Die Presse interviewt Victoria Kennedy

05. März 2022

Vic­to­ria Ken­ne­dy: „Jetzt ist nicht der Moment für die Diplomatie“
US-Botschafterin Vic­to­ria Ken­ne­dy preist die Füh­rungs­kraft Bidens.

US-Botschafterin Vic­to­ria Ken­ne­dy preist die Füh­rungs­kraft Bidens. Die Presse/Clemens Fabry

US-Botschafterin Vic­to­ria Ken­ne­dy über den Ukraine-Krieg und den posi­ti­ven Neben­aspekt für EU und Nato.

Die Pres­se: Sie sind jetzt seit zwei Mona­ten in Wien, und plötz­lich fin­den Sie sich am Ran­de eines Kriegs­ge­biets wie­der, 500 Kilo­me­ter Luft­li­nie vom Kon­flikt ent­fernt. Das hät­ten Sie so wohl nicht erwartet.

Vic­to­ria Ken­ne­dy: Wir hal­ten bei Tag neun eines bru­ta­len, vor­sätz­li­chen, unge­recht­fer­tig­ten Angriffs Wla­di­mir Putins auf die Sou­ve­rä­ni­tät der Ukrai­ne. Das ist ein his­to­ri­scher Ver­stoß gegen die inter­na­tio­na­le Rechts­ord­nung. Wir erle­ben den Hero­is­mus des ukrai­ni­schen Volks und die Soli­da­ri­tät der Welt in der Ver­ur­tei­lung die­ses Kriegs. Putin war nicht inter­es­siert an einer diplo­ma­ti­schen Lösung, die US-Präsident Joe Biden und die EU for­ciert haben.

Glau­ben Sie immer noch, dass die Tür zur Diplo­ma­tie offen ist, wie Sie vor weni­gen Wochen in einem Gast­kom­men­tar in unse­rer Zei­tung geschrie­ben haben?

[…]

src: click
Mehr kann ohne Abo nicht abge­ru­fen wer­den, aber wie die Diplo­ma­tie­an­ge­bo­te aus­ge­se­hen haben, sieht man bei Jef­frey Sachs. (sie­he: Jef­frey Sachs in FT)

Für die die es nicht wis­sen Sachs ist UN-Sonderberater und sein ideo­lo­gi­scher Stand­punkt in etwa der hier:

Sachs enga­giert sich für weit­ge­hen­den Schul­den­er­lass für extrem arme Staa­ten und im Kampf gegen Krank­hei­ten, ins­be­son­de­re HIV/AIDS in Ent­wick­lungs­län­dern. Er kri­ti­siert die WTO und den IWF, weil die Geld­ge­ber die­ser Orga­ni­sa­tio­nen nicht bereit sei­en, effek­ti­ve Hil­fe für die extrem Armen zu leis­ten. Der ame­ri­ka­ni­schen Regie­rung wirft er vor, dass sie nicht bereit sei, 0,7 % des Brut­to­so­zi­al­pro­dukts für Ent­wick­lungs­hil­fe zur Ver­fü­gung zu stel­len. Er wur­de für sei­ne For­de­rung, die Ent­wick­lungs­hil­fe wei­ter zu stei­gern, von Wil­liam Eas­ter­ly kri­ti­siert, da die­se in der Ver­gan­gen­heit höchs­tens beschei­de­ne Erfol­ge erzielt hät­te und eine „Planer-Mentalität“ bzw. ein Top-Down-Ansatz wenig effek­tiv sei.

src: click

Russ­land und die Ukrai­ne zusam­men pro­du­zie­ren in etwa 25% des welt­wei­ten Wei­zen und Gers­te Export­vo­lu­mens. Die Aus­wir­kun­gen auf den Welt­hun­ger sind direkt und unmit­tel­bar. Sachs Zeris­sen­heit spie­gelt das wieder.

Kann man nichts machen wird er sich gedacht haben, Putin war halt nicht an einer diplo­ma­ti­schen Lösung inter­es­siert. Hat er aber nicht - in sei­nem State­ment steht dezent, aber den­noch, etwas ande­res. Aber was solls, die Pres­se hat ihr Headline-Interview für heute.

Scha­de, dass ich nicht den vol­len Arti­kel lesen kann, jetzt habe ich den posi­ti­ven Neben­ef­fekt für Nato (2% Mili­tär­aus­ga­ben vom BIP durch Deutsch­land, dafür eine US die sich auch zukünf­tig ver­mehrt im Pazi­fik enga­giert bedin­gen was?) und die EU nicht mit­be­kom­men, den die US Bot­schaf­te­rin in Öster­reich sieht.

Ich nehm mal an es ist “mili­tä­ri­sche Füh­rungs­stär­ke ent­wi­ckeln”, und mehr “ideo­lo­gi­scher Zusam­men­halt”, oder eine bes­ser finan­zier­te und patrio­ti­sche­re Medi­en­land­schaft auf­bau­en zu kön­nen, oder etwas in der Fasson.

edit: Die Pres­se am sel­ben Tag ebenfalls:
EU von Bei­tritts­wün­schen über­for­dert und zerrissen

Das wer­den wohl die posi­ti­ven Neben­aspek­te sein.









Hinterlasse eine Antwort