Kurze Durchsage vom österreichischen Standard, Stand heute.
Komplett auf Blattlinie. Diese PR kann man sich für Geld nicht kaufen. (Und wenn dann nur über viele Jahre.) Blattlinie, wenn wir dem Tenor der Agenda Setting Artikel folgen die der Standard regelmäßig von seinem Kooperationspartner Project Syndicate übernimmt. Kostenlos.
Der Artikel wurde inhouse von einem Journalisten des österreichischen Qualitätsmediums verfasst.
Das Einfamilienhaus als Klimasünder? Welche Alternativen es gibt
UT: Wohnen ist so CO2-intensiv wie kaum ein anderer Bereich. Dabei gäbe es einige Möglichkeiten, Häuser und Wohnungen künftig nachhaltiger zu gestalten
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Aber auch Neubauten können umwelttechnisch problematisch sein, darunter die in Österreich allseits beliebten Einfamilienhäuser. Denn diese sind neben Supermärkten der größte Flächenfresser. Neue Straßen müssen gebaut werden, auf denen täglich ein oder zwei Autos pro Haus in die Arbeit rollen. Hinzu kommen häufig CO2-intensive und schwer entsorgbare Bau- und Dämmmaterialien.
Logisch.
Vernetzte Häuser bauen
Aus rein technologischer Sicht steht energieeffizienten und mit Wärmepumpe oder Solaranlage ausgestatteten Häusern in kaum einer Region etwas im Weg. “Wir sollten aber davon abgehen, Gebäude als Einzelobjekte zu denken”, sagt Angela Köppl, Umweltökonomin beim Wifo, zum STANDARD. Stattdessen sollten Gebäude künftig als Teil größerer, vernetzter Quartiere gesehen werden, in denen auch das Thema Mobilität mitgedacht wird.
Die sozial isolierende Plattenbausiedlung ist schon so alt, die bekommt jetzt ein Revival.
In diesen Quartieren, in denen sich alles von Wohnen über Einkaufen bis zum Arbeiten abspielt, könnten Gebäude aktiv ins Energiesystem eingebunden werden, nicht nur als Energiekonsumenten, sondern auch als Energiebereitsteller und Energiespeicher für die Nachbarschaft. Abwärme eines Hauses könnte beispielsweise in einem Nachbarhaus genutzt werden.
Bevors zu viel der Sozial-Romatik in der Trabantenstadt wird, in der alle auch dort arbeiten, konsumieren und Feste feiern, wo sie wohnen - schnell wieder zurück zur Verarmung im städtischen Bereich. Verarmung, das muss man verstehen, ist ja nur Verzicht, strukturell gedacht.
Auch Tatjana Boczy, Soziologin an der Universität Wien, sieht im Wohnen in der Stadt viel Zukunft. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es leistbar sei. Denn bei den Speckgürteln gebe es schon jetzt große soziale Unterschiede. “Wer kann es sich leisten, und wer kann flexibel arbeiten, um dort zu wohnen?”, sagt Boczy zum STANDARD. Es sei vor allem die Mittel- und obere Mittelschicht, die in die Speckgürtel ziehe, während Menschen mit weniger Geld in Gemeindebauwohnungen und privaten Substandardwohnungen in Städten blieben.
Wie siehts mit den Kosten und der Wertentwicklung der neuen Wunschimmobilien in den Städten aus? (Also, die die noch vor dem großen Boomer-Sterben entstehen?)
“Es ist aber nicht einfach, die Idee vom Einfamilienhaus, die viele Menschen haben, zu verändern”, sagt Boczy. Dafür brauche es unter anderem neue Wohnkonzepte, die genug Grünfläche, Gemeinschaftsräume oder andere Besonderheiten böten, um Menschen das Leben in der Stadt noch attraktiver und auch leistbar zu machen.
Wohnen wie im Bienenstock
Wie solche neuen Wohnkonzepte in der Praxis funktionieren können, erprobt der deutsche Architekt Peter Haimerl – und entwirft Anlagen, die auf den ersten Blick alles andere als konventionell aussehen. “Wir müssen weg vom steinzeitmäßigen Bild eines massiven in die Erde gesetzten Hauses”, sagt Haimerl im STANDARD-Gespräch.
Logisch, wer nichts mehr hat, braucht auch keinen Keller.
Die Alternative laut Haimerl: Wohnen wie in einem Bienenstock. Ein derartiges Projekt, genannt Wabenhaus, setzt Haimerl derzeit in München um. Dort entstehen in einem Stadtteil sechseckige Module, die rund sechs Meter breit, drei Meter hoch und sieben bis zwölf Meter tief sind und zu unterschiedlichen Gebilden aufeinandergestapelt werden können.
Der Absatz kann inhaltlich ident aus einer Rede von Silvio Berlusconi, aus Loro (2018), an die rurale Bevölkerung Süditaliens entnommen werden. Als ihnen “ihr Präsident” nach einem Erdbeben eine Plattenbausiedlung mit dem klingenden Namen “New Town” als Entwicklungsprojekt verkauft. Die Rede im Film war fiktional. Der Standardartikel ist es zu meinem Bedauern nicht.
Für das “Symbolfoto einer Wabe” mit einem sich freuenden Radfahrer darin, bitte zum Standard Artikel durchklicken.
“Es gibt keine Wände, sondern nur schräge Böden”, sagt Haimerl. Das eröffne völlig neue Möglichkeiten, Räume zu nutzen und einzurichten.
Habe ich hier im Blog eigentlich schon mal erwähnt, dass für die Millenials Klappbetten wieder trenden? Sie wissen schon, wegen der Familienplanung.
Der Standard würde formulieren “Es gibt keine verlorene Generation” und ein Zoom meeting mit Schulsprechern veranstalten.
Während die aktuellen Waben noch aus Beton gebaut sind, sollen sie bald aus nachhaltigeren Materialien wie recycelten Baustoffen entstehen und dann wiedereinsetzbar sein. “Gebäude müssen so sauber, intelligent, komplex und vielseitig sein wie Smartphones.
Und so günstig *hust*.
Was wäre jetzt in einer Welt, in der soetwas koordiniert und designt abläuft (And if the new european green deal has a soul…) und beispielsweise Alpbach sehr interessiert daran wäre “neue Wirtschaftsindikatoren für die Bevölkerung zu entwerfen” (damit die sich über das Potential dieser Entwicklung so richtig freuen kann, sind zwei Links), während Standardjournalisten dort für Moderationsrollen bezahlt werden, während sie die Gründer von “Climate Newswire” zu PR-Tips für die eigene Familie befragen? Und diese bekommen.
Zum Glück überstimmen Boomer in Europa Millennials und Gen-Z, strukturpolitisch, also immer… Man könnte sich garnicht ausmalen welche Auswirkungen das sonst auf die Demokratie hätte.
Originalartikel: click
Nachtrag: Für die die es noch nicht mitbekommen haben. Die Alpbach-Laxenburg Group existiert bereits seit 2013, berät die OENB seit spätestens 2018 - und war wohl “periphär” dafür verantwortlich, dass Johannes Stangl ehemaliger Eventmanager der IG Alpbach Wien, Fridays for Future Wien (und damit Österreich) gegründet hat. Originalzitat von damals “Weil wir sowas hier auch brauchen.” Die OENB finanziert dann die Experten für das Parlamentshearing zum Klimavolksbegehren. Das ergibt einen wunderschönen Kreislauf, der auch im Trend liegt. Fragt mich jetzt aber nicht, wie der Klimarat da eingebunden ist…
Greta? What Greta? Die vom Arnie schauen am Volksfest vorm Austrian World Summit?
Nachtrag 2: Das Ganze weitergedacht. Wenn man soetwas gesellschaftlich designen würde. Also jetzt rein theoretisch. Müsste man Sozialprojekte in ruralen Räumen im Zuzugsgebiet der “nouveau rich” (App-Erfinder und Startup Geigen) entwickeln. Damit es in den Siedlungsgebieten nicht zu sozialen Verwerfungen kommt, wenn die Mieten und Preise für Bauland steigen, da der gehobene Mittelstand aus den Städten, vor den “Bienenwaben”, flüchtet. Und das nicht nur saisonal. Diese Sozialprojekte müssten digitale Entwicklung fördern, damit die neue Unterschicht, vor allem in den “Trabantenstädten”, auch etwas am Wachstum der anderen mitpartizipieren kann - und nicht dagegen rebelliert.
Grund: Digitalwirtschaft wächst, Wachstum ansonsten ist etwas rar (Ich mein, so ganz ohne Keller…);
Problem: Zentralisiert Vermögen sehr schnell;
Lösung: Staatliche Investitionsprojekte in die Masse, da Regulierung für Staaten zu komplex ist. (Erwähnt Alpbach jährlich. Also den Teil, dass Regulierung zu komplex ist.) Finanziert von den Wirtschaftssektoren die davon profitieren.
Und jetzt sind wir wieder alle, für den Effekt, für einen Moment super erstaunt, dass das aktuell passiert. Und mit aktuell passiert, meine ich - auf dem CCC Kongress tauchen in diesem Jahr erstmalig (zumindest erstmalig prominent) “Fireside Chats” als Organisationsformat auf, auf denen sich (entgegen der üblichen Klientel) plötzlich Strickpulli und Haifischkragenhemd tragende “Doer-Personalities” aus der Wirtschaft, mit Insidern für Projektfinanzierung aus europäischen Fördertöpfen (staatliche Akteure), mit Nerds vernetzen, um Backbone Netzanbindung in Vorstädten als Entwicklungsperspektive zu verkaufen. Aber halt nur dort wo der Backbone durchgeht.
Schaut mal wer kauft… Und was soll ich sagen, diese “dezentralen” Initiativen sind alle gleichzeitig aus dem Boden geschossen. Komplett neu. Staatlich co-finaziert… Also “komplett neu” wenn wir davon absehen, dass sie in Davos bereits 2015 diskutiert wurden. (Kontext)
So und falls hier gerade doch gesellschaftlich rumdesignt wird, welche Rolle nimmt nochmal ein Medium wie der Standard ein?
Es kann aber natürlich auch sein, dass sich die Engagierteren, die auch Platz für die Familie haben wollen, und die die auch in der EU-Förderstruktur super belesen sind, grad zufällig - aufgrund eines Serienfehlers beim Navi (also google maps…) oder so, zum diesjährigen Chaos Communication Congress verirrt haben. Und dort jetzt gleichzeitig die geteilte Perspektive “den ruralen Raum entwickeln” verfolgen. Solche Zufälle solls geben. Immerhin wollen die alle noch nen Keller und nen Garten…
Beim “wo entwickeln” sind die EU Förderrichtlinien sicher sehr hilfreich. Oder der persönliche Austausch in den Firesidechats…
Nachtrag: Der Standard hat wenig zufällig nur ein Monat später den Trend entdeckt! “NEW WORK - Digitale Nomaden sorgen für neues Leben auf dem Land”! Wenns nicht gesteuert wäre, müsste mans glatt erfinden.