Wie kann man die Bevölkerung eigentlich noch verarschen?

15. Mai 2023

via Son­ne­born

Machen Sie sich das immer wie­der klar: Trans­pa­renz ist kei­ne Ihnen von meta­phy­sisch ent­rück­ten Instan­zen zu gewäh­ren­de Gna­de, sie steht Ihnen schlech­ter­dings zu. Sie haben das (unver­äu­ßer­li­che) Recht, voll­um­fäng­lich zu erfah­ren, was die von Ihnen in Macht gesetz­ten Amts­trä­ger in Ihrem Namen tun.

Und die Medi­en soll­ten dabei ihr ver­läss­lich wum­mern­der Bass­ver­stär­ker sein.

[…]

Das sel­be Prin­zip gilt übri­gens auch für die zuneh­mend ent­hemm­ten Waffen- und Muni­ti­ons­käu­fe Ihrer EU. Die Bewil­li­gung von Pro­jek­ten aus dem 8 Mil­li­ar­den Euro schwe­ren Euro­päi­schen Ver­tei­di­gungs­fonds hat die Kom­mis­si­on einem undurch­sich­ti­gen Netz „exter­ner Exper­ten“ über­tra­gen, ohne dass die Ver­mei­dung von Inter­es­sens­kon­flik­ten und die Ein­hal­tung des EU-Verhaltenskodex dabei auch nur annä­hernd gesi­chert wären. Die Bür­ger­be­auf­trag­te Emi­ly O’Reilly „wies dar­auf hin, dass die Namen die­ser Exper­ten nir­gends zu fin­den sind - was für EU-Verhältnisse unge­wöhn­lich ist und ihrer Mei­nung nach eine öffent­li­che Kon­trol­le unter­gräbt.“ (Poli­ti­co)

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Der 8 Mili­ar­den schwe­re euro­päi­sche Ver­tei­di­gungs­fond ist selbst­re­dend die Euro­päi­sche Frie­dens­fa­zi­li­tät.

Bei der Öster­reich ja nur Gel­der ein­zah­le, die AUSSCHLIESSLICH für den Kauf von medi­zi­ni­schem Mate­ri­al und Schutz­aus­rüs­tung gedacht und zweck­ge­bun­den seien.

So die von der Öster­rei­chisch Ame­ri­ka­ni­schen Gesell­schaft über eine Medi­en­part­ner­schaft gekauf­te Wie­ner Zeitung.

Man müs­se den his­to­ri­schen Kon­text mit­be­den­ken, meint dazu der Völ­ker­recht­ler Ralph Janik zur “Wie­ner Zei­tung”. Die Idee der Neu­tra­li­tät sei über 100 Jah­re alt, betref­fe kaum Län­der und sei in einer Zeit erdacht wor­den, als Öster­reich nicht von Freun­den, son­dern poten­zi­el­len Fein­den umge­ben war. Kickl beruft sich auf ein Abkom­men, das noch vor der Char­ta der Ver­ein­ten Natio­nen ent­stand, in dem das all­ge­mei­ne Gewalt­ver­bot - also Krieg - gere­gelt ist.

Außer­dem ver­mischt Kickl einen poli­ti­schen Neu­tra­li­täts­be­griff mit dem ver­fas­sungs­recht­li­chen. Öster­reichs Neu­tra­li­tät ist mili­tä­ri­scher Art, wirt­schaft­li­che Sank­tio­nen haben damit nichts zu tun. Der FPÖ-Klubobmann sagt auch, Öster­reich wür­de sich bei Muni­ti­ons­käu­fen betei­li­gen und so Völ­ker­recht bre­chen. Das stimmt laut Janik so nicht: Fakt sei zwar, dass man sich nicht an Munitions- oder Waf­fen­käu­fen betei­li­gen dür­fe, das aber auch nicht pas­siert. Öster­reichs Zah­lun­gen sind aber an medi­zi­ni­sches Mate­ri­al und Schutz­aus­rüs­tung wie Hel­me zweck­ge­bun­den, wie das Bun­des­heer bestätigt.

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Öster­reicht ver­öf­fent­licht dazu den Umfang der Zah­lun­gen die an die Frie­dens­fa­zi­li­tät gehen sicher­heits­hal­ber mal nicht.

Irland jedoch schon. Nimmt man die iri­schen Zah­len (ähn­li­che wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­vi­tät, ähn­li­che Bevöl­ke­rungs­grö­ße wie Öster­reich), ver­dop­pelt man sie (für eine Über­schlags­rech­nung der iri­schen und öster­rei­chi­schen finan­zi­el­len Betei­li­gung) -- und kor­re­liert man sie dann mit den Aus­ga­ben er Euro­päi­schen Frie­dens­fa­zi­li­tät für medi­zi­ni­sche Güter und Schutz­aus­rüs­tung, stellt sich her­aus, dass lei­der gesamt nicht genü­gend medi­zi­ni­sche Güter und Schutz­aus­rüs­tung über den Fond ein­ge­kauft wur­den, um die Bei­trä­ge Öster­reichs und Irlands damit abzu­gel­ten. (Mal­ta las­sen wir hier gleich ganz unter den Tisch fallen.)
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Fragt man als Abge­ord­ne­te des öster­rei­chi­schen Par­la­ments in einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge bei der Bun­des­mi­nis­te­rin für EU und Ver­fas­sung im Bun­des­kanz­ler­amt, Mag. Karo­li­ne Edt­stad­ler nach - in wel­chem Umfang, denn öster­rei­chi­sche Gel­der an die Euro­päi­sche Frie­dens­fa­zi­li­tät gingen -- 

bekommt man die Ant­wort vom Büro Edt­stad­ler, dass “man um Ver­ständ­nis bit­te, dass die kon­kre­ten Fra­gen nicht Gegen­stand mei­nes Voll­zie­hungs­be­rei­ches sind und somit nicht beant­wor­tet wer­den können.”
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Zustän­dig­keit im Voll­zie­hungs­be­reich? Die­se Herren:

Undurch­sich­ti­gen Netz „exter­ner Exper­ten“ über­tra­gen, ohne dass die Ver­mei­dung von Inter­es­sens­kon­flik­ten und die Ein­hal­tung des EU-Verhaltenskodex dabei auch nur annä­hernd gesi­chert wären. Die Bür­ger­be­auf­trag­te Emi­ly O’Reilly „wies dar­auf hin, dass die Namen die­ser Exper­ten nir­gends zu fin­den sind - was für EU-Verhältnisse unge­wöhn­lich ist und ihrer Mei­nung nach eine öffent­li­che Kon­trol­le untergräbt.“

Stellt man eine wei­te­re par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge zur sel­ben Sach­la­ge an den Bun­des­kanz­ler, bleibt die seit März im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­rens­we­sen ste­cken.

Schreibt man einen Leser­brief an die Wie­ner Zei­tung, dass im Gegen­satz zu der Aus­sa­ge des von ihnen inter­view­ten (Stif­tung Mer­ka­tor Netz­wer­kers in sei­ner Jugend - Hol­ladrio) Ralf Janik, der Text der öster­rei­chi­schen Aus­nah­me­be­stim­mung so for­mu­liert ist, dass die Gel­der im Gegen­satz zur öffent­li­chen Stel­lung­nah­me NICHT für medi­zi­ni­sche Güter und Aus­rüs­tung zweck­ge­bun­den sind,

Das stimmt laut Janik so nicht: Fakt sei zwar, dass man sich nicht an Munitions- oder Waf­fen­käu­fen betei­li­gen dür­fe [darf?], das aber auch nicht pas­siert. Öster­reichs Zah­lun­gen sind aber an medi­zi­ni­sches Mate­ri­al und Schutz­aus­rüs­tung wie Hel­me zweck­ge­bun­den, wie das Bun­des­heer bestätigt.

und dass das öster­rei­chi­sche Bun­des­heer, wel­ches die Wie­ner Zei­tung befragt habe, hier genau gar­nichts bestä­ti­gen kön­ne da es nur um einen Teil der an die Frie­dens­fa­zi­li­tät über­wie­se­nen Gel­der ansu­chen und nicht wis­sen kann, wie­viel Öster­reich gene­rell ein­zah­le, da die­se Infor­ma­ti­on nicht öffent­lich ist --

und dass man sehr inter­es­siert dar­an sei die Fak­ten­la­ge der Wie­ner Zei­tung ken­nen­zu­ler­nen, da man sich mit dem The­ma bereits seit drei Mona­ten beschäf­tigt - und Ralf Janik im Bezug auf die Aus­for­mu­lie­rung der Aus­nah­me­re­ge­lung fak­tisch ehm - falsch argu­men­tiert, und im Rest ein­fach nur Con­jec­tu­re bedient -- bekommt man dar­auf kei­ne Antwort.

Und als man der HURENWICHSERSAU von ehe­ma­li­ger Psy­cho­the­ra­peu­tin sagt, dass man damit nicht zurecht kommt, also als man erfährt dass damit (mit dem öster­rei­chi­schen Anteil) Waf­fen gekauft wer­den - TRITT SIE EINEN EINFACH AUS DER BETREUUNG.

Mei­ne Güte, was ist die­se west­li­che Wer­te­ge­sell­schaft, am heu­ti­gen Tag wie­der werteorientiert.

Jour­na­lis­ten wer­den gekauft, lügen, bedie­nen sich an Exper­ten aus dem Alp­bach Umfeld die eben­falls unsau­ber argu­men­tie­ren. Gehen nicht auf Nach­fra­gen ein. Wis­sen nicht wel­che par­la­men­ta­ri­schen Anfra­gen gera­de lau­fen, aber sind zufrie­den, wenn das Öster­rei­chi­sche Bun­des­heer ihnen sagt “jo mir lie­fern nur Schutz­aus­rüs­tung und die Medi­ka­men­te” -- weil das ja jetzt kein Gag an der Stel­le ist, da in der Desi­gna­ti­on der Euro­päi­schen Frie­dens­fa­zi­li­tät bis­her gesamt zu wenig Gel­der für Schutz­aus­rüs­tung und Medi­zi­ni­sche Güter allo­ziert wur­den um - lei­der nur über­schlags­mä­ßig, da die Zah­len nicht öffent­lich sind - damit die Bei­trags­zah­lun­gen in den Fond von Öster­reich und Irland abzu­gel­ten. (Von Mal­ta ganz zu schwei­gen…), auf Euro­pa Ebe­ne kommt man der Pro­to­kol­lie­rungs­pflicht nicht nach und hat die Ent­schei­dungs­ge­walt an exter­ne Exper­ten aus­ge­la­gert, die nir­gend­wo benannt werden, …

Aber Ralf Janik weiß, mit den geleis­te­ten Zah­lun­gen wer­den ja nur nicht leta­le Güter gekauft. Denn Öster­reich habe sich dazu recht­lich verpflichtet.

Nein stimmt nicht. Ich habe die Aus­nah­me­re­ge­lung gele­sen. In der sind die geleis­te­ten Zah­lun­gen nicht zweckgebunden.

Aber DIE WIENER ZEITUNG, die auf Leser­brie­fe, die sie dar­auf hin­wei­sen, dass Ralf Janik hier unsau­ber argu­men­tiert nicht mal mehr ant­wor­tet, weiß “was Fakt ist”. “Das stimmt laut Janik so nicht: Fakt sei zwar, dass man sich nicht an Munitions- oder Waf­fen­käu­fen betei­li­gen dür­fe, das aber auch nicht passiert.” 

Ach.

Ohne dass die von der Öster­rei­chi­sche Ame­ri­ka­ni­schen Gesell­schaft über eine Medi­en­part­ner­schaft gekauf­te Wie­ner Zei­tung dazu wei­ter recher­chie­ren müsste…

Die­se Gesell­schaft ist das gro­tesk, abar­tigst - ALLERLETZTE, sterbt ihr Schweine.

edit: Es gibt aber natür­lich auch wie­der gute Nachrichten:

In a mee­ting in mid-February with Depu­ty Prime Minis­ter Yuli­ya Svry­den­ko, Zelen­sky sug­gested Ukrai­ne “blow up” the Soviet-built Druzh­ba pipe­line that pro­vi­des oil to Hun­ga­ry. “Zelen­skyy high­ligh­ted that … Ukrai­ne should just blow up the pipe­line and des­troy likely Hun­ga­ri­an [Prime Minis­ter] Vik­tor Orban’s indus­try, which is based hea­vi­ly on Rus­si­an oil,” the docu­ment says.

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