UN sieht bis zu 90 Prozent der Ukrainer von Armut bedroht

16. März 2022

Neun von zehn Ukrai­nern wären nach Ansicht des UN-Entwicklungsexperten Achim Stei­ner im Fall eines lang anhal­ten­den Krie­ges von Armut bedroht. Im schlimms­ten Fall wür­de die Wirt­schaft des Lan­des zusam­men­bre­chen und das Wachs­tum von zwei Jahr­zehn­ten zunich­te gemacht, sag­te Stei­ner, Admi­nis­tra­tor des Ent­wick­lungs­pro­gramms der Ver­ein­ten Natio­nen (UNDP).

1:1 vom Stan­dard kopiert
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Gleich­zei­tig wird fol­gen­des kolportiert:

Für die Ukrai­ne ist der Krieg nicht aussichtslos

Ein direk­ter mili­tä­ri­scher Sieg gegen Russ­land scheint unwahr­schein­lich zu sein. Doch je län­ger Kiew durch­hält, des­to bes­ser ist die Ver­hand­lungs­grund­la­ge für die Ukraine

Daher [aus dem Text geht in keins­ter Wei­se her­vor wor­auf sich daher bezieht - es wird ein­fach pos­tu­liert, die Maxi­mal­for­de­run­gen Russ­lands sei­en nicht umsetz­bar - daher bezieht sich auf die­ses Pos­tu­lat…] müss­te Mos­kau bei einem andau­ern­den Krieg auch selbst nach Kom­pro­mis­sen suchen – eigent­lich. Denn Russ­lands Prä­si­dent heißt Wla­di­mir Putin – und genau sei­ne man­geln­de Ratio­na­li­tät macht das End­sze­na­rio des Krie­ges so unberechenbar.

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Der Mör­der Putin machts aber nicht, weil er so ver­rückt ist.

Obwohl ers laut Selen­skyj macht - aber zuvor noch ein wenig gekämpft wer­den muss.

Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj ver­sprüht in einer Video­bot­schaft so etwas wie einen Fun­ken Hoff­nun­gen über mög­li­che Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Russ­land. Die Ver­hand­lungs­po­si­tio­nen Russ­lands hör­ten sich “rea­lis­ti­scher” an, sag­te Selen­skyj. Bis die Ukrai­ne zufrie­den sein kön­ne, daue­re es aber noch. “Wir alle wol­len so schnell wie mög­lich Frie­den und Sieg”, mein­te der Prä­si­dent. “Aber es braucht Mühe und Geduld.”

Es müs­se noch gekämpft und gear­bei­tet wer­den. Jeder Krieg ende mit einer Ver­ein­ba­rung. “Die Tref­fen wer­den fortgesetzt.”

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Alles klar?

Wir sehen, die Inter­es­sen der Ukrai­ne spie­geln nicht die Inter­es­sen der armuts­ge­fähr­de­ten Bevöl­ke­rung in der Ukrai­ne wie­der. Zumin­dest nicht mittelfristig.

Hilfs­pa­ket von 13,6 Mil­li­ar­den USD aus den US wur­de ges­tern ver­ab­schie­det und rus­si­sche Gegen­sank­tio­nen wie folgt öffent­lich kommentiert -

US-Regierung spot­tet über rus­si­sche Sanktionen
Die US-Regierung hat mit Spott auf die von Russ­land ver­häng­ten Ein­rei­se­ver­bo­te gegen US-Präsident Joe Biden und ande­re Poli­ti­ker reagiert. “Als ers­tes möch­te ich anmer­ken, dass Prä­si­dent Biden ein Juni­or ist, so dass sie viel­leicht sei­nen Vater sank­tio­niert haben. Möge er in Frie­den ruhen”, sag­te die Spre­che­rin des Wei­ßen Hau­ses, Jen Psa­ki, am Diens­tag weil bei der Sank­ti­ons­lis­te ein “jr.” fehl­te. Auch Ex-Präsidentschaftskandidatin Hil­ary Clin­ton spot­te­te über ihre Sank­tio­nie­rung, dass sie der “rus­si­schen Aca­de­my für die Aus­zeich­nung für ihr Lebens­werk” danke.

Psa­ki füg­te hin­zu: “Ich wür­de sagen, dass es nie­man­den von Ihnen über­ra­schen wird, dass kei­ner von uns Tou­ris­ten­rei­sen nach Russ­land plant und kei­ner von uns Bank­kon­ten hat, auf die wir nicht zugrei­fen kön­nen.” Im Gegen­zug hät­ten die west­li­chen Sank­tio­nen die rus­si­sche Wirt­schaft um Jahr­zehn­te zurück­ge­wor­fen, so Psa­ki. “Die bei­spiel­lo­sen Kos­ten, die wir mit Ver­bün­de­ten und Part­nern auf­er­legt haben, haben 30 Jah­re wirt­schaft­li­chen Fort­schritt zunich­te­ge­macht”, sag­te Psaki.

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Wir kämp­fen also bes­ser noch ein Weilchen.

Und ver­spot­ten eine der Kriegs­par­tei­en öffentlich.

Wäh­rend wir für mehr Armut in der Ukrai­ne und welt­weit sorgen.

Zum Schutz west­li­cher Werte.

Von den bud­ge­tier­ten 13.6 Mil­li­ar­den USD sind bis­her erst 200 Mil­lio­nen als Mili­tär­hil­fe frei­ge­ge­ben. Da müs­sen sich die Ukrai­ner schon noch ein wenig ran­hal­ten - immer­hin sta­bi­li­sie­ren wir mit dem Rest deren Gesell­schaft. Gesamt­scha­dens­sum­me geschätzt 100 Mil­li­ar­den und stei­gend, laut ukrai­ni­schen Angaben.
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Aber da kann man dann ja Auf­bau­hil­fe mit west­li­chen Kon­zer­nen nach­schie­ßen. Natür­lich erst, wenn die Ukrai­ne wie­der einen Zugang zum Meer hat. Sonst ist eine sepa­rier­te West­ukrai­ne wirt­schaft­lich nicht haltbar.

Ich glau­be wir brau­chen kurz- und mit­tel­fris­tig noch ein paar mehr Helden.

His­to­ric heroes - mind you, says the majo­ri­ty opi­ni­on in Washing­ton DC:

Demo­cra­cy, free­dom, sov­er­eig­n­ty against dic­ta­tor­s­hip, you know the drill… Values.
And the mode­ra­tor even dares to ask whe­re our values were pre­vious­ly - but then he slow­ly gets the new nar­ra­ti­ve (“This is a mus­cu­lar, patrio­tic defen­se of a libe­ral open socie­ty. […] We instinc­tively under­stand it in a way that other wars, civil wars, have been much har­der to under­stand -” (- this is whats dif­fe­rent this time around).”), and starts nodding…

Is pro­pa­gan­da used to make peop­le under­stand? Lets say by using emo­tio­nal­ly loa­ded terms in one instance, and 400x less repor­ting in other instan­ces? (Sil­ly sta­tis­tic, but you know - its the princip­le that counts…)

(Die Mel­dun­gen stam­men bis auf die Ein­schät­zung zu den bis­he­ri­gen Gesamt­schä­den aus den letz­ten bei­den Tagen.)

edit: War­um haben die Sank­tio­nen in Russ­land eigent­lich 30 Jah­re Wirt­schafts­wachs­tum zu Nich­te gemacht, der Krieg in der Ukrai­ne jedoch nur 20 Jah­re des ukrainischen?

20 Jah­re hät­te Russ­land här­ter getrof­fen, aber 30 Jah­re klingt nach mehr. Ver­stan­den? (Ver­dammt, immer die­se scheiß Sani­ty Checks bei vor­ge­brach­ten Argumenten…)

edit2: Der Stan­dard fan­ta­siert sich in dem Zusam­men­hang jetzt die Aus­sa­ge her­bei, dass die ukrai­ni­schen Streit­kräf­te gegen­über rus­si­schen Trup­pen erst­mals im Vor­teil wären - “da die rus­si­schen Streit­kräf­te dar­um kämpf­ten, die Her­aus­for­de­run­gen des ukrai­ni­schen Gelän­des zu meis­tern”. Das steht im Secu­ri­ty brie­fing über das berich­tet wird, jedoch nicht drin­nen. Also der, dass die Ukrai­ne “im Vor­teil wäre” Teil. Naja, man kanns ja mal zur Gewis­sens­be­ru­hi­gung erfinden.
Wir fas­sen also zusam­men, dass die rus­si­schen Streit­kräf­te (die kampf­erfah­re­nen und noch eher moti­vier­ten Trup­pen in den Sepa­ra­tis­ten­ge­bie­ten) Stras­sen nach Myko­la­jiw gesi­chert haben (dazu der Focus: Ali­na will nicht im Kel­ler Mut­ter wer­den), ist “Rus­si­as reluc­tance to con­duct off-road mano­eu­vres”, was dazu geführt hat, dass “ukrai­nes armed for­ces adept­ly explo­i­ted Rus­si­as lack of mano­eu­vre, frus­tra­ting rus­si­an advan­ce and inflic­ting hea­vy los­ses on the inva­ding for­ces” konn­ten - was nicht bedeu­tet, dass sie im Vor­teil sind, aber immer­hin liest sichs so ähn­lich, also kann mans als Qua­li­täts­zei­tung schon mal behaup­ten - weil das bri­ti­sche secu­ri­ty brie­fing angibt “Rus­si­an for­ces are struggling to over­co­me the chal­len­ges posed by Ukrai­nes ter­rain.” Hach die Vor­tei­le des Gueríllakampfs. So roman­tisch. “Hea­vy los­ses” da Russ­land den Luft­raum nicht kom­plett kon­trol­liert, soll hei­ßen, die tür­ki­schen Bay­raktar Droh­nen wirken.

Dazu der Spie­gel vor zwei Wochen:

Kiews neu­ge­bo­re­ner Lemur nach Bayraktar-Kampfdrohne benannt
Nach der Geburt eines klei­nen Affen im Zoo von Kiew ver­kün­det Bür­ger­meis­ter Vita­li Klitsch­ko den Namen des Pri­ma­ten. Er bezieht sich auf den Krieg im Land.

Die Bayraktar-Drohnen wer­den von der Ukrai­ne als Wun­der­waf­fe im Kampf gegen Russ­land gefei­ert und sogar in einem zwei­fel­haf­ten Pop­song besun­gen. Die unbe­mann­ten Flug­zeu­ge kön­nen sich in gro­ßer Höhe unbe­merkt den Pan­zer­kampf­ver­bän­den nähern – und die­se dann aus der Luft bekämpfen.

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Pop­song? click Alles klar? Bayraktar.

edit3:

Truss skep­tisch bezüg­lich Friedensgesprächen
Die bri­ti­sche Außen­mi­nis­te­rin Liz Truss sag­te am Diens­tag (heu­te, 16.03.2022), sie sei skep­tisch gegen­über Frie­dens­ge­sprä­chen zwi­schen Russ­land und der Ukraine.

Ich bin skep­tisch gegen­über den Frie­dens­ge­sprä­chen, wäh­rend Putin immer noch Krieg in der Ukrai­ne führt. Er muss einen Waf­fen­still­stand ein­füh­ren und sei­ne Trup­pen abzie­hen, damit die­se Frie­dens­ge­sprä­che ernst genom­men wer­den kön­nen“, sag­te Truss gegen­über BBC TV. Putin müs­se “um jeden Preis” gestoppt wer­den, sag­te sie.

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Jetzt sind wir aber alle wie­der erstaunt oder? Die­ser ver­rück­te Putin wieder!

Want to watch a japanese ambassador lie?

15. März 2022

- and all the while defi­ne the upco­m­ing eco­no­mic and secu­ri­ty poli­cy for Euro­pe over the next 20 years?

He even says it three times in a row, just for good mea­su­re, its hard to miss - like, you know, when you come up with a thought, and then repeat it three times in a row, becau­se… Oh sor­ry - no one is going to do that, unless they’d want it to stick - as they didnt at all come up with it on the spot. Oh yes, and like, when you then add a “this is not zero sum, becau­se Japan will still be nee­ding Ger­ma­ny and Ger­ma­ny needs Japan” at the end, just for good mea­su­re. Becau­se, you know, you do.
But dont worry - Japan would even be wil­ling to take Ukrai­ne refu­gees. Hes sure of it, alt­hough he doesnt repre­sent the japa­ne­se government of cour­se. But with pro­spects like these…

G.M.F. deli­vers

(The best thing to do is to do not­hing at all (des­pi­te kee­ping the public enemy image up for more than a year, and pos­si­b­ly years), and stick tog­e­ther, even though we ful­ly anti­ci­pa­te this to beco­me a long war of attri­ti­on - other­wi­se Chi­na might get ide­as in terms of whats fea­si­ble, and also Japan is expo­sed to/dependent on less than a 10th of ger­man ener­gy needs from rus­si­an exports, so the best thing real­ly is to be pati­ent and stick this through - then Japan gets the invest­ment Ger­ma­nys not going to get, while the US will not be expo­sed at all, while Chi­na will not get the idea, that cal­cu­la­ting stra­te­gies deri­ved from Rus­si­as attack cos­ts is a worthwhile thing, and ever­ything can stay like it is, just with Ger­ma­ny get­ting com­ple­te­ly ram­rod­ded in the pro­cess, oh and Ukrai­ne of course…)

Want to see a middling US col­le­ge histo­ry pro­fes­sor go into a third round of “keep ger­ma­ny down” rhe­to­rics, and clas­si­fy it as the first coun­try that would try to break out of a joint Nato posi­ti­on, dis­tinct­ly even more so than Turkey?

The money quo­te to look for is “we’­ve got to keep our eyes on ger­ma­ny and keep them in line”.

Won­der­ful.

Also, of cour­se, ever­yo­ne on the G.M.F. panel can agree, that this is a “pati­ence game” - sor­ry, war of attri­ti­on, that will play out in the Ukraine.

This one is for the (wes­tern) values, I think. So much values, Doge amount of much values. Is the pope in Kyiv yet? edit: He has. Finally!

Nice balance of news storys

15. März 2022

Pos­ted, most­ly for reference.

Kurze Durchsage der Atlantikbrücke 2

14. März 2022

Putin denkt, dass Euro­pa es nicht schafft die Sank­tio­nen lang­fris­tig auf­recht­zu­er­hal­ten! (Also die Sank­tio­nen die so designt wur­den, dass Euro­pa sie lang­fris­tig auf­recht­erhal­ten kann.)

Was?

Ich fas­se noch­mal zusam­men, der in die Ecke getrie­be­ne Putin sieht kei­nen Aus­weg, und dou­bled mili­tä­risch down, sieht aber den Aus­weg, dass Euro­pa bei den Sank­tio­nen frü­her ein­knickt (Frü­her als was? Als der Krieg zu Ende ist? Als Kiev fällt? Als Russ­land mit­tel­fris­tig kol­la­biert?) -- dess­halb müs­sen wir jetzt zusam­men­hal­ten, denn das hat Putin nicht erwartet.

Ach egal, es wird schon stimmen.

edit: Gabri­el glau­be auch nicht, dass wir vor schnel­len Ergeb­nis­sen ste­hen, dafür sei­en die Posi­tio­nen zu weit aus­ein­an­der [ein paar Sät­ze davor warens noch die Sank­tio­nen die erst lang­fris­tig Wir­kung zei­gen wür­den], und fin­det - dass Ver­hand­lungs­lö­sun­gen wich­tig sind.

Und sieht gleich­zei­tig noch viel schlim­me­res Leid durch eska­lie­ren­de Militärgewalt.

Sagt dem mal wer, dass er sei­ne aus­wen­dig gelern­ten Tal­king Points nicht mit sei­ner Mei­nung mischen darf, da da sonst nur in sich wider­sprüch­li­che Aus­sa­gen dabei rauskommen?

Dem Mode­ra­tor wärs aber nicht aufgefallen.

edit: Habs noch mal ver­sucht auf einem Zeit­strahl zu ord­nen. Zuerst mili­tä­ri­sche Eska­la­ti­on und Zunah­me von Gewalt, dann Sank­tio­nen die mit­tel­fris­tig ihre Wir­kung ent­fal­ten kön­nen, dann Gesprä­che die so wich­tig sind, dann ein Putin der eine Lösung des Kon­flik­tes sieht, obwohl er den Kon­flikt als Lösung sieht, in dem Euro­pa früh­zei­tig ein­knickt. Der aber nicht mit der Einig­keit Euro­pas gerech­net hat. Nach­dem der Sig­mar das laut im Fern­se­hen ange­kün­digt hat. Wir haben schon gewon­nen. Auch wenn die Nato kei­ne mili­tä­ri­schen Inter­ven­ti­ons­mög­lich­kei­ten hat. Weil unser Zusam­men­halt so stark ist! Was der Sig­mar Gabri­el alles weiß… Die Atlan­tik­brü­cke hat dazu sicher wie­der Stu­di­en gemacht.

Der Standard hat mal wieder keine Propaganda gefunden

14. März 2022

und emp­fielt Lesern gera­de sol­che Texte

Dear Rus­si­ans, your media is being cen­so­red. The Krem­lin is lying. Find out the truth about Ukrai­ne on the free web and on the Tele­gram app. Time to over­throw dic­ta­tor Putin!

Über ein Online-Portal.

per SMS und email direkt an Rus­sen zu sen­den, falls ihr wel­che kennt. Manch­mal sei­en laut Betrei­ber des Por­tals dar­aus auch Gesprä­che ent­stan­den in denen Rus­sen gesagt hät­ten wie sehr sie Putin hassen!

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