You’ll own nothing and be happy.

16. Januar 2022

Kur­ze Durch­sa­ge vom öster­rei­chi­schen Stan­dard, Stand heute.

Kom­plett auf Blatt­li­nie. Die­se PR kann man sich für Geld nicht kau­fen. (Und wenn dann nur über vie­le Jah­re.) Blatt­li­nie, wenn wir dem Tenor der Agen­da Set­ting Arti­kel fol­gen die der Stan­dard regel­mä­ßig von sei­nem Koope­ra­ti­ons­part­ner Pro­ject Syn­di­ca­te über­nimmt. Kos­ten­los.

Der Arti­kel wur­de inhouse von einem Jour­na­lis­ten des öster­rei­chi­schen Qua­li­täts­me­di­ums verfasst.

Das Ein­fa­mi­li­en­haus als Kli­ma­sün­der? Wel­che Alter­na­ti­ven es gibt

UT: Woh­nen ist so CO2-intensiv wie kaum ein ande­rer Bereich. Dabei gäbe es eini­ge Mög­lich­kei­ten, Häu­ser und Woh­nun­gen künf­tig nach­hal­ti­ger zu gestalten

[…]

Aber auch Neu­bau­ten kön­nen umwelt­tech­nisch pro­ble­ma­tisch sein, dar­un­ter die in Öster­reich all­seits belieb­ten Ein­fa­mi­li­en­häu­ser. Denn die­se sind neben Super­märk­ten der größ­te Flä­chen­fres­ser. Neue Stra­ßen müs­sen gebaut wer­den, auf denen täg­lich ein oder zwei Autos pro Haus in die Arbeit rol­len. Hin­zu kom­men häu­fig CO2-intensive und schwer ent­sorg­ba­re Bau- und Dämmmaterialien.

Logisch.

Ver­netz­te Häu­ser bauen

Aus rein tech­no­lo­gi­scher Sicht steht ener­gie­ef­fi­zi­en­ten und mit Wär­me­pum­pe oder Solar­an­la­ge aus­ge­stat­te­ten Häu­sern in kaum einer Regi­on etwas im Weg. “Wir soll­ten aber davon abge­hen, Gebäu­de als Ein­zel­ob­jek­te zu den­ken”, sagt Ange­la Köppl, Umwelt­öko­no­min beim Wifo, zum STANDARD. Statt­des­sen soll­ten Gebäu­de künf­tig als Teil grö­ße­rer, ver­netz­ter Quar­tie­re gese­hen wer­den, in denen auch das The­ma Mobi­li­tät mit­ge­dacht wird.

Die sozi­al iso­lie­ren­de Plat­ten­bau­sied­lung ist schon so alt, die bekommt jetzt ein Revival.

In die­sen Quar­tie­ren, in denen sich alles von Woh­nen über Ein­kau­fen bis zum Arbei­ten abspielt, könn­ten Gebäu­de aktiv ins Ener­gie­sys­tem ein­ge­bun­den wer­den, nicht nur als Ener­gie­kon­su­men­ten, son­dern auch als Ener­gie­be­reit­stel­ler und Ener­gie­spei­cher für die Nach­bar­schaft. Abwär­me eines Hau­ses könn­te bei­spiels­wei­se in einem Nach­bar­haus genutzt werden.

Bevors zu viel der Sozial-Romatik in der Tra­ban­ten­stadt wird, in der alle auch dort arbei­ten, kon­su­mie­ren und Fes­te fei­ern, wo sie woh­nen - schnell wie­der zurück zur Ver­ar­mung im städ­ti­schen Bereich. Ver­ar­mung, das muss man ver­ste­hen, ist ja nur Ver­zicht, struk­tu­rell gedacht.

Auch Tat­ja­na Boc­zy, Sozio­lo­gin an der Uni­ver­si­tät Wien, sieht im Woh­nen in der Stadt viel Zukunft. Vor­aus­set­zung dafür sei aller­dings, dass es leist­bar sei. Denn bei den Speck­gür­teln gebe es schon jetzt gro­ße sozia­le Unter­schie­de. “Wer kann es sich leis­ten, und wer kann fle­xi­bel arbei­ten, um dort zu woh­nen?”, sagt Boc­zy zum STANDARD. Es sei vor allem die Mittel- und obe­re Mit­tel­schicht, die in die Speck­gür­tel zie­he, wäh­rend Men­schen mit weni­ger Geld in Gemein­de­bau­woh­nun­gen und pri­va­ten Sub­stan­dard­woh­nun­gen in Städ­ten blieben.

Wie siehts mit den Kos­ten und der Wert­ent­wick­lung der neu­en Wunschim­mo­bi­li­en in den Städ­ten aus? (Also, die die noch vor dem gro­ßen Boomer-Sterben entstehen?)

Es ist aber nicht ein­fach, die Idee vom Ein­fa­mi­li­en­haus, die vie­le Men­schen haben, zu ver­än­dern”, sagt Boc­zy. Dafür brau­che es unter ande­rem neue Wohn­kon­zep­te, die genug Grün­flä­che, Gemein­schafts­räu­me oder ande­re Beson­der­hei­ten böten, um Men­schen das Leben in der Stadt noch attrak­ti­ver und auch leist­bar zu machen.

Woh­nen wie im Bienenstock

Wie sol­che neu­en Wohn­kon­zep­te in der Pra­xis funk­tio­nie­ren kön­nen, erprobt der deut­sche Archi­tekt Peter Haimerl – und ent­wirft Anla­gen, die auf den ers­ten Blick alles ande­re als kon­ven­tio­nell aus­se­hen. “Wir müs­sen weg vom stein­zeit­mä­ßi­gen Bild eines mas­si­ven in die Erde gesetz­ten Hau­ses”, sagt Haimerl im STANDARD-Gespräch.

Logisch, wer nichts mehr hat, braucht auch kei­nen Keller.

Die Alter­na­ti­ve laut Haimerl: Woh­nen wie in einem Bie­nen­stock. Ein der­ar­ti­ges Pro­jekt, genannt Waben­haus, setzt Haimerl der­zeit in Mün­chen um. Dort ent­ste­hen in einem Stadt­teil sechs­ecki­ge Modu­le, die rund sechs Meter breit, drei Meter hoch und sie­ben bis zwölf Meter tief sind und zu unter­schied­li­chen Gebil­den auf­ein­an­der­ge­sta­pelt wer­den können.

Der Absatz kann inhalt­lich ident aus einer Rede von Sil­vio Ber­lus­co­ni, aus Loro (2018), an die rura­le Bevöl­ke­rung Süd­ita­li­ens ent­nom­men wer­den. Als ihnen “ihr Prä­si­dent” nach einem Erd­be­ben eine Plat­ten­bau­sied­lung mit dem klin­gen­den Namen “New Town” als Ent­wick­lungs­pro­jekt ver­kauft. Die Rede im Film war fik­tio­nal. Der Stan­dard­ar­ti­kel ist es zu mei­nem Bedau­ern nicht.

Für das “Sym­bol­fo­to einer Wabe” mit einem sich freu­en­den Rad­fah­rer dar­in, bit­te zum Stan­dard Arti­kel durchklicken.

Es gibt kei­ne Wän­de, son­dern nur schrä­ge Böden”, sagt Haimerl. Das eröff­ne völ­lig neue Mög­lich­kei­ten, Räu­me zu nut­zen und einzurichten.

Habe ich hier im Blog eigent­lich schon mal erwähnt, dass für die Mil­le­ni­als Klapp­bet­ten wie­der tren­den? Sie wis­sen schon, wegen der Familienplanung.

Der Stan­dard wür­de for­mu­lie­ren “Es gibt kei­ne ver­lo­re­ne Genera­ti­on” und ein Zoom mee­ting mit Schul­spre­chern veranstalten.

Wäh­rend die aktu­el­len Waben noch aus Beton gebaut sind, sol­len sie bald aus nach­hal­ti­ge­ren Mate­ria­li­en wie recy­cel­ten Bau­stof­fen ent­ste­hen und dann wie­der­ein­setz­bar sein. “Gebäu­de müs­sen so sau­ber, intel­li­gent, kom­plex und viel­sei­tig sein wie Smartphones.

Und so güns­tig *hust*.

Was wäre jetzt in einer Welt, in der soet­was koor­di­niert und designt abläuft (And if the new euro­pean green deal has a soul…) und bei­spiels­wei­se Alp­bach sehr inter­es­siert dar­an wäre “neue Wirt­schafts­in­di­ka­to­ren für die Bevöl­ke­rung zu ent­wer­fen” (damit die sich über das Poten­ti­al die­ser Ent­wick­lung so rich­tig freu­en kann, sind zwei Links), wäh­rend Stan­dard­jour­na­lis­ten dort für Mode­ra­ti­ons­rol­len bezahlt wer­den, wäh­rend sie die Grün­der von “Cli­ma­te News­wire” zu PR-Tips für die eige­ne Fami­lie befra­gen? Und die­se bekommen.

Zum Glück über­stim­men Boo­mer in Euro­pa Mill­en­ni­als und Gen-Z, struk­tur­po­li­tisch, also immer… Man könn­te sich gar­nicht aus­ma­len wel­che Aus­wir­kun­gen das sonst auf die Demo­kra­tie hätte.

Ori­gi­nal­ar­ti­kel: click

Nach­trag: Für die die es noch nicht mit­be­kom­men haben. Die Alpbach-Laxenburg Group exis­tiert bereits seit 2013, berät die OENB seit spä­tes­tens 2018 - und war wohl “periphär” dafür ver­ant­wort­lich, dass Johan­nes Stangl ehe­ma­li­ger Event­ma­na­ger der IG Alp­bach Wien, Fri­days for Future Wien (und damit Öster­reich) gegrün­det hat. Ori­gi­nal­zi­tat von damals “Weil wir sowas hier auch brau­chen.” Die OENB finan­ziert dann die Exper­ten für das Par­la­ments­hea­ring zum Kli­ma­volks­be­geh­ren. Das ergibt einen wun­der­schö­nen Kreis­lauf, der auch im Trend liegt. Fragt mich jetzt aber nicht, wie der Kli­ma­rat da ein­ge­bun­den ist…

Gre­ta? What Gre­ta? Die vom Arnie schau­en am Volks­fest vorm Aus­tri­an World Sum­mit?

Nach­trag 2: Das Gan­ze wei­ter­ge­dacht. Wenn man soet­was gesell­schaft­lich desi­gnen wür­de. Also jetzt rein theo­re­tisch. Müss­te man Sozi­al­pro­jek­te in rura­len Räu­men im Zuzugs­ge­biet der “nou­veau rich” (App-Erfinder und Start­up Gei­gen) ent­wi­ckeln. Damit es in den Sied­lungs­ge­bie­ten nicht zu sozia­len Ver­wer­fun­gen kommt, wenn die Mie­ten und Prei­se für Bau­land stei­gen, da der geho­be­ne Mit­tel­stand aus den Städ­ten, vor den “Bie­nen­wa­ben”, flüch­tet. Und das nicht nur sai­so­nal. Die­se Sozi­al­pro­jek­te müss­ten digi­ta­le Ent­wick­lung för­dern, damit die neue Unter­schicht, vor allem in den “Tra­ban­ten­städ­ten”, auch etwas am Wachs­tum der ande­ren mit­par­ti­zi­pie­ren kann - und nicht dage­gen rebelliert.

Grund: Digi­tal­wirt­schaft wächst, Wachs­tum ansons­ten ist etwas rar (Ich mein, so ganz ohne Keller…);
Pro­blem: Zen­tra­li­siert Ver­mö­gen sehr schnell;
Lösung: Staat­li­che Inves­ti­ti­ons­pro­jek­te in die Mas­se, da Regu­lie­rung für Staa­ten zu kom­plex ist. (Erwähnt Alp­bach jähr­lich. Also den Teil, dass Regu­lie­rung zu kom­plex ist.) Finan­ziert von den Wirt­schafts­sek­to­ren die davon profitieren.

Und jetzt sind wir wie­der alle, für den Effekt, für einen Moment super erstaunt, dass das aktu­ell pas­siert. Und mit aktu­ell pas­siert, mei­ne ich - auf dem CCC Kon­gress tau­chen in die­sem Jahr erst­ma­lig (zumin­dest erst­ma­lig pro­mi­nent) “Fire­si­de Chats” als Orga­ni­sa­ti­ons­for­mat auf, auf denen sich (ent­ge­gen der übli­chen Kli­en­tel) plötz­lich Strick­pul­li und Hai­fisch­kra­gen­hemd tra­gen­de “Doer-Personalities” aus der Wirt­schaft, mit Insi­dern für Pro­jekt­fi­nan­zie­rung aus euro­päi­schen För­der­töp­fen (staat­li­che Akteu­re), mit Nerds ver­net­zen, um Back­bone Netz­an­bin­dung in Vor­städ­ten als Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ve zu ver­kau­fen. Aber halt nur dort wo der Back­bone durchgeht.

Schaut mal wer kauft… Und was soll ich sagen, die­se “dezen­tra­len” Initia­ti­ven sind alle gleich­zei­tig aus dem Boden geschos­sen. Kom­plett neu. Staat­lich co-finaziert… Also “kom­plett neu” wenn wir davon abse­hen, dass sie in Davos bereits 2015 dis­ku­tiert wur­den. (Kon­text)

So und falls hier gera­de doch gesell­schaft­lich rum­de­signt wird, wel­che Rol­le nimmt noch­mal ein Medi­um wie der Stan­dard ein?

Es kann aber natür­lich auch sein, dass sich die Enga­gier­te­ren, die auch Platz für die Fami­lie haben wol­len, und die die auch in der EU-Förderstruktur super bele­sen sind, grad zufäl­lig - auf­grund eines Seri­en­feh­lers beim Navi (also goog­le maps…) oder so, zum dies­jäh­ri­gen Cha­os Com­mu­ni­ca­ti­on Con­gress ver­irrt haben. Und dort jetzt gleich­zei­tig die geteil­te Per­spek­ti­ve “den rura­len Raum ent­wi­ckeln” ver­fol­gen. Sol­che Zufäl­le solls geben. Immer­hin wol­len die alle noch nen Kel­ler und nen Garten…

Beim “wo ent­wi­ckeln” sind die EU För­der­richt­li­ni­en sicher sehr hilf­reich. Oder der per­sön­li­che Aus­tausch in den Firesidechats…

Nach­trag: Der Stan­dard hat wenig zufäl­lig nur ein Monat spä­ter den Trend ent­deckt! NEW WORK - Digi­ta­le Noma­den sor­gen für neu­es Leben auf dem Land”! Wenns nicht gesteu­ert wäre, müss­te mans glatt erfinden.









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