One more thing of absolute importance - picking some BS goal

18. Juni 2022

Europe’s Futures Sym­po­si­um 2022 Cres Day 3

Die Panels wer­den bes­ser, das letz­te am Tag ist sehens­wert, ins­be­son­de­re wegen der Publi­kums­fra­gen, dazu aber später.

Treichl im Publi­kum, Wojciech Przy­byl­ski (Res Publi­ca Nowa), Rosa Bal­four (Car­ne­gie Endow­ment for Inter­na­tio­nal Peace) und Ste­fan Leh­ne (Car­ne­gie Endow­ment for Inter­na­tio­nal Peace - das ist der der die Paper sei­ner eige­nen Insti­tu­ti­on nicht liest) im Panel.

Topic ist “Some­thing, some­thing the EUs future role in the world”.

Stim­mung ist ent­spannt und amikal, man ist unter Freun­den - die Publi­kums­fra­gen sind dann uni­so­no ziem­lich kritisch.

Aber nichts was man mit nem Epis­tem nicht wie­der weg­be­haup­tet (eher gepre­digt) bekommt -- und das sieht dies­mal wie folgt aus.

Das Panel wird nach einem The­men­feld gefragt bei dem Euro­pa in Zukunft glän­zen könn­te - zwecks not­wen­di­ger Public Rela­ti­ons Wir­kung nach innen - wäh­rend der kom­men­den Kri­sen. Wojciech Przy­byl­ski setzt sich gleich mal kom­plett in die Nes­seln und denkt sich aus dem Steh­greif ein “gemein­sam stark gegen Putins Russ­land” Nar­ra­tiv aus um Euro­pa ab jetzt öffent­lich­keits­po­li­tisch zu einen.

Das ist des­we­gen even­tu­ell nur so halb pri­ckelnd, da “sich über ein äuße­res Feind­bild als geeint defi­nie­ren” eigent­lich bereits etwas war, was wir immer den US als “die habens noch nötig” nach­ge­sagt haben. Geht im Wesent­li­chen dar­um, dass wenn die Bevöl­ke­rung wie­der mal Ärger macht, du sie gegen den gemein­sa­men Feind auf­sta­chelst, was eine unglaub­lich “einen­de” Wir­kung hat.

Leh­ne tappt nicht in das sel­be Fett­näpf­chen und schlägt anstatt des­sen “Wir kön­nen Kli­ma­wen­de” als The­ma vor, als eines “das die Kom­mis­si­on eh schon besetzt hat”. Ja, safe. Tol­les The­ma. Merkt die Bevöl­ke­rung nie, dass grad CBAM weg­brö­ckelt und uns der Rest der Welt dabei nicht mehr ernst nimmt (Ener­gie­kri­se). Wäh­rend die US aktu­ell noch nur so tun als ob. (Ist das Fazit hier, saug mir das nicht aus den Fin­gern: click)

Ein wei­te­res Schman­kerl ist Leh­ne der euro­päi­sche Eigen­stän­dig­keit (nach Makron Defi­ni­ti­on), ursprüng­lich als ver­tei­di­gungs­po­li­ti­sche Idee ent­stan­den, nun kom­plett von die­sem Aspekt ent­kop­pelt sieht, da - ich zitie­re “die US die­sen Aspekt wie­der über­nom­men haben” also wird jetzt die­se Bedeu­tung aus dem Schlag­wort­kom­plex raus­ge­schrie­ben. Dh. das Wort kommt in Reden und als Bedeu­tungs­hül­se in der Außen­kom­mu­ni­ka­ti­on der EU noch vor. Hat jetzt aber nicht mehr dem sel­ben Inhalt und wird in Reden anders ver­wen­det. Leh­ne ist - wäh­rend er das vor­trägt - tiefen­ent­spannt, zurück­ge­lehnt, Bei­ne über­kreuzt, Arme bau­meln, “bei uns machen jetzt halt wie­der die US die Friedenssicherung”.

Das pro­vo­ziert dann einen Teil der kri­ti­schen Nach­fra­gen - was denn wäre, wenn in den US kon­ser­va­ti­ve Kräf­te mit einer iso­la­tio­nis­ti­sche­ren Aus­rich­tung die nächs­ten Wah­len gewin­nen wür­den. Ant­wort dar­auf gibts kei­ne, aber ok, der Fra­gen­stel­ler glaubt auch noch dass US Innen­po­li­tik ihre Außen­po­li­tik bestimmt.. Ich mein, bis das passiert…

Die meis­ten kri­ti­schen Fra­gen dre­hen sich um dem Bereich, dass in Punk­to Kan­di­da­ten­sta­tus für die EU Erwei­te­rung wie­der “emo­tio­na­li­sier­te Ent­schei­dungs­fin­dun­gen” über “Grund­satz­prin­zi­pi­en” gewon­nen hät­ten (eine der Kom­men­ta­to­ren im Publi­kum ist erregt, da sie in der Ges­te das Reframing des Bei­tritts­kan­di­da­ten­sta­tus als Abstell­gleis ver­mu­tet), aber nichts was man nicht mit einer Pre­digt zum Wesen und Attrak­ti­vi­tät der geleb­ten Wer­te nicht wie­der aus­bü­geln kann. Also wird aus­ge­bü­gelt. Über den Vor­wurf “Dop­pel­mo­ral” ist man natür­lich wie immer sehr besorgt.

Sehr gute Fra­gen, sehr gute Fragen, …”

Ich weiß wirk­lich nicht war­um ich mir das noch ansehe…

Die­se Gesell­schaft ist das abso­lut Letzte.









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