Der Weg zur einjährigen Pause für Langdienende in der Ukraine:
Soldaten, die 36 Monate durchgehend gedient haben, sollen neu einen Antrag zur Demobilisierung schreiben können, über den das Oberkommando entscheiden muss.
Ehm. Ehm…
Oberkommando says no. Who you gonna call?
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Willkommen im Wertewesten meine Damen und Herren.
Kontext:
Die Forderung droht die Ukraine politisch und gesellschaftlich zu zerreissen. Präsident Selenski weiss das und zögert, während die Russen im Donbass vorrücken. Militärisch lässt sich die Untätigkeit kaum erklären. Doch die Widerstände gegen die Ausweitung der Mobilisierung sind riesig, und sie kommen aus verschiedensten Interessengruppen.
[…]
Zum Symbol dieses erbitterten Streits ist das Gesetz über die Mobilisierung geworden. Es hängt trotz grosser Dringlichkeit seit über zwei Monaten im Parlament fest. Eine erste Version musste das Verteidigungsministerium nach Tumulten in der Werchowna Rada zurückziehen. Die Neufassung durchlief Anfang Februar zwar die erste Lesung. Doch seither kamen über 4200 Änderungsanträge dazu, die eine Verabschiedung weiter verzögern.
[…]
Das Militärbudget muss Kiew aus Steuererträgen finanzieren. 500 000 Mann zu mobilisieren, hiesse aber auch, dass diese als reguläre Angestellte und Steuerzahler wegfallen. Das Budgetloch würde dadurch noch grösser.
Deshalb steigen nun auch die Wirtschaftsverbände auf die Barrikaden. So fordert die European Business Association, die 1000 Firmen vertritt, «eine Balance zwischen der Front und der Wirtschaft». Viele Unternehmen leiden wegen Krieg und Flucht unter einem Arbeitskräftemangel und dem Ausbleiben von Aufträgen. Sie klagen auch, dass oft unklar bleibe, welche Sektoren als strategisch bedeutsam deklariert würden und welche Angestellten deshalb von der Mobilisierung ausgenommen seien.
Gut, auf Seiten der Russen würde ich jetzt noch weniger aufs Oberkommando vertrauen - aber if I ever saw a conflict of interest, thats one…
Naja, man wird sicher ausgiebig prüfen. Nach welchen Kriterien?
Ehm. Ehm…
Und wie bereits unten referenziert:
Eine Verstärkung durch Jüngere wäre deshalb hochwillkommen. Doch die Krisen, Konflikte und Gebietsverluste haben die Bevölkerung der Ukraine stark schrumpfen lassen. Die Geburtenrate brach bereits in den neunziger Jahren ein. Laut Schätzungen der Weltbank liegt der Anteil der 20- bis 34-Jährigen an der männlichen Bevölkerung bei 17 Prozent, jener der 35- bis 49-Jährigen aber bei 26 Prozent. Der Rekrutierungspool ist also deutlich kleiner. Ihn anzuzapfen, erhöht die Risiken im Überlebenskampf noch zusätzlich.
Deshalb warten wir jetzt bis die 15 jährigen 21 sind, um dann den Krieg endlich zu gewinnen! Mehr oder minder (Interpretation). Nach Meinung von Wasley Clark.