Der Krieg in der Ukraine tobt fast ein Jahr. Die Menschen hier blicken dennoch überraschend optimistisch in die Zukunft.
Quelle:
Oleksij Antypowytsch, wenn man ihn fragt, wie sich die ukrainische Gesellschaft knapp ein Jahr nach der russischen Invasion verändert hat. Der kräftige Mann ist Direktor des Sozialforschungsinstituts Rating Group
[Seinen Studien] zufolge glauben 97 Prozent der Ukrainer an einen Sieg gegen Russland. Mehr als 80 Prozent lehnen kontinuierlich jegliche territorialen Zugeständnisse an Moskau ab. Der kleine Teil der Ukrainer, der im ersten Kriegsmonat noch kompromissbereit war, hat seine Meinung Antypowytsch zufolge spätestens mit den Tragödien von Butscha, Irpin und Hostomel geändert.
Bei solchen Ergebnisse fragst du dich als gelernter Demoskop, ob da ein Soldat daneben gestanden, oder eh bereits die Waffe im Anschlag gehabt hat.
Und die Ukrainer hätten ihre Meinung nach Butscha, Irpin und Hostomel geändert, weiß der Sozialwissenschaftler.
Erstens einmal Propagandalüge.
Also der komplette Aspekt. Die Ukraine hat die schweren Waffen für eine Strategieänderung vier Tage vor Butscha gefordert. Das Atlantic Council hat zwei Tage vor Butscha die Propaganda verstärkt (“Jetzt müssen schwere Waffen in die Ukraine geliefert werden”).
Zweitens Hostommel?
Der Flughafen in der Nähe Kiews? Der in den ersten zwei Kriegsmonaten relevant war?
Googelt man nach Hostommel Ukraine tragedy - kommt zuerst ein Artikel über den “Battle of Antonov Airport”, an zweiter Stelle ein Propaganda Artikel von ukraine.ua und an fünfter Stelle ein guardian Artikel über den Einschlag einer fehlgeleiteten Cluster-Bombe.
Ehm, ja ehm Hostommel, die Tragädie der Flughafen Region hat mehr als das halbe ukrainische Volk laut einem ukrainischen Sozialwissenschaftler davon überzeugt, dass es gewinnen muss! Weil es gewinnen kann!
Was waren denn eigentlich die Artikel die hier das Narrativ geprägt haben? Also das Narrativ von Hostommel? Achso ja - BBC: Ukraine war: Family’s bid to reach safety ends in tragedy , hyper personalisiert, hyper emotionalisiert.
While Russia’s main focus appeared to be on the east and south of the country, Russian forces also started bombing towns and cities to the west of the capital, such as Irpin, Bucha and Hostomel - close to where Maksim was staying.
Der arme Maksim!!!!
Veröffentlichungszeitpunkt des Artikels - 3. April.
Spricht über Ereignisse am 7. März.
Nein also, als der Russe in Woche zwei den Flughafen angegriffen hat, da wussten wir, den müssen wir aus der gesammten Ukraine vertreiben.
Da hat sich die Meinung der Ukrainer geändert. Das weiß der Sozialwissenschaftler.
“Was sich am meisten verändert hat, ist die Grundeinstellung der Ukrainer gegenüber ihrem eigenen Land”, sagt Antypowytsch. Vor dem Krieg sei die Mehrheit der Menschen der Ansicht gewesen, dass 30 Jahre Unabhängigkeit mehr Misserfolge als Erfolge brachten. “Nun betrachten die Menschen auch die Zeit vor dem 24. Februar ganz anders. Sie sagen, dass wir auch ab 1991 durchaus erfolgreich waren.”
Gut dass es den IMF gibt, der sagt immer noch dass die Zeit seit 1991 ökonomisch scheiße war, und es die Zukunft nicht minder sein wird.
Antypowytsch zufolge ist dadurch auch das Bekenntnis zur Ukraine als Staat gestiegen. “Vor dem großen Krieg haben sich acht von zehn Ukrainern vor allem als Staatsbürger der Ukrainer identifiziert. Im Moment sind das zehn von zehn”, sagt der Meinungsforscher. Und dass 80 Prozent heute glauben, dass sich die Ukraine generell in die richtige Richtung entwickelt, hätten Experten wie Antypowytsch früher so nicht für möglich gehalten.
Erstaunlich…
Dass Russland auf einen richtig langen Krieg setzt, ist den Ukrainern mittlerweile bewusst. Trotzdem haben im Dezember 89 Prozent der im Rahmen einer Studie befragten Menschen angegeben, dass sie mit Optimismus ins nächste Jahr blicken, während 65 Prozent davon ausgingen, dass 2023 besser als 2022 sein wird.
Ist es nicht erstaunlich was Propaganda zu leisten im Stande ist?
Es liegt auf der Hand, dass 2023 blutiger und entbehrungsreicher für die Ukraine werden wird. Da sie ja jetzt in den Angriff gehen will während Russland die Energieversorgung des Landes angreift. Aber wissen sie was dieses sozialwissenschaftliche Institut herausgefunden hat?! Also die Ukrainer, mit dem neuen autokratischen Mediengesetz das keine Europäischen Standards erfüllt, die glauben glatt das Gegenteil.
Ist das nicht herzerwärmend. Wenn ich einen Hund hätte, hätte ich glaub ich jetzt das starke Bedürfnis ihn zu füttern, damit er mit dem Schwanz wedelt.
“Für mich ist das der Ausdruck einer Kriegsanpassung. Der Befund bedeutet nicht, dass es keine mentalen Probleme in der Gesellschaft gibt. Aber viele Menschen sagen sich offenbar: Ach, schlimmer kommt es sowieso nicht mehr”
Kriegsanpassung also. So, so. Dazu sollte man vielleicht mal ein neues soziologisches Studienfeld eröffnen, denn es gibt diesbezüglich noch keines.
Früher hieß das im Studium Propaganda.
85 Prozent der Ukrainer sprechen inzwischen auch von der faktischen Wiederherstellung der Grenzen von 1991 als gewünschtem Kriegsergebnis. Nur neun Prozent würden sich mit der Rückkehr zum Status quo vor dem 24. Februar, also mit einer russischen Kontrolle der Krim-Halbinsel und Teilen der Bezirke Donezk und Luhansk, zufriedengeben.
Boah, genauso wie der Propagandastandpunkt Selenskyjs seit dem zweiten Kriegsmonat. Das ist echt erstainlich. Also der Zufall. Unsere Medien hätten es auch bereits im Juni Festgestellt. Also einzelne Experten in einzelnen Medien. Dass das das Ziel der Ukraine ist. Aber jetzt ist es ja auch ukrainische Volksmeinung, laut einem sozialwissenschaftlichen Institut. Das macht den Standpunkt natürlich unangreifbar.
Ach nein, Moment - es ist doch nur Propagandagewichse. Fürs Volk. Und seine Wirkung.
Unter Experten wird allerdings oft diskutiert, ob die Frage eines wohl sehr blutigen Rückeroberungsversuch der besetzten Krim wirklich so bewertet wird, wie die Umfrageergebnisse nahelegen. Laut dem Politologen Oleschtschuk hat sich die Bewertung der von der Krim ausgehenden Gefahr aber in jedem Fall radikal verändert. 2014 hatten die Ukrainer die faktische Situation akzeptiert und auch die Regierung hat ausschließlich über diplomatische Wege gesprochen. “In diesen acht Jahren wurde die Krim aber stark militarisiert und dient nun als russisches Aufmarschgebiet für die Operationen in der Südukraine”, sagt Oleschtschuk. “Die Ukrainer können auf lange Sicht nicht ruhig schlafen, wenn die Schwarzmeerflotte nicht aus Sewastopol weg ist.”
HAHHAHAHAHAHAHAH! Die Schwarmeerflotte die aus russischer Sicht nicht aufgegeben werden konnte (einziger über das gesamte Jahr eisfreier Hafen Russlands, ohne ihn verliert Russland den Großmachtsstatus), muss jetzt leider weg, damit die Ukrainer wieder ruhig schlafen können.
Da kennt ein Soziologe noch Prioritäten.
Da weiß noch einer wie die Welt funktioniert.
“Wir wollen zur Nato als Militärbündnis, damit wir gut schlafen künnen!” Und darauf die Nato, das Militärbündnis “Da wir euer Anliegen wieder gut schlafen wollen zu können anerkennen, nehmen wir euch gerne in ein Militärbündis auf, wir sind eh nur ein Verteidigungsbündnis, also bis auf Serbien und Syrien vielleicht -- aber da gibts dann Filme mit George Clooney, und die helfen ja auch beim wieder ruhig schlafen.”
Dass die Ukrainer wieder gut schlafen wollen, weiss sein sozialwissischaftliches Institut. Und Jeffrey Sachs weiß bereits, dass Nato aktuell Generäle auf Wirtschaftskonferenzen schickt, die die “Sicherung des Schwarzmeerraumes” als Aufgabe der Nato herausstreichen. Also jetzt neu. Weil davor nie der Fall. Aber dank des großartigen Erfolges, hat die Nato einfach mal ihren Einflussbereich vergrößert, und schickt dazu jetzt, ebenfalls neu, Generäle auf Wirtschaftskonferenzen die die Rolle der Nato in diesem Zusammenhang erstmals herausstreichen. Das ist derartig erstaunlich. Also schon allein wenn man bedenkt wie weit der Nordatlantik vom Schwarzen Meer entfernt ist. Aber Gott sei dank ist die Nato ein Militärbündnis der Willigen, bei dem jeder beitreten darf den wir mögen, und HUPS hast dus nicht gesehen, versteht sie die Sicherung des schwarzen Meers als ihre neue Kernaufgabe. Damit die Ukrainer wieder gut schlafen können.
Ich mein wenns grad so gut läuft, warum nicht.
Jetzt gibts aber noch eine unglaubliche Leistung der Wiener Zeitung, und das ist diesen PROPAGANDASCHROTT, unkontextualisiert für Stunden heute als Headliner veröffentlicht zu haben, während man sich nicht gefragt hat wie ein ukrainisches sozialwissenschaftliches Institut zu 97% Zustimmungsraten und einer Volksmeinung kommt, die EXAKT die ukrainischen Propaganda-Positionen der letzten sechs Monate widerspiegelt.
Aber wie würde die Ukraine Propagandistin die bei Phoenix mittlerweile zur Standardbesetzung zählt es ausdrücken? Das ist wegen Demokratie, also das was Russland nicht hat.
Jetzt fleucht heut aber noch eine zweite Zahl rum. Die, falls korrekt, ein ziemlicher Horror für die Ukraine ist. Wo dann der Standard hergeht, und die Öffentlichkeit verarscht, dass diese wie ein Fussballresultat zu interpretieren sei.
Folgendes:
Norwegen: 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt
Bei dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach norwegischen Schätzungen bisher fast 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Auf ukrainischer Seite seien vermutlich mehr als 100.000 Soldaten tot oder verwundet, sagte Generalstabschef Eirik Kristoffersen am Sonntag in einem Interview mit dem norwegischen Sender TV2. Zudem seien bisher 30.000 ukrainische Zivilisten getötet worden. Wie die Zahlen zustande kamen, erläuterte der General nicht.
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Erstens Norwegen ist seit Tag eins Nato Musterschüler und wollte als solcher bereits in den ersten Stunden von Tag eins dass Deutschland endlich einen Krieg einen Krieg nennt, Moneyquote norwegischer Verteidigungssprecher bei der Nato PK am Abend des ersten Kriegstags: “Wir lassen uns doch nicht seit 2014 verarschen, wenn Russland neue Fahrzeuge in den Donbas schickt, dann haben wir jetzt einen Krieg und sollten nicht versuchen Gespräche anzustrengen”. Dh. der Zeitpunkt an dem ich das ohne Angabe von Quellen als korrekt annehme der - ehm, ist noch nicht gekommen.
Aber selbst wenn es so ist, sind das furchtbare Zahlen für die Ukraine. Der durchschnittliche “Verbrauch” an Menschenleben bei einem Angriff auf freiem Feld liegt bei 3:1 zu Ungunsten des Angreifers, der gegen Befestigungen im freien Feld bei 4:1, der in Städten bei 6:1. (Der der Amerikaner, wenn sie mal irgendwo Krieg führen im Schnitt bei 1:1000, da überlegenes Kriegsgerät.) Und Russland steigt bisher bei 1.8:1 aus? In einem Krieg der strategisch geführt wird wie der erste Weltkrieg? Ohne nennenswerte Gebietsverluste abseits der Flanken? Während es immer noch 20% der Ukraine besetzt hält?
Wenn man bedenkt, wie katastrophal der Angriff auf Kiew verlaufen ist, und dass Russland dreimal so viele Einwohner wie die Ukraine hat - ist das eine sensationelle Ratio.
Und das wo der Angriff der Ukraine abseits von gezielten Gegenschlägen erst ansteht.
Holla die Waldfee.
Da braucht es schon die gesamte Redaktion des Standard um das ehm “ins Richtige Licht zur rücken”:
Trotz schwerer Verluste sei Russland in der Lage, diesen Krieg “ziemlich lange fortzusetzen”, sagte Kristoffersen und verwies auf Moskaus Mobilisierungs- und Waffenproduktionskapazitäten. Der norwegische General forderte auch die rasche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine, bei der bisher vor allem Deutschland bremst.
No shit Sherlock.
Na da kann ja jetzt endlich wieder weiter gestorben werden.
Gut übrigens auch dass die Wiener Zeitung einen Demoskopen gefunden hat, der weiß, dass die Ukrainer wissen, dass 2023 nur besser werden kann…
Es gibt aber auch wieder eine gute Nachricht: Die Erdölsanktionen gegen Russland greifen besser als erwartet. Kurz bis mittelfristig.
Nicht langfristig. Weil Erdöl fungible ist.
Jetzt weiß aber der ukrainische Sozialwissenschaftler des medienösterreichischen Vertrauens dass 97% der Ukrainer glauben den Krieg gewinnen zu können wobei über 80% die Grenzen von 1991 als Zielvorstellung angeben, und zusätzlich noch wissen dass “Russland auf eine richtig langen Krieg setzt”.
Dass Russland auf einen richtig langen Krieg setzt, ist den Ukrainern mittlerweile bewusst. Trotzdem haben im Dezember 89 Prozent der im Rahmen einer Studie befragten Menschen angegeben, dass sie mit Optimismus ins nächste Jahr blicken, während 65 Prozent davon ausgingen, dass 2023 besser als 2022 sein wird.
Ok, selbst das Alpbach Hurenwichserschwein von Tschakarowa (nichts gegen sie persönlich, oder als Frau, das Hurenwichserschwein kommt einfach mit dem Job und der “affiliation”) verlautbart bei The Agenda with Steve Paikin vor 11 Tagen dass es aktuell die Ukraine sei, die von einem Angriffsszenario mehr profitieren würde --
Aber das muss die Wiener Zeitung doch nicht richtig kontextualisieren.
Heute war einfach einmal ein guter Tag für einen Headline Artikel, “97% der Befragten Ukrainer glauben den Krieg gewinnen zu können, wobei gewinnen als “die Ukraine von 1991 zurück definitert wurde””.
Und der kommt das garnicht komisch vor der Wiener Zeitung.…
Also weder dass sch die Zielperspektive verändert hat, noch dass in einer demoskopischen Umfrage 97% der selben Meinung sind. Ohne Stimmenthaltungen, ohne “ich weiß nicht”.
Während sich der gelernte Demoskop fragt, ob der Soldat bei einer solchen Umfrage nur daneben gestanden ist, oder bereits die Waffe im Anschlag hatte.
Aber das Wichtige ist ja nur, dass das dem europäischen Journalisten nicht auffällt.
Und dem Journalisten fällt nichts auf.
Bei meiner Ehr.