Victoria Kennedy: „Jetzt ist nicht der Moment für die Diplomatie“
US-Botschafterin Victoria Kennedy preist die Führungskraft Bidens.US-Botschafterin Victoria Kennedy preist die Führungskraft Bidens. Die Presse/Clemens Fabry
US-Botschafterin Victoria Kennedy über den Ukraine-Krieg und den positiven Nebenaspekt für EU und Nato.
Die Presse: Sie sind jetzt seit zwei Monaten in Wien, und plötzlich finden Sie sich am Rande eines Kriegsgebiets wieder, 500 Kilometer Luftlinie vom Konflikt entfernt. Das hätten Sie so wohl nicht erwartet.
Victoria Kennedy: Wir halten bei Tag neun eines brutalen, vorsätzlichen, ungerechtfertigten Angriffs Wladimir Putins auf die Souveränität der Ukraine. Das ist ein historischer Verstoß gegen die internationale Rechtsordnung. Wir erleben den Heroismus des ukrainischen Volks und die Solidarität der Welt in der Verurteilung dieses Kriegs. Putin war nicht interessiert an einer diplomatischen Lösung, die US-Präsident Joe Biden und die EU forciert haben.
Glauben Sie immer noch, dass die Tür zur Diplomatie offen ist, wie Sie vor wenigen Wochen in einem Gastkommentar in unserer Zeitung geschrieben haben?
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Mehr kann ohne Abo nicht abgerufen werden, aber wie die Diplomatieangebote ausgesehen haben, sieht man bei Jeffrey Sachs. (siehe: Jeffrey Sachs in FT)
Für die die es nicht wissen Sachs ist UN-Sonderberater und sein ideologischer Standpunkt in etwa der hier:
Sachs engagiert sich für weitgehenden Schuldenerlass für extrem arme Staaten und im Kampf gegen Krankheiten, insbesondere HIV/AIDS in Entwicklungsländern. Er kritisiert die WTO und den IWF, weil die Geldgeber dieser Organisationen nicht bereit seien, effektive Hilfe für die extrem Armen zu leisten. Der amerikanischen Regierung wirft er vor, dass sie nicht bereit sei, 0,7 % des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen. Er wurde für seine Forderung, die Entwicklungshilfe weiter zu steigern, von William Easterly kritisiert, da diese in der Vergangenheit höchstens bescheidene Erfolge erzielt hätte und eine „Planer-Mentalität“ bzw. ein Top-Down-Ansatz wenig effektiv sei.
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Russland und die Ukraine zusammen produzieren in etwa 25% des weltweiten Weizen und Gerste Exportvolumens. Die Auswirkungen auf den Welthunger sind direkt und unmittelbar. Sachs Zerissenheit spiegelt das wieder.
Kann man nichts machen wird er sich gedacht haben, Putin war halt nicht an einer diplomatischen Lösung interessiert. Hat er aber nicht - in seinem Statement steht dezent, aber dennoch, etwas anderes. Aber was solls, die Presse hat ihr Headline-Interview für heute.
Schade, dass ich nicht den vollen Artikel lesen kann, jetzt habe ich den positiven Nebeneffekt für Nato (2% Militärausgaben vom BIP durch Deutschland, dafür eine US die sich auch zukünftig vermehrt im Pazifik engagiert bedingen was?) und die EU nicht mitbekommen, den die US Botschafterin in Österreich sieht.
Ich nehm mal an es ist “militärische Führungsstärke entwickeln”, und mehr “ideologischer Zusammenhalt”, oder eine besser finanzierte und patriotischere Medienlandschaft aufbauen zu können, oder etwas in der Fasson.
edit: Die Presse am selben Tag ebenfalls:
EU von Beitrittswünschen überfordert und zerrissen
Das werden wohl die positiven Nebenaspekte sein.