Lanz ist ein großer Fan.
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Ups, falsches Video - hier,
Lanz ist ein Fan:
Lanz: “Seine Eltern sind fassungslos. Ich glaube seine Mutter ist Ärztin, sein Vater Polizist - total pazifistischer Haushalt, wie gesagt - und ich meine, also nichts ist weiter weg von denen als Krieg, aber er hat dann auch sehr ehrlich, wie ich fand - beschrieben eine gewisse Faszination fürs militärische, und hat dann beschrieben wie er sich dann einfach in - sich in dieses Auto setzt und losfährt [Lanz in anhimmelndem Tonfall] in die Ukraine und sich dann dort meldet in der Ukraine und dann…”
Precht: “Ja wo meldet man sich dann?”
Lanz: “Ja genau man man man man geht - er hat sich da irgendwie bei so einer Behörde gemeldet und hat dann alle möglichen Dokumente mitgebracht hat - oder sowas… [schön im anhimmelnden Erzählfluss bleibend]”
Precht: “Also du gehst da zum Kreiswehrersatzamt oder sowas? - Das heißt da wahrscheinlich anders, ja? Also irgendwie so ein Kriegsrekrutierungs Büro oder so?”
Lanz: “Genau.”
Precht: “Und da meldest du dich und sagst, ich bin der und der und ich will, ja ich will da… Wird der nicht sofort erstmal für einen Spion gehalten?”
Lanz: “Eh nein, weil es tatsächlich, weil das habe ich ihn auch gefragt, woher die Leute alle kommen und der hat da in einer in einer mit einer Gruppe gekämpft von Leuten die kamen wirklich aus der ganzen Welt, viele Israelis, Kanadier, Australier, Amerikaner, …” [Schade eigentlich, der frühere Kongo Müller hat erst mal alle Deutschen um sich geschart, Heimatgefühl pur…]
Precht: “Aber war der vorher schon vernetzt?”
Lanz: “Nein, nein.”
Precht: “Und die hat er da kennengelernt? Der hat gesagt, ja, ja für Leute wie sie, da haben wir hier so eine Art Fremdenlegionen oder wie ist das, wie die spanischen internationalen Brigaden?”
Lanz: “Ja richtig, und ähm dann habe ich ihn gefragt wie das läuft - und er sagte, ja und da - man unterschreibtschreibt dann einfach irgendwo und ja Pass, Ausweis genügt und dann gibts dann 500 €, versprochen zumindest, die dann aber selten wirklich fließen, weil es offensichtlich ist es, das beschreibt er auch sehr ehrlich, dass es in der ukrainischen Armee in diesen Strukturen nach wie vor sehr viel Korruption gibt und wenn du und wenn du dann sozusagen wirklich zum Fronteinsatz kommst, dann kriegst du noch mal 3000 oben drauf und auch die haben, aber dann viele von denen nicht wirklich gesehen. Sind Belarussen viele die da dabei sind, für die das sehr, sehr viel Geld ist - ”
Precht: “Die da wirklich zum Geld verdienen, da hingehen?”
Lanz: “Ja, ja dann gibt es also wirklich Menschen von überall her, Aserbaidschan, es gibt auch Russen, Russen die teils in der Ukraine Leben teils aber auch aus Russland rübergekommen sind um jetzt in der Ukraine an der Seite der Ukraine zu kämpfen, es gibt also sozusagen auch die die anderen Russen die sehr wohl erkennen was da gerade passiert und was das für einen für einen ungerechter grauenvoller Krieg ist [?!] und was für eine miese Nummer und die dann zum Teil auch so so Partisanen Dinge dann machen [!!] was ja - das hast du vielleicht mitgekriegt, man geht dann einfach da rein in die in die Dörfer und hat man dort sich dann über russisches Territorium…”
Precht: “Über extrem schlecht bewachte Grenzen offensichtlich.”
Lanz: “Ja, genau genau, der hat mir berichtet die haben dann haben dann diese Gruppe zurückgeschlagen zwei von denen sind gestorben, 10 von denen wurden verletzt und die dies geschafft haben, diese Partisanen [ah, jetzt SINDS Partisanen, praktisch. Israelische, kanadische, australische, amerikanische Partisanen sozusagen, ganz praktisch.] haben dann von den Russen so einen Schützenpanzer geklaut und sind mit dem wieder zurück über die Grenze - das ist der totale Wahnsinn!”
Precht: “Das klingt so, völlig unrealistisch, oder?”
Lanz: “Es klingt unrealistisch, aber was mich bewegt hat [tell me more Mr. Lanz] - tatsächlich ist das klingt jetzt so nach, das sind so ein paar heißblütige Jungs, zu viel Testosteron und zu viel Videospiele gespielt in der Kindheit, und jetzt wollen wir es mal in echt machen so, so könnte man das so einfach abtun aber so ist es nicht - sondern da ist schon eine große Ernsthaftigkeit dahinter und ich glaube ihm das auch, dass - wie hat gesagt, ich bin Soldat ja - Berufssoldat, Panzergrenadier und so wie ein Pilot fliegen will und ein ein Arzt irgendwann operieren will, so wollen wir halt irgendwann auch unserem Beruf nachgehen.”
Precht: “Aber das ist neu, ja also ich meine ja so das Ethos der Bundeswehr, früher, war ja so - hoffentlich kommt auch kein Krieg -”
Lanz: “Richtig.”
Precht: “- und und wenn dann, sich sofort ergeben, also diese Witze die man über die Bundeswehr ja früher gemacht hat, das ist ja einfach nur darum ging irgendwie drei Tage Widerstand zu leisten bis die Amerikaner da sind, also dieses - diese Haltung zu sagen, ich habe das gelernt jetzt will ich das auch mal zeigen, was ich kann, das hat es früher überhaupt nicht gegeben.”
Lanz: “Ja es ist ja ohnehin also…”
Precht: “Also dann ging man wirklich zur Fremdenlegion, also wer den Zweiten Weltkrieg großartig gefunden hat und das Soldatentum geschätzt hat, vorsichtig ausgedrückt, der konnte zur Fremdenlegion gehen und da gab es ja reichhaltige Einsatzmöglichkeiten in China, Algerien, [DEM KONGO], und so, …”
Lanz: “Genau ja er hat auch sehr sehr klar darüber reflektiert er sagte ich habe noch nie so viel Unehrlichkeit erlebt [übers MORDEN?] und Lüge wie in diesem Krieg. Und ich ich nehme an das hat aber damit zu tun dass es in jedem Krieg schlicht und ergreifend so ist [ah, und ich dachte schon…] Ich erinnere mich, am Flughafen in Chisinau haben wir eine Kollegin, französische Reporterin im Flugzeug getroffen, die gerade vom von der Front kamen - Bachmut - und die immer wieder dort in der Ostukraine war in den letzten Jahren und auch jetzt in diesem Krieg und die auch sagt, da wird auf allen Seiten gelogen dass ich die Balken biegen, man kann sich das sich das nicht vorstellen und Jonas [der Kongo Müller?] berichtete dann auch, also von - der, der war einer der ersten der in Butscha war [ich ich erinner mich BEI DEN REISEN DIE DIE UKRAINISCHE PATROL POLIZEI ARRANGIERT HAT? NEIN SO EIN ZUFALL!] der hat das gesehen, da kriege ich jetzt noch Gänsehaut -
Precht: “Also er hat die Leichen auf der Straße gesehen, hm.”
Lanz: “Ja, und er sagt und das war, es war so brutal, da wurden einfach Menschen auf dem Weg zum Einkaufen - die wurden einfach, einfach mit Kopfschuss einfach hingerichtet.”
Darüber ob auch er getötet hat wollte er mit Lanz aber nicht sprechen, darüber spricht er nur mit Kameraden.
Spätestens bei “Der Russe ist ein sehr aggressiver Mensch, der hat ein Wort für Böse, bei dem Böse Gut ist, und Gewalt hat in der russischen Gesellschaft einen viel höheren Stellenwert als bei uns” - waren die Parallelen dann zu viel.
Später hält Lanz dann noch eine Abhandlung über Bruder (1997) und Bruder 2 (2001) und erklärt sie zur neuen anthroposophischen, ne - phrenologischen Wahrheit.
Zusatz: Einfach reinhören - Lanz deutet die gesamte russische Gesellschaft einfach als primär gewaltfixiert um, und das als Gesellschaftsprinzip. Das Putin aktiv heraufbeschwöre. Das war das letzte Mal populär in den Medien als gegen den großen innerrussischen Erfolg von Bruder (1997) gehetzt wurde (die Motive des Films sind ähnlich).
Lanz sieht darin eine tiefere Bedeutung für die russische “Art von Mensch”. Mir wird schlecht. Aber Lanz glaubt da was ganz heißem wissenschaftlichem auf der Spur zu sein. Während er seine esoterischen Phantasien runterradelt. Fuck Bildung gepaart mit Kreativität.
Was man eben so macht im deutschen Mitten-Kriegsfernsehen.
Jonas der Kongo Müller - wieso nicht? So zur Aufheiterung am Hauptabend? Vielleicht verschafft Lanz dem Kongo Müller Jonas, der jetzt leider aufgrund von Granatensplittern im Kopf nicht mehr kämpfen kann, endlich den Hollywood Kinofilm, den sich der erste Kongo Müller so sehnlichst gewünscht hat. Und wenn nicht Hollywood, dann aber zumindest Babelsberg!
Was für ein Held!
Was wohl die HURE von meiner ehemaligen Psychotherapeutin dazu sagt? Die mich bei der ersten Gelegenheit aus der Betreuung getreten hat. Stirb du Schwein.
edit: Es gibt aber natürlich auch wieder gute Nachrichten. Lanz hat jetzt endlich auch Bloodlands vom Snyder gelesen, fast so wie die Frau vom Selenskyj und der Selenskyj. Das ist ja ein unglaublich gutes Buch, das erklärt fast alles.