Die gute Nachricht des Tages

24. Mai 2023

Der öster­rei­chi­sche Pres­se­club Con­cordia der in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit vor allem dadurch auf­ge­fal­len ist, dass er Klein­kunst­prei­se an Kari­ka­tu­ris­ten ver­lie­hen hat -

Ger­hard Hade­rer erhielt den Preis für sein Lebens­werk. Lau­da­to­rin Katha­ri­na Stem­ber­ger wür­dig­te das Werk des Kari­ka­tu­ris­ten als “kraft­voll, zärt­lich, ent­schei­den und manch­mal auch laut”. Beim Anblick sei­ner Kari­ka­tu­ren blei­be einem mit­un­ter das Lachen im Hals ste­cken. Ihn zeich­ne sein “Wis­sen um die Unvoll­kom­men­heit von uns Men­schen, unse­re Unsi­cher­hei­ten, Eitel­kei­ten, Ängs­te, Gier und Bös­ar­tig­kei­ten” aus. Den Platz neh­me er stets auf der Sei­te der Schwa­chen ein. “Du erzählst ihre Geschich­te, indem du jene zur Schau stellst, die dafür ver­ant­wort­lich sind. Mit einem Ruck ziehst du den Vor­hang der Ver­lo­gen­heit weg”, sag­te die Autorin und Schau­spie­le­rin über Haderer.

Der Kari­ka­tu­rist hielt sei­ne Rede kurz, obwohl er beteu­er­te gar nicht so scheu zu sein, wie ihm gern nach­ge­sagt wer­de. Aber: “Ich bin bil­den­der Künst­ler, der Platz am Red­ner­pult ist nicht mei­ne Wohn­stät­te.” Zudem sol­le man einem Klein­künst­ler nicht unbe­dingt gro­ße Gedan­ken abringen.

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- ist am heu­ti­gen Tage end­lich dazu über­ge­gan­gen Sprachreglungs-Kodizes für Kli­ma­jour­na­lis­ten zu promoten.

Ich mei­ne, was soll­te man in Zei­ten wie die­sen als Jour­na­lis­mus­ver­ei­ni­gung auch ande­res tun.

Die­ser dient als Richt­li­nie für “eine ange­mes­se­ne, kla­re und kon­struk­ti­ve Bericht­erstat­tung über die Kli­ma­kri­se”, wie es in den Leit­li­ni­en heißt. Medi­en­häu­ser, die den Kodex unter­schrei­ben, beken­nen sich etwa zu wis­sen­schaft­li­chen Fak­ten, räu­men Kli­ma­be­richt­erstat­tung Platz und Res­sour­cen ein, zei­gen Lösun­gen und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten auf und ach­ten auf ange­mes­se­ne Bebil­de­rung und Wortwahl.

[Anm.: Dafür gibt es einen Euphe­mis­mus - man sagt in der geho­be­nen Gesell­schaft glaub ich Erwach­se­nen­bil­dung dazu…]

Kli­ma­jour­na­lis­mus ist kein Aktivismus”

In den Leit­li­ni­en des Klima-Kodex heißt es: “Die Kli­ma­kri­se ist gemein­sam mit dem Arten­ster­ben die dring­lichs­te Kri­se in die­sem Jahr­hun­dert. Sie gefähr­det unse­re Lebens­grund­la­gen und hat des­halb höchs­te Prio­ri­tät.” Unter­zeich­nen­de Medi­en erken­nen wis­sen­schaft­li­che Fak­ten zum Kli­ma­wan­del an und den­ken die­se ressort- und the­men­über­grei­fend mit. Neben den Fol­gen der Erd­er­hit­zung sol­len auch unter­schied­li­che Lösun­gen und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten auf­ge­zeigt wer­den. Betont wird: “Kli­ma­jour­na­lis­mus ist kein Aktivismus.”

Die Leit­li­ni­en sind nicht ver­bind­lich, womit kein Ein­griff in die redak­tio­nel­le Unab­hän­gig­keit vor­lie­ge, sag­te Netzwerk-Sprecherin Vere­na Mischitz. Die Ver­ant­wor­tung liegt wei­ter­hin bei den Redak­tio­nen. Jedoch kann ein fünf­köp­fi­ges Gre­mi­um Ver­stö­ße fest­stel­len und dazu anhal­ten, Feh­ler rich­tig­zu­stel­len. Bei wie­der­hol­ten Fehl­trit­ten kann die Mit­glied­schaft auf­ge­kün­digt wer­den. Zudem kann das Netz­werk Kli­ma­jour­na­lis­mus über Ver­stö­ße gegen den Kodex öffent­lich berichten.

Der Klima-Kodex wur­de von Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten aus unter­schied­li­chen Redak­tio­nen erar­bei­tet und ent­stand in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Kli­ma­for­schungs­netz­werk Cli­ma­te Chan­ge Cent­re Aus­tria (CCCA). Die wis­sen­schaft­li­che Beglei­tung über­nahm IPCC-Autor Dani­el Hupp­mann (IIASA). Unter­zeich­net haben den Klima-Kodex etwa bereits die APA - Aus­tria Pres­se Agen­tur, “Heu­te”, “Regio­nal­me­di­en”, “Wie­ner Zei­tung”, “Datum”, “Moment”, “Die Chef­re­dak­ti­on”, “ande­rer­seits” und “tag eins”.

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Ah, da ist sie ja wie­der - die IIASA!

Mon­key no see, mon­key no hear, mon­key no tell.

Wir erin­nern uns - Pres­se­club Con­cordia, das waren die hier: Ja, die deutsch­spra­chi­ge Pres­se berich­tet aktu­ell schon ein­sei­tig, aber das eva­lu­ie­ren wir dann nach dem Krieg: 

When ever­ything is over jour­na­lism will eva­lua­te its performance!


Ich kom­me damit nicht zurecht - 

Ich wür­de sagen mit die­ser IIASA Part­ner­schaft (Rese­arch Artis­ta lässt grü­ßen -) ist die Inte­gra­ti­on in den Club der Alpach­freun­de voll­ends geglückt und man kann beim Pres­se­club dann hof­fent­lich bald sei­nen eigent­li­chen Lebens­traum ver­wirk­li­chen, dem­nächst end­lich voll­ends in der Ers­te Stif­tung auf­zu­ge­hen.

edit: Zu den guten Nach­rich­ten gibt es aber natür­lich auch wie­der gute Nach­rich­ten, in Kiew ist heu­te die Nach­fra­ge nach Fes­ti­val­ti­ckets unge­bro­chen hoch.

Ich wür­de sagen, Phil­ip­pe Nar­val jet­et mal per­sön­lich hin, und berät sie in Punk­to Info­stand auf dem Fre­quen­cy Fes­ti­val um “die Jugend zu begeis­tern”, er hat dar­in ja soviel Erfah­rung.

Oder wie wärs anstatt­des­sen mit Info­pla­ka­ten im Club Med?

Infla­ti­on sorgt für All-inclusive-Boom bei Österreichern

Damit das Rei­se­bud­get im Som­mer nicht aus­ufert, ent­schie­den sich die Öster­rei­cher heu­er vor allem für Rundum-sorglos-Pakete. Und sie schlu­gen bei Früh­bu­cher­ak­tio­nen zu.

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Sie wis­sen schon, was man als Jour­na­lis­mus­ver­ei­ni­gung, ich mei­ne die Pres­se (So viel Zei­tung muss sein!), ich mei­ne Regie­rungs­be­ra­ter, ich mei­ne ehe­ma­li­ger Geschäfts­füh­rer des Forum Alp­bach, Ich mei­ne Stan­dard­jour­na­lis­tin, ich mei­ne Spre­che­rin des Netz­werks Kli­ma­jour­na­lis­mus heu­te eben so macht.

Ich beiß mir schon wie­der in die Faust, wenn ich mir den­ke dass das laut all den Gön­nern und För­de­rern eines staat­lich finan­zier­ten Sys­tems ich sein hät­te können.

Ich mei­ne, man muss öffent­lich jetzt auch mal ein bis­serl Ver­zicht dazu sagen, was bis­her ja nicht pas­siert ist, aber bit­te nicht über die selbst­ge­setz­ten Sprach­re­ge­lun­gen hin­aus­ge­hen, wenn man auch zukünf­tig noch eine Spit­zen­po­si­ti­on im öster­rei­chi­schen Jour­na­lis­mus beset­zen will.

Gütig lächeln nicht ver­ges­sen (Bei 2 min in.).

edit: Fal­scher Link bei der Refe­renz zur IIASA, korrigiert.

edit2: Sor­ry ich muss noch­mal, die Autorin des “Unge­bro­che­ner Ansturm auf Fes­ti­val Tickets in der Ukrai­ne” Arti­kels von wei­ter oben hat selbst­ver­ständ­lich eben­falls einen Jour­na­lis­mus Preis von den VERFICKTEN HURENWICHSERN im Pres­se­club Con­cordia erhalten.

Weil Moti­va­ti­on der Jugend und Recruit­ment bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen ja nicht im Vor­der­grund ste­hen. Vor allem wenn dort mitt­ler­wei­le ver­mehrt ultra­na­tio­na­lis­ti­sche Künst­ler auf­tre­ten, aber die hat die preis­ge­krön­te Autorin dann ein­fach nicht mehr gesehen.

Mit viel Fein­ge­fühl” fährt sie staat­li­che Pro­pa­gan­da­mo­ti­ve nach.

Die soll­ten wir beim Pres­se­club Con­cordia schon auszeichnen.

FICKT EUCH IHR SCHWEINE.

We will rave on Putin’s gra­ve”, steht auf T-Shirts der Gäs­te, die aus­ge­las­sen unter den bun­ten Bän­dern tan­zen, die von der Decke hän­gen. Mehr als 2.500 Besu­cher und Besu­che­rin­nen zähl­te das Strichka-Festival in Kiew am Wochen­en­de – obwohl Russ­land seit 15 Mona­ten Krieg gegen die Ukrai­ne führt.

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Let’s dance!

Um sol­che Rezep­ti­ons­mus­ter muss man sich ja im Pres­se­club Con­cordia kei­ne Gedan­ken machen:

Wer kennst es nicht, es ist Krieg und die Leu­te feiern.
Mein Onkel ver­misst die aus­ge­las­se­nen Grill­l­par­ties mit der Fami­lie 1992 in Bos­ni­en wäh­rend man die Pan­zer fah­ren sah.

Am Wochen­en­de bin ich wie­der fei­ern in Kiew, hab noch 4 Tickets übrig falls wer braucht.

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FICKT EUCH IHR SCHWEINE. STERBT IHR FUCKING WICHSER.

Mit viel Fein­ge­fühl berich­tet die Autorin von T-Shirts von Ravern, die die jüngs­ten Aus­sprü­che des ukrai­ni­schen Inland­ge­heim­dienst­chefs nachmalen.

JOURNALISMUSPREIS!









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