Wie kann man die Öffentlichkeit eigentlich noch belügen?

20. Juli 2023

Durch kom­plet­te Heuchelei.

Clau­dia Major (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik), 01. 06. 2023:

Ich bin voll­kom­men bei Ihnen, dass wir Ver­hand­lun­gen brau­chen, ja man muss der Ehr­lich­keit hal­ber aber auch sagen das Ver­hand­lun­gen die gan­ze Zeit statt­fin­den - es gibt die Ver­hand­lun­gen über das Getrei­de­ab­kom­men, die Inter­na­tio­na­le Atom­ener­gie­be­hör­de ver­sucht - in Sapo­rischsch­ja eine Kata­stro­phe zu ver­mei­den, es gibt immer wie­der Gesprä­che auch zwi­schen den USA und Russ­land. Zwi­schen dem Gene­ral­se­kre­tär, zwi­schen dem tür­ki­schen Prä­si­den­ten. Der Kanz­ler tele­fo­niert. Macron tele­fo­niert. Es gibt Verhandlungen. 

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Ja, also Ver­hand­lun­gen - die gibt es ja eigent­lich stän­dig. Also andau­ernd. Also so häu­fig, dass sie eigent­lich - also die UN führt sie, und Macron führt sie, und hast dus nicht gese­hen, Scholz führt die vom Tele­fon aus - und nach, also Ver­hand­lun­gen sind so nor­mal - dass sie AM 26.06. UNTER GEHEIMHALTUNSSTATUS ERSTMALIG IN KOPENHAGEN STATTFINDEN MUSSTEN.…

In Kopen­ha­gen wer­den unter­des­sen offen­bar die Optio­nen eines Frie­dens­pro­zes­ses aus­ge­lo­tet. Das berich­tet unter ande­ren das Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND).

Dem­nach haben zu der Run­de in der däni­schen Haupt­stadt Ver­tre­ter west­li­cher Staa­ten wie Deutsch­land, aber auch Diplo­ma­ten aus Chi­na, Indi­en, Bra­si­li­en und Süd­afri­ka gezählt. Die vier letzt­ge­nann­ten Natio­nen sind nicht zufäl­lig aus­ge­wählt wor­den: Sie bil­den gemein­sam mit Russ­land die BRICS-Vereinigung der auf­stre­ben­den Volks­wirt­schaf­ten. Ein­zig Süd­afri­ka gehört nicht zu den Grün­dungs­mit­glie­dern. Das Quar­tett hat den Angriffs­krieg Putins auf die Ukrai­ne nie offi­zi­ell ver­ur­teilt, zählt es doch zu Mos­kaus wich­tigs­ten Wirtschaftspartnern.

Ukraine-Friedenstreffen in Kopen­ha­gen: Bera­ter spre­chen über Sicher­hei­ten auch für Russland

Bei dem Tref­fen sei über Sicher­heits­ga­ran­tien für die Ukrai­ne durch Nato-Staaten eben­so gespro­chen wor­den, wie über Sicher­hei­ten für Russ­land. So sei offen­bar denk­bar, dass dem Aggres­sor etwa ver­si­chert wer­de, auf dem Gebiet der Ukrai­ne wür­den kei­ne Marsch­flug­kör­per sta­tio­niert wer­den. Putin hat­te den Über­fall immer wie­der auch damit zu erklä­ren ver­sucht, er müs­se sein Land vor mög­li­chen Angrif­fen ver­tei­di­gen, die die Nato von der Ukrai­ne aus plane.

Der Vor­stoß für das Tref­fen ist dem Bericht zufol­ge von Kiew aus­ge­gan­gen. So wol­le die Ukrai­ne ihre Gesprächs­be­reit­schaft trotz all der Gräu­el­ta­ten im Land signa­li­sie­ren. Zugleich gel­te jedoch: Die von Russ­land erober­ten Gebie­te dürf­ten nicht ein­fach als Ver­hand­lungs­mas­se für einen Frie­dens­schluss gelten.

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Ver­han­deln kön­ne man laut der Ukrai­ne natür­lich schon, also jeder­zeit, nur eben nicht mit Putin und Gebie­te der Ukrai­ne selbst könn­ten natür­lich nicht Teil von Ver­hand­lun­gen sein. (Komisch eigent­lich, das war auch die Aus­sa­ge von Kule­ba in Davos Ende Mai 2022, als alle VERFICKTEN SCHEISS HURENMEDIEN DAS NOCH AUS DER ÖFFENTLICHKEIT raus­ge­hal­ten haben *hüs­tel­hust*) Da die Ukrai­ne ja davor noch kurz das kom­plet­te Staats­ge­biet zurück­er­obern muss, in dem sie die Krim von Russ­land isoliert.

Die Bun­des­re­gie­rung und Nato gehen davon aus, dass die erwar­te­te ukrai­ni­sche Offen­si­ve nicht dar­auf abzielt, alle rus­sisch besetz­ten Gebie­te zurück­zu­er­obern, son­dern die rus­sisch besetz­te Land­brü­cke zwi­schen der Krim und dem Don­bass zu tei­len und dann mili­tä­risch Druck auf die Krim auf­zu­bau­en, um Mos­kau an den Ver­hand­lungs­tisch zu zwin­gen. Man will das Vor­rü­cken der Rus­sen stoppen.

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Klar, man will das Vor­rü­cken der Rus­sen stop­pen, die jetzt in 1. WK Style Schüt­zen­grä­ben sit­zen, mit einer Offen­si­ve die den wich­tigs­ten eis­frei­en Hafen Russ­lands, der seit dem 18. Jahr­hun­dert stän­dig unter rus­si­scher Ver­wal­tung ist erst­ma­lig unter Kie­wer Mili­tär­ver­wal­tung stel­len soll, neben der gesam­ten Krim natür­lich. Und die Krim dazu bewe­gen, nach­dem der letz­te rus­si­sche Sol­dat aus der Ukrai­ne abge­zo­gen ist (Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung auf der Krim als Ver­hand­lungs­he­bel um das zu bewerk­stel­li­gen ein ande­res Druck­mit­tel hat man bis­her nicht) nach 30 Jah­ren auto­no­mer Ver­wal­tung (OTon: Selen­skyj muss sich noch was wegen den gehirn­ge­wa­sche­nen Leu­ten über­le­gen), wie­der auto­ma­tisch der Ukrai­ne zuzu­fal­len. Ich mei­ne ist es hier nicht für die Medi­en offen­sicht­lich, dass man damit das Vor­rü­cken der Rus­sen stop­pen will?

Gleich mal Arti­kel publizieren…

War­um ver­an­stal­tet jetzt eigent­lich Clau­dia Major die­se ver­damm­te Song and Dance Num­mer in der Öffent­lich­keit, das UN-Getreideabkommen als “man ver­hand­le doch mit Russ­land” zu verkaufen?

Die Logik läuft doch wie folgt: 

Die öffent­li­che Mei­nung ver­langt nun­mehr ver­mehrt nach Frie­dens­ver­hand­lun­gen, Clau­dia Major side­trackt die Fra­ge dann, um die Bedin­gun­gen der Ukrai­ne nicht nen­nen zu müssen.

Was ver­wen­det Clau­dia Major zum side­tracking der Fra­ge in der Öffent­lich­keit? Das erst Bes­te was sie eben nun mal zur Hand hat - das UN-Getreideabkommen.

Ok, eigent­lich nicht ganz koscher, denn - ist das nicht zynisch?

Stellt sich her­aus, nein gar­nicht, nur das hier ist zynisch:

Schal­len­berg: Mos­kau setzt Hun­ger als Waf­fe ein

Außen­mi­nis­ter Alex­an­der Schal­len­berg (ÖVP) hat Russ­land nach dem Ende des soge­nann­ten Schwarzmeer-Abkommens zur Aus­fuhr ukrai­ni­schen Getrei­des scharf kri­ti­siert. “Es ist an Zynis­mus gar nicht mehr zu über­bie­ten, was von rus­si­scher Sei­te gebo­ten wird”, sag­te Schal­len­berg am Don­ners­tag in Brüs­sel. “Mos­kau setzt Hun­ger als Waf­fe ein”, führ­te er fort. Es sei ein “Schlag ins Gesicht von Staa­ten in Afri­ka und anders­wo, die auf die­ses Getrei­de ange­wie­sen sind”.

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Fra­ge: ist das nicht vor dem Hin­blick dar­auf was in den Ver­hand­lun­gen vom 26.06. unter Aus­schluss von Russ­land bespro­chen wur­de (Frie­dens­ver­hand­lun­gen erst, wenn die ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät der Ukrai­ne wie­der her­ge­stellt ist) zynisch?

Da man doch über­ein­kom­mend bereit ist den Krieg jah­re­lang, ohne einen abwä­gen­den Blick auf wei­te­re Kon­se­quen­zen wei­ter­zu­füh­ren und das solan­ge, bis die Ukrai­ne ihr Ziel erreicht?

Und auch weils ja auch nie­mand kom­men gese­hen hat, dass Russ­land Nah­rungs­mit­tel­ex­por­te als Druck­mit­tel ein­set­zen wird. Also wobei, doch eigent­lich eh jeder, selbst ich seit spä­tes­tens dem 03. März 2022.

Was wohl Clau­dia Major dazu sagen wür­de? Man ver­hand­le eh immer noch mit Russ­land in gehei­men Ver­hand­lungs­run­den in Kopen­ha­gen, ohne Russ­land dort mit einzubeziehen?

Zur Ver­hin­de­rung von zynisch her­auf­be­schwo­re­nen Hungersnöten?!

Weil Scholz, der habe ja ein Han­dy und spricht mit dem Putin!?

Die­se Gesell­schaft ist das abso­lut abgrund­tief, gro­tesk Allerletzte.

Die Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik (Erfin­der der Lern­kur­ve, die jetzt bei Clus­ter Ammu­ni­ti­on ste­hen geblie­ben ist) ist noch eine Stu­fe darunter.









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