Maischberger nennt erstmals eine Quelle

16. April 2024

Ich hat­te in der Ver­gan­gen­heit schon mehr­fach das Pro­blem, dass teil­wei­se sogar in Fak­ten­checks Jour­na­lis­ten immer ohne Quel­len­an­ga­be behaup­tet haben, die Ver­hand­lun­gen mit der Ukrai­ne im April 2022 sei­en dar­an geschei­tert, dass “Russ­land nicht den Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter son­dern Ver­hand­ler auf einem nied­ri­ge­ren Level geschickt habe”.

Was für jeden - der schon ein­mal den diplo­ma­ti­schen Sek­tor für eine Bericht­erstat­tung ver­folgt hat, kom­plett nicht nach­voll­zieh­bar ist, da immer auf der admi­nis­tra­ti­ven Ebe­ne dar­un­ter ver­han­delt wird (Beam­te, respek­ti­ve Ver­hand­lungs­teams bei­der Sei­ten), und die “Ent­schei­der” erst kurz vor dem Abschluss dazustoßen.

Noch­mal mehr Schwach­sinn, da die tür­ki­schen Ver­hand­lungs­be­glei­ter laut Jef­frey Sachs bestä­tigt haben, dass Putin der Aus­ar­bei­tung einer Frie­dens­lö­sung auf Basis des para­phier­ten Vor­ver­trags aus­drück­lich zuge­stimmt habe. Gut Sachs ist ja natür­lich im Wes­ten nicht mehr zitier­fä­hig seit man ihm in Woche EINS des Krie­ges als den meist­ge­le­se­nen Autoren bei Pro­ject Syn­di­ca­te (die ein­zi­ge Quel­le von der der Stan­dard immer kom­plett abschreibt ohne zu kom­men­tie­ren, und ohne zu kon­tex­tua­lie­ren, wäh­rend Pro­ject Syn­di­ca­te noch selbst den Über­set­zer für die Über­set­zung ins Deut­sche bezahlt (!)) raus­ge­wor­fen hat, weil er die Nato-Erweiterung als Kriegs­grund gese­hen hat. Der durf­te danach, also bereits nach der ers­ten Woche dort nicht mehr publizieren.

Bele­gen muss ich das auch nicht mehr so rich­tig, da Russ­land auch bei sei­nem Afri­ka Gip­fel dem kom­plet­ten glo­ba­len Süden vor­ar­gu­men­tiert hat, dass er eine Neu­tra­li­täts­lö­sung in den Frie­dens­ver­hand­lun­gen ange­strebt habe.

Ist das genial!

Und das Wall Street Jour­nal, die den Vor­ver­trag spä­ter in der Hand gehabt haben, hat eben­falls nichts gegen­tei­li­ges fest­ge­stellt. (Nur die Kon­di­tio­nen sei­en - also ja, schwie­rig gewe­sen und über­haupt - also da könnt ja jeder kom­men…) vgl: click

Noch­mal mehr - Schwach­sinn, da der ukrai­ni­sche Ver­hand­lungs­füh­rer sei­ner­seits in einem öffent­li­chen Debrie­fing im ukrai­ni­schen Fern­se­hen beim Fern­seh­sen­der 1+1 ver­si­chert hat, dass es das obers­te Ziel der Ukrai­ne bei den Ver­hand­lun­gen war sich Zeit für die wei­te­re Auf­rüs­tung der Ukrai­ne (ers­ter Gegen­an­griff) zu kau­fen. Und dass man daher nur pro for­ma auf die rus­si­schen Vor­stel­lun­gen (Neu­tra­li­tät, mit fest­ge­setz­ten Limits bei der Grö­ße der Armee) ein­ge­gan­gen sei. Defak­to kön­ne man Putin ja nicht trauen.

Also kei­ne Hin­hal­te­tak­tik sei­tens Russ­land. Aber dezi­diert eine Hin­hal­te­tak­tik sei­tens der Ukrai­ne. Bestä­tigt und auch als sol­che bezeichnet/definiert, vom obers­ten ukrai­ni­schen Ver­hand­lungs­füh­rer.

Der Vor­ver­trag (das Aus­ge­han­del­te) wur­de von Putin “rich­tungs­ge­mäß” abge­seg­net, sagen tür­ki­sche Ver­hand­ler, [so Sachs der mit ihnen gespro­chen hat] Putin hat zu dem Zeit­punkt kei­ne neu­en Kon­zes­sio­nen oder Ansprü­che ange­mel­det - dh. kei­ne Hin­hal­te­tak­tik zu die­sem Zeit­punk sei­tens Russ­lands, die Ukrai­ne hat dann die Ver­hand­lun­gen raus­ge­zö­gert, die rus­si­schen Ver­hand­ler geg­hos­tet (sie­he WSJ Arti­kel - zuerst Zoom und das habe sich dann ver­lau­fen), und das dann “aus­lau­fen las­sen” - aber so rich­tig schön lang­sam über sechs Mona­te in denen Selen­skyj bei uns in den Medi­en immer noch der Frie­dens­prä­si­dent war, bis dann am 04.10.2022 das Dekret erlas­sen wur­de, das es jedem Ukrai­ner unter Stra­fe ver­bie­tet mit Putin zu ver­han­deln - vgl.:

Wie­so man mit Putin nicht ver­han­deln kann

obwohl man sich bereits zuvor sei­tens der Ukrai­ne zum Com­mu­ni­qué “man kön­ne nur mit Putin ver­han­deln, weil da gäbs noch Din­ge bezüg­lich der Krim zu klä­ren, die müss­ten in einem Prä­si­den­ten­ge­spräch geklärt wer­den” (Haupt­säch­lich: Selen­skyj erklärt dem geschla­ge­nen Putin, die Krim kommt für 30 Jah­re unter Eigen­ver­wal­tung und fällt dann auto­ma­ti­sche wie­der der Ukrai­ne zu. PRAKTISCH! Weil laut Selen­skyj gibts auf der Krim ja so vie­le Gehirn­ge­wa­sche­ne Ukrai­ner, mit gehirn­ge­wa­sche­nen Kin­dern (sei­ne Wor­te, nicht mei­ne), da brauchts die 30 Jah­re um die ein­zu­glie­dern) fest­ge­legt hat­te, wor­auf dann die Ukrai­ne zwecks Signa­ling ent­ge­gen der skiz­zier­ten öffent­li­chen Posi­ti­on noch schnell per Prä­si­di­al­de­kret Ver­hand­lun­gen mit Putin unter Stra­fe gestellt hat. Es lief ja zu der Zeit so gut.

Bezüg­lich der Aus­sa­gen zum para­phier­ten Vor­ver­trag vgl.: WSJ Arti­kel

Falls wer in die­ser Zeit aktiv ange­streng­te Ver­hand­lungs­ge­su­che Putins sucht, die über die tür­ki­schen Ver­hand­ler über­mit­telt wor­den sind, und die die Ver­hand­lun­gen wie­der auf­neh­men soll­ten, die von west­li­chen Nach­rich­ten­me­di­en aber bewußt NICHT berich­tet wor­den sind - FREUT euch auch das ist durch Pri­mär­quel­len belegbar:

Also irgend­wie…

Nicht dass mans durch Pri­mär­quel­len bele­gen müss­te, denn die NYT hats Mona­te spä­ter sogar bestä­tigt, das wie­der­um wird nun immer von den US Mili­tär­pro­pa­gan­dis­ten als “die kann­ten sich sicher nicht aus und haben sicher mit Prak­ti­kan­ten gespro­chen” weg­ar­gu­men­tiert (kein Scherz btw.).

Aber aus irgend­ei­nem Grund hielt sich das Gerücht “es lag an zu wenig pro­mi­nen­ten Ver­hand­lern!” in den Köp­fen der deutsch­spra­chi­gen Jour­na­lis­ten - und Brei­ten­me­di­en wie die Klei­ne Zei­tung haben das noch letz­tes Monat zum Anlass genom­men und “es lag an zu wenig pro­mi­nen­ten Ver­hand­lern!” ohne Quel­len­an­ga­be an die Öffent­lich­keit gespielt in einem Arti­kel der als “Fak­ten­check” über­ti­telt war, aber in dem kei­ne ein­zi­ge Quel­le genannt wird.

Die Klei­ne Zei­tung lügt gera­de die öster­rei­chi­sche Bevöl­ke­rung an…

Soviel zur Vorgeschichte.

Jetzt liest die Wagen­knecht bei der Maisch­ber­ger das Zitat des ukrai­ni­schen Ver­hand­lungs­füh­rers (sei­ner­seits der Vor­sit­zen­de der Selen­skyj Par­tei (!)) vor - und Maisch­ber­ger ent­geg­net ihr, jaha -- aber da gabs ja die­se exzel­len­te Deutsch­land­funk Sen­dung, in der wäre ja der kom­plet­te Ablauf auf­ge­schlüs­selt worden.

Ist ja inter­es­sant, denn auch wenn der Deutsch­land­funk in der Ver­gan­gen­heit für exzel­len­tes Repor­ting bekannt war - war er seit Kriegs­be­ginn auf west­li­cher “Die Ukrai­ne muss gewin­nen, weil ver­lie­ren kei­ne Opti­on ist” Akti­vis­mus­li­nie, und ist im inter­na­tio­na­len Dis­kurs nicht den Hauch einer Erwäh­nung wert. Oder anders gespro­chen KEIN SCHWEIN hat die­se “Sen­dun­gen” aus­ser­halb der deut­schen Dis­kus­si­on zum The­ma bis­her erwähnt oder ange­merkt -- aber die deut­schen Jour­na­lis­ten (*hust*) bau­en auf die für Hintergrundinformation.

Also goog­le ich mal 15 Minu­ten rum, und kom­me auf zwei Berich­te vom Deutsch­land­funk, die Maisch­ber­ger gemeint haben könnte:

1. 29. März 2022: Ver­hand­lun­gen in Istan­bul – Wie groß ist die Chan­ce für Diplo­ma­tie? in dem *selbst­zen­siert* SOZIOLOGIN Jut­ta All­men­din­ger als KOMMENTAR die The­se auf­stellt, die Ver­hand­lun­gen sein so schwie­rig weil Russ­land nie­mand Wich­ti­gen zu den Ver­hand­lun­gen geschickt habe, und die Dele­ga­ti­on dem mos­kau­er Kul­tur­be­auf­trag­ten unter­stellt war - man wis­se also nicht was man davon hal­ten sol­le, und das sei ja eine Verhandlungserschwernis.

WHAT THE FUCK!? DAS IST DIE “Quel­le” DER KLEINEN ZEITUNG FÜR IHR RUSSLAND HAT DIE VERHANDLUNGEN SABOTIERT SZENARIO? Ein Kom­men­tar (!) einer wahl­lo­sen (ran­dom) deut­schen Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin? Die noch nicht mal im The­ma behei­ma­tet ist?

Kann doch nicht sein…

ICH RADEL MICH DA SEIT ZWEI JAHREN MIT PRIMÄRQUELLENANALYSE AB, VERFOLGE DEBATTEN VON ANGEBUNDENEN THINKTANKS, LESE ÖFFENTLICHE DEBRIEFINGS, ÜBERSETZ MIR DIE TEXTE VON UKRAINISCH AUF DEUTSCH DAMIT ICH SIE KONSUMIEREN KANN, und die Klei­ne Zei­tung glaubt an einen Neben­satz einer Sozio­lo­gin die beim Deutsch­land­funk einen Kom­men­tar (!) abge­ge­ben hat, und baut dar­aus ein Fak­tum in einem Faktencheck?!

Aber gut dass Maisch­ber­ger der Öffent­lich­keit sagt, sie sol­le das bit­te Nach­hö­ren - beim Deutsch­land­funk gabs da so was Tol­les! Immens!

Und gut, dass das die Klei­ne Zei­tung das wohl als Grund­la­ge für ihren “Fak­te­check” ohne Quel­len­an­ga­be über­nom­men hat!

2. 15. Febru­ar 2024 Der lan­ge Weg zum Frie­den an der Stel­le in Form eine Chro­no­lo­gie - im Gespräch mit Sabi­ne Fischer (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik (SWP))

Tran­skript:

Russ­land ist schuld am Schei­tern der Ver­hand­lun­gen, da es nie von sei­nen Maxi­mal­for­de­rung abge­wi­chen ist.”

- Die Ukrai­ne soll­te die Waf­fen niederlegen
- Den besetz­ten Don­bas als unab­hän­gig, und die Krim als rus­sisch aner­ken­nen und
- sie soll­te auf eine Nato Mit­glied­schaft verzichten
- Ent­mi­li­ta­ri­sie­rung der Ukrai­ne hät­te eine voll­stän­di­ge Kapi­tu­la­ti­on der Ukrai­ne bedeutet
- Die rus­si­sche Dele­ga­ti­on wur­de vom “Hard­core Natio­na­lis­ten” Vla­di­mir Milin­ski gelei­tet (Der besag­te Kutur­be­auf­trag­te für Moskau)
- Gesprä­che liefen, …

[Tran­skript ab hier im Voll­text, davor in Stichworten]

… par­al­lel griff Russ­land wei­ter­hin an, beset­ze wei­te­re Regio­nen und das Atom­kraft­werk Sapo­rischsch­ja zahl­rei­che Poli­ti­ker ver­such­ten in Tele­fo­na­ten auf Putin ein­zu­wir­ken (Scholz, Macron, Erdo­gan…) Putin ließ sie wis­sen er seie zu einem Dia­log bereit, aber er hob zugleich her­vor, “dass ein Stop der Spe­zi­al­ope­ra­ti­on nur mög­lich sei, wenn Kiew sei­ne Kampf­hand­lun­gen been­det, und die all­seits bekann­ten For­de­run­gen Russ­lands umsetzt” -- mit ande­ren Wor­ten, Russ­land mach­te deut­lich, dass es an Kom­pro­mis­sen nicht inter­es­siert wäre, und sei­ne Zie­le so oder so errei­chen wer­de. Ent­we­der über Gesprä­che, oder mit Gewalt.

Die bila­te­ra­len Ver­hand­lun­gen mün­de­ten am 29. März 2022 in das istan­bu­ler Com­mu­ni­que. Dar­in bot die Ukrai­ne Russ­land weit­rei­chen­de Zuge­ständ­nis­se an. Sie war bereit auf eine NATO Mit­glied­schaft zu ver­zich­ten und dau­er­haft neu­tral zu blei­ben. Im Gegen­zug soll­ten meh­re­re Staa­ten, ein­schließ­lich Russ­land die Sicher­heit des Lan­des garan­tie­ren. Die Fra­ge der Krim soll­te ver­tagt wer­den die Fra­ge ande­rer strit­ti­ger Gebie­te, soll­ten die Prä­si­den­ten bei­der Län­der im per­sön­li­chen Gespräch klären.

Der Rus­si­sche Dele­ga­ti­ons­lei­ter Milin­ski klang durch­aus zufrie­den als er ver­kün­de­te: “Die Ver­hand­lun­gen sind kon­struk­tiv ver­lau­fen, wir haben Vor­schlä­ge von der ukrai­ni­schen Sei­te erhal­ten, mit ver­ständ­lich for­mu­lier­ten Posi­tio­nen Posi­tio­nen für den Ver­trag. Die­se Posi­tio­nen wer­den dem Prä­si­den­ten vor­ge­legt wer­den, und dann wird unse­re Ant­wort erfolgen.”

Für einen Moment schien ein Waf­fen­still­stand greif­bar nahe.”

Doch als Milin­ski nach Mos­kau zurück­kehr­te, fie­len unmit­tel­bar Scharf­ma­cher über ihn her, von Tsche­tsche­ni­ens Regie­rungs­chef Ram­san Kady­row [Moment, der hat Ein­fluss auf die rus­si­sche Füh­rung?] bis zu den Kom­mu­nis­ten [Moment, die haben Ein­fluss auf die rus­si­sche Füh­rung?]. Der ein­fluss­rei­che Pro­pa­gan­dist Vla­di­mir Solo­wjow [Moment, der hat Ein­fluss auf die rus­si­sche Füh­rung?] ver­kün­de­te in sei­ner all­abend­li­chen Fern­seh­sen­dung: “Jeder­lei Ver­hand­lung mit Nazis wird, solan­ge dein Stie­fel nicht auf sei­ner Keh­le ruht als Schwä­che aus­ge­legt”. […] Drei Tage spä­ter erklär­te Putin “die Zeit sei noch nicht reif für eine Waf­fen­ru­he” - das teil­te er dem dama­li­gen Prä­si­den­ten Mario Draghi in einem Tele­fo­nat mit.

[non sequi­tur - hat mit den Ver­hand­lun­gen nichts zu tun, auch die Ukrai­ne sah öffent­lich eine Zeit für eine Waf­fen­ru­he noch nicht gekom­men [Waf­fen­ru­he erst nach der Rück­erobe­rung der Gebie­te die nach dem 24.02. besetzt wur­den], non sequi­tur, laut WSJ die in den Ver­trag Ein­sicht genom­men haben, war er noch nicht fina­li­siert und eini­ge wich­ti­ge Punk­te nicht aus­ver­han­delt -- Waf­fen­ru­he “dem­nächst” stand mit den Frie­dens­ver­hand­lun­gen in kei­nem Zusammenhang(!)]

Vor allem sei Putin nicht bereit gewe­sen Selens­kij per­sön­lich zu tref­fen. So Draghi.”

[dies­mal kein non sequi­tur, son­dern tat­säch­lich ein Argu­ment - mit fol­gen­dem Pro­blem - Selen­skyj hat öffent­lich dar­auf bestan­den den Sta­tus der Krim und der tem­po­rär besetz­ten Gebie­te “in einem direk­ten per­sön­li­chen Gespräch mit Putin klä­ren zu wol­len” - zu einem sol­chen Gespräch sei Putin nicht bereit gewe­sen - bedeu­tet, kei­ne Ver­hand­lun­gen auf Prä­si­dial­ebe­ne als “ent­schei­den­des Instru­ment” in den Frie­dens­ver­hand­lun­gen -- die Posi­tio­nen soll­ten zuvor durch die Ver­hand­lungs­de­le­ga­tio­nen fixiert werden.

Und dann doch wie­der ein Stück weit non sequi­tur, denn der para­phier­te Vor­ver­trag den die WSJ gele­sen hat war noch nicht zeich­nungs­fä­hig (nahe dran, aber noch nicht fina­li­siert), bedeu­tet da hät­te die Beam­ten­rie­ge noch meh­re­re Mona­te dar­an verhandelt]

So wur­de zunächst in Arbeits­grup­pen weiterverhandelt.”

[NEIN! DOCHOH!]

Aller­dings ver­här­te­te sich nun auch die ukrai­ni­sche Position.

[NEIN!]

Im Gegen­zug für den Ver­zicht auf einen Nato­bei­tritt for­der­te die Ukrai­ne jetzt [davor nicht], dass aus­schließ­lich West­li­che Staa­ten ihre Sicher­heit garan­tie­ren sollten.

[ÄNDERUNG EINER WESENTLICHEN VERHANDLUNGSPOSITION ZU EINEM SPÄTEN ZEITPUNKT -> spie­len auf Zeit]

Russ­land schied als Garan­tie­macht aus. Der Dele­gan­ti­ons­lei­ter der Ukrai­ne, Davyd Arak­ha­mi­ia sag­te spä­ter in einem Inter­view mit dem ukrai­ni­schen Fern­seh­sen­der 1+1: “Es gab und es gibt kein Ver­trau­en in die Rus­sen, dass sie das was sie Ver­spre­chen auch tun. Wir konn­ten nicht ein­fach unter­zeich­nen und gehen, alle hät­ten auf­ge­at­met, und dann hät­ten sie wie­der ange­grif­fen. Die­ses mal bes­ser vor­be­rei­tet. Wir muss­ten 100%ig sicher sein, dass soet­was nicht wie­der pas­siert. Aber die­se Gewiss­heit gibt es nicht.”

[Kor­rek­tes Direkt­zi­tat von Davyd Arak­ha­mi­ia, gut den Teil, mit “unser obers­tes Ziel war es Russ­land in den Ver­hand­lun­gen hin­zu­hal­ten” hat man beim Deutsch­land­funk aus­ge­las­sen, macht ja nichts. Beson­de­res Augen­merk bit­te auf das “gibt es nicht” legen. Das ist kein “gab es nicht”. Dh. die direk­te Fol­ge ist die spä­te­re Ukrai­ni­sche Posi­ti­on die über Times Radio an die US gesi­gnalt wur­de “cant trust Putin, cant trust Putin”. Und zwar auch zukünf­tig nicht.]

Dass Russ­land, wäh­rend die Dele­ga­tio­nen 2022 berie­ten sei­ne Agres­sio­nen auch gegen die Zivil­be­völ­ke­rung fort­setz­te, Mariu­pol bela­ger­te und wei­te Tei­le der Stadt zer­bomb­te, ver­tief­te die Zwei­fel an der Ernst­haf­tig­keit des rus­si­schen Ver­hand­lungs­wil­lens noch.

[Ja, aber nur bei nai­ven Beob­ach­tern. Ver­zei­hung, VOLLTROTTELN. Denn ers­tens machst du kei­nen Waf­fen­still­stand um ver­han­deln zu kön­nen, son­dern ein Waf­fen­still­stand ist das ERGEBNIS VON VERHANDLUNGEN, und zwei­tens hat Kule­ba bei Times Radio exakt zu dem Zeit­punkt (3. April 2022) wort­wört­lich beschrie­ben, dass es zwei Fak­tio­nen in der ukrai­ni­schen Regie­rung gege­ben hat, die die immer schon gesagt haben, Ver­hand­lun­gen mit Russ­land sind nicht mög­lich, zuerst muss der letz­te rus­si­sche Sol­dat die Ukrai­ne ver­las­sen, und ande­rer­seits die Appea­ser. Er sei immer einer gewe­sen, der schon immer gewusst habe, mit Russ­land kön­ne man nicht ver­han­deln. Butscha habe an sei­ner Posi­ti­on nichts geändert.

]

Zugleich erziel­te die Ukrai­ne ihrer­seits uner­war­te­te mili­tä­ri­sche Erfolge.

[Nicht ver­han­deln da geht noch was!]

Und bei der Befrei­ung der beset­zen Gebie­te kamen mons­trö­se Kriegs­ver­bre­chen ans Licht.

[Die die Ukrai­ne als Hochglanz-DSLR Pho­tos zehn Tage dar­auf in einem Musik­vi­deo mit dem Refrain “Clo­se the Sky don’t make Mama cry” vor dem UN Sicher­heits­rat prä­sen­tiert hat, wobei zuerst lei­der die Zuspie­lung des Vide­os nicht funk­tio­nier­te und es spä­ter nach­ge­reicht (abge­spielt) wur­de, und somit aus allen Zusam­men­schnit­ten vom Selen­skyj Auf­tritt im Sicher­heits­rat heu­te magi­scher­wei­se fehlt (die hören immer frü­her auf). SO GESCHOCKT WAREN DIE! Mora­lisch gese­hen muss­ten jetzt also noch 200.000 Leu­te ster­ben. Weils ja so zugeht in beset­zen rus­si­schen Gebie­ten, wobei die BBC und die Ukrai­ne immer raus­ge­hal­ten haben, dass sie in Butscha zuerst zwei rus­si­sche Batail­lo­ne mit Himars ver­nich­tet und dabei 1000 rus­si­sche Sol­da­ten weg­ge­schos­sen haben, wor­auf die Rus­sen laut Reis­ner “durch­ge­dreht sind”. Aber so gehts halt zu in Mariu­pol (Geburts­kli­nik Sto­ry 3 Tote davon ein Kind), und in Butscha - und in der gan­zen von Russ­land beset­zen Ukraine!]

Die rus­si­sche Sol­da­ten in Butscha, Irpin [Vor­ort nahe Butscha] und ande­ren Orten an Zivi­lis­ten began­gen hat­ten. Bei­des führ­te dazu, dass die inter­na­tio­na­le Unter­stüt­zung für die Ukrai­ne stieg.

[Die (kon­kret in der Form von Angriffs­waf­fen) von der Ukrai­ne bereits 4 Tage vor Butscha, und vom Atlan­tik Coun­cil 2 Tage vor Butscha ange­for­dert wor­den ist. Vor Butscha waren kei­ne Kriegs­ver­bre­chen in der Mas­se bekannt.]

Ende April fand die ers­te Ram­stein Kon­fe­renz statt auf der west­li­che Staa­ten ihre Mili­tär­hil­fe für das Land koor­di­nier­ten. In der Ukrai­ne wuchs die Zuver­sicht den Krieg wei­ter­füh­ren zu können.

[Das war sicher der Rus­se, der Rus­se hat die Frie­dens­ver­hand­lun­gen sabotiert!]

Am 17. Mai 2022 erklär­ten bei­de Sei­ten die Ver­hand­lun­gen für vor­läu­fig beendet.

[Das war sicher der Rus­se der abge­bro­chen hat!

Bei BR24 gibts noch mal alle Mel­dun­gen des Tages (17. Mai 2022) in chro­no­lo­gi­scher Listung:

Diens­tag, 17. Mai 2022
23.20 Uhr: Merz wirft Bun­des­re­gie­rung Ver­zö­ge­run­gen bei Waf­fen­lie­fe­run­gen vor
Der CDU-Vorsitzende und Unions-Fraktionschef Fried­rich Merz kri­ti­siert, Bun­des­kanz­ler Scholz hand­le nicht, wie man es im Bun­des­tag gemein­sam beschlos­sen habe. “Es gibt ganz offen­sicht­lich in der Bun­des­re­gie­rung Ver­zö­ge­rungs­stra­te­gien, zumin­dest eine Ver­zö­ge­rungs­tak­tik.” Unter­neh­men beschwer­ten sich öffent­lich, weil kei­ne Aus­fuhr­ge­neh­mi­gun­gen für Pan­zer erteilt würden.

21.15 Uhr: Bela­ge­rung des Azovstal-Stahlwerks dau­ert an
Rus­si­sche Trup­pen haben nach Anga­ben des ukrai­ni­schen Mili­tärs am Diens­tag die Blo­cka­de des Azovstal-Stahlwerks in Mariu­pol auf­recht­erhal­ten. Der ukrai­ni­sche Gene­ral­stab erklär­te in sei­nem abend­li­chen Lage­bild, das bei Face­book ver­öf­fent­licht wur­de, dass “der Feind in Mariu­pol sei­ne Haupt­an­stren­gun­gen dar­auf kon­zen­trier­te, unse­re Ein­hei­ten im Bereich des Azovstal-Werks zu blockieren.”

Die ukrai­ni­schen Behör­den mach­ten kei­ne Anga­ben zur Zahl der noch in dem Stahl­werk ver­blie­be­nen Kämp­fer, der letz­ten Bas­ti­on des ukrai­ni­schen Wider­stands in der zer­stör­ten Hafen­stadt am Asow­schen Meer. Am Mon­tag waren 264 Kämp­fer aus dem Stahl­werk geholt und in von pro­rus­si­schen Sepa­ra­tis­ten gehal­te­nes Gebiet öst­lich von Mariu­pol gebracht worden.

Zum Arti­kel: “Kämp­fer aus Stahl­werk in rus­si­scher Gefangenschaft”
Der Gene­ral­stab erklär­te zudem, die Kämp­fe am Diens­tag hät­ten sich auf die öst­li­che Regi­on Donezk kon­zen­triert. Beson­ders schwe­re Zusam­men­stö­ße habe es um die von der Ukrai­ne gehal­te­nen Städ­te Sje­wje­rodo­nezk, Awdi­jiw­ka und Bach­mut gegeben.

20.30 Uhr: Kanz­ler­amts­chef will inter­na­tio­nal für Kurs gegen Russ­land werben
Laut Kanz­ler­amts­chef Wolf­gang Schmidt müs­sen sich die west­li­chen Län­der welt­weit ver­stärkt dar­um küm­mern, mehr Staa­ten von ihrem Vor­ge­hen gegen Russ­land zu über­zeu­gen. Man erle­be etwa in Süd­afri­ka, Latein­ame­ri­ka oder Indi­en Skep­sis gegen­über den west­li­chen Sank­tio­nen, sag­te Schmidt am Diensta­bend auf einem par­la­men­ta­ri­schen Abend des Bitkom-Verbandes in Ber­lin. Dort sage man zwar auch, dass der Angriff Russ­lands auf die Ukrai­ne nicht rich­tig sei, sehe aber vor allem die Wir­kung der west­li­chen Sank­tio­nen auf die eige­nen Län­der als Pro­blem. Schmidt nann­te etwa die hohen Lebens­mit­tel­prei­se. “Das hin­zu­krie­gen, dass wir die­se Staa­ten nicht ver­lie­ren, das wird eine der gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen sein”, sag­te der SPD-Politiker.

Auch der Staats­se­kre­tär im Kanz­ler­amt, Jörg Kukies, hat­te vor weni­gen Tagen davor gewarnt, die welt­wei­te Unter­stüt­zung für west­li­che Sank­tio­nen gegen Russ­land zu über­schät­zen. Man sei “über­op­ti­mis­tisch” in der Inter­pre­ta­ti­on des Abstim­mungs­er­geb­nis­ses in der UN-Vollversammlung gewe­sen, als die gro­ße Zahl der Län­der Russ­lands Über­fall auf die Ukrai­ne ver­ur­teilt habe. Die Län­der, die sich ent­hal­ten hät­ten, mach­ten 40 bis 50 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung aus, hat­te er in Anspie­lung auf Staa­ten etwa wie Indi­en oder Chi­na gesagt.

Zum Arti­kel: “Eli­te weiß, dass der Krieg ver­lo­ren ist”: Russ­land ist isoliert
19.00 Uhr: Deut­sche Bahn hilft bei Getrei­de­aus­fuh­ren aus der Ukraine
Zur Unter­stüt­zung von Getrei­de­aus­fuh­ren aus der Ukrai­ne haben nach Anga­ben von Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Vol­ker Wis­sing (FDP) Trans­por­te auf der Schie­ne mit Hil­fe der Deut­schen Bahn begon­nen. Die Güter­toch­ter DB Car­go sei dabei, eine “Schie­nen­brü­cke” dahin­ge­hend zu befä­hi­gen, künf­tig gro­ße Men­gen an Agrar­pro­duk­ten zu Häfen an der Nord­see und der Adria zu trans­por­tie­ren, sag­te der FDP-Politiker am Diens­tag in Ber­lin. Die Hil­fe habe begon­nen, DB Car­go fah­re bereits im Auf­trag pri­va­ter Getrei­de­ex­por­teu­re aus der Ukrai­ne. Bahn­chef Richard Lutz sprach von zwei bis drei Zügen pro Tag aus der Ukrai­ne her­aus über Polen und ent­spre­chen­de Ter­mi­nals nach Westeuropa.

Hin­ter­grund ist, dass der Export von Getrei­de über die See­hä­fen der Ukrai­ne wegen des rus­si­schen Krie­ges gegen das Land zum Erlie­gen gekom­men ist. Dies bedroht Lie­fe­run­gen vor allem nach Nord­afri­ka und Asi­en, befürch­tet wer­den Pro­ble­me bei der Lebens­mit­tel­ver­sor­gung. Wie EU-Verkehrskommissarin Adi­na Valean kürz­lich erläu­ter­te, müss­ten 20 Mil­lio­nen Ton­nen Getrei­de drin­gend die Ukrai­ne ver­las­sen. Die Kom­mis­si­on hat­te einen Akti­ons­plan vor­ge­legt, um Expor­te auch über soge­nann­te “Soli­da­ri­täts­spu­ren” auf dem Land­weg herauszubringen.

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18.30 Uhr: Inter­na­tio­na­ler Straf­ge­richts­hof schickt 42 Ermitt­ler in die Ukraine
Der Inter­na­tio­na­le Straf­ge­richts­hofs (IStGH) ent­sen­det 42 Ermitt­ler, um mög­li­che Kriegs­ver­bre­chen in der Ukrai­ne zu unter­su­chen. IStGH-Chefankläger Karim Khan erklär­te am Diens­tag, es hand­le sich um die größ­te Ermitt­ler­grup­pe, seit das Gericht im Jahr 2002 sei­ne Arbeit auf­ge­nom­men hat­te. Die Mis­si­on soll dem­nach aus Ermitt­lern, Rechts­ex­per­ten und Unter­stüt­zungs­kräf­ten bestehen und mit den ukrai­ni­schen Behör­den vor Ort zusammenarbeiten.

Die Exper­ten wür­den “unse­re Ermitt­lun­gen zu Ver­bre­chen unter­stüt­zen, die unter die Recht­spre­chung des Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hof fal­len”, ergänz­te Khan, der seit Juni 2021 Chef­an­klä­ger der Behör­de mit Sitz in Den Haag ist. Der Chef­er­mitt­ler bedank­te sich ins­be­son­de­re bei den Nie­der­lan­den, die eine “bedeu­ten­de Anzahl nie­der­län­di­scher Exper­ten” zur Unter­stüt­zung der Ermitt­lun­gen bei­gesteu­ert hätten.

Khan hat­te bereits Ende Febru­ar, kurz nach Beginn der rus­si­schen Inva­si­on der Ukrai­ne, Ermitt­lun­gen wegen mög­li­cher Kriegs­ver­bre­chen und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit ange­kün­digt. Im April hat­te der Chef­an­klä­ger die ukrai­ni­sche Stadt Butscha besucht, wo nach dem Abzug rus­si­scher Trup­pen die Lei­chen zahl­rei­cher Zivi­lis­ten ent­deckt wor­den waren. Damals bezeich­ne­te er die gesam­te Ukrai­ne als mög­li­chen “Tat­ort”.

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17.22 Uhr: Mili­tär­ex­per­te erstaunt mit Kriegs­kri­tik in Russ­lands Staatsfernsehen
Im rus­si­schen Staats­fern­se­hen hat ein Mili­tär­ex­per­te die Zuschau­er einer Talk­show mit einer pes­si­mis­ti­schen Bewer­tung des Ukraine-Kriegs über­rascht. Die ukrai­ni­schen Streit­kräf­te sei­en weit von einem Zer­fall ent­fernt und Russ­land in der Welt durch den Krieg iso­liert, sag­te Michail Cho­dar­jo­nok in einer am Mon­tag aus­ge­strahl­ten Show, die am Diens­tag in sozia­len Netz­wer­ken viel kom­men­tiert wur­de. In der Sen­dung wider­sprach der ehe­ma­li­ge rus­si­sche Gene­ral­stabs­of­fi­zier einer Rei­he von Behaup­tun­gen der rus­si­schen Staats­pro­pa­gan­da, die er als “Info-Beruhigungstabletten” kri­ti­sier­te. Cho­dar­jo­noks Aus­sa­gen stie­ßen auch des­halb auf so gro­ßes Inter­es­se, weil kri­ti­sche Stim­men in Russ­land seit Kriegs­be­ginn weit­ge­hend aus­ge­schal­tet wurden.

17.14 Uhr: EU-Außenbeauftragter - Rus­si­sche Armee mit “Welt­re­kord bei Verlusten”
Der EU-Außenbeauftragte Josep Bor­rell spricht von “beein­dru­cken­den Ver­lus­ten” der rus­si­schen Armee beim Ein­marsch in die Ukrai­ne. Dies ste­he unter dem Vor­be­halt, dass die ent­spre­chen­den Anga­ben stimm­ten, sagt Bor­rell nach einem Tref­fen der EU-Verteidigungsminister in Brüs­sel. “Wenn es stimmt, dass Russ­land seit Beginn des Krie­ges 15 Pro­zent sei­ner Trup­pen ver­lo­ren hat, ist das ein Welt­re­kord bei Ver­lus­ten für eine Armee bei einem Ein­marsch in ein Land.”

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17.12 Uhr: Mos­kau und Kiew set­zen Ver­hand­lun­gen im Ukraine-Krieg aus
Die Ukrai­ne und Russ­land haben die Ver­hand­lun­gen zur Been­di­gung des Krie­ges vor­erst aus­ge­setzt. Die Ukrai­ne wen­det sich dabei vor allem gegen einen Dik­tat­frie­den von­sei­ten Russ­lands. “Der Ver­hand­lungs­pro­zess hängt davon ab, wie die Ereig­nis­se in der Ukrai­ne ver­lau­fen”, sag­te Kiews Unter­händ­ler Mycha­j­lo Podol­jak heu­te im Fern­se­hen. Seit Kriegs­be­ginn habe sich die Lage spür­bar ver­än­dert. Podol­jak warf Russ­land vor, wei­ter in sei­nen Ste­reo­ty­pen zu den­ken und nach 82 Kriegs­ta­gen die rea­le Situa­ti­on in der Ukrai­ne nicht begrif­fen zu haben. Die Gesprä­che wür­den nur bei kon­kre­ten Vor­schlä­gen wie­der aufgenommen.

Eine gesichts­wah­ren­de Lösung für Kreml­chef Wla­di­mir Putin leh­ne Kiew ab, sag­te Podol­jak. Zudem kön­ne man über ein Waf­fen­still­stand nur nach einem voll­stän­di­gen Rück­zug rus­si­scher Trup­pen dis­ku­tie­ren. Zuvor hat­te bereits Russ­land das vor­läu­fi­ge Ende von Gesprä­chen bestätigt.

16.56 Uhr: US-Finanzministerin erwar­tet deut­li­che Finanz­hil­fen ande­rer G7-Partner
US-Finanzministerin Janet Yel­len geht von signi­fi­kan­ten Finanz­hil­fen ande­rer G7-Partner für die Ukrai­ne aus. Die EU neh­me das The­ma auch sehr ernst. Japan, Kana­da und Groß­bri­tan­ni­en müss­ten zudem mit­zie­hen. Rus­si­sche Öl-Lieferungen könn­ten auch mit Son­der­zöl­len belegt wer­den, ergänzt Yel­len. “Es gibt hier eini­ge Optio­nen.” Son­der­zöl­le könn­te auch kom­bi­niert wer­den mit ande­ren Maß­nah­men. Wich­tig sei, die Abhän­gig­keit von rus­si­schen Öl-Importen schnell zu reduzieren.

16.50 Uhr: Bus­se mit ukrai­ni­schen Kämp­fern ver­las­sen Stahlwerk
Min­des­tens sie­ben Bus­se mit ukrai­ni­schen Kämp­fern ver­las­sen einem Reuters-Mitarbeiter zufol­ge unter Beglei­tung von pro­rus­si­schen Trup­pen das Asowstal-Stahlwerk in Mariu­pol. Eini­ge ihnen sind offen­bar nicht verwundet.

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16.45 Uhr: Uni­per - Bezah­len rus­si­sche Gas­lie­fe­run­gen in Euro
Der Ener­gie­kon­zern Uni­per bezahlt nach eige­nen Anga­ben sei­ne Gas­lie­fe­run­gen aus Russ­land wei­ter in Euro. “Wir erhal­ten die Rech­nung in Euro. Und wir bezah­len in Euro auf ein Kon­to der Gaz­prom­bank im Ein­klang mit dem neu­en Zah­lungs­me­cha­nis­mus”, erklärt das Unter­neh­men. Auf die­se Wei­se sei eine frist­ge­rech­te Ver­trags­er­fül­lung gewähr­leis­tet. Russ­land hat mit der For­de­rung nach einer Zah­lung sei­ner Gas­lie­fe­run­gen in Rubel Sor­gen im Wes­ten for­ciert, dass wie im Fall von Polen und Bul­ga­ri­en der Gas­hahn zuge­dreht wer­den könnte.

16.23 Uhr: Finn­land und Schwe­den wol­len Nato-Anträge am Mitt­woch einreichen
Vor dem Hin­ter­grund des rus­si­schen Angriffs­kriegs in der Ukrai­ne wol­len Finn­land und Schwe­den am Mitt­woch ihre Mit­glieds­an­trä­ge gemein­sam bei der Nato ein­rei­chen. Das sag­te die schwe­di­sche Minis­ter­prä­si­den­tin Mag­da­le­na Anders­son heu­te bei einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz mit Finn­lands Prä­si­dent Sau­li Nii­ni­stö in Stockholm.

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16.18 Uhr: Welt­straf­ge­richt schickt größ­tes Ermitt­ler­team in die Ukraine
Im Zuge der Ermitt­lun­gen zu mög­li­chen Kriegs­ver­bre­chen in der Ukrai­ne hat der Inter­na­tio­na­le Straf­ge­richts­hof ein Team von 42 Exper­ten in das Land ent­sandt. Es sei das bis­her größ­te Ermittler-Team, das das Welt­straf­ge­richt jemals ent­sen­det habe, wie Chef­an­klä­ger Karim Khan heu­te in Den Haag mit­teil­te. Zu dem Team gehör­ten Unter­su­cher und foren­si­sche Exper­ten. Die Exper­ten sol­len Zeu­gen befra­gen, Beweis­ma­te­ri­al sichern und ana­ly­sie­ren sowie natio­na­le Ermitt­ler bei der Spuren- und Beweis­si­che­rung unterstützen.

16.03 Uhr: Ukrai­ne erwar­tet Erho­lung der Land­wirt­schaft erst in meh­re­ren Jahren
Die ukrai­ni­sche Land­wirt­schaft wird sich nach Regie­rungs­an­ga­ben erst in eini­gen Jah­ren von den Fol­gen des Krie­ges erho­len. Dies erklärt Vize-Wirtschaftsminister Taras Katsch­ka auf der Agrar-Konferenz Grain­Com in Genf. Die Ukrai­ne ist einer der wich­tigs­ten Expor­teu­re von Getrei­de und Ölsaat.

15.26 Uhr: Fabrik von deut­schem Unter­neh­men im Don­bass von Rake­te getroffen
Ein Werk des deut­schen Baustoff-Unternehmens Knauf wird bei einem Angriff beschä­digt. Eine Rake­te habe das Plat­ten­werk in der Stadt Sole­dar im Don­bass getrof­fen und in Brand gesetzt, erklärt das Unter­neh­men. Der Scha­den kön­ne noch nicht abge­schätzt wer­den, weil der Brand wegen anhal­ten­der Kämp­fe rund um die Anla­ge noch nicht gelöscht wer­den kön­ne. “Soweit wir wis­sen, sind kei­ne Men­schen bei dem Rake­ten­an­griff ver­letzt worden.”

15.15 Uhr: Netz­agen­tur - Bei Gas­lie­fer­stopp Koh­le­kraft­wer­ke gefragt
Im Fal­le eines rus­si­schen Gas­lie­fer­stopps sol­len hier­zu­lan­de Gas­kraft­wer­ke abge­schal­tet wer­den, sofern sie nicht der Netz­sta­bi­li­tät die­nen. Das sagt der Prä­si­dent der Bun­des­netz­agen­tur, Klaus Mül­ler, der “Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung”. “Ich erwar­te, dass die Kraft­werks­be­trei­ber eine Rei­he von Koh­le­kraft­wer­ken wie­der ein­set­zen kön­nen und soll­ten, um damit Strom zu erzeu­gen statt aus Gas. Das schmerzt den Kli­ma­schüt­zer in mir, denn die Treib­haus­gas­bi­lanz ver­schlech­tert sich.”

15.05 Uhr: Däni­scher Außen­mi­nis­ter - Müs­sen mehr Lebens­mit­tel produzieren
Der däni­sche Außen­mi­nis­ter Jep­pe Kofod for­dert eine Aus­wei­tung der Lebensmittel-Herstellung in EU-Staaten. “Natür­lich müs­sen wir mehr pro­du­zie­ren”, sagt er auf die Fra­ge, ob die EU-Staaten mit­hel­fen soll­ten, die Lücke durch aus­ge­fal­le­ne ukrai­ni­sche Wei­zen­ex­por­te zu fül­len. Außen­mi­nis­ter Anna­le­na Baer­bock spricht von einem “Korn­krieg” Russ­lands. Sie wer­de am Mitt­woch an einer von der US-Regierung ein­be­ru­fe­nen Kon­fe­renz teil­neh­men, bei der es um die Fra­ge gehen soll, wie man Hun­ger­nö­te welt­weit abwen­den kann, kün­digt sie an.

14.45 Uhr: Putin - Eini­ge EU-Länder kön­nen nicht auf rus­si­sches Öl verzichten
Russ­lands Prä­si­dent Wla­di­mir Putin erklärt, für eini­ge euro­päi­sche Län­der sei es unmög­lich, ganz auf Impor­te rus­si­schen Öls zu ver­zich­ten. Wäh­rend eines im Fern­se­hen über­tra­ge­nen Tref­fens mit rus­si­schen Öl-Managern erklärt er wei­ter, die Sank­tio­nen des Wes­tens und das geplan­te Embar­go gegen rus­si­sches Öl hät­ten einen welt­wei­ten Anstieg der Ölprei­se verursacht.

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14.30 Uhr: Liech­ten­stein friert im Rah­men von Sank­tio­nen 260 Mio Fran­ken ein
Liech­ten­stein hat nach Anga­ben von Minis­ter­prä­si­dent Dani­el Risch im Zusam­men­hang mit Russland-Sanktionen bereits Ver­mö­gen im Umfang von rund 260 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken ein­ge­fro­ren. Bei Ver­mö­gens­wer­ten, die sich nicht in Liech­ten­stein befin­den, arbei­te man mit west­li­chen Part­nern sehr eng zusam­men. Kanz­ler Olaf Scholz lobt, dass Liech­ten­stein die EU-Sanktionen über­nom­men habe und selbst umsetzen.

14.28 Uhr: Fin­ni­sches Par­la­ment stimmt Nato-Mitgliedsantrag zu
Das fin­ni­sche Par­la­ment hat mit über­wäl­ti­gen­der Mehr­heit für einen Nato-Beitritt des Lan­des gestimmt. 188 der 200 Abge­ord­ne­ten spra­chen sich heu­te in Hel­sin­ki für den Bei­tritt zu dem Mili­tär­bünd­nis aus, nur acht votier­ten dage­gen. Die Abge­ord­ne­ten been­de­ten damit eine zwei­tä­gi­ge Debat­te. Mit dem Antrag reagiert Finn­land auf eine ver­än­der­te Sicher­heits­la­ge durch den rus­si­schen Angriffs­krieg in der Ukraine.

13.57 Uhr: Ret­tungs­dienst - Acht Tote bei Luft­an­griff im Nor­den der Ukraine
Acht Men­schen sind nach ukrai­ni­schen Anga­ben bei einem Luft­an­griff auf Des­na in der Regi­on Tscher­ni­hiw im Nor­den der Ukrai­ne getö­tet wor­den. Wei­te­re zwölf sei­en ver­letzt wor­den, teilt der Ret­tungs­dienst mit. Zuvor hat­te der regio­na­le Gou­ver­neur Wiat­sches­law Tschaus gewarnt, zwar sei­en die Besat­zer aus Tscher­ni­hiw ver­trie­ben wor­den, sie könn­ten aber immer noch zuschla­gen. “Igno­riert nicht die War­nun­gen vor Luft­an­grif­fen”, appel­liert Tschaus.

13.30 Uhr: Insi­der - G7-Finanzminister wol­len 15-Mrd-Hilfspaket für Ukrai­ne schnüren
Die Finanz­mi­nis­ter der sie­ben füh­ren­den Indus­trie­na­tio­nen (G7) wol­len die­se Woche bei ihrem Tref­fen in Bonn Insi­dern zufol­ge ein 15 Mil­li­ar­den Euro schwe­res Hilfs­pa­ket für die Ukrai­ne schnü­ren. Es gehe um drei Mona­te mit einem kurz­fris­ti­gen Finan­zie­rungs­be­darf der Ukrai­ne von jeweils fünf Mil­li­ar­den Euro bezie­hungs­wei­se Dol­lar, hieß es am Diens­tag in deut­schen Regie­rungs­krei­sen. Das sol­le mög­lichst jetzt umge­setzt wer­den, weil die Ein­nah­men der Ukrai­ne weg­ge­bro­chen sei­en. Die Hil­fen soll­ten über­wie­gend durch Zuschüs­se erfol­gen, die anders als Kre­di­te nicht zurück­ge­zahlt wer­den müss­ten. Die USA hät­ten bereits ange­bo­ten, die Hälf­te zu tra­gen - Zuschüs­se im Volu­men von 7,5 Mil­li­ar­den Dollar.

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13.17 Uhr: Kiew: “Huma­ni­tä­re Ope­ra­ti­on” in Mariu­po­ler Stahl­werk geht weiter
Die Bemü­hun­gen zur Ret­tung der letz­ten in Mariu­pol ver­blie­be­nen ukrai­ni­schen Sol­da­ten gehen Anga­ben aus Kiew zufol­ge wei­ter. “Wir arbei­ten an wei­te­ren Etap­pen der huma­ni­tä­ren Ope­ra­ti­on”, schrieb die ukrai­ni­sche Vize-Regierungschefin, Iry­na Werescht­schuk, am Diens­tag im Nach­rich­ten­dienst Tele­gram. Die 52 Schwer­ver­letz­ten, die am Mon­tag aus dem Stahl­werk Azov­s­tal her­aus­ge­bracht wur­den, wür­den bald gegen rus­si­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne aus­ge­tauscht, sag­te sie. Von rus­si­scher Sei­te gab es dafür wei­ter kei­ne Bestätigung.

13.13 Uhr: Rus­si­scher Unter­händ­ler - Asow-Kämpfer ver­die­nen Todesstrafe
Kämp­fer des Asow-Regiments haben nach Ansicht eines rus­si­schen Unter­händ­lers kein Recht auf Leben. Russ­land soll­ten für die­se natio­na­lis­ti­schen Kämp­fer die Todes­stra­fe in Erwä­gung zie­hen, sagt Leo­nid Slut­ski, der für Russ­land mit der Ukrai­ne ver­han­delt. “Sie ver­die­nen es nicht zu leben ange­sichts der mons­trö­sen Men­schen­rechts­ver­bre­chen, die sie began­gen haben und die sie wei­ter­hin an unse­ren Gefan­ge­nen begehen.”

12.37 Uhr: Scholz und Selen­skyj - Kei­ne Frie­dens­lö­sung ohne rus­si­schen Abzug
Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) hat erneut mit dem ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten Wolo­dym­yr Selen­skyj bera­ten. In einem Tele­fo­nat hät­ten sich bei­de “über die aktu­el­le mili­tä­ri­sche und huma­ni­tä­re Lage in der Ukrai­ne” aus­ge­tauscht, teil­te Regie­rungs­spre­cher Stef­fen Hebe­streit mit. “Sie waren sich einig, dass eine diplo­ma­ti­sche Ver­hand­lungs­lö­sung zwi­schen der Ukrai­ne und Russ­land ein umge­hen­des Ende der Kampf­hand­lun­gen sei­tens Russ­land und einen Abzug der rus­si­schen Trup­pen aus der Ukrai­ne erfor­de­re.” Scholz und Selen­skyj erör­ter­ten außer­dem “Mög­lich­kei­ten der wei­te­ren Unter­stüt­zung der Ukrai­ne”, wie Hebe­streit wei­ter mit­teil­te. Selen­skyj schrieb auf Twit­ter, er habe ein “pro­duk­ti­ves Gespräch” mit Scholz geführt. Dabei sei auch über eine Ver­schär­fung der Sank­tio­nen gegen Russ­land gespro­chen wor­den. Die Ukrai­ne wis­se die deut­sche Hil­fe zu schät­zen, “ein­schließ­lich der defen­si­ven Unter­stüt­zung”, erklär­te Selen­skyj. Kiew hof­fe auf wei­te­re Unter­stüt­zung auf dem Weg der Ukrai­ne zur “Voll­mit­glied­schaft in der EU”.

12.34 Uhr: Russ­land - Kämp­fer aus Asow­s­tal wer­den nach inter­na­tio­na­len Stan­dards behandelt
Kämp­fer aus dem Stahl­werk Asow­s­tal in Mariu­pol wer­den nach Aus­sa­gen des rus­si­schen Prä­si­di­al­amts nach inter­na­tio­na­len Stan­dards behan­delt. Russ­lands Prä­si­dent Wla­di­mir Putin habe dies zuge­si­chert, sagt der Spre­cher Dmi­tri Pes­kow. Ein rus­si­scher Abge­ord­ne­ter for­dert für ukrai­ni­sche Kriegs­ver­bre­cher die Todesstrafe.

12.28 Uhr: Schwe­dens Außen­mi­nis­te­rin Lin­de unter­schreibt Nato-Mitgliedsantrag
Schwe­dens Außen­mi­nis­te­rin Ann Lin­de hat am Diens­tag den Nato-Mitgliedsantrag ihres Lan­des unter­zeich­net. “Unse­re Nato-Bewerbung ist nun offi­zi­ell unter­schrie­ben”, schrieb Lin­de auf Twit­ter. Die­se wer­de nun Nato-Generalsekretär Jens Stol­ten­berg über­mit­telt, sobald auch Finn­land einen Antrag unter­zeich­net habe. Die bei­den Län­der, die sich unter dem Ein­druck des rus­si­schen Angriffs­kriegs in der Ukrai­ne für die Bewer­bung um eine Mit­glied­schaft in dem Mili­tär­bünd­nis ent­schie­den haben, wol­len ihre Mit­glieds­an­trä­ge gemein­sam einreichen. 

Finn­lands Prä­si­dent Sau­li Nii­ni­stö und die fin­ni­sche Regie­rung haben sich bereits zu einem Antrag ent­schlos­sen. Das fin­ni­sche Par­la­ment könn­te dar­über heu­te aber noch abstim­men. Die schwe­di­sche Regie­rung hat­te die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung über den Nato-Mitgliedsantrag am Mon­tag getroffen.

Zum Arti­kel: Finn­land und Schwe­den: Schritt für Schritt zum Nato-Beitritt
12.25 Uhr: Grü­ne set­zen auf Eini­gung beim Bundeswehr-Sondervermögen
Der Ampel-Koalition aus SPD, Grü­nen und FDP ist es bis­her nicht gelun­gen, beim geplan­ten 100-Milliarden-Euro-Sonderfonds für eine bes­se­re Aus­stat­tung der Bun­des­wehr die Uni­on ins Boot zu holen. Grünen-Fraktionschefin Brit­ta Haßel­mann lässt vor einer Frak­ti­ons­sit­zung offen, bis wann eine Eini­gung mit der Oppo­si­ti­ons­frak­ti­on erzielt wer­den soll. “Das wer­den die nächs­ten Tage zei­gen und die Gesprä­che, die noch anste­hen auf der Fach­ebe­ne”, sagt Haßel­mann. Sie kön­ne sich nicht vor­stel­len, dass man sich bei der Uni­on einer Initia­ti­ve zur Stär­kung der Bündnis- und Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit ent­zie­he. Die Ampel benö­tigt für eine Grund­ge­setz­än­de­rung die Zustim­mung der Union.

12.16 Uhr: Rus­si­sches Par­la­ment könn­te Asow-Kämpfer von Aus­tausch ausschließen
Das rus­si­sche Par­la­ment erwägt, Kämp­fer des ukrai­ni­schen Asow-Regiments von einem Gefan­ge­nen­aus­tausch aus­zu­neh­men. Das geht aus einem Telegram-Dienst her­vor, der aus der Duma über­trägt. Die Nach­rich­ten­agen­tur Tass zitiert Duma-Chef Wjat­sches­law Wolo­din mit den Wor­ten, dass Nazi-Kriminelle nicht aus­ge­tauscht wer­den sollten.

12.04 Uhr: Russ­land weist zwei fin­ni­sche Diplo­ma­ten aus
Russ­land weist zwei fin­ni­sche Diplo­ma­ten aus. Das teilt das rus­si­sche Außen­mi­nis­te­ri­um mit. Russ­land sei gegen die von Finn­land ein­ge­schla­ge­ne Kon­fron­ta­ti­on gegen das Land, heißt es. Zuvor hat­te Finn­land zwei rus­si­sche Diplo­ma­ten ausgewiesen.

Zum Arti­kel: Putin warnt Finn­land vor Nato-Beitritt
11.37 Uhr: Rus­si­sches Mili­tär mel­det Gefan­gen­nah­me von Azovstal-Kämpfern
Die aus dem bela­ger­ten Stahl­werk in Mariu­pol eva­ku­ier­ten ukrai­ni­schen Sol­da­ten haben sich nach Anga­ben Mos­kaus “erge­ben” und befin­den sich nun in rus­si­scher Gefan­gen­schaft. 265 Kämp­fer hät­ten bin­nen 24 Stun­den ihre Waf­fen nie­der­ge­legt, teil­te das rus­si­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um am Diens­tag mit. 51 von ihnen sei­en mit schwe­ren Ver­let­zun­gen zur Behand­lung nach Nowoa­sowsk gebracht worden.

Die stell­ver­tre­ten­de ukrai­ni­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Han­na Mal­jar hat­te am Mon­tag erklärt, 264 Sol­da­ten, unter ihnen 51 Schwer­ver­letz­te, sei­en aus dem Stahl­werk des Kon­zerns Asow-Stahl eva­ku­iert und in von rus­si­schen Sol­da­ten und pro-russischen Kämp­fern kon­trol­lier­te Gebie­te gebracht wor­den. Nach ihren Anga­ben sol­len die ukrai­ni­schen Sol­da­ten zu einem spä­te­ren Zeit­punkt “aus­ge­tauscht” werden.

Zum Arti­kel: Mehr als 260 ukrai­ni­sche Sol­da­ten aus Stahl­werk evakuiert
11.31 Uhr: Russ­land - Haben Waf­fen­lie­fe­run­gen aus den USA und Euro­pa getroffen
Russ­land hat eige­nen Anga­ben zufol­ge im Wes­ten der Ukrai­ne Waf­fen­lie­fe­run­gen aus den USA und Euro­pa zer­stört. Rake­ten hät­ten Zie­le in der Regi­on um Lwiw getrof­fen, teilt das rus­si­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um mit.

11.30 Uhr: Kreml wirft Wes­ten “Krieg” gegen Russ­land vor
Der Kreml hat dem Wes­ten vor­ge­wor­fen, gegen Russ­land einen Krieg zu füh­ren. “Es sind Feind­staa­ten. Weil das, was sie tun, Krieg ist”, sag­te Kreml­spre­cher Dmi­tri Pes­kow heu­te bei einem Auf­tritt auf einer Bil­dungs­kon­fe­renz bei Mos­kau. Prä­si­dent Wla­di­mir Putin hat­te zuvor schon von mit Blick auf die west­li­chen Sank­tio­nen von einem wirt­schaft­li­chen “Blitz­krieg” gespro­chen. Pes­kow sag­te, der Wes­ten füh­re einen diplo­ma­ti­schen, wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Krieg gegen sein Land. “Fak­tisch erle­ben wir jetzt einen per­fek­ten Sturm und den Moment der Wahr­heit.” Russ­land müs­se zei­gen, dass es in der Lage sei, sei­ne Inter­es­sen zu schüt­zen. “Aber jeder Krieg endet mit einem Frie­den. Und die­ser Frie­den wird so gestal­tet sein, dass unse­re Stim­me zu hören ist, wo wir bequem und sicher sind und fest auf unse­ren Bei­nen ste­hen.” Als “per­fek­ter Sturm” wird im über­tra­ge­nen Sin­ne eine maxi­ma­le Kata­stro­phe bezeich­net, bei dem alle nega­ti­ven Fak­to­ren zusammenkommen.

11.25 Uhr: Ukrai­ne - Arbei­ten an nächs­ten Schrit­ten zur Eva­ku­ie­rung von Asowstal
Die Ukrai­ne berei­tet Vize-Ministerpräsidentin Iry­na Werescht­schuk zufol­ge die nächs­ten Schrit­te zur Eva­ku­ie­rung des Stahl­werks Asow­s­tal in Mariu­pol vor. Details nennt sie bei ihrem Ein­trag auf dem Mes­sen­ger­dienst Tele­gram nicht. “So Gott will, wird alles gut.”

Zum Arti­kel: Mehr als 260 ukrai­ni­sche Sol­da­ten aus Stahl­werk evakuiert
11.04 Uhr: Russ­land - Der­zeit kei­ne Gesprä­che mit Ukraine
Russ­land und die Ukrai­ne füh­ren nach rus­si­schen Anga­ben der­zeit kei­ner­lei Gesprä­che. “Nein, die Ver­hand­lun­gen gehen nicht wei­ter”, sagt der rus­si­sche Vize-Außenminister Andrej Ruden­ko der Nach­rich­ten­agen­tur Inter­fax zufol­ge. “Die Ukrai­ne hat sich prak­tisch aus dem Ver­hand­lungs­pro­zess zurückgezogen.”

11.02 Uhr: Mehr als 113.000 ukrai­ni­sche Flücht­lings­kin­der an deut­schen Schulen
Seit dem Beginn des rus­si­schen Angriffs­kriegs haben deut­sche Schu­len 113.584 aus der Ukrai­ne geflüch­te­te Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf­ge­nom­men. Im Ver­gleich zur Vor­wo­che waren das 7715 mehr, wie die Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz am Diens­tag in Ber­lin mit­teil­te. Es war das ers­te Mal seit den Oster­fe­ri­en, dass die Anstiegs­zahl unter zehn­tau­send sank.

Mit 22.301 Kin­dern und Jugend­li­chen nahm Bay­ern bis­her die meis­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf. Dahin­ter fol­gen Nordrhein-Westfalen mit 20.362 und Baden-Württemberg mit 16.316 Neu­auf­nah­men. Wie auch in den Wochen zuvor mel­de­te Nordrhein-Westfalen nun die meis­ten Neu­zu­gän­ge: Bin­nen einer Woche wur­den 2130 neue Schü­ler aus der Ukrai­ne aufgenommen.

11.00 Uhr: Selen­skyj tele­fo­niert mit Scholz über Lage an der Front
Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj hat nach eige­nen Anga­ben mit Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz die Lage an der Front bespro­chen. Es sei auch um eine mög­li­che Ver­schär­fung der Sank­tio­nen gegen Russ­land und die Aus­sicht auf Frie­den gegan­gen, schreibt der Prä­si­dent auf Twit­ter. Es sei­en “pro­duk­ti­ve Gesprä­che” gewe­sen. Sein Land set­ze auf dem Weg zur EU-Vollmitgliedschaft wei­ter­hin auf die Hil­fe Deutschlands.

10.50 Uhr: Law­row - Nato-Beitritt Finn­lands und Schwe­dens kein gro­ßer Unterschied
Der rus­si­sche Außen­mi­nis­ter Ser­gej Law­row sieht kei­nen gro­ßen Unter­schied, soll­ten Schwe­den und Finn­land der Nato bei­tre­ten. Die bei­den Län­der, wie auch ande­re neu­tra­le Staa­ten, hät­ten bereits seit Jah­ren an Nato-Manövern teil­ge­nom­men, sagt Law­row. “Die Nato kal­ku­liert ihr Ter­ri­to­ri­um bei der Pla­nung mili­tä­ri­scher Vor­stö­ße nach Osten mit ein. In die­sem Sin­ne gibt es also wahr­schein­lich kei­nen gro­ßen Unter­schied. Mal sehen, wie ihr Ter­ri­to­ri­um in der Pra­xis im Nord­at­lan­tik­bünd­nis genutzt wird.” Schwe­den und Finn­land haben sich ange­sichts des rus­si­schen Angriffs auf die Ukrai­ne für einen Bei­tritt zu dem von den USA geführ­ten Mili­tär­bünd­nis ausgesprochen.

10.14 Uhr: EU-Außenbeauftragter - Nato-Beitritt Finn­lands und Schwe­dens stärkt EU
Der von Schwe­den und Finn­land ange­streb­te Nato-Beitritt wäre nach Ein­schät­zung des EU-Außenbeauftragten Josep Bor­rell auch von Vor­teil für die Euro­päi­sche Uni­on. Der Schritt stär­ke die Ver­bun­den­heit mit der west­li­chen Mili­tär­al­li­anz, sag­te der spa­ni­sche Poli­ti­ker am Diens­tag am Ran­de von Bera­tun­gen der EU-Verteidigungsminister in Brüs­sel. Damit wür­den auch die Ant­wort­mög­lich­kei­ten bei einer Bedro­hung der Gren­zen erhöht.

Zum Arti­kel: Finn­land und Schwe­den in die Nato: War­um die Tür­kei dage­gen ist
10.03 Uhr: Deutsch­land lie­fert wei­te­re Waf­fen an Ukraine
Deutsch­land hat der Ukrai­ne offen­bar wei­te­re Waf­fen gelie­fert. Wie der “Spie­gel” berich­tet, sind in den ver­gan­ge­nen bei­den Wochen 2450 Pan­zer­ab­wehr­hand­waf­fen vom Typ RGW 90, auch bekannt als “Mata­dor”, 1600 DM22-Panzerabwehrrichtminen sowie 3000 DM31-Panzerabwehrminen in der Ukrai­ne ein­ge­trof­fen. Die Waf­fen sei­en bereits inner­halb der ukrai­ni­schen Armee ver­teilt worden.

Laut “Spie­gel” haben ukrai­ni­sche Regie­rungs­krei­se die Lie­fe­run­gen bestä­tigt. Von der Bun­des­re­gie­rung gibt es bis­her kei­ne Stel­lung­nah­me dazu. Dem Bericht zufol­ge hat­te die Ukrai­ne die Pan­zer­ab­wehr­waf­fen direkt beim deut­schen Her­stel­ler bestellt und bezahlt. Die Minen stamm­ten offen­bar aus Bestän­den der Bundeswehr.

09.50 Uhr: Assel­born wirft Erdo­gan “Basar-Mentalität” vor
Luxem­burgs Außen­mi­nis­ter Jean Assel­born geht davon aus, dass die Tür­kei einen Nato-Beitritt Finn­lands und Schwe­dens nicht blo­ckie­ren wird. Anka­ra kön­ne nicht die Ver­ant­wor­tung auf sich neh­men, bei­den Län­dern eine Mit­glied­schaft zu ver­weh­ren, sag­te er am Diens­tag im Deutsch­land­funk. Er bezweif­le, dass es dem tür­ki­schen Prä­si­den­ten Recep Tayy­ip Erdo­gan tat­säch­lich um Schwe­den und Finn­land sowie den Umgang mit kur­di­schen Extre­mis­ten­grup­pen gehe.

Viel­mehr ver­su­che Erdo­gan, den Preis hoch­zu­trei­ben, sag­te Assel­born. Er sprach von einer “Basar-Mentalität” des tür­ki­schen Präsidenten.

Zum Arti­kel: Zoff um Nato-Erweiterung: Stol­ten­berg for­dert Zuge­hen auf Türkei
09.12 Uhr: Assel­born lehnt Ungarns Milliarden-Forderung in Sachen Öl-Embargo ab
Der luxem­bur­gi­sche Außen­mi­nis­ter Jean Assel­born hofft wei­ter auf eine Eini­gung mit Ungarn im Streit über ein Ölem­bar­go gegen Russ­land. Es sei­en noch eini­ge Punk­te zu regeln, “aber der Wil­le ist da”, sag­te Assel­born im Mor­gen­ma­ga­zin von ARD und ZDF. Auf die unga­ri­sche For­de­rung nach mil­li­ar­den­schwe­ren Hil­fen der Euro­päi­schen Uni­on im Gegen­zug für eine Zustim­mung zu dem Embar­go wer­de die EU nicht ein­ge­hen. “Das geht ein­fach nicht”, so Asselborn.

Eine Lösung kön­ne aber sein, die Über­gangs­frist für Ungarn - wie vorgeschlagen- “nicht auf Mona­te, son­dern Jah­re” zu verlängern.

08.55 Uhr: Land­krei­se befürch­ten Pro­ble­me bei Hartz IV für Ukraine-Flüchtlinge
Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne haben Anspruch auf Hartz IV, sie sol­len ab Juni von den Job­cen­tern Leis­tun­gen der staat­li­chen Grund­si­che­rung bekom­men. Die Land­krei­se befürch­ten jetzt aber, dass es bei der Orga­ni­sa­ti­on Pro­ble­me geben wird. Grund sei ein Man­gel an Spe­zi­al­pa­pier, sag­te der Prä­si­dent des Land­kreis­tags, Rein­hard Sager (CDU), den Zei­tun­gen der Fun­ke Mediengruppe.

Aktu­ell kön­ne die Bun­des­dru­cke­rei nicht genü­gend fäl­schungs­si­che­re Doku­men­ten­vor­la­gen aus­lie­fern, auf denen die Aus­län­der­be­hör­den ihre soge­nann­ten Fik­ti­ons­be­schei­ni­gun­gen für ein vor­läu­fi­ges Auf­ent­halts­recht aus­stel­len. Die­se Beschei­ni­gun­gen die­nen als Nach­weis für einen Antrag auf eine Auf­ent­halts­er­laub­nis. “Das mag sich ana­chro­nis­tisch anhö­ren, spielt aber im Jahr 2022”, beton­te Sager. Er for­dert, dass die Job­cen­ter vor­über­ge­hend auch ande­re Beschei­ni­gun­gen der Aus­län­der­äm­ter aner­ken­nen. Der Bund sol­le hier prag­ma­tisch handeln.

08.35 Uhr: CDU-Politiker Lin­ne­mann lobt grü­ne Außenpolitik
Der stell­ver­tre­ten­de CDU-Vorsitzende Cars­ten Lin­ne­mann hat Gemein­sam­kei­ten sei­ner Par­tei mit den Grü­nen her­vor­ge­ho­ben. “Man sieht ja bei den Grü­nen, dass man in der Rea­li­tät ange­kom­men ist”, sag­te Lin­ne­mann am Mor­gen im BR-Interview (Bayern2 Radiowelt).

Die Grü­nen unter­stütz­ten die Ukrai­ne - und das sei auch die Linie der Uni­on, so Lin­ne­mann. “Wenn ich Frau Baer­bock und Herrn Habeck sehe, dann sage ich neid­frei, die machen das gut.” Bei­de könn­ten - im Gegen­satz zu Bun­des­kanz­ler Scholz - ihre Poli­tik auch gut erklä­ren, so Linnemann.

08.10 Uhr: Polen ver­ein­facht Getreide-Importe aus Ukraine
Polen lockert sei­ne Grenz­kon­trol­len, um der Ukrai­ne höhe­re Getreide-Exporte zu ermög­li­chen. Es sol­le auch das dafür zustän­di­ge Per­so­nal auf­ge­stockt wer­den, teilt das ukrai­ni­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um mit. Zuvor hat­ten die bei­den Län­der eine ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung unter­zeich­net. Da die Häfen der Ukrai­ne am Schwar­zen Meer von Russ­land blo­ckiert wer­den, muss das Getrei­de über die west­li­chen Gren­zen außer Lan­des gebracht wer­den. Die Ukrai­ne gehört zu den welt­weit größ­ten Getreidelieferanten.

07.36 Uhr: Rus­si­sche Grenz­re­gi­on mel­det neu­en Beschuss
In der Regi­on Kursk an der Gren­ze zur Ukrai­ne sind nach Behör­den­an­ga­ben meh­re­re Gebäu­de beschos­sen wor­den. Laut dem ört­li­chen Gou­ver­neur wur­den drei Wohn­häu­ser, eine Schu­le und ein Fahr­zeug beschä­digt. Ver­letz­te gebe es nicht.

Den rus­si­schen Anga­ben nach han­delt es sich um einen Angriff aus der Ukrai­ne - mit groß­ka­li­bri­gen Waf­fen. Das Feu­er sei durch den Grenz­schutz erwi­dert worden.

06.24 Uhr: Scholz zeigt Ver­ständ­nis für Ost­eu­ro­pä­er bei Öl-Embargo
Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) hat Ver­ständ­nis für vier ost­eu­ro­päi­sche EU-Länder geäu­ßert, die Pro­ble­me mit einem schnel­len EU-Ölembargo gegen Russ­land haben. Dem Sen­der RTL sag­te Scholz in der Früh: “Wir müs­sen Rück­sicht neh­men auf die, die kei­ne Lösung haben.”

Nach den Wor­ten des Kanz­lers “ist es rich­tig, mit Tsche­chi­en, der Slo­wa­kei, Bul­ga­ri­en und Ungarn zu spre­chen”. Die­se Län­der hät­ten ein Pro­blem mit einem plötz­li­chen Abbruch der Öllie­fe­run­gen aus Russ­land. Für Deutsch­land wis­se man, dass das Pro­blem “über­wie­gend” gelöst wer­den kön­ne, sag­te Scholz.

Ein Öl-Embargo der EU müss­te von allen 27 Mit­glieds­län­dern ein­stim­mig beschlos­sen wer­den. Vor allem Ungarn wehrt sich bis­her - und for­dert Millionen-Beträge aus Brüs­sel, um die Fol­gen eines sol­chen Embar­gos zu kompensieren.

06.00 Uhr: Uni­on will Schrö­ders Altkanzler-Ausstattung streichen
Geht es nach der Uni­on, dann soll die Amts­aus­stat­tung von SPD-Altkanzler Ger­hard Schrö­der wegen sei­ner Russland-Kontakte nahe­zu kom­plett gestri­chen wer­den. Ent­spre­chen­de Anträ­ge wol­len die Haus­häl­ter der Frak­ti­on nach Infor­ma­tio­nen der Deut­schen Presse-Agentur in die­ser Woche in den letz­ten Aus­schuss­sit­zun­gen zum Bun­des­haus­halt 2022 stellen.

Neben fünf Mit­ar­bei­ter­stel­len sol­len dem­nach auch die Haus­halts­mit­tel für Ver­sor­gungs­leis­tun­gen und Rei­se­kos­ten gestri­chen wer­den. Nur den Per­so­nen­schutz soll Schrö­der behal­ten dürfen.

Zum Arti­kel: Die Alt­kanz­ler­last – ver­liert Schrö­der sei­ne Privilegien?
02.01 Uhr: Ukraine-Krieg ver­schärft laut UNICEF Man­gel­er­näh­rung von Kindern
Der Ukraine-Krieg ver­schärft nach UNICEF-Angaben das Pro­blem schwe­rer Man­gel­er­näh­rung bei Kin­dern. Das geht aus einem am heu­ti­gen Diens­tag ver­öf­fent­lich­ten Bericht her­vor. Grund sei unter ande­rem, dass die Ukrai­ne, die als Korn­kam­mer Euro­pas gilt, aktu­ell viel weni­ger Getrei­de expor­tie­ren kann als sonst. Damit stei­ge die Zahl der man­gel­er­nähr­ten Kin­der auf der Welt, so UNICEF. Außer­dem wer­de die Zusatz­nah­rung teu­rer, die sol­che Kin­der bräuchten.

Zusatz­nah­rung, auch Erd­nus­s­pas­te genannt, besteht vor allem aus Erd­nüs­sen, Öl, Zucker und Milch­pul­ver. Sie ist auch unge­kühlt lan­ge halt­bar. UNICEF ist nach eige­nen Anga­ben welt­weit der Haupt­lie­fe­rant sol­cher Erdnusspaste.

Zum Arti­kel: Ukraine-Krieg führt zu welt­wei­ter Hungerkrise
01.26 Uhr: Rake­ten schla­gen in Lwiw in der West­ukrai­ne ein
Ukrai­ni­schen Anga­ben zufol­ge ist die Groß­stadt Lwiw in der Nacht wie­der Ziel eines Luft­an­grif­fes gewor­den. Die Atta­cke habe einer Mili­tär­ein­rich­tung im Bezirk Jawor­iw an der Gren­ze zu Polen gegol­ten, schrieb der ört­li­che Mili­tär­chef Maxim Kosizkij in sei­nem Nach­rich­ten­ka­nal im Chat­dienst Telegram.

Laut der Nach­rich­ten­agen­tur AP berich­te­ten Augen­zeu­gen von min­des­tens acht lau­ten Explo­sio­nen, außer­dem lie­ge Brand­ge­ruch in der Luft. Aktu­ell gilt in Lwiw zwi­schen 23.00 und 6.00 Uhr eine Ausgangssperre.

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Sieht doch jeder, dass da hier der Rus­se die Ver­hand­lun­gen abge­bro­chen hat!]

FÜR SABINE FISCHER VON DER SWP (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik) IST DENNOCH KLAR, DASS SIE VOR ALLEM AN RUSSLAND SCHEITERTEN.

[Was jetzt folgt ist nur noch Kom­men­tar, HURRA!]

Das war ein­fach kein Ernst­zu­neh­men­des Signal, dass man jetzt in wirk­li­che Ver­hand­lun­gen geht!”

[Dar­an hats gele­gen, EIN SIGNAL Russ­lands HAT GEFEHLT!]

Son­dern es ging dar­um einen Sieg­frie­den zu oktru­ie­ren, der Ukraine.”

[Na sehr erstaun­lich, wenn die Ukrai­ne bis vor der ers­ten Ram­stein Kon­fe­renz (26. April 2022) noch kei­ne Zusa­gen für Angriffs­waf­fen für eine Gegen­of­fen­si­ve aus dem Wes­ten hat­te, wobei “ihr Neu­tral, Krim rus­sisch, Don­bas auto­nom sind ja Bedin­gun­gen eines “Sieg­frie­dens” - wis­sen wir heu­te. Gut, und es ist das was sich die Mehr­heit der öster­rei­chi­schen Bevöl­ke­rung laut Umfra­gen wünscht, aber las­sen wir das. Zuge­stan­den: Detail­fra­gen “wie eine Neu­tra­li­tät aus­zu­ge­stal­ten sei” (Wehr­haf­te Ukrai­ne), klan­gen eher nach Sieg­frie­den. Aber die Ukrai­ne hat Russ­land da ja schön bis zum 17. Mai hin­ge­hal­ten, bis sie fest­ge­stellt hat: “Es gab und es gibt kein Ver­trau­en in die Rus­sen, dass sie das was sie Ver­spre­chen auch tun. Wir konn­ten nicht ein­fach unter­zeich­nen und gehen, alle hät­ten auf­ge­at­met, und dann hät­ten sie wie­der ange­grif­fen. Die­ses mal bes­ser vor­be­rei­tet. Wir muss­ten 100%ig sicher sein, dass soet­was nicht wie­der pas­siert. Aber die­se Gewiss­heit gibt es nicht.”]

Trotz­dem hält sich in der Öffent­lich­keit hat­nä­ckig die Behaup­tung, Russ­land sei zu einem Waf­fen­still­stand bereit gewesen.

[Nose­qui­tur! Over­spe­ci­fic deni­al! Zu Frie­dens­ver­hand­lun­gen ja, zu Waf­fen­still­stand­ver­hand­lun­gen ja - zu einem Waf­fen­still­stand, noch nicht, den hat ja auch noch nie­mand kon­kret ver­han­delt! Wir waren noch im “para­phier­ter Vorvertrags-Stadium” eines mög­li­chen Friedensvertrages.]

Die Ukrai­ne habe sich geweigert.

[JA. Gewei­gert die Frie­dens­ver­hand­lun­gen fortzusetzen.]

Vie­le die das behaup­ten beru­fen sich auf Aus­sa­gen, die sie aus dem Kon­text reissen.

[Ach­so, ja - aber man­che nicht, oder? Und die Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik ist ja “wit­hin con­text” pur!]

Ein Bei­spiel dafür - ein State­ment des frü­he­ren israe­li­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Nafta­li Bennett.
Auch er hat­te in den ers­ten Tagen nach der Groß­in­va­si­on 2022 ver­sucht zu ver­mit­teln. In einem lan­gen Inter­view blickt er auf sei­ne Ver­hand­lungs­ver­su­che zurück [vgl: Ori­gi­nal­in­ter­view]. Er beschreibt wie schwie­rig die Ver­hand­lun­gen zur Krim und zum Don­bas gewe­sen sei­en und dass Russ­land der Ukrai­ne kei­ner­lei Sicher­heits­ga­ran­tien geben wollte -

[WAS? Sta­tio­nie­rung Rus­si­scher Sol­da­ten in der Ukrai­ne?! Das was die Ukrai­ne zuvor plötz­lich aus dem Ver­trag haben woll­te (sie­he wei­ter oben?). Auch nein - er beschreibt, dass NIEMAND der Ukrai­ne Sicher­heits­ga­ran­tien geben woll­te - und dass er dafür eine Lösung aus­ge­ar­bei­tet hat.]

Im Wes­ten habe es unter­schied­li­che Ansich­ten dar­über gege­ben, wie die Ukrai­ne sich dar­auf hin ver­hal­ten soll­te. Wäh­rend Frank­reich und Deutsch­land auf eine Ver­hand­lungs­lö­sung dräng­ten, hät­ten Groß­bri­tan­ni­en und die USA für einen här­te­ren Kurs gegen­über Putin plä­diert. Auf die Fra­ge des Jour­na­lis­ten, ob die­se bei­den Staa­ten die Ver­hand­lun­gen gestoppt hät­ten, ant­wor­te­te Ben­nett: “Grund­sätz­lich ja.”

Aus dem fast 5 Stün­di­gen Inter­view ging genau die­se eine Bot­schaft viral.

[FICKT EUCH Deutsch­land­funk Hin­ter­grund. Aus dem fast 5 stün­di­gen Video, bringt ihr genau die­se Bot­schaft und sonst nichts. (Von Ben­net aus­ge­han­del­te “Lösung” war eine stär­ke­re Bewaff­nung der neu­tra­len Ukrai­ne, wobei Waf­fen­gat­tun­gen und Anzahl defi­niert wer­den soll­ten, und selbst die­se Defi­ni­tio­nen und die Anzahl haben es in den Vor­ver­trag geschafft, sie­he WSJ, aber das müs­sen wir ja der deut­schen Öffent­lich­keit nicht sagen…]

Meh­re­re Medi­en, auch die Ber­li­ner Zei­tung schrie­ben: “Vor allem Groß­bri­tan­ni­en und die USA hät­ten den Ver­hand­lungs­pro­zess beendet.”

Dazu Sabi­ne Fischer “Nafta­li Ben­nett hat die­se Aus­sa­ge sehr schnell revi­diert. Also er hat ein oder zwei Tage nach der Ver­öf­fent­li­chung selbst auf Twit­ter geschrie­ben, dass er das so nicht ver­stan­den haben wol­le - aber die Legen­de war bereits in der Welt und wird seit dem wei­ter gestrickt.”

[Falsch­dar­stel­lung. Im Inter­view selbst sagt er Folgendes:

I think he rea­li­zed we con­duc­ted a very intel­li­gent poli­cy. It went back and forth and then… I’ll say this in the broad sen­se, I think the­re was a legi­ti­ma­te decisi­on by the West to keep striking Putin and not…

-“Strike Putin?”

-Putin was striking Ukraine.

Hold on, yes, but given… I mean the more aggres­si­ve approach.
I’ll tell you something.

I can’t say if they were wrong.

-May­be other thugs in the world would see it.

My posi­ti­on at the time… in this regard, it’s not a natio­nal Israe­li interest.

Unli­ke the con­su­la­te or Iran, when I’m con­cer­ned about Isra­el, I stand firm. 

–Yes.

Here, I don’t have a say.

I’m just the media­tor, but I turn to Ame­ri­ca in this regard, I don’t do as I please.

Anything I did was coor­di­na­ted down to the last detail with the US, Ger­ma­ny and France.

-So they blo­cked it?
Basi­cal­ly, yes.

They blo­cked it and I thought they’re wrong.

In retro­spect, it’s too soon to know.

The advan­ta­ges and dis­ad­van­ta­ges: The down­si­de of the war going on is the casu­al­ties in Ukrai­ne and Rus­sia, it’s a very har­sh blow to Ukraine[…] 

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Twit­ter Pos­ting zwei Tage danach:

Er hat es spä­ter also auch nicht revi­diert, son­dern noch­mal in die­ser Form klar­ge­stellt. Wei­ters war er nicht die Ein­zi­ge Quel­le die die Posi­ti­on der UK als für den wei­te­ren Ver­lauf hand­lungs­re­le­vant ange­ge­ben hat, das war die (ukrai­ne­n­a­he) Ukrain­s­ka Prav­da selbst, Stich­wort “The second “obsta­cle” to agree­ments with the Rus­si­ans arri­ved in Kyiv on 9 April.” sie­he: Ori­gi­nal­quel­le]

Eine ande­re Behaup­tung lau­tet der bri­ti­sche Prä­si­dent Boris John­son habe der Ukrai­ne bei einem Besuch in Kiew sogar ver­bo­ten die Waf­fen nie­der­zu­le­gen. John­son hat­te die Ukrai­ner zwar zum kämp­fen ermu­tigt, aller­dings lan­ge vor Abbruch der Verhandlungen.

[Ja, Kunst­ück. Bonus­fra­ge, wie ernst­haft waren die ukrai­ni­schen Ver­hand­lun­gen, die die Ukrai­ne dann abge­bro­chen hat, nach dem ers­ten Ram­stein­tref­fen (26. April 2022) bei dem das Signa­ling von Boris John­son und der US Admi­nis­tra­ti­on in kon­kre­te Zusa­gen für Waf­fen­lie­fe­run­gen umge­müzt wur­de, und bis zu ihrem Abbruch (17. Mai 2022). Sehr. Enorm. Oder Äußerst? Hier eine klei­ne Hil­fe­stel­lung: Am 5. Mai 2022 schreibt die ukrai­ne­n­a­he Ukrain­s­ka Pravda: 

The second “obsta­cle” to agree­ments with the Rus­si­ans arri­ved in Kyiv on 9 April.”

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Und was die Ukrai­ne danach noch ange­strengt ver­han­delt hat! Das ers­te Butscha Video hat einen Zeits­tem­pel vom 1. April.]

Zwi­schen die­sem Besuch Boris John­sons am 9. April und dem Abbruch der Ver­hand­lun­gen am 17 Mai lag über ein Monat.”

[Ja, und von John­son bis zum Ram­stein Kon­takt­grup­pen­tref­fen ver­gin­gen zwei Wochen, und die Anfor­de­run­gen der Ukrai­ne und des Atlan­tic Coun­cil doch bit­te schwe­re Angriffs­waf­fen an die Ukrai­ne zu lie­fern erfolg­ten vier respek­ti­ve zwei Tage vor Butscha, und damit 8 Tage vor John­son, und jetzt?!]

Den­noch die­nen sol­che Aus­sa­gen häu­fig als Fut­ter für Des­in­for­ma­ti­on erläu­tert Julia Smir­wa­no­va. Vom Insti­tu­te for Stra­te­gic Dia­lo­gue (ISD) mit Sitz in London.

Sie ana­ly­siert wie rus­si­sche Pro­pa­gan­da­nar­ra­ti­ve ihren Weg in die deut­sche Öffent­lich­keit fin­den. “Bei einem so kom­pli­zier­ten The­ma wie Ver­hand­lun­gen Funk­tio­nie­re Pro­pa­gan­da beson­ders gut.” erleu­tert Smirnova.

[Fin­de ich auch, bis­her hab ich hier nichts als Pro­pa­gan­da gehört.

Oder bezieht sich hier IRGENDJEMAND im Deutsch­land­funk auf die Pri­mär­quel­len um sei­nen Stand­punkt dar­zu­le­gen? Die wären:

Naft­al­li Ben­net (Vol­les Inter­view von mir verlinkt)
Davyd Arak­ha­mi­ia (Vol­les Inter­view von mir ver­linkt, wird hier nur mit “cant trust Putin, cant trust Putin” im Direkt­zi­tat zitiert)
oder auf die ein­zi­ge Sekundärquelle:
Jef­frey D. Sachs

Nein - alle zie­hen sich nur die aben­teu­er­li­ches­ten Inter­pre­ta­tio­nen aus­ge­hend von “das waren ja bis zu 4 Wochen!” und “Ben­net muss­te sich selbst revi­die­ren!” [stimmt nicht] aus der Nase. Aber wenn sie selbst dar­an zugrun­de­ge­gan­gen sind, dass sie den Ver­lauf bereits als pro­ble­ma­tisch und von “Selen­skyj wird Putin im Direk­ten Gespräch erklä­ren, was mit der Krim pas­sie­ren muss” durch­tränkt erlebt haben, und das bevor Boris John­son auf­ge­schla­gen ist, und das jetzt als Trau­ma mit sich tra­gen, dann glau­ben sie mir, hat sich die Chro­no­lo­gie der Ereig­nis­se kom­plett bei ihnen ein­ge­brannt. Da ist “aber von John­son bis zur Been­di­gung der Ver­hand­lun­gen ver­ging ja ein Monat” NICHT die Aus­sa­ge, die den Rest über alle Zwei­fel erhebt.

JA ICH MEIN, WENN DA EIN MONAT DAZWISCHEN WAR, DANN WAR DIE ZUSICHERUNG JOHNSONS, “jetzt kämp­fen wir” (sie­he Davyd Arak­ha­mi­ia Inter­view) SICHER NICHT HANDLUNGSLEITEND, DA WAR JA EIN MONAT DAZWISCHEN. Gut und die Ukrain­s­ka Prav­da hat am 05. May dar­über berich­tet war­um die Ver­hand­lun­gen geschei­tert sind. Gut und das ers­te Ram­stein Kon­takt­grup­pen­tref­fen war acht Tage davor. ABER GESCHEITER SIND SIE JA ERST AM 17 MAI!]

Denn es müss­ten ja gar kei­ne Lügen erfun­den wer­den, son­dern es rei­che ein­zel­ne Aus­sa­gen ver­schie­de­ner Akteu­re, sogar der Gegen­sei­te aus dem Kon­text zu lösen und in einen ande­ren Sinn­zu­sam­men­hang zu stellen.

[Ja kor­rekt. Boris John­son hat den Ver­hand­lungs­frie­den in der Ukrai­ne ver­hin­dert, in dem er als ers­tes west­li­ches Staats­ober­haupt das Kiew nach Kriegs­be­ginn besucht hat, ihr die Posi­ti­on der UK und der US über­mit­telt hat - ist ja nicht die offi­zi­el­le Posi­ti­on Groß­bri­tan­ni­ens! Da wur­de am Sinn­zu­sam­men­hang gedreht!

Gell Davyd Arak­ha­mi­ia (Direkt­zi­tat):

Moreo­ver, when we retur­ned from Istan­bul, Boris John­son came to Kyiv and said that we would not sign anything with them at all and “let’s just fight”.”

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(Vor­her­ge­hen­der Para­graph des Inter­views, zwecks Kontext:

Nata­li­ia Mosei­chuk: Why did Ukrai­ne not agree to this point?

Davyd Arak­ha­mi­ia: Well first of all in order to agree to this point, you need to chan­ge the con­sti­tu­ti­on, our path to NATO is writ­ten in the Con­sti­tu­ti­on. Second­ly the­re is no trust and the­re was no trust that the Rus­si­ans would do it. This could only be done if the­re were secu­ri­ty gua­ran­tees. [Nafta­li Ben­nett saw that dif­fer­ent­ly.] Well, we couldn’t just sign some­thing - and then they would have retrea­ted and ever­yo­ne would have taken a breath and then they would have come back more pre­pa­red - becau­se they actual­ly ent­e­red unpre­pa­red [! ah, unpre­pa­red AND unpro­vo­ked! Gre­at!], yes, to such resis­tance. The­re­fo­re this could only work when the­re is a hund­red per­cent cer­tain­ty, that this will not hap­pen again. And the­re is no such cer­tain­ty anymore.

src: click)

Ich sitz jetzt bereits seit drei Stun­den dran, und es reicht mir für heute.

edit: Schlech­ter Punkt um abzu­bre­chen, die Insti­tu­te for Stra­te­gic Dia­lo­gue (ISD) Exper­tin behaup­tet danach, das Inter­view mit Davyd Arak­ha­mi­ia wer­de von Russ­lands Pro­pa­gan­da und auch von Per­so­nen im Wes­ten, inklu­si­ve Wagen­knecht, immer nur aus­zugs­wei­se refe­ren­ziert und damit aus dem Kon­text geris­sen wie­der­ge­ge­ben. Das ist ten­den­zi­ell gelo­gen. Das Inter­view (hier das vol­le Inter­view) wur­de auf ukrai­ni­sche ver­öf­fent­licht, hat­te nie Unter­ti­tel, nie ein Tran­skript, oder eine offi­zi­el­le Über­set­zung und war inhalt­lich - im kom­plet­ten Kon­text - tat­säch­lich der Hammer.

Also inklu­si­ve der Gesprächsbestandteile - 

1. Unse­re pri­mä­re Aus­rich­tung, das sag ich ihnen als Ver­hand­lungs­füh­rer der ukrai­ni­schen Dele­ga­ti­on, war es die Ver­hand­lun­gen hin­aus­zu­zö­gern und ins Lee­re lau­fen zu las­sen, um der Ukrai­ne Zeit zu kaufen.
2. Die Rus­si­sche Auf­ga­be war es ihre Posi­ti­on so dar­zu­stel­len als woll­ten sie eine neu­tra­le Ukrai­ne als pri­mä­res Ziel ihrer Verhandlungsführung.
3. Das wur­de von der rus­si­schen Sei­te bis kurz vor Ende der Ver­hand­lun­gen inten­siv und bei­na­he aus­schließ­lich verfolgt.
4. Der Rest war nur “Fluff wie Den­azi­fi­zie­rung” (O-Ton Ver­hand­lungs­füh­rer der Ukrai­ne), ohne Substanz
5. Wir konn­ten das nicht auf­grei­fen, da Russ­land immer so getan habe als wäre es Kon­zes­si­ons­be­reit, dann aber unter rus­si­scher “Co-Kontrolle” (Garan­tie­macht), und dann bedeu­tet das ja wie­der was ganz was ande­res, das sind unse­re Erfah­rungs­wer­te (*bleh*)
6. Wir konn­ten dar­auf schon mal gar­nicht ein­ge­hen, da wir ja nie­man­den im Team gehabt haben der die Ver­fas­sung hät­te ändern kön­nen (in der der Nato Bei­tritt fest ver­an­kert ist). (Wir haben aber vor­ge­spie­gelt, dar­auf ein­zu­ge­hen um mehr Zeit zu Kaufen.)
7. Daher konn­ten wir ja gar­nichts unter­zeich­nen, jeder der das Behaup­tet arbei­tet für Russland!
[8. Und dann war der Ver­trag halt lei­der doch para­phiert, als er den afri­ka­ni­schen Dele­ga­tio­nen vor­ge­legt und an die Pres­se gespielt wur­de (das WSJ hat berich­tet), was will man machen.]

Also ja, tat­säch­lich Vor­sicht, das Inter­view ist in sei­ner kom­plet­ten Län­ge zu kon­su­mie­ren - aber der Kon­text för­dert nicht die Aus­le­gung der Exper­tin vom Insti­tu­te for Stra­te­gic Dia­lo­gue (ISD).

Dass das Inter­view meist nicht in der vol­len Län­ge kon­su­miert wird ist auch ein Gam­bit, da es gemein­hin nie­mand im inter­na­tio­na­len Umfeld ein­fach in vol­ler Län­ge kon­su­mie­ren kann, da es auf ukrai­nisch gehal­ten und nie eine offi­zi­el­le Über­set­zung, oder auch nur ein Tran­skript ver­öf­fent­licht wurde.

Die Argu­men­ta­ti­on des Deutsch­land­funk­bei­trags, basie­rend auf Exper­ten­mei­nun­gen der Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik (SWP), sowie des Insti­tu­te for Stra­te­gic Dia­lo­gue (ISD), sind kon­stru­iert, beschö­ni­gend, beinhal­ten Sinn­ent­stel­lun­gen, breit­flä­chi­ge Aus­las­sun­gen, machen in der Logik­fol­ge kei­nen Sinn, vergleiche:

Ende April fand die ers­te Ramm­stein Kon­fe­renz statt auf der west­li­che Staa­ten ihre Mili­tär­hil­fe für das Land koor­di­nier­ten. In der Ukrai­ne wuchs die Zuver­sicht den Krieg wei­ter­füh­ren zu können.

Am 17. Mai 2022 erklär­ten bei­de Sei­ten die Ver­hand­lun­gen für vor­läu­fig beendet.

Für Sabi­ne Fischer von der (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik) ist den­noch klar, dass sie Vor allem an Russ­land scheiterten.

Das war ein­fach kein Ernst­zu­neh­men­des Signal, dass man jetzt in wirk­li­che Ver­hand­lun­gen geht!””

Die Ver­hand­lun­gen sei­en geschei­tert, weil bei­de sie been­det haben, aber vor allem weil es von Russ­land kein ernst­zu­neh­men­des Signal gege­ben hätte…

Hier die empi­ri­sche Nach­fra­ge: WAS FÜR EIN SIGNAL?

Das Signal der Ernsthaftigkeit?!

An dem ja Frie­dens­ver­hand­lun­gen Land ein, Land aus schei­tern? Kennt man ja? Von die ande­ren geschei­ter­ten Frie­dens­ver­hand­lun­gen man­gels die Signal der Ernsthaftigkeit.

Ernst­haft?

Gut, aber zumin­dest haben wir heu­te auf­ge­ar­bei­tet wor­an sich die deutsch­spra­chi­gen Medi­en gera­de­zu aus­schließ­lich orientieren.

An der SWP (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik), und am Insti­tu­te for Stra­te­gic Dia­lo­gue (ISD) Lon­don. As Fea­tured bei Deutschlandfunk.

Wobei die SWP und der Deutsch­land­funk inter­na­tio­nal kom­plett bedeu­tungs­los sind. Für das Nar­ra­tiv. Für den Ver­lauf des Krie­ges… Nie­mand ori­en­tiert sich an dem was die als Mei­nung pro­du­zie­ren. Der deutsch­spra­chi­ge Jour­na­lis­mus hingegen…

Viel­leicht noch ein Wort zur Stif­tung Wis­sen­schaft und Politik:

Clau­dia Major lügt bei Lanz

Als Begrün­dung wird Mei­nung pro­du­ziert von Insti­tu­ten vor­ge­scho­ben, da die­se ja angeb­lich eine Ana­ly­se pro­du­ziert hät­ten, die aber bei nähe­rer Betrach­tung doch nur Mei­nung ist. Denen darf der Jour­na­list dann glau­ben. Und schon wie­der geht ein erfüll­ter Arbeits­tag im Jour­na­lis­mus dem Ende zu.

Die­se Gesell­schaft ist das abso­lut gro­tesk und abar­tigst Allerletzte.









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