Monitor steht heute für Hetze und emotionale Verklärung

06. März 2023

Die­se Gesell­schaft ist das abgrund­tief gro­tesk Allerletze.

Hät­te sich die Ukrai­ne über­rol­len las­sen sollen?
Nein.

War der Krieg unprovoziert?
Nein.

Recht­fer­tigt Pro­vo­ka­ti­on einen Angriff?
Nein.

War der Angriff völkerrechtswidrig?
Ja.

Las­sen sich Waf­fen­lie­fe­run­gen mit gebro­che­nen, trau­ma­ti­sier­ten Leu­ten rechtfertigen?
Ich weiß es nicht, mit Ten­denz zu nein.

Jeman­dem ein Erlö­sungs­nar­ra­tiv zur Sei­te stel­len zu wol­len, das all sein Leid retro­spek­tiv - auf­grund einer kol­lek­ti­ven Sinn­be­haup­tung (“Die Fah­ne weht wie­der über der Stadt”, “der Hügel gehört wie­der der Nati­on”, “die Ukrai­ne ist wie­der frei”) mil­dert oder recht­fer­tigt - ist der Job von Pro­pa­gan­dis­ten. Von Reli­gi­on. Nicht von Journalismus.

Eben­falls nein, da das Ratio­nal auf der Hand­lungs­ebe­ne nicht “die Hoff­nung der Men­schen auf einen Sieg ist”. Kein inter­na­tio­na­ler Geld­ge­ber (dh. kei­ne Insti­tu­ti­on) zahlt für ein der­ar­ti­ges Motiv.

Wie emo­tio­nal über­zeugt muss man sein, um das den­noch als Begrün­dung für eine Pro­lon­gie­rung eines Krie­ges - einer gesam­ten Bevöl­ke­rung ver­kau­fen zu wollen?

Und die (inter­na­tio­na­le Insti­tu­tio­nen) hal­ten die Ukrai­ne aktu­ell handlungsfähig.

Sol­len die Ukrai­ner ein­fach den Rus­sen ihre Städ­te überlassen?
Ab einem bestimm­ten Punkt, ja. Hypo­the­tisch. Wenn bestimm­te Sze­na­ri­en eintreten.

Das Ratio­nal den “bes­ten Ver­hand­lungs­punkt zu fin­den” ab dem Russ­land so geschwächt ist, dass es die ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät der Ukrai­ne ach­ten muss - ist hypo­the­tisch (eine Visi­on), in sich risi­ko­be­haf­tet, lang­wie­rig, birgt grö­ße­re Fol­ge­ri­si­ken in sich - nicht aus der Sicht der Ukrai­ne aber für die Ver­lie­rer - und damit die Regi­on. In bestimm­ten Aspek­ten auch überregional.

Jetzt exis­tiert für die­ses Fol­ge­ri­si­ko aber bereits eine vor­ge­bau­te Lösung - eine bewaff­ne­te Ukrai­ne die ganz Euro­pa schützt - was in die­ser Form von der Füh­rung in der Ukrai­ne west­li­chen Ent­schei­dern ver­kauft wird.

Das Leid das das pro­du­ziert - hypo­the­tisch, wird multigenerational.

Las­sen sich mit Butscha Waf­fen­lie­fe­run­gen zur Rück­erobe­rung wei­te­rer Regio­nen rechtfertigen?
Nein. Schlicht weil “wir kämp­fen gegen das pure Böse, das Butscha als Blau­pau­se für Beset­zun­gen nutzt” eine kon­stru­ier­te Recht­fer­ti­gung ist. schlicht­weg, weil ab irgend­ei­nem unde­fi­nier­ba­ren Punkt, der Wunsch mit der Gene­rie­rung von Leid mehr Leid zu ver­hin­dern kein pro­ba­tes Mit­tel zur Kon­flikt­be­wäl­ti­gung ist.

Las­sen sich mit Butscha Waf­fen­lie­fe­run­gen zur Ver­tei­di­gung wei­te­rer Regio­nen rechtfertigen?
Nein. Da die Begrün­dung an der Stel­le immer noch eine Über­sprungs­be­grün­dung ist. Aber Waf­fen­lie­fe­run­gen zur Ver­tei­di­gung von Regio­nen las­sen sich rechtfertigen.

Wenn Ver­tei­di­gung aber in Maxi­mal­for­de­run­gen und bei­na­he aus­schließ­lich in Kon­struk­tio­nen von “Vor­wärts­ver­tei­di­gung” über­geht, dann ist das als Pro­pa­gan­da zu wer­ten. Unab­hän­gig davon, dass die Ukrai­ne jedes Recht hat ihr Ter­ri­to­ri­um zurück­ge­win­nen zu wollen.

Gibt es eine dar­aus ableit­ba­re Begrün­dung die Ukrai­ne so lan­ge wie not­wen­dig mit Waf­fen und Finan­zie­rung zu unterstützen?
Nein. Das wäre bereits ideo­lo­gisch - oder auf der Basis von Grün­den gedacht die wei­te­re Risi­ko­ab­wä­gun­gen von bestimm­ten End­sze­na­ri­en miteinbeziehen.

Gibt es eine mora­li­sche Not­wen­dig­keit, “unter­las­se­ne Hil­fe­leis­tung” gegen das Poten­ti­al einer “Ver­län­ge­rung von Tot und Zer­stö­rung” abzuwegen?
Ja

Tun wir es?
Nein

Dür­fen wir es öffent­lich tun?
Nein

Wäre das Appeasement?
Nein

Wäre das ein “Ein­kni­cken”?
Ja

Wie wirs dre­hen und wen­den, es exis­tiert kei­ne moralisch/ethische Ver­pflich­tung einen Stell­ver­tre­ter­krieg zu prolongieren.

Und wenn selbst bei Moni­tor “Butscha” als Uni­ver­sal­be­grün­dung für mehr Waf­fen­lie­fe­run­gen, und höhe­re Waf­fen­pro­duk­ti­on her­hal­ten muss -
dann wer­den hier immer noch Öffent­lich­kei­ten getäuscht.

Das Leid in Butscha, ist ab einem bestimm­ten Punkt das RETROAKTIV wirk­sa­me Sym­bol, das es Leu­ten in einer Bevöl­ke­rung erlaubt, den Tot ihrer Fami­li­en­mit­glie­der, ihrer Söh­ne und Töch­ter zu rechtfertigen.

Nie mehr wieder” --

als Umfor­mung zur tota­len Ver­nich­tung des Fein­des, durch eige­ne Ver­lus­te - hat nichts Erbau­en­des in sich.

War makes mons­ters out of men.

Wol­len wir das dadurch ver­ur­sach­te Leid als not­wen­dig hin­sti­li­sie­ren, und das gesell­schaft­lich zu einem Wert erhe­ben - klink ich mich aus.
Post­he­ro­isch - weil ein hoch­sti­li­sie­ren von “Selbst­auf­ga­be” - immer Hand in Hand mit Betrach­tun­gen geht, wie unfass­bar ein­fach es ist Leu­te mit Emo­tio­nen - kurz­fris­tig zu Hand­lun­gen zu bewe­gen. In einem Krieg ist das Kon­zept sogar noch selbst ver­stär­kend. Du kämpfst um dem Tod des Freun­des neben dir einen ver­meint­li­chen Sinn zu geben.

Und Butscha macht emo­tio­nal ver­klär­te Kriegs­ei­fe­rer aus ehe­mals ange­se­he­nen Journalisten.

Ein­mal ein­fach nur zu den­ken, dass es das Kon­zept der euro­päi­schen Uni­on war Revan­chis­mus als Kriegs­ur­sa­che ver­hin­dern zu wol­len - wird heut­zu­ta­ge ein­fach nur noch zur Far­ce. Wir sind an dem Punkt ange­langt an dem beim IWM­Vi­en­na über­legt wird die EU als “wir alle gegen Russ­land” neu aus­zu­rich­ten. Wir über­le­gen Euro­pa durch Hass­nar­ra­ti­ve zu einen.

Hass gegen das abso­lut Böse, oder weg­schaun. Was ande­res wird nicht zuge­las­sen. (“Las­sen wirs doch noch ein hal­bes Jahr lau­fen, schaun wir mal wies dann steht…” als Ein­heits­mei­nung einer Bevölkerung.)

Und was wird das toll, wenn end­lich unse­re Fah­ne über der nächs­ten Stadt weht.

Und jetzt sterbt end­lich ihr unend­li­chen Wichserschweine.

Denn die Begrün­dun­gen, war­um “die Land­brü­cke” für das Über­le­ben der Ukrai­ne essen­ti­ell ist, sind mei­nes Erach­tens bereits konstruiert.

Treibt mich Angst als intrinsi­sche Motivation?
Nein.

Treibt die euro­päi­sche Bevöl­ke­rung Angst als Moti­va­ti­on? Aber hal­lo! Die Hälf­te des gän­gi­gen Nar­ra­tivs (“Putin könn­te durch mehr Lei­chen Pro­ble­me bekom­men!”) ist ohne “was wenn Russ­land wei­ter macht” als Per­spek­ti­ve nicht mal argumentierbar.

Wobei die Ukrai­ne muss ent­schei­den. Und die ent­schei­det sich zu 95% für Krieg.

Ich wer­de das von jetzt an auf alle Krie­ge welt­weit anwen­den. Mal sehn wie weit mich die­ser Sager im Ein­zel­fall bringt.









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