Wie kann man die Öffentlichkeit noch verarschen

14. Oktober 2022

IQ 80 oder drun­ter Edition:

Leu­te die sich nicht aktiv infor­mie­ren bekom­men hier wie­der “Wahr­heit gelie­fert” und ler­nen neben­bei zum ers­ten Mal, mit Ill­ner gemein­sam - die Ukrai­ne muss ja jetzt auch noch die Krim zurück­ho­len, weil sich ja auch was ver­än­dert hat.

Also gehen wirs durch. Kat­rin Eigen­dorf (eine von Deutsch­lands Top 10 Repor­ta­ge Jour­na­lis­tin­nen) hat sich dadurch aus­ge­zeich­net, dass sie ihr “Bild vom Krieg” kom­plett emo­tio­na­li­siert in Butscha geformt hat.

Sie hat die ers­te Repor­ta­ge produziert:

und dann wie folgt über ihre Erleb­nis­se gesprochen:

In der phoe­nix run­de zum The­ma “Zwi­schen Wahr­heit und Pro­pa­gan­da - der Krieg und die Medi­en”, wur­de die ZDF Kor­re­spon­den­tin die auf der Pres­se­rei­se nach Butscha dabei war (50 Jour­na­lis­ten) und den ers­ten Augen­zeu­gen­be­richt dar­über für die Haupt­abend­nach­rich­ten pro­du­ziert hat - nach ihren Ein­drü­cken gefragt. Das von ihr gezeich­ne­te Sze­na­rio war dann in etwa wie folgt: “Soet­was zu insze­nie­ren sei nicht mög­lich”, “die Jour­na­lis­ten konn­ten sich im Dorf frei bewe­gen und mit Anwoh­nern spre­chen” - aber dann auch sol­che Din­ge wie “es sei in Ord­nung über die Posi­ti­on der ande­ren Sei­te nicht zu berich­ten, denn da müss­te man ja Pro­pa­gan­da wie­der­ge­ben, daher sei ein Aus­spa­ren der Kom­men­ta­re einer Sei­te nicht nur wich­tig, son­dern auch wesent­lich”, mit einer wie­der­keh­ren­den Argu­men­ta­ti­on “wer soet­was anrich­tet, der müs­se von der Bericht­erstat­tung aus­ge­schlos­sen blei­ben” (aus­staf­fiert mit “Wir haben uns in Redak­ti­ons­sit­zun­gen zusam­men­ge­setzt und beschlos­sen uns nicht dem illu­so­ri­schen Ide­al einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung zu unter­wer­fen”, weil Kriegs­gräu­el und rus­si­sche Pro­pa­gan­da, der man nicht glau­ben darf). Illus­triert wur­de das im emo­tio­nals­ten Moment der Debat­te durch die fol­gen­de Aus­sa­ge der ZDF Korrespondentin:

(bei 6:27 in)

Wir als Jour­na­lis­ten sind hier als Augen­zeu­gen vor Ort. Was ich in Butscha gese­hen habe, sind schwe­re Kriegs­ver­bre­chen, ich habe dort mit Men­schen gespro­chen die mir geschil­dert haben, wie rus­si­sche Sol­da­ten Zivi­lis­ten Beschos­sen haben, wie sie Woh­nun­gen und Geschäf­te geplün­dert haben, wie sie Frau­en ent­führt und ver­ge­wal­tigt haben - und die Städ­te die wir hier gese­hen haben [bezieht sich nicht mehr auf Butscha?] bie­ten ein Bild unglaub­li­cher Zer­stö­rung, also ich habe ein sol­ches Aus­maß von Zer­stö­rung sel­ten an einem Ort so kon­zen­triert gese­hen [bezieht sich also doch wie­der auf Butscha?], also auch das ganz klar in Wohn­häu­ser, auf Kin­der­gär­ten, auf Spiel­plät­ze gefeu­ert wur­de, das doku­men­tiert doch, dass das was Russ­land hier sagt eine Lüge ist, also hier von einer Insze­nie­rung zu spre­chen, das emp­fin­den natür­lich die Ukrai­ner, bei all dem Schmerz den sie hier erle­ben als noch ein­mal eine wei­te­re Eska­la­ti­on, das - ist ein Infor­ma­ti­ons­krieg in dem wir Jour­na­lis­ten als Augen­zeu­gen glau­be ich eine unge­mein gro­ße Rol­le spielen.”

Jetzt haben sie selbst gesagt, das sind Din­ge - sie sind eine erfah­re­ne Repor­te­rin - die schlim­mer sind als vie­les was sie bis­her gese­hen haben, wie viel Emo­ti­on ist da erlaubt, wie schafft man es dann trotz­dem ja, sehr sach­lich und nüch­tern letzt­end­lich zu berichten?”

Ich den­ke, es ist wich­tig, dass man Emo­tio­nen zulässt, weil gute Bericht­erstat­tung muss immer eine Mischung aus Ver­stand und Herz sein. Also ohne Empa­thie kommt man den Men­schen ja auch nicht näher. Sie kön­nen ja nicht ein jour­na­lis­ti­scher Robo­ter hier sein, der die Men­schen prak­tisch abfragt nach ihren Erleb­nis­sen, sie müs­sen schon teil­ha­ben an dem, und ich glau­be es ist auch wich­tig Din­ge nach­zu­voll­zie­hen und es ist auch wich­tig als Repor­ter sel­ber den Schmerz zuzu­las­sen der mit dem Gan­zen ein­her­geht, was wir hier erle­ben, ich emp­fin­de das als sehr schmerz­haft, was ich hier erle­be, in den letz­ten Wochen - für den Zuschau­er ist es glau­be ich wich­tig das trans­pa­rent zu machen, das trans­pa­rent zu machen unter wel­chen Bedin­gun­gen wir hier arbei­ten - das ist zum Bei­spiel, das vie­le Tou­ren hier vom Innen­mi­nis­te­ri­um geführt wer­den, dass man uns irgend­wo hin­bringt und uns Gele­gen­heit gibt Men­schen zu spre­chen, trans­pa­rent zu machen in wel­cher Rol­le man hier auch sel­ber als Repor­ter agiert, das ist glaub ich fai­re, ech­te Bericht­erstat­tung - und dann muss die natür­lich immer auf Fak­ten basieren.”

Sehen sie da eine Gefahr, dass sie da irgend­wie auch ver­ein­nahmt wer­den, oder wer­den könn­ten, weil sie natür­lich auch abhän­gig sind davon, dass das Innen­mi­nis­te­ri­um sie da durch führt?”

Nein, die Gefahr sehe ich nicht, also das ist ja ein Kriegs­ge­biet, wo es auch rela­tiv schwie­rig ist an die­se Orte her­an zu kom­men [oh, dann muss die gesam­te For­schung zu embed­ded repor­ting falsch lie­gen], wir haben zum Bei­spiel heu­te eine Fahrt nach Irpin auf eige­ne Faust unter­nom­men und das war wirk­lich sehr schwie­rig, wir haben so lan­ge im Stau fest­ge­steckt, weil hier herrscht ein tota­les Cha­os, dass ich fast hier auch zu spät zu der Sen­dung gekom­men wäre - es ist schon gut in Beglei­tung von Regie­rungs­stel­len vor Ort zu sein, weil es ist ja auch ein gewis­ser Schutz damit ver­bun­den und ich habe jetzt vier Tage hier erlebt, dass wir in Beglei­tung des Innen­mi­nis­te­ri­ums uns Orte angu­cken konn­ten und mit Men­schen spre­chen konn­ten, und man hat uns da kei­ner­lei Restrik­tio­nen auf­er­legt. Es ist ja nicht so gewe­sen, dass man uns gesagt hat, ihr müsst mit denen und den Leu­ten spre­chen, oder das jemand neben uns gestan­den hät­te, ja das wäre kon­trol­lier­te Bericht­erstat­tung - im Rah­men eines Krie­ges und ein Krieg limi­tiert Jour­na­lis­mus immer, allei­ne durch die Gefahr der wir hier aus­ge­setzt sind, aber im Rah­men eines Kriegs­zu­stan­des, den­ke ich, kön­nen wir hier rela­tiv frei berichten.”

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Das, und noch emo­tio­nal auf­ge­la­de­ne­re Auf­trit­te wie die­ser hier:

Haben sie dazu prä­de­sti­niert, nach der Rück­erobe­rung ers­ter Dör­fer in der begin­nen­den Counter-Initiative, vom ukrai­ni­schen Mili­tär dafür aus­ge­wählt wor­den zu sein den Moment des Spar­ten­sti­ches mit­zu­er­le­ben, als in einem Dorf zwei getö­te­te und ver­scharr­te ukrai­ni­sche Zivi­lis­ten vor der Pres­se aus­ge­gra­ben wur­den. Die Hin­ter­grund­ge­schich­te an dem Punkt war, dass Ein­woh­ner dem ukrai­ni­schen Mili­tär erzählt hät­ten, wo in dem Dorf zwei Lei­chen von den Rus­sen ver­gra­ben wor­den waren (Wie­se mit Gras­be­wuchs). Und das ukrai­ni­sche Mili­tär hat dann den Spar­ten­stich des Aus­gra­bens der Lei­chen als Pres­see­vent ver­an­stal­tet hat. Eigen­dorf war in dem Moment mit dabei.

Haben sie dafür prä­de­sti­niert, dass sie im Presse-Korso in Isjum beim Aus­gra­ben der Lei­chen (“von einem foren­si­schen Team zehn Lei­chen vor der Kame­ra”) mit dabei war.
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(Bild­un­terschchrift, die meis­ten davon (von den zehn?) wur­den “offen­bar erschos­sen”. Wor­auf sich die­se Bewer­tung bezieht, ist aus dem Bei­trag nicht ersichtlich.)

Und haben sie als Repor­ta­ge Jour­na­lis­tin vor zwei Tagen dafür prä­de­sti­niert Selen­skyj für Deutsch­land vor dem Win­ter zu interviewen.

Ich unter­stel­le an der Stel­le, dass kei­ne pro­fes­sio­nel­le kri­ti­sche Distanz mehr mög­lich ist - und tat­säch­lich ist ihr pri­mä­rer Bei­trag bei Ill­ner dafür zu sor­gen, dass wir wis­sen wie ent­schlos­sen, und emo­tio­nal fähig, aber auch besorgt, und zer­rüt­tet, ob der Angrif­fe auf die zivi­le Infra­struk­tur, aber gera­de auf­grund­des­sen nur noch ent­schlos­se­ner die Ukrai­ner sind, mit denen sie gespro­chen hat. Es geht um ihre Gefüh­le. Und ihre Ein­schät­zung wie ande­re fühlen.

Wir bekom­men dann von Hod­ges erklährt, dass die Ukrai­ne wahr­schein­lich noch im nächs­ten Som­mer die seit dem 24. Febru­ar besetz­ten Gebie­te wie­der zurück­er­obert haben wird. Hod­ges hat noch vor zwei Wochen ange­ge­ben, dass das im Dezem­ber die­ses Jah­res erfol­gen wür­de. Aktu­ell ver­schiebt er den Zeit­ho­ri­zont für sei­ne Pro­kla­ma­tio­nen um locke­re acht Monate.

Ill­ner erfährt dann von Mar­ga­re­te Klein (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik), dass die Ukrai­ne jetzt auch die Krim zurück­er­obern müs­se. “Da sich die Situa­ti­on ja immer ände­re.” Am 29.03. hät­te es zwar noch Über­le­gun­gen bezüg­lich einer Diplo­ma­ti­schen Lösung gege­ben, aber die­se Mög­lich­keit hät­te Russ­land mit der Anne­xi­on der Teil­re­pu­bli­ken ein für alle Mal been­det. Jetzt kön­ne man mit Russ­land nicht mehr verhandeln.

Was nicht dazu­ge­sagt wird ist, dass die Anne­xi­on am 30. Sep­tem­ber 2022 statt­ge­fun­den hat, und die Ukrai­ne Ende April die Frie­dens­ver­hand­lun­gen uni­la­te­ral been­det und seit dem alle wei­te­ren Bemü­hun­gen dies­be­züg­lich aus­ge­schla­gen hat. 

sie­he:

und

Die Exper­tin der Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik bezieht sich auf das letz­te Ihr geläu­fi­ge Frie­dens­an­ge­bot von Selen­skyj vor SECHS MONATEN. In fünf Mona­ten davon wur­de bereits nicht mehr verhandelt.

Was die Exper­tin der Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik auch nicht dazu­sagt ist, dass die Ukrai­ne bereits seit dem zwei­ten Kriegs­mo­nat die sel­be Posi­ti­on ver­tritt. Dass Man­gott Ende Mai fest­hält, dass sich die Posi­ti­on der Ukrai­ne was für einen Sieg not­wen­dig wäre nicht kohä­rent wäre - da er selbst nicht mit­be­kommt dass die Medi­en den zwei­ten Teil - die Rück­ga­be der Krim, seit dem zwei­ten Monat aus ihrer Wie­der­ga­be der Pri­mär­quel­len (Selen­skyj Inter­views oder Anspra­chen) schnei­den, um ver­laut­ba­ren zu kön­nen Selen­sky wol­le Frieden.

Die Medi­en ver­öf­fent­li­chen den ers­ten Teil der Reden (eins, zwei, drei (unter drei, sie­he edit 5) unter­schied­li­che Reden) als “die Urkai­ne will Frie­den und ist kom­pro­miss­be­reit” - also über die kom­plet­ten ers­ten drei Mona­te - und brin­gen der Rest der Reden ein­fach nicht.

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Aber selbst, wenn man das außer Acht lässt, erwähnt die Exper­tin der Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik nicht, dass sich die Posi­ti­on der Ukrai­ne nur in einem Punkt geän­dert hat. Dass Selen­skyj per Dekret dekla­riert hat, nicht mehr mit Putin ver­han­deln zu wer­den.

Die Posi­ti­on die Krim zurück­ge­win­nen zu wol­len (Vor­be­din­gung für Frie­dens­ver­hand­lun­gen) besteht seit dem Man­gott inter­view Ende Mai. (Tat­säch­lich bereits seit März - aber da haben die Medi­en noch die Inter­views gekürzt), bei der “media­len Wie­der­ent­de­ckung” der Posi­ti­on Ende August - als Selen­skyj bei einem Vor­trag anläss­lich des Ukrai­ni­schen Unab­hän­gig­keits­ta­ges die Wie­der­erlan­gung der Krim so sehr in den Vor­der­grund rückt, dass es für die Medi­en nicht mehr negier­bar war - 

spricht selbst der Stan­dard von “aber­mals”

Selen­skyj will die Krim zurück­er­obern, mit allen not­wen­di­gen Mit­teln und ohne vor­her ande­re Staa­ten um Erlaub­nis zu bitten

Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj hat am Vor­tag des ukrai­ni­schen Unab­hän­gig­keits­ta­ges aber­mals sei­nen Wil­len beteu­ert, die 2014 von Russ­land annek­tier­te Halb­in­sel Krim zurück­er­obern. Man wer­de dafür alle Mit­tel ver­wen­den, die man für nötig hält und man wer­de auch nicht ande­re Staa­ten um Erlaub­nis fra­gen, so Selen­skyj bei einer Pres­se­kon­fe­renz der Krim-Plattform.

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Trotz­dem ist Ill­ner in der Sen­dung von die­ser Woche immer noch sehr über­rascht, als ihr Hod­ges erklärt, dass die Ukrai­ne ja jetzt auch die Krim zurück­er­obern müs­se, weil sie das kann.

Und nickt dann flei­ßig als ihr Mar­ga­re­te Klein (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik) erklärt, die­se Posi­ti­on hät­te sich ja über die Zeit gewan­delt, und seit der rus­si­schen Anne­xi­on der vier Teil­re­pu­bli­ken am 30. Sep­tem­ber 2022 kön­ne die Ukrai­ne ja nicht mehr anders.

Die Posi­ti­on war öffent­lich belegt, seit Ende Mai die Sel­be. Beleg­bar unun­ter­bro­chen seit April, nur ohne media­le Berich­te da die Inter­views in den deut­schen Medi­en gekürzt wurden.

Was sich seit dem ver­än­dert hat ist, dass Selen­skyj es jetzt offen aus­spricht (*Hust* Kule­ba in Davos) und ein Dekret unter­zeich­net das es unter Stra­fe stellt mit Putin zu ver­han­deln.

Kom­men wir zu Peter R. Neu­mann - der Ill­ner erklärt, “er fin­de es wich­tig, dass die Ukrai­ne so viel wie mög­lich von ihrer ter­ri­to­ria­len Inte­gri­tät zurück­er­be­re” (bit­te Leu­te ein­la­den die Deutsch ver­ste­hen und nicht nur so tun als ob, bit­te) und es sei wirk­lich schwer zu defi­nie­ren was “die Ukrai­ne hat gewon­nen” bedeu­tet, denn das zu defi­nie­ren sei gene­rell schwie­rig, außer­dem hät­ten wir die­se öffent­li­che Dis­kus­si­on lei­der noch nicht gehabt. (Sehr lei­der, ja…) 

Wenn ein Stu­dent zu ihm kom­men und ihm sagen wür­de “die Ukrai­ne muss gewin­nen”, wür­de er ihn fra­gen, “ja was bedeu­tet denn gewin­nen”, und das sei sehr schwierig…

Wirk­lich?

EU Posi­ti­on: Das rus­si­sche Mili­tär muss voll­stän­dig aus der gesam­ten Ukrai­ne abziehen.
Ukrai­ni­sche Posi­ti­on: Selen­skyj ver­han­delt per Dekret erst wie­der mit einem rus­si­schen Prä­si­den­ten nach­dem ein Regi­me­chan­ge her­bei­ge­führt wur­de und alle rus­si­schen Trup­pen aus der Ukrai­ne abge­zo­gen sind (SELBES DEKRET!!), und will die Krim zurück.
Deutsch­land: Alle rus­si­schen Trup­pen müs­sen vor Frie­dens­ver­hand­lun­gen aus der kom­plet­ten Ukrai­ne (inkl. der Krim) zurück­ge­zo­gen wer­den, sie­he: Rede von Bun­des­kanz­ler Scholz anläss­lich der 77. Gene­ral­de­bat­te der Gene­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen - Diens­tag, 20. Sep­tem­ber 2022 in New York

Wenn wir wol­len, dass die­ser Krieg endet, dann kann es uns nicht egal sein, wie er endet. Putin wird sei­nen Krieg und sei­ne impe­ria­len Ambi­tio­nen nur auf­ge­ben, wenn er erkennt: Er kann die­sen Krieg nicht gewin­nen! Er zer­stört dadurch nicht nur die Ukrai­ne, er rui­niert auch sein eige­nes Land. Des­halb wer­den wir kei­nen rus­si­schen Dik­tat­frie­den akzep­tie­ren – und auch kei­ne Schein-Referenden. Des­halb muss die Ukrai­ne Russ­lands Über­fall abweh­ren können.

US Posi­ti­on: Nach einem lan­gen War of attri­ti­on wenn Russ­land nicht mehr fähig ist wei­te­re Angriffs­krie­ge zu füh­ren (die am wei­tes­ten ent­fern­te Sie­ges­per­spek­ti­ve, auch wenn inhalt­lich nicht so anders - also wenn wir ein­mal die Voll­trot­tel im ORF Euro­pa­stu­dio aus­spa­ren die das Ende erst erreicht sehen, wenn Russ­land sei­ne Atom­waf­fen abgibt.).

Was war dar­an schwie­rig? Was ist dar­an komplex?

Ant­wort für den unter 80 IQ Teil der Bevöl­ke­rung ist das gera­de gut genug. Den ver­wirrt die Behaup­tung “das sei kom­plex” und glaubt, dass zumin­dest die Ill­ner Bescheid weiß und der gute Pro­fes­sor weiß wovon er redet.

Dann kommt Mar­ga­re­te Klein (Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik) und wirft ein “ich stim­me zu, das ist stra­te­gisch komplex -

(Wer den Gag noch nicht kennt, in die­ser Teil­lü­ge geht es nur dar­um dass Vor­be­din­gun­gen für ein Waf­fen­still­stands­ab­kom­men und für Frien­des­ver­hand­lun­gen von der Ukrai­ne unter­schied­lich defi­niert wur­den - um nichts wei­ter. Auf “was bedeu­tet die Ukrai­ne hat gesiegt” hat das kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen. Irgend­wie logisch “was bedeu­tet ein Sieg” ist ein öffent­li­ches Pro­kla­mat, nahe dran an “lie­be Bevöl­ke­rung, jetzt haben wir gewon­nen” das ist per Defi­ni­ti­on nicht “stra­te­gisch kom­plex”. “Wir haben gewon­nen” ori­en­tiert sich auch nicht an der Fähig­keit der Ukrai­ne öko­no­misch als Staat wei­ter bestehen zu kön­nen (das kann sie, solan­ge sie über Odes­sa einen Meer­zu­gang hat), auch wenn das immer wie­der behaup­tet wird. Die Boden­schät­ze in dem von Russ­land besetz­ten Gebiet rei­chen für die Eigen­ver­sor­gung der Ukrai­ne 20 Jah­re lang - die zurück­zu­ge­win­nen ist nicht gleich­be­deu­tend mit “wei­ter bestehen zu kön­nen”. Bedeu­tend dafür die Kriegs­schul­den zurück­zah­len zu kön­nen - viel­leicht. Viel­leicht lässt man ja auch Russ­land Repa­ra­tio­nen leisten.)

- und es ist ja auch so, dass es sich zeit­lich ja ver­än­dert - es gibt ja noch einen Frie­dens­plan von Selen­skyj vom 29.03. in dem er zustimmt, dass über die Krim ja noch 15 Jah­re ver­han­delt wer­den kann - Putin habe die­se Tür mit der Anne­xi­on der vier Teil­ge­bie­te zugeschlagen.

Nein - falsch. Die­ser “Frien­dens­plan von Selen­skyj” hier in einer Dar­stel­lung von Selen­skyj selbst, am 20.03. besagt, dass alle “tem­po­rär besetz­ten Gebie­te” dh. inklu­si­ve der Krim, sofort wie­der dem Staats­ge­biet der Ukrai­ne zuzu­ord­nen sei­en, dann über 15 Jah­re unter Selbst­ver­wal­tung gestellt wer­den Selen­skyj rus­ti­kal “da die ja bereits län­ger besetzt wor­den sind, und er - Selen­skyj, sich Gedan­ken über die gehirn­ge­wa­sche­nen Bür­ger, und was man mit denen machen sol­le, machen müs­se” (O-Ton CNN Inter­view, sie­he Link), wonach alle “tem­po­rär besetz­ten Gebie­te” (inklu­si­ve der Krim) auto­ma­tisch wie­der unter die poli­ti­sche Ver­wal­tung der Ukrai­ne fallen.

Und ja, das waren die “Frie­dens­plä­ne” die die Medi­en im März als Frie­dens­plä­ne prä­sen­tiert haben. Die Vide­os von Selen­skyj exis­tie­ren. Ich kann mir die nicht weg­dis­ku­tie­ren, oder wegdenken.

Und hier sind wir erst bei der Hälf­te der Sen­dung ange­langt -- und der eigent­li­che Skan­dal, als Gre­gor Gysi zwei Fra­gen an Hod­ges stellt, was von Ill­ner unter­bun­den wird, was in der offi­zi­el­len you­tube Ver­si­on aus der Sen­dung geschnit­ten wur­de, habe ich noch nicht ein­mal gesehen…

So ver­arscht du aktu­ell den Teil der Bevöl­ke­rung der auf die­se Art der Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung ange­wie­sen ist.

Du hast Lüge um Lüge, Behaup­tung um Behaup­tung, ver­schie­ben von pro­kla­mier­ten Ziel­da­ten, Fehl­dar­stel­lun­gen, fal­sche Cha­rak­te­ri­sie­run­gen, … AM LAUFENDEN BAND. Eine nach der anderen.

DIESE GESELLSCHAFT IST DASS ALLERLETZTE, STERBT IHR UNENDLICHEN ARSCHLÖCHER.

edit: Der Rest der Sen­dung ist dann die Fra­ge Gysis side­li­nen. Die deut­sche Bevöl­ke­rung mit “wir wer­den mehr für die Sicher­heit tun” zu ver­ar­schen um das Sicher­heits­emp­fin­den der Bevöl­ke­rung zu stei­gern. Mehr Poli­zis­ten­stel­len zur Über­wa­chung von Infra­struk­tur zu for­dern (Grü­ne) - und lus­tig, flo­ckig in den Win­ter zu gehen, wo doch die Sen­de­zeit schon aus ist.









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