal kurz die Goog­le Suche zu Odes­sa, which oblast -- Oh Odessa!

Bildschirmfoto 2024 06 15 um 09 50 35

Wir hal­ten fest, die Waf­fen­still­stands­be­din­gun­gen sind als sol­che heu­te nicht trag­bar [d’ac­cord], denn 

- DA MÜSSTEN DIE URKAINER JA NEUE VERTEIDIGUNGSLINIEN GRABEN

und

- und wenn Russ­land die Ver­hand­lun­gen danach sabo­tiert, dann hät­ten die Ukrai­ner die natür­li­che Befes­ti­gungs­an­la­ge im Süden, den Dni­per nicht mehr, und täten sich also auch da sehr viel schwe­rer Odes­sa zu verteidigen.

Und hier die Kol­por­tier­ten Waf­fen­still­stands Vor­be­din­gungnen der Ukraine:

Russ­land gibt das gesam­te seit dem 24.02.2022 beset­ze Gebiet auf. Spä­ter erwei­tert auf der letz­te Rus­se ver­lässt das gesam­te ter­ri­to­ria­le Staats­ge­biet der Ukrai­ne. Sie­he im O-Ton ger­ne auch Andrii Yer­mak beim Erklä­ren der 10 Punk­te Selen­skyj For­mel Ende Sep­tem­ber 2023, spä­ter erwei­tert auf die GESAMTE 10 Punk­te Selen­skyj Friedensformel.)

Hmm… Wel­che Bedin­gun­gen sind da illusorischer…

Reden wir drüber…









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