Monkey no see, monkey no hear, monkey no tell

21. Februar 2022

Man gewinnt den Ein­druck, dass es in der deut­schen Poli­tik drei Kate­go­rien von Akteu­ren gibt. Die Kleins­te umfasst jene Man­dats­trä­ger, die sehr genau wis­sen was auf dem Spiel steht. Sie müs­sen sich aber davor hüten Klar­text zu reden, sofern sie kei­nen Wert dar­auf legen öffent­lich hin­ge­rich­tet zu werden.

Der wich­tigs­te Ver­tre­ter die­ser Kate­go­rie ist der [deut­sche] Bun­des­kanz­ler im Junk­tim mit sei­nem Kanz­ler­amt­mi­nis­ter Wolf­gang Schä­fer. Das sind die Pro­fis die das Schlimms­te zu ver­hin­dern suchen, ohne sich angreif­bar zu machen. Der Kanz­ler gehört auch nicht zu den Scharf­ma­chern gegen­über Russ­land, im Gegen­satz zum Bun­des­prä­si­den­ten. Dess­we­gen sagt Scholz in Sachen Nord­stream 2 auch nur so wenig wie mög­lich. Das ist nicht Aus­druck von Füh­rungs­schwä­che, ganz im Gegen­teil - viel­mehr zeugt es von Sach­ver­stand, Ver­ant­wor­tungs­be­wußt­sein, und poli­ti­scher Weit­sicht. Scholz ist ein klug agie­ren­der Steu­er­mann, der das deut­sche Schiff in ruhi­ge­res Fahr­was­ser zu len­ken sucht. Ob das gelingt, ist voll­kom­men offen.

Die zwei­te und größ­te Kate­go­rie besteht aus Poli­ti­kern deren Hori­zont offen­bar nicht wei­ter als bis zur nächs­ten Wand reicht. Die weder ana­ly­tisch, noch geo­stra­te­gisch zu den­ken gewohnt sind, statt­des­sen glau­ben im trans­at­lan­ti­schen Main­stream gut und sicher segeln zu kön­nen. Das maß­geb­li­che Fun­da­ment die­ser Kate­go­rie besteht wesent­lich aus Kurz­sich­tig­keit und Opportunismus.

Die drit­te Kate­go­rie schließ­lich ist die gefähr­lichs­te. Dumm­heit, gepaart mit Ideologie.

Ich dan­ke für ihre Auf­merk­sam­keit, alles Gute, bis zum nächs­ten Mal, machen sies gut.

src: Micha­el Lüders - über sei­nen You­tube Kanal, vor fünf Tagen, da soet­was halt nicht in den Medi­en kommt.

Micha­el Lüders stu­dier­te zwei Semes­ter ara­bi­sche Lite­ra­tur an der Uni­ver­si­tät Damas­kus sowie Publi­zis­tik, Islam- und Poli­tik­wis­sen­schaft an der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin. Er wur­de mit einer Arbeit über das ägyp­ti­sche Kino zum Dr. phil. pro­mo­viert.

Anschlie­ßend arbei­te­te Lüders zunächst als Doku­men­tar­fil­mer und Hör­spiel­au­tor für den SWR und WDR und war von 1993 bis 2002 Nahost-Redakteur bei der ZEIT. Von 2002 bis 2003 war er als Bera­ter für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) tätig.[1]

Seit Janu­ar 2004 ist Lüders als Mit­in­ha­ber der Midd­le East Con­sul­ting Group in Ber­lin frei­be­ruf­li­cher Politik- und Wirt­schafts­be­ra­ter sowie Publi­zist und Autor. Er hält nach eige­nen Anga­ben Vor­trä­ge über „das Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen dem Wes­ten und der arabisch-islamischen Welt“ und „Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten in der ara­bi­schen Welt“ und ver­öf­fent­licht „Exper­ti­sen zur Ursa­chen­for­schung isla­mis­ti­scher Gewalt“.[2] Er berät unter ande­rem das Aus­wär­ti­ge Amt (AA) und erstellt Fach­gut­ach­ten für die Deut­sche Gesell­schaft für Tech­ni­sche Zusam­men­ar­beit (GTZ) und das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (BMZ). Dar­über hin­aus unter­rich­tet er im Lehr­auf­trag am Cen­trum für Nah- und Mittelost-Studien der Philipps-Universität Mar­burg und war 2015/16 Gast­do­zent am Midd­le East Cen­ter der Saka­rya Üni­ver­si­te­si in der Tür­kei. 2017 berief ihn die Uni­ver­si­tät Trier auf eine Gast­pro­fes­sur im Umfang von ins­ge­samt drei Ein­zel­vor­le­sun­gen. Dage­gen pro­tes­tier­te u. a. der ört­li­che AStA und die Trie­rer Deutsch-Israelische Gesell­schaft.[3]

Lüders lebt in Berlin.

src: click

Kom­plet­ter The­men­wech­sel, aber zur Über­schrift irgend­wie passend:

Der­wei­len Kurz­durch­sa­ge vom ehe­ma­li­gen Alp­bach Spre­cher (Ver­zei­hung):

Mit dem Pro­fes­sor in St. Gal­len habe ich in zwei Wochen einen Kaf­fee­ter­min aus­ge­macht. Ich bin schon neu­gie­rig, was er mir auf mei­ne Fra­ge sagt, wie wir Öster­rei­che­rin­nen und Öster­rei­cher unser Ran­king im Eli­te Qua­li­ty Index ver­bes­sern können.

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Man muss das ver­ste­hen, Alp­bach ist die Oppo­si­ti­on. Die vor­wie­gend von “Trans­at­lan­ti­kern” gema­nag­te zwar, und das mit Tra­di­ti­on, und seit Jahr­zehn­ten - und auch die, die den Fisch­ler als Prä­si­den­ten des IHS Kura­to­ri­ums unter­ge­bracht hat, damit er im Ein-Jahresrhytmus Finan­zie­rung von For­schungs­auf­trä­gen durch die Natio­nal­bank ver­mit­telt, die dann unter ande­rem von der Alp­bach Laxen­burg Group bera­ten wird - aber die Oppo­si­ti­on. Garan­tiert. Und der Nar­val ist reflek­tiert und kri­tisch und nicht nur jemand mit fixer Arti­kel­rei­he im Stan­dard (ein Exper­te also…), der den Fisch­ler mal um nen Job ange­hau­en hat. Hach, die Anekdoten…

Ach­ja, und die gro­ße Sor­ge, mit der sowohl Fisch­ler, als auch Nar­val die aktu­el­len poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen in Öster­reich sehen, ist selbst­re­dend ein wenig koor­di­niert. (Die ers­ten bei­den Links lesen und stau­nen.) Bin jetzt der Letz­te der öster­rei­chi­sche Poli­tik der letz­ten 10 Jah­re ver­tei­di­gen wür­de, aber was sich heut­zu­ta­ge als mora­lisch höher­wer­ti­ge­re Oppo­si­ti­on geriert ist wie­der mal erstaunlich.

Kei­ne Kri­se unge­nutzt lassen.

Ach­ja, und die For­scher fra­gen, wie man sich am Bes­ten in ihrem Index ver­bes­sert. Für die Gesellschaft.









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